Cover-Bild Ein wirklich erstaunliches Ding
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423790406
Hank Green

Ein wirklich erstaunliches Ding

Roman
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

#shitstorm

Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.

Genau so verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, aber beeindruckenden Roboter-Skulptur, geht über Nacht viral und katapultiert sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Überall auf der Welt sind Carls aufgetaucht – und niemand weiß, woher oder warum.

Die Ungewissheit lässt eine mediale Hysterie ausbrechen – Schock, Neugier und Angst treffen auf Sensationslust und apokalyptische Fantasien.

Immer mehr Verschwörungstheoretiker, die sogenannten Defender, sehen in der außerirdischen Intelligenz eine Bedrohung, gegen die es zu kämpfen gilt – und dazu gehört auch deren Entdeckerin April ...

›Ein wirklich erstaunliches Ding‹ ist im September 2018 in den USA erschienen und stand auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste. Hank Green betreibt gemeinsam mit seinem Bruder John den Video-Kanal ›Vlogbrothers‹.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Gut, aber nicht großartig: hochinteressante Themen & eine unglaublich unsympathische Protagonistin

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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

April May ist die Einzige, der die riesige Roboter-Skulptur mitten am Gehweg von New York City auffällt – alle anderen scheinen davon keine Notiz zu nehmen und gehen ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

April May ist die Einzige, der die riesige Roboter-Skulptur mitten am Gehweg von New York City auffällt – alle anderen scheinen davon keine Notiz zu nehmen und gehen einfach daran vorbei. Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist April übermüdet und erschöpft – aber als Kunststudentin ist sie trotzdem sofort fasziniert von dem ungewöhnlichen Stück Kunst. Kurzerhand ruft sie ihren besten Freund an, dreht mit ihm ein Video und lädt es auf Youtube hoch. Mit einem Schlag ist April berühmt, denn überall auf der Welt sind Roboter aufgetaucht, und niemand weiß genau, warum oder woher sie gekommen sind. Die Ungewissheit führt auf der einen Seite der Menschheit zu Neugier und Hoffnung, auf der anderen zu Angst und Misstrauen – und April ist mittendrin…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band #1 einer Dilogie, der Folgeband wird (zumindest auf Englisch) voraussichtlich im Juli 2020 erscheinen. Um den drängenden Fragen zuvorzukommen, hat Hank Green übrigens Humor bewiesen und sich auf Twitter kurzerhand in „Hank (Yes, I'm Working on the Sequel) Green“ (dt. Hank (Ja, ich arbeite am Folgeband) Green) umbenannt. Ziemlich coole Idee!
Verlag: bold, dtv
Seitenzahl: 448
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präteritum
Perspektive: hauptsächlich weibliche Perspektive, selten männliche Perspektive
Kapitellänge: kurz bis sehr lang (60 Seiten)
Tiere im Buch: + Im Buch werden keine Tiere verletzt oder getötet.

Warum dieses Buch?

Da ich John Greens Erzählungen liebe („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ist immer noch eines meiner absoluten Lieblingsbücher!) und generell die beiden Brüder und ihre lehrreichen Videos toll finde, war ich natürlich sehr neugierig, wie und was Hank Green schreibt. Zudem ist das Buch in Amerika bereits ein gefeierter Bestseller. Daher führte an diesem Werk kein Weg vorbei!

Meine Meinung

Einstieg (+/-)

Ich muss leider sagen, dass ich nicht sofort in die Geschichte eintauchen konnte, was mit Sicherheit an der wenig zugänglichen Hauptfigur lag. Es dauerte einige Seiten – aber dann war ich in der Geschichte angekommen.

"Falls ihr am Ende aus alldem irgendwas mitnehmt, sollte das idealerweise nicht darin bestehen, dass ihr euch eher dem einen oder dem anderen Lager zurechnet, sondern verstanden habt, was ich in erster Linie bin (oder zumindest war) - nämlich ein Mensch." Seite 7

Schreibstil (+/-)

Vor allem was den Schreibstil betrifft, waren meine Erwartungen unglaublich hoch, denn auch wenn man es sich noch so oft vornimmt – es ist schwer, ein solches Buch tatsächlich absolut unvoreingenommen zu lesen. Bei John Green, der übrigens Englische Literatur studiert hat, merkt man meiner Meinung nach bei jedem Wort, dass er Sprache liebt und ihm Ästhetik wichtig ist. Hank Green hingegen kommt aus der Naturwissenschaft – genauso schreibt er auch: Sein Schreibstil ist anschaulich, sehr flüssig zu lesen und aufgrund seiner Lockerheit perfekt für die Zielgruppe geeignet. Aber: Seine Sprache ist auch pragmatisch, nüchtern, scheint für ihn nur ein Mittel zum Zweck zu sein und wirkt manchmal sogar ein wenig lieblos. Auf Poesie, sprachlichen Hochgenuss und gelungene sprachliche Bilder oder Metaphern wartet man hier vergeblich – stattdessen bekommt man flapsigen Humor und den einen oder anderen unangenehmen „Fremdschäm-Moment“ geboten. Zudem hätte es oft nicht geschadet, englische Begriffe kurz zu erklären – oder wisst ihr, was ein Elevator Pitch ist? Außerdem verstehe ich nicht, warum zunehmend englische Redewendungen, die es bei uns nicht gibt, wörtlich übersetzt werden, wie zum Beispiel: „Bist du okay damit?“ Warum nicht einfach: „Ist das okay für dich?“ Mein Tipp ist hier, die Erwartungen (was den Schreibstil betrifft) vor Beginn der Lektüre erst einmal drastisch runterzuschrauben.

Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+)

„Man kann nur bis zu einem gewissen Grad so tun, als wäre man jemand anders, ohne zu diesem anderen zu werden.“ Seite 97

„Und ich hatte mir angewöhnt, meine Lebensqualität in Likes zu messen.“ Seite 220

Hank Green hat sich für seinen Debüt-Roman auf jeden Fall eine sehr kuriose und kreative Geschichte ausgedacht, deren größte Stärke es ist, dass sie absolut niemals vorhersehbar ist. Zu keinem Zeitpunkt des Buches hatte ich das Gefühl, dass ich wüsste, was auf den nächsten Seiten passieren würde. Der Autor vermeidet Genre-Klischees und geht hier seinen ganz eigenen Weg – was sehr erfrischend ist, weil er einen damit tatsächlich immer wieder überraschen kann. Ich habe die Geschichte gerne gelesen, auch wenn vieles nur angerissen wird und man bei einigen Aspekten noch mehr in die Tiefe gehen hätte können und müssen. Begeisterungsstürme hat dieses gute, aber nicht großartige Buch leider trotzdem nicht in mir ausgelöst.

„Ein wirklich erstaunliches Ding“ weist viele Parallelen zur realen Welt (zum Beispiel zur Flüchtlingsdebatte) auf und kritisiert auf diese Weise teilweise auch unsere Gesellschaft, was mir sehr gut gefallen hat. Immer wieder regt der Roman auch zum Nachdenken an, weil man sich unweigerlich fragt: Auf welcher Seite würde ich stehen? Wie würde ich reagieren? Aktuelle, für Jugendliche relevante Themen nehmen im Buch eine große Rolle ein – auch wenn man es bei einer Geschichte über Aliens eigentlich nicht erwarten würde. Es geht um die Angst vor dem Unbekannten, menschliche Neugier, Hetze, Radikalisierung, die Sucht nach Anerkennung, die Gefahren des Ruhmes und die Sonnen- und Schattenseiten der sozialen Medien. Da der Autor selbst seit Jahren zusammen mit seinem Bruder John in der Öffentlichkeit steht, konnte er hier natürlich aus seiner eigenen Erfahrung einiges zum Buch beisteuern. So erlaubt er uns einen Blick hinter die Kulissen von Video-Dreharbeiten und Auftritten in TV-Formaten. Ich finde es toll, dass er sich an dieses Thema herangetraut und solch einen modernen Jugendroman geschrieben hat, der perfekt für die Zielgruppe geeignet ist.

Sehr enttäuscht hat mich jedoch das Ende. Es handelt sich beim Buch nämlich (wie mir vorher nicht bekannt war) um den ersten Teil einer Dilogie, die voraussichtlich 2020 fortgeführt wird. Leider war das Ende noch viel offener, als ich befürchtet hatte. Anstatt uns endlich Antworten zu liefern, werfen die letzten Seiten nur noch mehr Fragen auf. Das fand ich sehr unbefriedigend und schade! Den Folgeband werde ich wahrscheinlich trotzdem lesen – ich bin nämlich gespannt, wie Hank Green das alles erklärt und auflöst – außerdem ist er mir noch ein paar Antworten schuldig.

Protagonistin (-!)

„Ganz oben auf der Liste
Ja da stehe ich
Du mußt mir schon verzeih'n
Aber ich liebe mich“ – Songtext: Falco – „Egoist“

Falls ihr das oben zitierte Lied nicht kennt, solltet ihr es euch unbedingt anhören – April könnte es nämlich geschrieben haben. Mir ist schon lange keine dermaßen unsympathische Protagonistin mehr in einem Buch „begegnet“. Es ist zwar toll, dass April bisexuell ist und eine schwarze Freundin hat – denn Diversität in Romanen ist ziemlich cool – aber das war auch schon alles, was man hier loben kann. Mit der Wahl dieser prätentiösen Protagonistin (sie schaut zum Beispiel NUR Komödien aus den 80er-Jahren) hat sich Hank Green mit Sicherheit keinen Gefallen getan. Sogar sie selbst weiß, wie unsympathisch sie ist! Ich habe das ganze Buch über mit ihr gekämpft, habe versucht, sie zu verstehen (bin aber gescheitert!), konnte absolut keine Verbindung zu ihr aufbauen und habe sie bis zum Ende der Geschichte mit Leidenschaft gehasst. Warum? Ganz einfach: Sie tut ständig nur, was SIE will, nimmt auf niemanden Rücksicht, nutzt ihre Freunde aus, verletzt Leute, wie es ihr gerade in den Kram passt, kann ziemlich gemein sein und interessiert sich überhaupt nicht dafür, wie es anderen geht. Tut mir leid, aber mit einer Figur, die eigentlich nur aus schlechten Eigenschaften besteht (mit dem gelegentlichen Aufflackern von schlechtem Gewissen) kann ich leider nicht mitfühlen und mich identifizieren. „Aber was ist mit ihren guten Eigenschaften? Sie hat doch sicher auch gute Seiten!“, werdet ihr nun (zu Recht) fragen. Tja, nehmt eine Lupe mit und helft mir – ich suche nämlich immer noch.

Figuren (+/-)

Die anderen Figuren sind besser gelungen, aber auch nicht so liebevoll und einzigartig gezeichnet, dass sie mir ans Herz gewachsen sind. Viele von ihnen bleiben leider ziemlich blass, viel erfährt man nicht über sie. Sie scheinen nur aus jenen Fähigkeiten zu bestehen, die April weiterhelfen, und keine richtigen, lebendigen Menschen zu sein. Aber vielleicht ist das auch nur der Filter (Aprils Augen), durch den wir die Welt wahrnehmen – würde mich eigentlich nicht überraschen.

Spannung & Atmosphäre (+)

„Ein wirklich erstaunliches Ding“ ist zwar kein Buch, das von atemloser Spannung geprägt ist, aber ich habe die Geschichte mit großer Neugier verfolgt. Dadurch, dass Hank Green hier etwas Frisches, Neues erschaffen hat, wollte ich immer wissen, wie es weitergeht. Mit vereinzelten Spannungsmomenten, kryptischen Vorausdeutungen und unerwarteten Wendungen gelingt es dem Autor spielend, immer wieder neues Interesse zu entfachen. Zwischendurch gibt es allerdings schon ein paar ruhigere, vielleicht sogar ans Langatmige grenzende Abschnitte. Hier hätte man kürzen und die Geschichte straffen können – das hätte ihr gutgetan und mehr Tempo verliehen.

Feministischer Blickwinkel (♥)

Was diesen Aspekt betrifft, hat mich der Autor vollkommen überzeugt. Die zwei Szenen mit frauenfeindlicher Sprache verzeihe ich da („Medienhu++“, „Verräterhu++“) gerne. Die Frauen in seinem Roman sind stark, intelligent und oft sehr erfolgreich. Oftmals haben sie Führungspositionen inne: Es gibt zum Beispiel eine weibliche Präsidentin (wie cool ist das, bitte!), eine gefeierte Agentin und eine schlaue Materialwissenschaftlerin. Oft kehrt Hank Green das traditionelle Geschlechterbild, das man in Büchern und anderen Medien ja leider immer noch regelmäßig serviert bekommt, einfach um. So ist Aprils charmanter und aufopferungsvoller Assistent männlich. Dennoch wird er wegen dieser Position niemals lächerlich gemacht – im Gegenteil, seine Fähigkeiten und seine tolle Leistung werden immer wieder gelobt. Sehr gut gefallen hat mir natürlich auch, dass LBGTQIA-Themen und Diversität ganz selbstverständlich eingewebt wurden. Zudem hat April ein erfülltes Liebesleben, wofür sie als Frau niemals verurteilt wird, was ich super finde. Mit „Ein wirklich erstaunliches Ding“ hat Hank Green ohne Frage einen zeitgemäßen, modernen Jugendroman erschaffen, in dem er mutig und engagiert gegen Intoleranz, gläserne Decken und die Verurteilung von Frauen aufgrund ihres Liebeslebens anschreibt. Toll!

Mein Fazit

In „Ein wirklich erstaunliches Ding“ beschreitet Hank Green neue Wege und präsentiert uns eine kreative, frische und sehr kuriose Geschichte, die mich gut unterhalten konnte. Der Schreibstil ist zwar für die Zielgruppe gut geeignet, locker, anschaulich und flüssig lesbar, war mir jedoch oft auch zu pragmatisch, nüchtern und irgendwie auch zu lieblos. Von John Greens poetischer Sprache ist Hank jedenfalls weit entfernt. Was die Figuren betrifft, so können manche überzeugen, andere bleiben leider blass und farblos. Mit der Wahl seiner unglaublich egoistischen, unsympathischen Protagonistin hat sich Hank Green allerdings sicherlich keinen Gefallen getan: Sie hat mir viel ruiniert. Aktuelle und zeitgemäße Themen wie die Angst vor dem Unbekannten, Hetze und Radikalisierung, die Sucht nach Anerkennung, die Gefahren des Ruhmes und die Sonnen- und Schattenseiten der sozialen Medien werden gelungen und für Jugendliche ansprechend aufbereitet. Vieles wird jedoch nur angerissen, hier hätte man noch mehr in die Tiefe gehen müssen. Sehr enttäuscht hat mich das offene Ende, weil uns der Autor keine Antworten liefert, sondern nur neue Fragen aufwirft. Mit der Unvorhersehbarkeit der Geschichte, mit vielen unerwarteten Wendungen, vereinzelten Spannungsmomenten und kryptischen Vorausdeutungen gelingt es dem Autor, eine permanente Neugier zu erzeugen, die einen nur selten loslässt. Zudem schreibt der Autor in seinem Buch engagiert gegen Geschlechterstereotypen, Intoleranz und gläserne Decken an, was ich großartig finde! Fazit: „Ein wirklich erstaunliches Ding“ ist ein guter Jugendroman – aber kein großartiger. Deswegen kann ich den Hype nicht wirklich nachvollziehen.

Den zweiten Band werde ich vermutlich lesen – der Autor schuldet mir nämlich noch einige Antworten!

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 4 Sterne
Umsetzung: 4 Sterne
Worldbuilding: 4 Sterne
Einstieg: 3,5 Sterne
Schreibstil: 3-4 Sterne
Protagonistin: 1 Stern
Figuren: 3,5 Sterne
Atmosphäre: 3,5 Sterne
Spannung: 3,5 Sterne
Ende / Auflösung: 2 Sterne
Emotionale Involviertheit: 3-4 Sterne
Feministischer Blickwinkel: ♥
Regt zum Nachdenken an!

Insgesamt:

❀❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir knappe 4 Lilien!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Die macht der sozialen Medien

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Ein interessantes Buch unserer Zeit. Zwar sind einige SF-Elemente mit der Geschichte verwoben, besonderes "das wirklich erstaunliche Ding" - die riesigen Roboter namens Carl, die ganz plötzlch gleichzeit ...

Ein interessantes Buch unserer Zeit. Zwar sind einige SF-Elemente mit der Geschichte verwoben, besonderes "das wirklich erstaunliche Ding" - die riesigen Roboter namens Carl, die ganz plötzlch gleichzeit auf der ganzen Welt erschienen.
April wird als erste darauf aufmerkam, die anderen Leute gehen stur daran vorbei, auch ein Merkmal unserer Zeit - geradlinig seinen Weg entlang hasten und nicht bemerken, was rings um einem passiert.
April stellt mit ihrem Freund ein Video des NewYork Carl ins Netz und löst dadurch eine mediale Welle aus mit threads, follower...immer mit dem Drang, was Neues, Aktuelleres, Reißerisches...zu posten und an der Spitze zu bleiben. Und wie berühmt sie wird, in talkshows auftritt, massenhaft Geld verdient - unglaublich diese Macht der sozialen Netzwerke. April verliert dadurch die mitmenschlichen Beziehungen, spaltet die Gesellschaft, denkt nur mehr, auch im letzten Abschnitt, an ihre Follower, damit sie ihnen Spektakuläes bieten kann wie kein anderer.
Mich hat das egoistische Verhalten von April maximal genervt.
Sehr berückend diese Macht der sozialen Netzwerke und die Beeinflussung der Massen! Dies kann sich negativ auswirken - Aufruf zum gemeinsamen Terroranschlag - aber auch positv - zum gemeinsamen Lösen der Rätsellösungen des gemeinsamen Traumes.
Diese Gefahren und Auswirkungen der sozialen Medien wurden gut und eindringlich geschildert.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Mal was ganz anderes

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Inhalt:

Die 23-jährige April May stößt auf ihrem Heimweg von der Arbeit auf eine mysteriöse Roboter-Skulptur, die noch nicht lange an diesem Ort stehen kann. Da sie komplett kunstbegeistert ist, ruft ...

Inhalt:

Die 23-jährige April May stößt auf ihrem Heimweg von der Arbeit auf eine mysteriöse Roboter-Skulptur, die noch nicht lange an diesem Ort stehen kann. Da sie komplett kunstbegeistert ist, ruft sie kurzerhand ihren guten Freund Andy an und die Beiden drehen ein Video über ihre Neuentdeckung. Das Video über Roboter "Carl" laden sie bei YouTube hoch und denken sich nichts Besonderes dabei. Doch über Nacht sind überall auf der Welt ebensolche Carls aufgetaucht. Niemand weiß, wo sie herkommen, und vor allem, warum sie plötzlich da sind. Kurzum wird April zur Entdeckerin und Carl-Expertin, was sie in einen absoluten Medienstrudel reißt. Ihre Videos sind heißbegehrt, doch natürlich ist nicht jeder von ihr begeistert ...

Meine Meinung:

Ein knalliges Buchcover passend zur Geschichte

Das Buchcover gefällt mir. Vor allem mag ich die grellen Farben, die den Blick des Lesers auf sich ziehen. Erst beim zweiten Betrachten sind mir die Roboter aufgefallen, die sich über das komplette Buchcover ziehen. Für mich passt das Cover einfach perfekt zum Inhalt des Buches.

Ein interessanter, aber auch gewöhnungsbedürftiger Schreibstil

Eigentlich hatte ich keinerlei Probleme in der Geschichte des Buches abzutauchen. Das Auftauchen der Roboter-Skulptur und Aprils Begeisterung darüber konnte mich sofort mit sich reißen. Schnell war ich in der Geschichte, die dem Leser von April erzählt wird. Der Erzählstil ist wie April selbst: locker-flockig, spannend, mit kleinen Hinweisen auf den weiteren Verlauf des Buches und manchmal auch ein wenig nervig. Dennoch war es immer interessant und spannend, da die Ereignisse sich stellenweise wirklich überschlagen und der Leser aufpassen muss, nicht den Anschluss an Aprils Erzählungen zu verlieren. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, April gegenüber zu sitzen und ihr gebannt zu lauschen.

eine sehr spezielle Hauptprotagonistin

April ist eine Protagonistin, mit der ich leider so gar nicht warm geworden bin. Ihr Erzählstil und ihre Geschichte sind auf jeden Fall sehr spannend und voller Überraschungen, dennoch nervte sie mich auch oft ziemlich. Natürlich ist es auch nicht einfach, von jetzt auf gleich so im Rampenlicht zu stehen wie April es passiert ist. Aber für meine Begriffe war ihre Mediensucht doch sehr störend und wahre Freundschaft und rationales Denken sind da leider auf der Strecke geblieben. Andy hingegen, der im Buch sehr oft an Aprils Seite ist, war mir von Anfang an sehr sympathisch und ist es auch bis zum Schluss des Buches geblieben. Auch Aprils Mitbewohnerin Maya fand ich absolut genial und hatte viele interessante Lesemomente mit ihr.

Und natürlich gibt es viele undurchsichtige Protagonisten, bei denen ich mir bis zum Schluss nicht sicher war, was sie im Schilde führten. Bei manchen stimmte mein Gefühl, bei anderen wieder gar nicht, was das Lesen sehr spannend gemacht hat.

erschreckend real und doch so abwegig

In diesem Buch passieren wirklich viele abwegige Dinge. Nicht nur einmal habe ich beim Lesen erstaunt innegehalten und über die Fantasie des Autors gestaunt. Oft hat er mich aber auch grandios damit unterhalten. Das beginnt schon bei der Frage, wo die ganzen Roboter-Figuren plötzlich herkommen und welchem Zweck sie dienen. Schnell gibt es zwei Meinungslager: die einen (unter ihnen ist auch April) glauben, dass sie der Menschheit nichts Böses wollen, sondern einen guten Zweck verfolgen. Ihre Gegner gehen stark davon aus, dass die Carls in böser Mission auf die Erde gekommen sind. Diese Uneinigkeit der Menschen und auch die Mittel, wie sie ihre Ziele verfolgen, werden in diesem Buch wunderbar und absolut nachvollziehbar dargelegt. Auch fand ich die aufgezeigten Veränderungen und Charaktereigenschaften, die April durch ihre plötzlich erlangte Berühmtheit durchlaufen bzw. angenommen hat, erschreckend und sehr real. Dennoch hat das Buch bei mir einige Fragen hinterlassen, die ich gerne klären würde. Es besteht Hoffnung, denn es soll wohl ein 2. Teil erscheinen, dem ich mit gemischten Gefühlen entgegenblicke. Denn nach dem Ende des Buches kann es nur absolut genial oder sehr enttäuschend werden. Ich werde wieder berichten

Mein Fazit:

"Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green war für mich ein mehr als besonderes Leseerlebnis. Es war spannend, erschreckend real, aber auch manchmal nervtötend und abwegig. Eigentlich eine perfekte Mischung, oder? Mich hat das Buch auf seine Fortsetzung neugierig gemacht und daher vergebe ich eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Anders, spannend und modern!

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In dem Buch bewegen wir uns zwischen zwei Themen: Social – Media Einfluss und Carl.
April wird zu der Sensation schlechthin im Netz, sie nimmt das einerseits gelassen, versucht sich nicht davon beeinflussen ...

In dem Buch bewegen wir uns zwischen zwei Themen: Social – Media Einfluss und Carl.
April wird zu der Sensation schlechthin im Netz, sie nimmt das einerseits gelassen, versucht sich nicht davon beeinflussen zu lassen. Aber andererseits ist sie mitten Drin im Trubel von Likes, Followern und lernt was es heißt, eine Stimme in den Sozialen Medien zu sein.

Sie ist jetzt keine so typische Protagonstin, die man ins Herz schließt und sich eins zu eins in sie hineinversetzen kann. April ist ein ganz eigener Charakter, mit Stärken und Schwächen, die man lieben oder hassen kann. Für mich war es etwas von beiden Dingen, eine Hassliebe. Denn ich fand es toll, wie selbstsicher sie in dem einen Moment sein kann und verloren im anderem. Dass sie nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, ist bestimmt allen klar, aber das machte die Geschichte für mich ein Stück authentischer und greifbarer.

Es wird hier viel über die Sozialen Medien geredet und sie sind mehr als nur ein fester Bestandteil der Geschichte, durch sie nehmen die Dinge in Fahrt auf und wir sehen ihre schlechte, als auch gute Seite. In der Hinsicht, ist es ein sehr aktuelles Buch mit einem Thema, dass ich mir öfters in Romanen wünsche. Was heißt es Influencer zu sein? Was heißt es, dass deine Meinung von Milliarden Menschen gelesen und kommentiert wird?

Auf der anderen Seite geht es um die mysteriösen Carls. Wer sind sie? Woher kommen sie? Was wollen sie?
Es wurde ein sehr geschickter Science Ficiton Roman eingebaut mit Carl und immer wenn wir dem Mysterium näher kommen, wird das Buch spannender und spannender. Auch spart der Autor nicht mit dem Tempo und wir kommen schnell den Carls näher, dabei wird es immer wilder und absonderlicher. Hier bedient sich der Autor ein paar klassischen SciFi-Elementen, wie Begegnung mit einer fremden Art, hohe Technologie, Experimente.
Mir persönlich hat die Geschichte mit Carl besser gefallen, was wohl auch daran liegt, dass ich gerne Science Fiction lese und der Autor hat sich in Bezug auf das fremdartige Wesen einige interessante Dinge einfallen lassn, allein schon die Statue!
Doch es war mir auch zu wenig SciFi und viel Aprils Influencer-Life. Klar, es ist interessant zu lesen, wie sich ihr Leben verändert, aber teilweise war es mir zu viel Drama um sie herum und ich wollte mehr den Mysterium hinterher jagen!

Vom Schreibstil her, liest sich das Buch außerordentlich gut und fließend. Man ist recht flott in der Geschichte drin und, wie oben erwähnt, verläuft die Handlung in einem stetigen Tempo nach oben. Es wird alles aus der Ich-Perspektive von April erzählt, die einem das Geschehen aus der Zukunft heraus beschreibt, also sie hat es schon erlebt und redet nun darüber.
Nur einen Abbruch beim Lesen bekam ich, wenn es zu viel wurde zu Twitter, Youtube und Co.

April’s Geschichte rund um die weltweite Aufmerksamkeit, die ihr zu Teil wird und den mysteriösen Carls, die unbekannten Ursprungs sind, verbindet ein aktuelles Thema unserer Generation gekonnt mit Science Fiction. Was das heißt? Ein aufregender SciFi Roman mit einem Rätsel nach dem anderen und das Thema, was es heißt eine Stimme in der Öffentlichkeit zu sein!
Fesselnd, außergewöhnlich und eindrucksvoll bringt der Autor Neues, in Form der Sozialen Medien und Bekanntes, typische Science Fiction-Elemente zusammen!

Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein durchaus ungewöhnlicher Roman!

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Ich war mir eine Weile nicht sicher, was ich von diesem Buch halte, denn an manchen Stellen ist es wirr und die sogenannten Carls sind ein sehr ungewöhnliches Mysterium, und ich war oft unentschlossen, ...

Ich war mir eine Weile nicht sicher, was ich von diesem Buch halte, denn an manchen Stellen ist es wirr und die sogenannten Carls sind ein sehr ungewöhnliches Mysterium, und ich war oft unentschlossen, ob ich das gut oder schlecht finde.

Aber dann fand ich die ungewohnte Art doch erfrischend.
April wendet sich regelmäßig direkt an den Leser und das von einem Standpunkt aus, der in der Zukunft der geschilderten Ereignisse liegt. So gibt es immer wieder sehr bedeutungsschwangere Aussagen über aktuelle oder kommende Geschehnisse, die zwar nicht wirklich zum Verständnis beitragen, dafür aber die Neugier und Spannung erhöhen.

April May ist schon nicht die typische Protagonistin, aber das haben Hank Green und sein Bruder wohl gemeinsam. Sie hat Bindungsängste und wird nach anfänglicher Skepsis wird sie schnell süchtig nach dem Ruhm, den die Carls ihr einbringen. Für sie ist es nicht mehr als ein glücklicher Zufall gewesen und eigentlich ist sie auch nicht gerade eine Insiderin, aber bei der ganzen Aufregung nimmt man sie als eine Schlüsselfigur in diesem Mysterium wahr.

Die "Carls", wie sie nach Aprils spontaner Idee genannt wurden, sind eigentlich eher die Kulisse um ein Medienspektakel darzustellen. Mir hat es wirklich gefallen, wie die verschiedenen Facetten von Ruhm beleuchtet und die unterschiedlichen Aspekte des Internet. Was man tun muss, um aktuell zu bleiben, Agenten, Fans und Hater. Das schien mir auch alles sehr realistisch ausgeführt, auch wenn das natürlich auch meine subjektive Meinung ist. Man kann jedenfalls über das Buch sagen, dass es die Dinge nicht verschönigt.
Es ist durch Aprils Art und den Schreibstil schon ungewohnt, aber auf eine positive Art.

Und dieses Mysterium um diese riesigen Roboter? Man bekommt eigentlich eher Hinweise, was sie nicht sind und erfährt nicht wirklich viel, was einleuchtend wäre. Natürlich habe ich auf eine logische Erklärung gehofft (auch Aliens wären für mich "logisch"), aber da es sich hier nur um den ersten Teil einer Dilogie handelt, bekommt man nur auf wenige Fragen eine Antwort und die meisten Geheimnisse bleiben im Dunkeln.

Fazit
"Ein wirklich erstaunliches Ding" ist ein durchaus ungewöhnlicher Roman! Mysterien, Geheimnisse und Ruhm in der Zeit des Internets interessant verpackt.