Schräg und urkomisch
Die Vorgängerbände kannte ich nicht. Deshalb schlug ich das vorliegende Buch völlig unbedarft auf. Und schon war es bereits auf Seite 7 um mich geschehen: Dachs Dan, der gern mit den Zehen wackelt und ...
Die Vorgängerbände kannte ich nicht. Deshalb schlug ich das vorliegende Buch völlig unbedarft auf. Und schon war es bereits auf Seite 7 um mich geschehen: Dachs Dan, der gern mit den Zehen wackelt und heiße Schokolade und eingelegte Schnecken mag, hatte da bereits mein Herz erobert.
Die eigentliche Handlung ist vielleicht gar nicht so wichtig, doch in Kürze zusammengefasst erfahren wir, wie der oberfiese Dr. Sylvester Perlenkralle mit Hilfe der Lamakumpels vertrieben wird, wie Dan sich unsterblich verliebt in eine geheimnisvolle rosa Dachsdame und aus seinem Liebestaumel schmerzhaft geweckt wird. Und dann ist da noch der Mond, bei dem auch nicht alles in Ordnung ist.
Noch nie habe ich ein solches Kinderbuch gelesen (und angeschaut) wie dieses hier. Die völlig abgedrehte Handlung, die völlig abgedrehten Freunde und Feinde, mit denen wir es zu tun haben, werden so urkomisch erzählt, dass man sie sich Satz für Satz mit Genuss einverleibt und vor Lachen gar nicht vorankommt. Der Humor ist von der schwarzen, skurrilen Sorte, wie es wohl nur Engländer beherrschen, und er trifft mich mitten hinein in mein innerstes Humorzentrum, wobei ich mich beim Lesen ständig fragte, wie man nur auf solche Ideen kommen kann. Ein Buch, in dem eine Dächsin so „schön wie eine Fernbusfahrerin“ geschildert wird, in dem es schüchterne Milchmondmotten gibt und Ginalollobrigida Lama gerne Schminke benutzt und trotzdem einen Nasenpickel bekommt – solch ein an schrägen Ideen überquellendes Buch wird von Kindern geliebt, dessen bin ich mir sicher. Aber der Text allein ist noch nicht alles: Ich liebe die unglaublichen Zeichnungen von Gemma Correll, die naiv und gleichzeitig urkomisch sind und perfekt zum Buch passen.
Fazit: Ein außergewöhnliches, total schräges und urkomisches Kinderbuch.