Die Welt ist eine Bühne
Fast schon bühnenreifCadie ist ein normaler, Theater liebender Teenager in einer etwas verrückten Familie. Der Vater Ross ist Inhaber eines Bücher-Antiquariats, die Mutter Melissa ist Direktorin an der örtlichen Quäker-Schule ...
Cadie ist ein normaler, Theater liebender Teenager in einer etwas verrückten Familie. Der Vater Ross ist Inhaber eines Bücher-Antiquariats, die Mutter Melissa ist Direktorin an der örtlichen Quäker-Schule (sehr alternativ) und ihr jüngerer Bruder Josh ist ein Wunderkind mit Inselbegabung beim Cello spielen. Sie haben sich in ihrem Leben eingerichtet bis….ja, bis Elisabeth in selbiges tritt. Elisabeth ist die uneheliche Tochter von Ross und bis zum ihrem Auftauchen wusste keiner etwas von ihr. Nun ist aber ihre Mutter gestorben und so zieht sie bei ihrer „Familie“ ein. Sie ist so ganz anders als ihre Hippiefamilie und Ärger ist vorprogrammiert.
Ich habe mich bei diesem Buch gut unterhalten gefühlt. Man muss schon eine kleine Affinität zum Theater und Shakespeare haben, um sich bei dem Buch nicht zu langweilen, da weite Teile sich in irgendeiner Art und Weise mit dem Theater, Theater spielen oder Theaterstücken beschäftigen. Vor allem die feinfühlige Darstellung der Familiensituation mit seinen Problemen, wenn plötzlich ein neues Familienmitglied integriert werden muss, ist sehr gut gelungen. Es gibt unterschiedliche Charaktere, die auch alle in ihren Rollen bleiben. Bei Cadie hätte ich mir manchmal mehr Wut gewünscht. Das wäre realistischer gewesen.
Die Sprache ist dabei eher einfach gehalten. Es handelt sich um ein Jugendbuch und das merkt man auch vom Schreibstil und der Wortwahl.
Das Cover ist ein Eyecatcher. Der rote Faden zieht sich hier durch: das Spotlight auf dem Cover und beim Aufschlagen dann der rote Teppich. Die Schrift ist dabei erhaben. Ansonsten wirkt das Buch hochwertig verarbeitet und liegt gut in der Hand.
Fazit:
„Fast schon bühnenreif“ ist ein toller Jugendroman über eine etwas alternative Familie die im realen Leben angekommen ist und damit zu kämpfen hat. Die Situation, der sie dabei ausgesetzt hat, hat mich überlegen lassen, wie ich mich wohl in der Situation gefühlt hätte. Wer sich also keinen „Thriller“ wünscht und das Theater liegt hat mit dem Buch schöne Lesestunden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.