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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2019

Tolle Idee, aus der aber bald schon die Luft raus ist

Das Elixier der teuflischen Wünsche
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Doktor Faustus, Timm Thaler, Gabriel Silver - sie alle erliegen der Versuchung all ihre Wünsche erfüllt zu bekommen, und verkaufen im Gegenzug ihre Seele an den Teufel. Wobei Gabriel, der Protagonist in ...

Doktor Faustus, Timm Thaler, Gabriel Silver - sie alle erliegen der Versuchung all ihre Wünsche erfüllt zu bekommen, und verkaufen im Gegenzug ihre Seele an den Teufel. Wobei Gabriel, der Protagonist in diesem Buch, ein kleines Hintertürchen offen hat: wenn er seinen kleinen Flaschengeist verkauft bevor er stirbt, muss er selbst nicht dran glauben. Ha, nichts leichter als das! Denn wer würde ihm nicht so eine tolle Wunderflasche abkaufen, die alle erdenklichen Wünsche erfüllt? Selbst wenn für jeden Wunsch jemand anderer etwas 'verliert'.

Das Konzept ist zwar nicht neu, aber immer gut für ein tolles Jugendbuch. Und ich hatte viel Spaß mit der Geschichte, bis sie mir dann irgendwann entglitten ist. Ich kann noch nicht einmal genau sagen, wieso sich bei mir plötzlich ein Dämpfer einstellte, aber ich kann genau sagen wann: ab dem Punkt in der Geschichte, an dem Gabriel die Flasche verkauft, was überraschend früh geschieht. Wahrscheinlich hatte ich ganz andere Erwartungen, die so eben nicht erfüllt wurden. Ich dachte, Gabriel wird seine Wünsche für sinnvolle Dinge einsetzen (Pizza? Whirlpool?), oder seinem Gewissen folgend herausfinden wollen wie er sich was wünschen kann ohne dass jemand anderer zu schaden kommt. Oder er wird das Rätsel um den Flaschengeist an sich lösen und den ganzen Hokuspokus zu einem Ende bringen. Doch nichts davon passiert, stattdessen gibt es eine unnötige Episode um die Malerin Hashimoto, die wahrscheinlich für die jugendliche Zielgruppe noch weniger interessant (oder verständlich) ist als für mich.

Ich mag die Prämisse der Geschichte, und kann mir das ganze auch als super Jugendfilm vorstellen. Nur habe ich mich leider in der 2. Hälfte des Buches eher gelangweilt als gebannt und aufgeregt Gabriel und seine Freunde zu begleiten, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Das Ende hingegen, also das letzte Kapitel (und dort ganz besonders der allerletzte Abschnitt), war wieder sehr gut und ein passender Abschluss.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Wenn du einen Wunsch frei hättest...

Dünenrauschen
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Ein Frauenroman, der auf dem Darß spielt? Her damit! Hier passte aber zum Glück nicht nur die Location, sondern auch die Geschichte traf meinen Geschmack. Sie ist zwar absolut nicht neu (Frau 40+, Kinder ...

Ein Frauenroman, der auf dem Darß spielt? Her damit! Hier passte aber zum Glück nicht nur die Location, sondern auch die Geschichte traf meinen Geschmack. Sie ist zwar absolut nicht neu (Frau 40+, Kinder aus dem Haus, Ehe komplett eingeschlafen, fragt sich ob es das wirklich schon alles gewesen sein soll in ihrem Leben), aber schön geschrieben.

Im letzten Drittel habe ich mir kurzzeitig mal gedacht: oh nein, kommt jetzt das was ich ahne? Ich hatte innerlich meine Augenbrauen schon bis zum Anschlag hochgezogen, weil die Entwicklung, die sich da anbahnte, so komplett entgegen der Schilderungen vom Anfang gewesen wäre. Glücklicherweise kriegte die Protagonistin bzw. die Autorin nochmal die Kurve.

Hier und da waren manche Dinge zwar dennoch etwas unrealistisch (vieles fügt sich zu einfach; auch komplexe Entscheidungen wie Trennungen werden nach nur einem Gespräch vollzogen), insgesamt hatte ich aber Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Neustart mit Hindernissen

Wenn das Glück erwacht
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Ein Frauenroman, der ernste Themen beinhaltet. Das wusste ich vorher und schreckt mich auch gar nicht ab, ganz im Gegenteil. Ein Buch über Finanzbetrug, und wie die unschuldige Ehefrau damit umgehen muss, ...

Ein Frauenroman, der ernste Themen beinhaltet. Das wusste ich vorher und schreckt mich auch gar nicht ab, ganz im Gegenteil. Ein Buch über Finanzbetrug, und wie die unschuldige Ehefrau damit umgehen muss, habe ich noch nie gelesen und fand es hier sehr aufschlussreich dargestellt.

Doch in diesem Buch geht es nicht nur um Emma, sondern teilweise genauso viel um Riley, und auch um Maddie, Adam, Jock, Luna, Logan Danner, Penny, Lyle, Bethany, Rosemary... Am Ende waren es mir ein bisschen zu viele Baustellen, die Robyn Carr da aufgemacht hat. Klar finde ich es toll, wenn ein Buch nicht nur eindimensional einem Protagonisten folgt, der einen Konflikt hat, diesen löst, Happy End. Ich mag mehrschichtige Plots. Aber hier war es mir irgendwie zu viel.

Zudem war ich diesmal nicht ganz so begeistert vom Schreibstil wie in den 2 anderen Büchern, die ich schon von der Autorin gelesen hatte. Besonders im 2. Teil des Buches kamen im Beziehungsdreieck Riley, Jock und Maddie ständige Wiederholungen vor ('wie toll sich das Mädchen gemacht hat, "trotz" allem' wurde in allen möglichen Variationen erwähnt).

Insgesamt aber eine dennoch lesenswerte Geschichte, in deren Mittelpunkt Emma und Riley stehen, die beide mit ihren Problemen zu kämpfen hatten oder haben. Und wie sie am Ende doch noch das Glück wecken können.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Gefühlvoll

Immer noch wir
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Lina und Joe waren in Kindertagen allerbeste Freunde. Zufällig treffen sie sich 25 Jahre später wieder, und spüren sofort wieder eine Verbindung zueinander, ohne dass sie wissen wer der andere eigentlich ...

Lina und Joe waren in Kindertagen allerbeste Freunde. Zufällig treffen sie sich 25 Jahre später wieder, und spüren sofort wieder eine Verbindung zueinander, ohne dass sie wissen wer der andere eigentlich ist. Als sie es endlich herausgefunden haben, ist die alte Vertrautheit auf einen Schlag wieder da. Und noch viel mehr…

Dieses Buch ist romantisch, melancholisch und sehr gefühlvoll. Damit meine ich: es ist wirklich voller Gefühle.
Das finde ich bis zu einem gewissen Level voll ok, hier wurde das Level für meinen Geschmack aber überschritten. Wenn zwei Drittel aller Sätze sich darum drehen was der eine für den anderen fühlt, was er spürt, was er denkt, wie er einatmet – ausatmet, was er am liebsten tun oder sagen möchte aber sich nicht traut zu tun oder zu sagen, Ka-wumm, Schmetterlinge, Ikarus…. Es war mir wirklich zu viel Gelaber in der 2. Hälfte des Buches, und auch zu viele Beschreibungen in Form von Metaphern. So wie Joe mit seinem Stift herrliche Bilder malen kann, kann es die Autorin mit Worten, allerdings auch hier zu oft. Klar war es wichtig, dass der Leser versteht wie sich die beiden jeweils fühlen, was in ihrer Vergangenheit passiert ist und warum sie jetzt so sind wie sie sind. Aber es gibt halt einen Unterschied zwischen ausreichend und ausschweifend, obwohl da sicher jeder Mensch eine andere Schmerzgrenze in dieser Beziehung.

Einen Satz allerdings fand ich wirklich wunderschön: „Ich gebe dir alle Zeit, die du brauchst, in der Hoffnung dass du mich eines Tages mehr brauchst als Zeit.“

Veröffentlicht am 15.03.2019

Amüsante Suche nach der Liebe

Vom Glück und den Tagen dazwischen
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Das ist nicht nur ein Buch über die Liebe, sondern vor allem auch ein Buch über Verluste (und die Trauer darüber). Lore hat gerade ihren Mann verloren, und entdeckt dass er ihr ein Haus samt Familie in ...

Das ist nicht nur ein Buch über die Liebe, sondern vor allem auch ein Buch über Verluste (und die Trauer darüber). Lore hat gerade ihren Mann verloren, und entdeckt dass er ihr ein Haus samt Familie in Frankreich verschwiegen hat. Soll sie jetzt wütend sein, oder trotzdem um ihn trauern? Ihre Freundin Jutta hat ihren Mann schon vor 2 Jahren verloren, aber nie um ihn getrauert sondern sofort ihr Leben weitergelebt. Jetzt aber holt sie die Trauer mit großer Wucht ein. Marlies wurde nach vielen vielen Ehejahren "nur" von ihrem Mann verlassen, hat also gar kein Anrecht darauf, die trauernde Witwe zu spielen. Aber ist ihr Schmerz, nun plötzlich allein zu sein, nicht mindestens genauso groß? Und Emmi hat nach hunderten von Dates immer noch keinen Mann fürs Leben gefunden, keine Kinder in Aussicht - und findet dass man über die Aussicht nie eine Familie zu gründen genauso traurig sein kann wie wenn man sie plötzlich verliert. Paula, tja, die gibt es zwar auch, aber die ist im ganzen Buch so unscheinbar und abwesend, auf die hätte ich wirklich sehr gut verzichten können.

Bei der Reise in die Normandie fand am interessantesten, dass die Damen die Gedenkstätten an den D-Day besuchen und was sie darüber zu berichten haben. Der Rest der Handlung ist so lala. Hätte eine 3-Sterne-Wertung von mir bekommen.
Allerdings hat mich der Schreibstil der Autorin wirklich gut unterhalten, ich fand die Erzählungen von Emmi sehr amüsant. Vor allem auch wenn sie über vergangene Dates und Lover berichtet hat.
Insgesamt also eine recht gute 3,5 Sterne Bewertung.