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Veröffentlicht am 05.10.2016

Konnte mich leider nicht überzeugen

Zwei an einem Tag
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Inhalt:

»Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!« Es ist der 15. Juli 1988, und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. ...

Inhalt:

»Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!« Es ist der 15. Juli 1988, und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden Sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in den zwanzig darauffolgenden Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?



Meinung:

Wer den Klappentext liest wird sich denken, "Moment, das kommt mir doch bekannt vor" und ja, es erinnerte mich an "Für immer vielleicht" von Cecila Ahern, was mir damals wirklich gut gefallen hatte. Nach den ganzen guten Bewertungen war mir also klar, dass ich hier nichts falsch machen konnte. Doch leider wurde ich eines besseren belehrt. Ohne jetzt weiter auf die Story einzugehen, da oben bereits alles beschrieben ist, halte ich mich jetzt einfach an meinen persönlichen Eindruck: Der Roman konnte mir keine Gefühle vermitteln. Ich habe weder mit den Protagonisten mitgefiebert, gelacht oder geweint. Es war mir schlicht egal, was mit ihnen passiert. Beiden waren für mich leider flach und nichtssagend und die ganze gute Kritik kann ich leider nicht nachvollziehen aber gut, Geschmäcker sind ja bekanntermaßen verschieden.

Das Buch hat sich irgendwann nur noch hingezogen, während beide ihren Weg gingen und man darauf hoffte, dass zwischen den beiden endlich mal der Groschen fallen würde.

Große Gefühle werden einem versprochen aber eigentlich war das ganze eher frustrierend.



Fazit:

Sehr langatmige Geschichte und wer eine "wirkliche Liebesgeschichte" lesen möchte, sollte sich lieber ein anderes Buch suchen.

2,5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2016

Leider enttäuschend

Salt & Storm. Für ewige Zeiten
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Inhalt:

Seit Generationen verlässt kein Schiff den Hafen von Prince Island ohne einen Talisman der mächtigen Roe-Frauen. Avery ist die Jüngste und Letzte ihrer Linie. Nimmt sie ihr Erbe an, wird sie Macht ...

Inhalt:

Seit Generationen verlässt kein Schiff den Hafen von Prince Island ohne einen Talisman der mächtigen Roe-Frauen. Avery ist die Jüngste und Letzte ihrer Linie. Nimmt sie ihr Erbe an, wird sie Macht über das Meer, den Sturm, das Glück und die Liebe haben. Doch sie weiß noch nicht, dass der Preis dafür ihr eigenes gebrochenes Herz sein wird. Verweigert sie sich ihrem Schicksal, muss sie sterben.

Meinung:

Ich hatte mich soooo sehr auf diese Buch gefreut und einen Tag nach Erscheinungsdatum bekam ich es von meinem Schatz geschenkt. Aufgrund der ganzen Werbung und der Hype, der um diesen Roman entstanden ist, hatte ich sehr hohe Erwartungen. Die so leider nicht erfuellt wurden.

Warum die drei Sterne? Alles unter drei Sterne ist in meinen Augen ein verdammt schlechter Roman. Ich habe auch nur sehr selten einen Stern vergeben muessen, da es die meisten Autoren meiner Meinung nach nicht verdient haben, ihre Werke so zu zerreißen, auch wenn es nicht gerade hohe literarische Werke waren.
Mir gefiehl die Grundidee verdammt gut und wurde von der Autorin gut umgesetzt. Hexen, die mit dem Meer verbunden sind und selbst kein Glueck im Leben erfahren duerfen, um ihre Insel und deren Bewohner zu schuetzen hoert sich nicht nur interessant an, nein, es wurde tatsaechlich auch gut ausgefuehrt.

Das Ende konnte mich sehr ueberzeugen aber alle die eine Happy End mit der ewigen Liebe erwarten – und auch fordern – sollten lieber zu einem anderen Roman greifen.

Bei der Geschichte handelt es sich um einen fantastischen Jugendroman, der allerdings auch fuer aeltere Leser angedacht ist.

Aber nun: was hat mir an der Story nicht gefallen? Es war leider die Hauptcharakterin. Ich muss nicht immer die Hauptfigur moegen, wenn es Alternativcharas gibt, an die man sich halten kann. Da mir allerdings alle Protas unsympathisch waren, gab es hier nicht viel fuer mich zu gewinnen. Die Hauptprota ist in meinen Augen ein verzogenes und egoistisches Goer, das weder etwas dazu lernt, noch sich weiterentwickelt. Haette sich die Autorin hier mehr Muehe gegeben, haette wirklich ein großartiger Roman entstehen koennen.

Es wird wohl einen weiteren Teil geben, den ich mir allerdings nicht kaufen werde.

Fazit:

Ich hatte laenger ueberlegt, ob ich nicht 2,5 Sterne vergeben sollte aber aufgrund der Grundgeschichte und des Ausgangs gibt es extrem großzuegige 3 Sterne.

Veröffentlicht am 02.10.2016

Im dunklen, dunklen Wald

Im dunklen, dunklen Wald
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Rezension zu Im Dunklen, dunklen Wald von Ruth Ware

Titel: Im dunklen, dunklen Wald
Autor: Ruth Ware
Verlag: dtv
Genre: Thriller
Preis: 15,90 €
Erscheinungsdatum:
Isbn: 978-3423261234

Inhalt:

Eine bizarre ...

Rezension zu Im Dunklen, dunklen Wald von Ruth Ware

Titel: Im dunklen, dunklen Wald
Autor: Ruth Ware
Verlag: dtv
Genre: Thriller
Preis: 15,90 €
Erscheinungsdatum:
Isbn: 978-3423261234

Inhalt:

Eine bizarre Junggesellinnenparty. Ein Spiel, das aus dem Ruder läuft. Manche Partys sind gut, manche sind schlecht. Diese hier ist tödlich. Als Nora, 26, eine Einladung zum Junggesellinnenabschied ihrer ehemals besten Freundin Clare bekommt, ist sie mehr als überrascht. Sie hat Clare seit zehn Jahren nicht gesehen. Seit dem Vorfall damals, den Nora nie ganz überwunden hat... Und jetzt aus heiterem Himmel diese Einladung. Ein idyllisches Wochenende in einem Haus tief in den winterlichen Wäldern Nordenglands ist geplant. Was kann es schon schaden? Nora gibt sich einen Ruck und fährt hin. Doch etwas geht schief. Grauenvoll schief.

Meinung:

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch eine Aktion vom dtv. Blogger konnten an einer Mitternachtschallenge teilnehmen und als Dankeschön ein Exemplar des Buchs erhalten. Zusätzlich gab es weiterhin die Möglichkeit, eine Lesenacht mit einer Bloggerfreundin, was in meinem Fall Marjana vom Leseengel Blog war, auszurichten. Weil wir uns bereits auf ein Datum geeinigt hatten, mein Buch jedoch noch nicht angekommen war, hatte ich mir mein eigenes eBookexemplar gekauft und für den Abend auf das Kindle geladen. Zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Bewertung ist mein Leseexemplar noch nicht eingetroffen. Mein Dank geht an dieser Stelle wieder einmal an die Deutsche Post. Und nein, ich entschuldige mich nicht für die offensichtliche Ironie.

Die Lesenacht beinhaltete in jeweils drei Abschnitten Fragen zu dem Buch, die wir auf Instagram und Twitter beantworteten. Unter dem Hashtag #imdunklenwald könnt ihr diese und die Antworten noch einmal nachlesen.

„Im dunklen, dunklen Wald“ ist für mich leider ein Roman, der die Bezeichnung „Thriller“ nicht verdient hat. Der Prolog sowie die ersten beiden Kapitel, die ich bereits aus der Leseprobe kannte, ließen darauf zunächst schließen und machten Hunger auf mehr. Doch dann driftete die Geschichte bis weit über die Hälfte hinaus in einen, an einen „Frauenroman“ erinnernden, Roman ab, dessen Handlung relativ seicht geblieben ist. Mit den Figuren, einschließlich der Ich-erzählenden Hauptperson Nora, konnte ich lange Zeit nicht warm werden. Sie sind relativ klischeehaft gezeichnet und brechen erst auf den letzen Seiten aus dieser Haltung aus. Besonders Nora erschien mir oft als sehr naiv. Wie kann man sich sonst bitte erklären dass sie annimmt, eine Person müsste immer noch genau so handeln wie vor zehn Jahren, als Teenager? Natürlich verändert man sich und vor allem auch seine Ansichten. Dass ihre Verwirrung aufgrund dessen häufig wiederholt wurde, nervte mich schon sehr.

Der Hauptpunkt, an dem ich mich angestoßen habe, ist jedoch die ausbleibende Spannung, die erst ab 80 % des Werkes (dies kann ich dank der Anzeige des eReaders genau wiedergeben) aufgebaut wurde und dort erst die charakteristischen Merkmale eines Thrillers aufwiesen. Zu diesem Zeitpunkt hatten der Leser und Hauptperson Nora bereits den Junggesellinnenabschied hinter sich gelassen. Alles was mir für diesen, für die Story am wichtigsten, Abschnitt versprochen wurde ist ausgeblieben. Es wird viel geredet und getrunken, aber „gruselige Elemente“ fehlen gänzlich. Die angeteaserte düstere Stimmung konnte sich - für mich - zu keiner Zeit aufbauen, auch wenn sich die Autorin der Werkzeuge eines „Cabin in the Woods“ typischen Romans wie etwa das gläserne Haus oder der einsame Wald, bedient hat. Wären die wirklichen spannenden Elemente schon früher eingesetzt worden, sähe dies wahrscheinlich anders aus.

Durch das Einfügen eines „großen Geheimnisses“ wird künstlich Spannung aufgebaut, um den Roman in die Länge zu ziehen. Dazu erscheint mir die Auflösung als zu banal und unglaubwürdig.

Der Titel und die Werbekampagne haben leider falsche Erwartungen in mir geweckt.

Was mich bis zum Schluss am Ball gehalten hat war nicht nur die Lesenacht, sondern auch der wirklich angenehme Schreibstil der Autorin.

Fazit:

Für das erste Buch der Autorin an sich eine gutes Werk, das sein Potenzial leider erst viel zu spät eröffnet hat. Sie hatte mich auf dem Weg dorthin leider schon verloren und deswegen kann ich „Im dunklen, dunklen Wald“ leider nicht mehr als 2,5 bis 3 Sterne geben. Da ich der Autorin aber gerne noch eine Chance geben möchte, werde ich - falls sie noch etwas veröffentlichen wird - ihr nachfolgendes Werk gerne lesen.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Leider enttäuschend

Der Puzzlemörder von Zons: Thriller
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Rezension zu der Puzzlemörder von Zons von Catherine Shepherd

Titel: Der Puzzlemörder von Zons
Autor: Katherine Shepherd
Verlag: Kafel Verlag
Genre: Kriminalroman, Fantasy
Erscheinungsdatum: Ursprünglich ...

Rezension zu der Puzzlemörder von Zons von Catherine Shepherd

Titel: Der Puzzlemörder von Zons
Autor: Katherine Shepherd
Verlag: Kafel Verlag
Genre: Kriminalroman, Fantasy
Erscheinungsdatum: Ursprünglich der 25.07.2012. Neuauflage ist dieses Jahr (2016) erschienen
Isbn: 978-3000390098

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf lovelybooks.de gelesen und das Exemplar durch den Verlag erhalten.

puzzle

Inhalt:

Zons 1495: Eine junge Frau wird geschändet und verstümmelt aufgefunden. Offensichtlich war sie Opfer des Rituals eines perversen Mörders geworden. Eigentlich ist das kleine mittelalterliche Städtchen Zons, das damals wie heute genau zwischen Düsseldorf und Köln am Rhein liegt, immer besonders friedlich gewesen. Doch seitdem der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden dem Städtchen die Zollrechte verliehen hatte, tauchte immer mehr kriminelles Gesindel auf. Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache ist geschockt von der Brutalität des Mörders und verfolgt seine Spur – nicht ahnend, dass auch er bereits in den Fokus des Puzzlemörders geraten ist.

Gegenwart: Die Journalismus-Studentin Emily kann ihr Glück kaum fassen! Sie darf eine ganze Artikelserie über die historischen Zonser Morde schreiben. Doch mit Beginn ihrer Reportage scheint der mittelalterliche Puzzlemörder von Zons wieder lebendig zu werden, als eine brutal zugerichtete Frauenleiche in Zons aufgefunden wird. Kriminalkommissar Oliver Bergmann nimmt die Ermittlungen auf. Erst viel zu spät erkennt er den Zusammenhang zur Vergangenheit. Verzweifelt versucht er die Puzzleteile des Mörders zusammenzufügen, doch der Täter ist immer einen Schritt voraus.

Meinung:

Ich versuche in meinen Rezensionen immer, so wenig wie möglich von der Story zu verraten und meine Bewertung so spoilerfrei wie möglich zu gestalten. Hier jedoch vorne weg ein kleiner Hinweis für Leute, die einen reinen Kriminalroman erwarten: Wie im obigen Klappentext beschrieben wird die Vergangenheit in der Gegenwart zum Leben erweckt. Hier wurde nicht bildlich gesprochen. Es gibt Zeitsprünge. Ja, Zeitsprünge. Es sind nicht viele, aber sie haben einen gewissen Einfluss auf die Geschichte. Deswegen auch meine Erwähnung des Genre Fantasy, oben in den Kurzangaben. Wer sowas in einem Krimi überhaupt nicht lesen mag, sollte vielleicht zu einem anderen Buch greifen.

Zunächst hatte ich einen guten Einstieg in die Geschichte. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und spielen abwechselnd in 1495 sowie in der heutigen Zeit. Schnell wird man mit den wichtigsten Charakteren vertraut gemacht. Dies wären zum einen der Müllerssohn Bastian Mühlenberg, der Teil der Zonser Stadtwache ist und mit dem Mord an einem jungen Mädchen betreut wird. Außerdem betreffen Teile der Mittelalter-Kapitel den Mörder, so dass man einen Einblick in seine verworrene Welt erhält. In der Gegenwart sind das die Freundinnen Anna und Emily. Emily ist Journalistin und möchte über die Morde von 1495 berichten. Welche Rolle Anna spielt, ist zu anfangs noch nicht ersichtlich. Im weiteren Verlauf stößt der Kommissar Bergmann dazu.

Zu anfangs konnte mich der Krimi schnell mitnehmen. Es wurde Spannung aufgebaut, die aber im weiteren Verlauf nicht gehalten werden konnte. Dadurch das man Bastians Ermittlungen verfolgt und dann ein paar Kapitel weiter Emilys Recherchen, kommt es zu Wiederholungen, die den Lesefluss stören. Der moderne Schreibstil passt gut zum Gegenwartsteil, ist dem Part in der Vergangenheit aber nicht sehr angemessen. Auch so manche Ungereimtheit hat mich das eine oder andere Mal ärgern können. Da läuft ein Mörder durch ein winziges Städtchen und entweder sind die Wachen zu müde, oder niemand gibt ihnen richtige Anweisungen und lässt ihn dadurch munter weiter morden. Ein anderes Beispiel ist die Kleinigkeit, dass der Mörder das Wort Puzzle verwendet, obwohl dieses Spiel zu dem Zeitpunkt noch nicht erfunden wurde. Das passt halt wieder zu der bereits erwähnten modernen Sprache. Oder auch die Karte von Zons, die am Anfang des Buchs eingedruckt wurde. Die Karte ist ein nettes Gimmick, aber leider total unleserlich. Natürlich sind solche kleinen Anhäufungen eigentlich keine Aufhänger. Aber wenn man nach anfänglicher Freude immer mehr betrübter wird, stören solche Sachen umgemein.

Auch die Charaktere konnten mich nicht richtig überzeugen, da sie bis zum Schluss blass geblieben sind. Am schlimmste hat dies Kommissar Oliver Bergmann getroffen. Er hätte auch gegen einen x-beliebigen Charakter ausgetauscht werden können. Einzig Anna ließ mich an ihren Gefühlen teilhaben. Sie war der einzige Protagonist, den ich ins Herz schließen konnte. Dies hätte wirklich besser umgesetzt werden können, da ich mir sicher bin, dass die Autorin das drauf hat. Die Beschreibung der kleinen Stadt am Rhein waren nämlich sehr bildhaft beschrieben und da ich erst dieses Jahr zu einem Fest dort hingefahren bin, kam mir alles wieder sehr vertraut vor.

Am meisten hat mich gestört, als die ersten Hinweise auf die Zeitsprünge kamen. Ich hatte den Klappentext wirklich nicht so gedeutet. Generell mag ich Zeitreiseromane. Aber wenn mich auf einen Krimi einstelle, möchte auch auch einen solchen lesen. Dies ist aber mein persönlicher Geschmack.

Das Ende hat mich dann noch unschlüssiger zurück gelassen. Ich schwanke immer noch zwischen 2,5 und 3 Sternen hin und her. Das Motiv des Mörders in der Gegenwart bleibt für mich genau so farblos, wie er selbst und das Ende im mittelalterlichen Teil ist so offen, dass hier wahrscheinlich im zweiten Band der Zons-Reihe angeknüpft wird.

Fazit:

Ein Kriminalroman der zunächst gut gestartet ist, mich aber im Folgenden nicht überzeugen konnte. Zu viele Widersprüche und ein unbefriedigendes Ende. Zons-Fans und Freunde von Regionalkrimis werden aber sicher auf ihre Kosten kommen. Es ist wirklich schade, da ich diesen Roman mit voller Vorfreude angegangen bin. Die folgenden Bücher über die Zons-Morde werde ich nicht lesen.

Es hat am Ende dann doch leider nur für 2,5 Sterne gereicht.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Abbruchrezension

Offline ist es nass, wenn's regnet
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Stellt euch vor, ihr seid ein Teenager und lest das Buch einer Erwachsenen die euch mit ihrem Roman erklären möchte, dass Social Media wirklich ganz, ganz furchtbar für euch ist. Und nun stellt euch vor, ...

Stellt euch vor, ihr seid ein Teenager und lest das Buch einer Erwachsenen die euch mit ihrem Roman erklären möchte, dass Social Media wirklich ganz, ganz furchtbar für euch ist. Und nun stellt euch vor, dieses Buch ist überall in eurer Bubble in den Sozialen Netzwerken zu sehen. Instagram auf: „Hey ihr lieben, ich habe hier dieses tolle Buch #werbung“. Twitter auf: „Hallo meine lieben, findet ihr dieses Cover auch so toll?? hashtag ad hashtag werbung“. Ja, ich käme mir auch veräppelt vor.

Lange ist es nicht mehr vorgekommen, dass mir eine Romanheldin so gleichgültig war wie Mari. Mit wenig bis gar nicht Tiefe führt sie durch den Roman und macht… Dinge. Wie eine Schachfigur wird sie dabei von einer in die nächste Situation gesetzt und zeigt dabei überhaupt keinen Einblick in ihr Inneres. In den wenigen Situationen, wo es tatsächlich mal vorkommt, wirkt es genauso so unecht, wie der Rest des Romans. Dabei müsste es dort jedoch einiges zu sehen, bzw. zu fühlen geben. Denn nicht nur hat Mari den Jahrestag des Grauens zu überstehen, sie kämpft mit den Dämonen der Vergangenheit und muss sich ihrer Einsamkeit stellen. Und dies alles passiert, ohne uns LeserInnen nur im Entferntesten daran teilhaben zu lassen. Sie macht einfach. Lebt dieses perfekt unperfekte Leben. Und legt es einfach so wieder ab. Aber was fühlst du dabei, Mari?

„Als ich mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von siebzig Meilen auf dem dämmrigen Highway nach Norden fahre, habe ich bereits das Gefühl, dass sich etwas verändert!“
– Seite 73

Endlich spricht Mari denn mal von irgendwelchen Gefühlen und dann aber auch nur, weil es der Plot gerade für sein Vorankommen braucht. Das plötzliche über Board werfen des bisherigen Lebens reicht für ein albernes YouTube-Video, jedoch zu keinerlei Gefühlsregung zu den daraus resultierenden Reaktionen. Aber das simple Bewegen des Fahrzeuges soll nun „ein stilles Glück“ (Seite 73) auslösen?

Die Veränderung von Mari setzt noch während der Hinfahrt zum Wanderweg ein. Damit wird quasi über Nacht aus der Frau, die sich für nichts anderes als sich selbst und ihren Instafeed interessiert, eine gutmütige Naturliebhaberin die auf einmal Menschen helfen möchte. Es macht mich wirklich sauer wie sehr hier die Punkte auf der Strichliste, die unbedingt in den Roman gehören, stupide abgearbeitet wurden.

So viel zu Mari, die mich irgendwann dazu brachte, das Buch wütend von mir weg zu werfen (eine Legende besagt, es gäbe ZeugInnen hierzu, die die Kunde freudig auf der Buchmesse Leipzig verbreiteten). Aber es war eben nicht nur die praktisch nicht anwesende Protagonistin daran beteiligt, warum ich keine Muße aufbringen konnte, den Roman zu beenden.

Offline ist es nass, wenn’s regnet zeigt keinen Mittelweg auf. Die Autorin vermittelt mir das Gefühl, dass sie sehr wenig von Social Media hält und dass das meiste von dem, was wir dort so treiben, sowieso nicht echt ist. Schlimmer noch, es muss direkt eine große Wanderung oder ähnliches sein, damit wir wirklich leben. Dieses persönliche schwarz-weiße Denken der Autorin schwingt so praktisch auf jeder Seite mit und zeigt mir dabei lediglich, dass sie kaum eine Ahnung davon hat, was diese jungen Menschen in diesem Internet da überhaupt treiben. Das Mobiltelefon einfach mal Telefon sein lassen und raus in die Natur gehen und in anderen Momenten Spaß an Onlineaktivitäten haben schließt sich tatsächlich nicht aus. Sounds crazy, I know.

Und die Moral von der Geschicht? Social Media ist böse, drum benutze es nicht!