Cover-Bild Davor und Danach
(62)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 21.01.2019
  • ISBN: 9783791501000
Nicky Singer

Davor und Danach

Überleben ist nicht genug
Birgit Salzmann (Übersetzer)

Was zählt, wenn die Welt am Abgrund steht? Verändern Klimawandel und Flucht unsere Menschlichkeit? Die 14-jährige Mhairi lebt in einer Welt, in der es zu viele Menschen gibt und Wasser nur noch im Norden zu finden ist. Sie besitzt zwei Dinge: einen Revolver und ihre Papiere. Ihr einziges Ziel ist es, zu überleben. Dank ihrer Papiere wird es Mhairi bis in den Norden schaffen. Hoffentlich. Doch dann trifft sie kurz vor dem Grenzpunkt einem kleinen Jungen. Ist sie bereit, alles für ihn zu riskieren? Spannend, politisch und hochaktuell – dieser Roman von Nicky Singer ist so brisant wie die Jugendbücher „Die Wolke“ oder „Nichts“ von Janne Teller. Eine berührende Geschichte über Klimawandel, Überbevölkerung und den Umgang mit Flüchtlingen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2019

Kann man Gefühle wegsperren?

0

Mhairi wurde in Schottland geboren. Das ist wichtig, deshalb hätte sie das Recht, im kühlen, angenehmen Norden der Welt zu leben, nicht im heißen, trockenen und lebensfeindlichen Süden. Nur: sie ist im ...

Mhairi wurde in Schottland geboren. Das ist wichtig, deshalb hätte sie das Recht, im kühlen, angenehmen Norden der Welt zu leben, nicht im heißen, trockenen und lebensfeindlichen Süden. Nur: sie ist im Süden und auf dem Weg nach Hause werden ihre Eltern getötet, wird sie bestohlen und bedroht, verhärtet ihr Herz. Nur dadurch, dass sie die Schrecken in eine gedachte „Festung“ verdrängt, kann sie weitergehen. Erinnerungen ans „Davor“ helfen und lassen sie Verantwortung für einen kleinen bronzefarbigen Jungen übernehmen. Das kann sie 25 Jahre ihres Lebens kosten, denn ein unerwünschtes Kind einzuschleusen, ist verboten. Sie soll also nicht die gesetzliche Lebenszeit von 74 Jahren haben, sondern mit 49 eingeschläfert werden!
Ein unglaubliches Szenario, welches Nicky Singer entworfen hat. Ab 15 Jahren ist man ein guter Bürger, wenn man Lebenszeit abgibt! Menschen aus armen Ländern sind nichts wert....
Sehr spannend zu lesen, eine zugespitzte Zukunftsvision, die emotional sehr stark anspricht. Gibt Denkanstöße und ist unbedingt zu empfehlen.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Mitreißendes Flüchtlingsabenteuer das zum Nachdenken anregt

0

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Mich hat vor allem ein Satz in der Buchvorstellung neugierig gemacht, nämlich: „Eine berührende Geschichte über Klimawandel, Überbevölkerung und den Umgang ...

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Mich hat vor allem ein Satz in der Buchvorstellung neugierig gemacht, nämlich: „Eine berührende Geschichte über Klimawandel, Überbevölkerung und den Umgang mit Flüchtlingen.“.

Vielen Dank an Vorablesen und den Verlag, dass ich das Buch vorab lesen durfte!

Cover:
So ein Cover wie bei diesem Buch habe ich noch nie gesehen. Die Seiten des Taschenbuches sind perfekt geschützt, da sich der hintere Einband um den Buchschnitt klappen lässt. Die goldenen Verzierungen auf beiden Seiten sind wunderschön. Die helle und die dunkle Seite spiegeln gut den Inhalt wider.

Inhalt:
Mhairi ist auf der Flucht. Sie will vom Sudan nach Schottland reisen um zu ihrer Großmutter zu gelangen. Leider ist dies aufgrund Wassermangel, Klimawandel und der Überbevölkerung der Welt nicht ganz so leicht. Als sie dann auch noch einen kleinen stummen Jungen als Gefährten erhält, muss sie sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist.

Handlung und Thematik:
Die Buchvorstellung umreißt eigentlich ganz gut den Inhalt des Buches wieder. Die Autorin hat es geschafft, das schwere Leben von Flüchtlingen in nur wenigen Seiten packend zu vermitteln. Ich habe mir nie allzu viele Gedanken gemacht, wie schwer es die Flüchtigen haben, nun hat sich meine Sicht geändert. Auch wenn die Handlung in einer dystopischen Zukunft spielt, ist sie nicht wirklich abwegig. Sie ist super realistisch aufgebaut und hat ein bewegendes Ende. Wassermangel und Überbevölkerung sind auch in der heutigen Zeit schon in einigen Gegenden Alltagsprobleme.

Charaktere:
Mhairi ist schon seit einiger Zeit allein auf der Flucht. Dies äußert sich in ihren verworrenen Gedanken. Sie hat Gefühlsausbrüche und kommt mit anderen Menschen nicht allzu gut zurecht. Anfangs fand ich es ein wenig befremdlich, mit der Zeit wuchs sie mir aber sehr ans Herz.
Ihr kleiner Begleiter war, auch wenn er sich nicht so viel mitteilte, auch direkt sympathisch.

Schreibstil:
Nicky Singers Schreibstil empfand ich am Anfang gewöhnungsbedürftig. Die Sätze waren verwirrend und wirkten unzusammenhängend. Als ich mich aber daran gewöhnte und herausfand, dass sie dadurch Mhairis Psyche abbildete, fand ich es einfach nur genial. Dadurch, dass alles aus der Ich-Perspektive von ihr geschrieben wurde, konnte man alles hautnah miterleben. Besonders Vergleiche wie „Augen wie Becher“ scheinen es der Autorin angetan zu haben. Es wiederholte sich immer mal wieder, aber ich fand es trotzdem nicht störend, es war jedoch nach der dritten Wiederholung nichts besonderes mehr. Nicky Singer lies bei ihren Beschreibungen keine Wünsche offen. Die Kapitel waren ziemlich kurz, dadurch waren es insgesamt eigentlich weniger Seiten, da immer mal wieder eine Dreiviertel-Seite leer war. Die von ihr aufgebaute Welt fand ich super. Auch die Nebencharaktere waren gut gewählt. Anfangs dachte ich mir fehlt etwas, aber das Gefühl verschwand dann nach ungefähr der Hälfte. Ab der Hälfte konnte ich Mhairis Abenteuer nicht mehr weglegen und suchtete es in einem Zug durch. Das Buch lässt mich mit vielen nachdenklichen Gedanken zurück, was ich großartig finde!

Persönliche Gesamtbewertung:
Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Jugendbuch-Liebhaber! Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir nie viele Gedanken über die Erlebnisse, deren Folgen und das Leben von Flüchtlingen gemacht. Das Buch hat sehr zum Nachdenken angeregt. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, man gewöhnt sich aber relativ schnell daran.

Veröffentlicht am 05.01.2024

Eine Reise durch eine verlorene Welt

0

Wir lernen eine Welt kennen, in der der Klimawandel die Erde, und dadurch auch die Gesellschaft, verändert hat. Eine riesige Wasserknappheit beherrscht die Erde, besonders den Süden, weshalb alle versuchen ...

Wir lernen eine Welt kennen, in der der Klimawandel die Erde, und dadurch auch die Gesellschaft, verändert hat. Eine riesige Wasserknappheit beherrscht die Erde, besonders den Süden, weshalb alle versuchen in den Norden zu gelangen. Doch die Gesetze haben sich verändert, die Grenzen wurden geschlossen und nur Ausnahmen dürfen wieder zurückkommen oder einreisen. Die 14-jährige Mhairi lebte mit ihrer Familie für einige Zeit im Ausland. Doch seit dem Ausbruch und den Gesetzesänderungen versucht sie zurück in ihre Heimat Schottland zu gelangen. Doch ist ihr Weg nicht einfach und als sie dann auch noch auf einen kleinen Jungen trifft, muss sie nicht nur sich, sondern ihn auch noch mitbeschützen.

Auf dem langen Weg der beiden lernen wir weitere Probleme kennen. Die extreme Thematisierung des Klimawandels und der anderen Themen ist sehr gut umgesetzt worden und zeigt eine reelle Möglichkeit einer nahen Zukunft auf. Die Reise ist sehr spannend geschrieben, die Abwechslung von extrem Situationen, die überwunden werden müssen, sowie dem stetigen Auseinandersetzen mit Mhairis Vergangenheit und ihrer Gefühlswelt bietet eine abwechslungsreiche Geschichte, von der man unbedingt mehr erfahren möchte. Auch die spätere Kritik an der Gesellschaft findet in der Geschichte einen wunderbaren Platz.
Mhairis Entwicklung finde ich wunderbar niedergeschrieben und wurden durch ihre Taten auch extrem gut umgesetzt. Besonders das Ende war ein perfekter Abschluss für ihre Persönlichkeitsentwicklung, obwohl es umso herzzerreißender war. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber trägt sehr gut zur beschriebenen Stimmung und Personendarstellung bei.
Insgesamt aber ein super Buch mit einer wichtigen Thematik.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

Was zählt, wenn die Welt am Abgrund steht?

0

Inhalt:

Verändern Klimawandel und Flucht unsere Menschlichkeit?
Die 14-jährige Mhairi lebt in einer Welt in der es zu viele Menschen gibt und Wasser nur noch im Norden zu finden ist. Sie besitzt zwei ...

Inhalt:

Verändern Klimawandel und Flucht unsere Menschlichkeit?
Die 14-jährige Mhairi lebt in einer Welt in der es zu viele Menschen gibt und Wasser nur noch im Norden zu finden ist. Sie besitzt zwei Dinge: einen Revolver und ihre Papiere. Ihr einziges Ziel ist es, zu überleben. Dank ihrer Papiere wird es Mhairi bis in den Norden schaffen. Hoffentlich. Doch dann trifft sie kurz vor dem Grenzpunkt einem kleinen Jungen. Ist sie bereit, alles für ihn zu riskieren?
Spannend, politisch und hochaktuell – dieser Roman von Nicky Singer ist so brisant wie die Jugendbücher „Die Wolke“ oder „Nichts“ von Janne Teller. Eine berührende Geschichte über Klimawandel, Überbevölkerung und den Umgang mit Flüchtlingen.

Meine Meinung:

Seitdem ich die Leseprobe zu dem Buch gelesen habe, stand es auf meiner Wunschliste, weshalb ich mich umso mehr darauf gefreut habe.

Der Einstieg fiel mir auch ganz leicht, da man direkt in Mhairis Welt geworfen wird und miterlebt, wie ein 14-jähriges Mädchen ganz allein ums Überleben kämpfen muss. Dabei erscheint sie einem sehr taff und stark, aber auch etwas herzlos, was ich unter diesem Umständen zu hundert Prozent nachempfinden konnte. Die Welt, in der sie lebt, ist alles andere als schön, auch wenn sie weiterhin versucht, daran zu glauben.

„Als wäre es so einfach. Als wäre die Welt schön, Papa. Aber die Welt ist doch schön. Das muss sie sein. Und wenn sie es nicht ist – dann müssen wir sie so machen.“ - Seite 327

Ich war schockiert über das, was sie in ihrem jungen Alter schon erleben musste und habe sie sehr dafür bewundert, dass sie noch nicht aufgegeben hat. Sie ist ein wirklich kluges Mädchen, das oftmals aus wenigen Dingen etwas erschaffen kann, einfach, weil ihr nichts anderes übrig bleibt. Im Verlauf des Buches erfährt man immer mehr über ihre Vergangenheit, ihre Reise und all die Dinge, die sie schon gesehen und erlebt hat. Man merkt auch, dass sie sich verändert und dass sie beginnt, ihr Herz wieder etwas zu öffnen. Das liegt zu großen Teilen an dem Jungen, den sie trifft und der sie zu seiner neuen Aufpasserin auserwählt. Anfangs wehrt sie sich noch dagegen, aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto mehr wächst er ihr ans Herz. Er spricht zwar nicht, aber durch seine Taten wird deutlich, was für ein fürsorgliches und schlaues Kind er ist.

Was mir gut gefallen hat, war der Schreibstil, an den ich mich anfangs zwar ein bisschen gewöhnen musste, den ich dann aber sehr passend für die Story fand. Er besteht aus kurzen Sätzen und es werden ein paar Stichpunkte verwendet, wodurch eine gewisse Härte vermittelt wird, die sehr gut in Mhairis Welt passt. Denn dort sind die Polkappen geschmolzen, es ist unerträglich heiß und jeder ist sich selbst der nächste. Dadurch werden einem wirklich die Augen geöffnet, besonders, da diese Geschichte keineswegs unrealistisch erscheint. Neben der Klimaerwärmung wird auch das Thema Flüchtlinge aufgegriffen und ich war entsetzt darüber, wie mit diesen Menschen umgegangen wird. Sie müssen in katastrophalen Auffanglagern bleiben, in denen sich keiner um sie kümmert und sie haben Angst, wieder in ihr Land zurückkehren zu müssen. Eigentlich könnte ich noch mehr solcher Dinge aufzählen, aber es gab auch ein paar positive Sachen in der Geschichte. Zum einen war das Mhairi, da sie die Hoffnung nicht aufgibt und sich an Dingen – und seien sie auch noch so klein – erfreut und versucht, aus allem das Beste zu machen. Und andererseits war das der Junge, weil er mit seinem kindlichen Optimismus nicht aufgibt und weiterkämpft, egal, wie ausichtslos die Lage erscheint. Ich habe sehr mit den beiden mitgefiebert, besonders, da es zum Schluss sehr dramatisch wurde. Es gab eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte und das Ende hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen.

Mein Fazit:

Eine bewegende Geschichte über eine Welt, die schon bald Realität sein könnte und zwei Menschen, die den Mut haben, sich dieser entgegen zu stellen. Ich gebe zu, dass das Buch manchmal etwas eigen sein kann, aber ich empfehle allen, dieser Story eine Chance zu geben und sich auf sie einzulassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2019

Wege führen zu Erkenntnis

0

Der Klappentext von Nicky Singers, meiner Meinung nach sehr schick gestalteten Buchs DAVOR und DANACH, ist sehr einleuchtend, was den im Zentrum stehenden Konflikt angeht.

Kurz gesagt, ist es eine Geschichte, ...

Der Klappentext von Nicky Singers, meiner Meinung nach sehr schick gestalteten Buchs DAVOR und DANACH, ist sehr einleuchtend, was den im Zentrum stehenden Konflikt angeht.

Kurz gesagt, ist es eine Geschichte, um ein 14-jähriges Mädchen, das eine lange Reise auf sich nimmt, um zu den Ort ihrer Kindheit zu gelangen, da dort ihre einzige noch lebende Verwandte lebt. Das ist allerdings nicht so einfach in einer übervölkerten Welt, in der alles und jeder kontrolliert wird und freie Entscheidungen scheinbar an Wert verloren haben. Auf diesem Weg wird dem Leser immer mehr eröffnet, welche Gewissensbisse, Ängste und Sorgen das Mädchen quälen.

Da die Autorin erst Stück für Stück einen Einblick in ihre Protagonistin gewährt, wächst der Kenntnisstand des Lesers proportional zum Fortschreiten des Buches. Auf den letzten Seiten wird dem Leser die gesamte Tragweite des Erlebten von dem Mädchen klar. Und auch die innere Entwicklung des Mädchens, ihr Name ist Mhairi Anne Bain, wird erkennbar zum Höhepunkt ausgebaut.

Letztendlich ist es aber auch die Geschichte von einen kleine Jungen, dem Mhairi auf ihrer Reise begegnet und den sie nicht mehr loswird, beziehungsweise den sie ebenso schnell nicht mehr loswerden möchte. Auch warum die beiden eine spezielle Bindung zueinander aufbauen ist ein zentrales Thema dieser Geschichte.

Generell lässt sich sagen, dass DAVOR und DANACH ein Jugendbuch ist, eine recht düstere Zukunftsversion der Erde schildert und die Hauptfigur als ICH-Erzählerin fungiert, sodass viele Handlungsabläufe und Denkmuster von Mhairi beschrieben werden. Mir hat das Buch gefallen, da es sich mit einfachen Sätzen und kurzen Kapiteln (im Sinne eines Jugendbuches) kritisch mit der auch bereits heute aktuellen politischen und gesellschaftlichen Lage auseinandersetzt und Denkanstöße verpasst.

Außerdem mag ich, wie bereis erwähnt, die Buchgestaltung sehr! Das Buch ist wirklich ein Hingucker im Regal.