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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2019

Recht unterhaltsam, aber dennoch nicht mein Fall

Der Bibliothekar, der lieber dement war als zu Hause bei seiner Frau
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Um im Alter noch etwas zu erleben und vor allem seiner dominanten Frau zu entkommen, beschließt der vierundsiebzigjährige Désiré Cordier einen auf dement zu machen. Er hat unglaubliches Vergnügen an den ...

Um im Alter noch etwas zu erleben und vor allem seiner dominanten Frau zu entkommen, beschließt der vierundsiebzigjährige Désiré Cordier einen auf dement zu machen. Er hat unglaubliches Vergnügen an den bestürzten Reaktionen seiner Familie. Er spielt seine Rolle ziemlich gut und schafft es sogar eine Ärztin von seiner Krankheit zu überzeugen. Als Reaktion auf diese Diagnose landet Désiré im Pflegeheim „Winterlicht“. Dort glaub er endlich frei zu sein.

Die Geschichte ist in kurze Kapitel eingeteilt und wird aus der Ich-Perspektive von Désiré Cordier erzählt.

Ich finde den Humor des Autors ein wenig fragwürdig. Demenz ist eine schlimme Krankheit, mit der man nicht scherzen sollte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand diese Krankheit mit allen Konsequenzen (intensive Pflege im Pflegeheim, Medikamente,…) vorspielt, nur um von zu Hause auszubrechen.

Trotz allen Kritikpunkten war die Lektüre recht unterhaltsam und es werden sich sicher Leser finden, denen sie gefällt.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Mein erster und vermutlich letzter Edwardson

Die Rache des Chamäleons
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Peter Mattéus führt ein scheinbar unbeschwertes Leben. Er ist erfolgreich in der Werbebranche tätig und verdient gutes Geld. Auch privat läuft alles gut. Er hat eine Frau und zwei kleine Töchter, die er ...

Peter Mattéus führt ein scheinbar unbeschwertes Leben. Er ist erfolgreich in der Werbebranche tätig und verdient gutes Geld. Auch privat läuft alles gut. Er hat eine Frau und zwei kleine Töchter, die er über alles liebt. Alles scheint perfekt. Doch dann erreicht in an seinem Arbeitsplatz ein Umschlag mit Fotos seiner Familie in einer Allzagssituation und einem Schließfachschlüssel. Drohen ihn die Schatten seiner Vergangenheit wieder einzuholen?

Die Geschichte beginnt mit einem dreiseitigen Prolog, bei dem jegliche Kommata einfach weggelassen wurden. Dadurch ließ sich der Text sehr schwer lesen und verstehen. Den Sinn, den der Autor hinter diesem Weglassen sah, erschloss sich mir auch im Nachhinein nicht. Auch im weiteren Verlauf wurde ich mit dem Schreibstil von Âke Edwardson nicht warm. Die einzelnen Sätze waren mir irgendwie zu abgehackt und hätten teilweise besser ausgeschmückt werden können. Hinsichtlich der Textgestaltung kam bei mir einfach kein runder Gesamteindruck auf. Während der gesamten Geschichte wollte nicht so recht Spannung aufkommen. Der Protagonist Peter und auch seine Frau Rita blieben mir völlig fremd. Der Autor hat es nicht geschafft die Personen und ihre Charaktere mit Leben zu füllen. So konnte ich mich nicht in sie hineinversetzen. Das Ende fand ich seltsam und verwirrend. Es lässt den Leser mit vielen unbeantworteten Fragen zurück.

Der Klappentext ließ mich auf einen interessanten und spannenden Thriller hoffen. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Die Grundidee zur Story hat mir gut gefallen, die Umsetzung allerdings weniger. Es kam einfach keine Spannung auf und ich wurde während des gesamten Verlaufs weder mit der Geschichte noch mit dem Schreibstil des Autors warm.

„Die Rache des Chamäleons“ war mein erstes Buch von Âke Edwardson und wird vorerst wohl auch mein letztes sein.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Interessante Idee, aber nicht gut umgesetzt

Shining Girls
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Harper Curtis tötet in den 30er Jahren in Chicago einen Mann. Beim Versuch zu entkommen fällt ihm der Schlüssel eines alten Hauses in die Hände. Er entdeckt, dass es sich bei dem geheimnisvollen Haus um ...

Harper Curtis tötet in den 30er Jahren in Chicago einen Mann. Beim Versuch zu entkommen fällt ihm der Schlüssel eines alten Hauses in die Hände. Er entdeckt, dass es sich bei dem geheimnisvollen Haus um ein Portal handelt, das es ihm ermöglicht in andere Zeiten zu reisen. Von nun an reist Harper durch die Zeit und tötet junge Frauen, seine „Shining Girls“. Die Polizei steht jedes Mal vor einem Rätsel. Harper fühlt sich sicher. Doch dann überlebt eines seiner Opfer, Kirby Mazrachi. Sie will unbedingt den Mann finden, der ihr so viel Leid zugefügt hat und beginnt Nachforschungen anzustellen.

In der Geschichte gibt zwei Handlungsstränge. Der eine handelt von Harper Curtis, seinen Zeitreisen und den Morden an seinen „Shining Girls“. Im anderen geht es um Kirby Mazrachi und ihrer Suche nach dem Mann, der versuchte sie umzubringen.

Das Buch ist in kurze Kapitel aufgeteilt und spielt in verschiedenen Zeiten, von 1929 bis 1993. Das Jahr wurde immer in der Kapitelüberschrift angegeben, sodass man immer wusste, in welcher Zeit sich der Mörder und die anderen Figuren gerade befinden. Nur an einer Stelle kam bei mir Verwirrung auf, die aber eher inhaltlicher Natur war. Kirby befindet sich plötzlich in Harpers Haus, zu einem Zeitpunkt, an dem ihre Nachforschungen noch keinerlei Ergebnis erbracht haben. Diese Szene taucht am Ende noch einmal auf und wird weiter ausgeführt. An diesem späteren Zeitpunkt machte sie Sinn, vorher empfand ich sie einfach als unpassend.

Der Charakter der Protagonistin Kirby ist ganz gut ausgearbeitet. Man merkt wie die traumatischen Ereignisse und ihre schwere Kindheit sie gezeichnet haben. Man kann ihre Verbissenheit den Mann zu finden, der ihr Schreckliches angetan hat, gut nachempfinden. Auch der Charakter von Dan, Kirby Chef und damals Reporter in ihrem Fall, ist ganz gut dargestellt. Der Charakter des Protagonisten Harper Curtis dagegen ist ziemlich platt und oberflächlich. Die Autorin legt den Fokus eindeutig auf seine Taten und nicht auf die Ausarbeitung des Charakters. Ich hätte mir in Bezug auf die Person Harper ein wenig mehr Tiefe und mehr Hintergrundwissen über seine Vorgeschichte gewünscht, um besser nachvollziehen zu können, warum er zum brutalen Serienkiller wurde und was seine Motivation ist.

Während der gesamten Geschichte wollte nicht so recht Spannung aufkommen. Die Handlung plätscherte mehr oder weniger so vor sich hin. Einzig ganz am Ende, als sich Harper und Kirby in einer Zeit befinden, kommt ein kleiner Hauch von Spannung auf.

Die Idee mit dem zeitreisenden Serienkiller finde ich an sich nicht schlecht. Allerdings mangelte es etwas an der Umsetzung. Für einen Thriller fehlte es mir eindeutig an Spannung. Es gab keinerlei Überraschungsmomente. Der Charakter des Serienkillers hätte besser herausgearbeitet werden können. Vieles, was den Charakter und die Person Harper Curtis betrifft, bleibt leider im Unklaren. Das Ende des Buches war für mich unbefriedigend. Es sind einige Fragen offen geblieben. Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Geschichte konnte mich nicht in ihren Bann ziehen

Der Bann
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Seit fünf Generationen werden die Frauen in Hannah Wildes Blutlinie von einem Mann namens Jakab verfolgt. Dieser ist Teil einer alten ungarischen Legende. Nachdem er sie und ihre Familie gefunden hat, ...

Seit fünf Generationen werden die Frauen in Hannah Wildes Blutlinie von einem Mann namens Jakab verfolgt. Dieser ist Teil einer alten ungarischen Legende. Nachdem er sie und ihre Familie gefunden hat, flüchtet sie mit ihrem schwer verletzten Mann Nate und ihrer neunjährigen Tochter Leah nach Llyn Gwyr, einer einsamen Hütte in den walisischen Bergen. Während der Verfolger immer näher kommt, begreift sie, dass sie den Fluch, der auf ihrer Familie lastet, brechen muss. Doch sie kann niemandem trauen, nicht einmal den Menschen, die ihr nahe stehen.

Die Geschichte springt zwischen verschiedenen Zeitebenen, von 1873 bis heute, und verschieden Orten hin und her. So erfährt der Leser nach und nach, was hinter dem Fluch steckt und warum Hannahs Familie verfolgt wird.

Die vielen Zeitsprünge und Ortswechsel sind wichtig um die Hintergründe des Fluchs zu verstehen, doch leider führen sie auch dazu, dass nicht so richtig Spannung aufkommen mag und die Geschichte sich stellenweise ein wenig zieht. Außerdem sorgen sie zwischenzeitlich ein wenig für Verwirrung, da man die Geschehnisse und die vorgestellten Personen nicht immer sofort in Einklang mit der Handlung bringen kann. Als es auf das Finale zuging, wurde es doch noch spannend und ich konnte nicht aufhören, bis ich wusste, ob Hannah es schafft, Jakab zu töten und das Leben ihrer Tochter zu retten.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht so richtig in seinen Bann ziehen. Für einen Thriller, oder besser Mysterythriller, fehlte es mir ein wenig an Spannung.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Eher enttäuschend

Einer wird sterben
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Eines Morgens steht plötzlich ein schwarzes Auto in der Blumenstraße. Darin sitzen nahezu regungslos ein Mann und eine Frau. Tagelang. Stella Johannsen, die eigentlich ein angenehmes Leben führt, wird ...

Eines Morgens steht plötzlich ein schwarzes Auto in der Blumenstraße. Darin sitzen nahezu regungslos ein Mann und eine Frau. Tagelang. Stella Johannsen, die eigentlich ein angenehmes Leben führt, wird zunehmend nervös. Sie glaubt, dass die beiden etwas mit einem Vorfall in ihrer Vergangenheit zu tun haben. Was wissen die Leute? Und was bezwecken sie mit ihrer Aktion? Stella hat Angst. Sie ist allein zu Hause und kann mit niemandem reden.

Die Geschichte startet mit dem Prolog, der mit „Am Ende“ betitelt wird, direkt spannend. Ich wurde sehr neugierig darauf, wie es zu der dort beschriebenen Szene kommen würde. Im Anschluss lernt der Leser zunächst einmal Stella kennen. Schnell wird klar, dass es in ihrer Vergangenheit ein Geheimnis gibt. Nach und nach erfährt man mehr darüber. Dadurch ist zunächst eine gewisse Spannung vorhanden. Leider bin ich mit Stella über den gesamten Handlungsverlauf nicht warm geworden. Sie war mir unsympathisch und ihr „Verfolgungswahn“ ging mir zunehmend auf die Nerven. Auch die Handlung schaffte es nicht mich zu überzeugen. War am Anfang noch etwas Spannung vorhanden, so ließ diese schnell nach und ich langweilte mich mehr und mehr. Das Ende war zwar überraschend, wirkte aber irgendwie nicht stimmig.

Dies war mein erstes Buch von Wiebke Lorenz. Ihr Schreibstil hat mir grundsätzlich ganz gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Leider schaffte sie es nicht, die Spannung dauerhaft aufrecht zu erhalten. Der psychische Druck, unter dem Stella steht, wurde ebenfalls überhaupt nicht transportiert.

Der Klappentext von „Einer wird sterben“ klang vielversprechend und hat mich sehr neugierig gemacht. Leider hat mich die Geschichte dann doch eher enttäuscht. Die Handlung überzeugte mich nicht und die Protagonistin ging mir zunehmend auf die Nerven. Ich würde das Buch nicht unbedingt als Psychothriller bezeichnen, weil es mir dafür eindeutig an Spannung fehlte. Auch die psychologische Komponente kam mir zu kurz. Mir hat dieses Buch nicht sonderlich gut gefallen.