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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Stimmen der Erinnerung

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins ist eine interessant ausgeführte Geschichte in die Welt der Erinnerungen.

Obwohl Bücher aus dem Leben des jungen Emmett Farmers verbannt wurden, ...

"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins ist eine interessant ausgeführte Geschichte in die Welt der Erinnerungen.

Obwohl Bücher aus dem Leben des jungen Emmett Farmers verbannt wurden, beginnt er eine Lehre bei einer Buchbinderin. Er lernt die Macht der Geschichten kennen und begreift schnell, das er eine ganz besondere Gabe besitzt. Denn genau wie seine Lehrmeisterin Seredith, kann er Menschen von ihren dunklen Erinnerungen befreien. Und schon bald erkennt Emmett, das er selbst in ein Geheimnis eingebunden ist, voller Liebe und Leid.

Von Anfang an hat mich die Geschichte, die Bücher und deren Macht sehr angesprochen. Denn die Handlung hat etwas magisches an sich, das fasziniert und durchgehend für eine anhaltende Spannung sorgt.

Insgesamt besteht die Handlung aus drei grossen Abschnitten, die mit Emmetts Leben wie er eine Lehre bei der Buchbinderin Seredith beginnt, ihren Anfang nimmt. Die Bücher sind keine normal gebundenen Bücher, sondern bestehen aus Erinnerungen die das Leben erträglicher machen sollen.

Im zweiten Abschnitt geht es um die Zeit vor Emmetts Krankheit und dem Kennenlernen des jungen Adligen Lucian. Seine Schwester war unsterblich in ihn verliebt und die jugendlichen verbindet einen gemeinsame Zeit.

Und im dritten Abschnitt schildert Lucian seine Sichtweise, der sich jedoch nicht mehr an Emmett zu erinnern scheint.

Insgesamt eine gefühlvoll aber auch sehr fantasievolle Welt, die durch spannend ausgearbeitete Charaktere eine gewisse Faszination birgt. Trotz einiger Längen im Verlauf der Handlung, habe ich mich durchgehend gut unterhalten gefühlt, das aber auch der Erzählstimme von Frank Stieren zu verdanken ist, der es schafft die Emotionen gekonnt einzufangen und wiederzugeben.
Teilweise muss man jedoch auch die Ohren spritzen und die Bedeutung zwischen den Zeilen erkennen und verstehen, dass das ganze irgendwie interessant gestaltet.

Eine emotionale und fantasiereiche Geschichte in die Welt der Erinnerungen, die voller Liebe und Leid geprägt wird.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Expedition Lunau bei Oma und Opa

Grüße vom Mars
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"Grüsse vom Mars - Notlandung bei Oma und Opa" von Sebastian Grusnick und Thomas Möller, ist eine lustig und fantasievoll spritzige Geschichte mit originell witzigen Illustrationen. 

Das Allerwichtigste ...

"Grüsse vom Mars - Notlandung bei Oma und Opa" von Sebastian Grusnick und Thomas Möller, ist eine lustig und fantasievoll spritzige Geschichte mit originell witzigen Illustrationen. 

Das Allerwichtigste für eine erfolgreiche Expedition ist eine sorgfältige Planung. Weil Mama arbeitsbedingt für acht Wochen nach China reisen muss, beschliesst sie Elmar, Nina und Tom zu Oma und Opa nach Lunau zu bringen. Doch schon die Fahrt birgt einige kleine Hindernisse, sodass die selbsternannte Mannschaft aus Expeditionsleiter, ersten Offizier und Funkerin mit einer Verspätung ankommen.
Ohne Internetempfang, mit einer Dickengruppe und einer Fülle an Regeln steht der zahnjährige Tom schon jetzt, vor dem wohl wichtigsten Abenteuer seines Lebens.
Zum Glück ist er perfekt vorbereitet, zumindest denkt er das.

Das Autorenduo Sebastian Grusnick und Thomas Möller, haben eine total fantasievoll und lustige Geschichte entstehen lassen, mit herrlich charmanten Charakteren. Authentisch, vielschichtig sympathisch mit Ecken und Kanten, hat jeder der Charaktere für Unterhaltung, Witz und Besonderheiten gesorgt. Besonders Tom der durch seine Eigenheiten hervorsticht und sich nur sicher mit seinem Astronautenhelm fühlt, ist uns sehr schnell ans Herz gewachsen. Aber auch Elmar, Nina, Oma und Opa haben durchweg für Witz und aufregende Spannungsmomente gesorgt.

Total lustig und gut gefallen hat uns, das man von Anbeginn in die humorvoll ausgearbeitete Expedition gezogen wird, die immer wieder für einige Schmunzler sorgen konnte.  Richtig toll gestaltet waren ebenfalls die übersichtlichen Logbucheinträge die dem Buch einen besonderen Charakter verliehen haben das total gut zum Gesamtbild der Geschichte gepasst hat.
Zwar konnte ich nicht für alle erlebten Abenteuer und Ereignisse begeistert aufschreien, da sie mir für Kinder zu wenig kindgerecht waren, aber betrachtet man die Gesamte Geschichte mit einem Augenzwinkern sorgt sie durchgehend für lustige und gute Unterhaltung.

Sehr angenehm, leicht und locker ist ebenfalls auch der Schreibstil des Autorenduos. Man merkt gar nicht das zwei Autoren am Werk waren, die sehr viel Herzblut in die Geschichte gesteckt haben und gelangt flüssig durch die Kapitel die mit originell, farbig und pfiffigen Illustrationen bestückt sind. 

Sieht man über die teilweise überspitzten Handlungsstränge hinweg, ist die Geschichte durchweg, echt ziemlich lustig und unterhaltsam. Empfehlenswert für Kinder ab 10 Jahre.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Wie Freunde Ostern retten

Wie Fuchs und Hase Ostern feiern
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"Wie Fuchs und Hase Ostern feiern" von Ilona Cornelia, ist eine süsse Ostergeschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.

Heini der Hasenjunge ist ein kleiner Morgenmuffel der eines ...

"Wie Fuchs und Hase Ostern feiern" von Ilona Cornelia, ist eine süsse Ostergeschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.

Heini der Hasenjunge ist ein kleiner Morgenmuffel der eines Tages, frühmorgens von Frank aus seinem schönsten Traum gerissen wurde. Doch als ihn sein bester Freund, der kleine Fuchs, aufgeregt vom schneebedeckten Waldboden erzählt, ist er blitzschnell hellwach und beide eilen nach draussen. Kalter, weicher Schnee ist überall zu sehen und das im April.
Doch kaum ist der Schnee im Wald geschmolzen, glaubt Heini der nächste Osterhase zu sein. Viele bunte Ostereier warten darauf pünktlich zum Osterfest an die Menschen verteilt zu werden. Doch wie soll Heini das nur schaffen in so kurzer Zeit?
Zum Glück ist Frank immer an seiner Seite.

Ilona Cornelia hat mit Heini und Frank zwei sehr liebevoll und süsse Charaktere erschaffen, die ganz wundervoll auf die bevorstehende Osterzeit einstimmen. Doch es ist nicht nur eine wunderbare Ostergeschichte für Kinder zum Vor und Selbstlesen, sondern birgt noch viel mehr. Denn wichtige Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft, das gemeinsame Miteinander und Zusammenhalt fliessen spielerisch und kindgerecht verständlich in die Handlung mit ein. Es macht grossen Spass den beiden Freunden Heini und Frank zu folgen, die zwar eine ziemlich aussergewöhnliche Freundschaft pflegen, aber bei genauerer Betrachtung ganz hervorragend zueinander passen.

Auch der Schreibstil ist leicht, sehr fliessend und für Kinder gut verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Die Schrift ist gross, die Seiten sind nicht überladen sondern immer wieder mit liebevoll und detailreiche Illustrationen die zur Handlung passen, versehen.

Nicht ganz so gut gefallen hat mir hingegen ein Handlungsstrang in dem Frank und Heini auf einen mit Nüssen werfenden Unbekannten stossen. Zwar hat die Aktion bei uns für kleine Lacher sorgen können, denn Kinder lieben es wenn es aufregend und frech wird, aber der Ausgang und Franks verhalten fand ich nicht ganz zur Geschichte passend. Ebenfalls ist auch der Titel des Covers etwas irreführend, da streng genommen die beiden kein Ostern feiern sondern dafür Sorgen dass das Osterfest gefeiert werden kann.

Im Gesamten aber eine wundervolle und sehr liebevoll ausgearbeitete Ostergeschichte, in der wichtige Werte gross geschrieben werden.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Bayrisch gute Unterhaltung

FASTENPREDIGT IN UNTERFILZBACH
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"Fastenpredigt in Unterfilzbach" von Eva Adam, ist ein unterhaltsamer Humorroman und der zweite Fall für Hansi und seinen Kollegen Sepp vom Bauhof.

Nachdem Hansi, das Familienoberhaupt der Scharnagels ...

"Fastenpredigt in Unterfilzbach" von Eva Adam, ist ein unterhaltsamer Humorroman und der zweite Fall für Hansi und seinen Kollegen Sepp vom Bauhof.

Nachdem Hansi, das Familienoberhaupt der Scharnagels als erfolgreicher Verbrecherjäger gekürt und als Held aller Parteien umworben wird, ist er auf seinem Höhenflug. Er lässt sich für den Wahlkampf nominieren und bemerkt gar nicht das sich seine Frau Bettina vernachlässigt fühlt. Da kommt es ihr gerade recht, das der zwielichtige Baulöwe Harald Schmal sie umgarnt. Für die Erweiterung der Seniorenresidenz benötigt er wieder einmal einen Kredit. Doch als der Filialleiter Roman Gross nach seiner desaströssen Fastenpredigt plötzlich spurlos verschwunden ist, gerät die Wahl plötzlich in den Hintergrund und ganz Unterfilzbach steht Kopf.

Eva Adam hat einen köstlich vergnügt, lustig und total unterhaltsamen Humorroman erschaffen der schon nach wenigen gelesenen Seiten nach Niederbayern ins idylisch gelegene Unterfilzbach entführt. Man trifft sich, streitet, lacht miteinander und bildet zusammen eine Dorfgemeinschaft die wenn es brenzlich wird zusammen hält.
Die Charaktere sind allesamt vielschichtig, sympathisch und authentisch ausgearbeitet, die nicht unterschiedlicher hätten sein können aber zusammen die Handlung lebendig gestalten und gut miteinander harmonieren.

Der mitreisend, gutgelaunt, locker und leichte Schreibstil führt fliessend durch die Kapitel mit teilweise kurzen aber auch ganz witzigen Kapitelüberschriften.

Ich hatte soviel Spass beim lesen, teilweise blieb kein Auge trocken das für mich herrlich amüsant und erheiternd war. Auch wenn Hansis erster Fall für mich nicht präsent war, erfährt man doch das wichtigste um im Bilde zu sein, das gekonnt in die Handlung mit einfliesst.
Etwas vermisst habe ich hingegen die Krimizüge, die ich bei Mord und Erpressung erwartet habe. Humorvoll und Komödie keine Frage aber Krimi ist dann doch etwas zu weit hergeholt. Denn Hansi schlittert erst im letzten Abschnitt so richtig in den Fall hinein, den er auch genau genommen nicht selbst löst, sondern wie der Zufall es will zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Aber für lustige Lesestunden eine tolle Unterhaltungskomödie.

Ein Lokalkrimi der besonderen Art mit ganz viel Humor der auf ganzer Linie überzeugt.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Gelungener Debütkrimi mit kontinuierlich ansteigender Spannung

Eisige Tage
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„Eisige Tage“ von Alex Pohl, ist Hanna Seiler und Milo Novics erster Fall, in dem die Ermittler eine düstere Welt betreten müssen in der schon die jüngsten ein gefährliches Spiel treiben.

Die Stadt Leipzig ...

„Eisige Tage“ von Alex Pohl, ist Hanna Seiler und Milo Novics erster Fall, in dem die Ermittler eine düstere Welt betreten müssen in der schon die jüngsten ein gefährliches Spiel treiben.

Die Stadt Leipzig versinkt im Schnee und erstarrt in Eiseskälte,  während das Ermittlerduo Hanna Seiler und Milo Novics, die steifgefrorene Leiche eines Anwalts aus dem Elster-Saale-Kanal fischen. Doch der zu Anfangs angenommene Routine-Mordfall entpuppt sich rasch zu einem Dickicht krimineller Verstrickungen aus Mädchenhandel, seelischer Grausamkeiten und Prostitution. Im Besitzt des Toten finden sie skandalträchtiges Material, darunter auch das Foto einer seit einer Woche vermissten Mädchens.

Alex Pohl entführt in seinem Debütkrimi in eine düstere Welt mitten in Leipzig, in der Prostitution, Mädchenhandel und kriminelle Machenschaften an der Tagesordnung stehen. Schon die jüngsten des Clans führen ein gefährliches Spiel das der Autor sehr bildhaft ausführt. Etwas ausschweifend dafür aber sehr ausdrucksvoll werden die Charaktere der Handlung darstellt, die vielschichtig und authentisch ausgearbeitet sind.
Man fühlt sich von Anbeginn in der Geschichte gefangen, die rasant und kontinuierlich an Spannung gewinnt. Tempogeladen nimmt die Handlung ihren Lauf, die gestreuten Handlungsstränge fügen sich gekonnt zusammen und obwohl der Täter bekannt ist, bleibt es interessant und müdet in ein aufklärendes Ende.

Für einen guten Lesefluss haben die kurzen Kapitel gesorgt die mit Ortschaften, teilweise Strassen und knappen Überschriften versehen sind. Der Schreibstil ist richtig klasse, mitreisend, locker, leicht und fliessend zu lesen. 
Man fühlt sich gut unterhalten, es ist rasant, spannungsgeladen aber für mich teilweise etwas zu ausschweifend gewesen. Und doch ist es ein gelungen und guter Kriminalroman den ich durchaus empfehlen würde.