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anna_banana20

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Veröffentlicht am 31.05.2019

Die Frau mit den vielen Namen

Die Lotosblüte
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„Die Lotosblüte“ von Hwang Sok-Yong erzählt die Geschichte des Lebens einer Frau, die im Laufe der Geschehnisse viele Namen bekommt. Als Shim Chong im heutigen Korea geboren, wächst sie bei ihrem blinden ...

„Die Lotosblüte“ von Hwang Sok-Yong erzählt die Geschichte des Lebens einer Frau, die im Laufe der Geschehnisse viele Namen bekommt. Als Shim Chong im heutigen Korea geboren, wächst sie bei ihrem blinden Vater auf. Die Mutter ist früh verstorben und die Zustände auf dem südostasiatischen Kontinent und Inseln sind nicht die Besten. So trägt es sich zu, dass Chong in die Hände von Menschenhändlern gerät und verkauft wird. Als Konkubine eines reichen alten Chinesen wird sie gut behandelt und fortan „Lenhwa“ genannt. Nach nicht allzu langer Zeit verstirbt dieser neben ihr im Bett – nach den „Anstrengungen“ des Liebesspiels.

Lenhwa ist ein robustes Mädchen und sie will hoch hinaus. Über Kontakte, die sie im Laufe ihrer Zeit schließt, gelangt sich schließlich an einen Nachfahren des verstorbenen Chinesen. Dieser leitet ein Vergnügungsetablissement mit dem klangvollen Namen „Tempel des Glücks und der Freude“. Lenhwa, hübsch und beliebt, verdient sich dort in kurzer Zeit ein gutes Image. Sie lernt das bewirten, unterhalten, singen und das Musizieren mit Zupfinstrumenten. Rasch steigt sie zur „Hawachia“ auf, zur besten Gesellschafterin des Hauses. Einigen wenigen Gästen erlauben Eigentümer Kuan und die „Lingchia“, die Vorsteherin des Freudenhauses, mit Lenhwa zu schlafen. Auch verliebt sich Lenhwa das erste Mal in einen jungen Künstler, der im „Tempel des Glücks und der Freude“ gemeinsam mit seiner Familie darbietet. Später beschließt sie mit ihm zu gehen. Die beiden heiraten.

In den Wirren des Opiumkrieges, in der Mitte des 19. Jahrhunderts in China, kommt es zu brutalen Auseinandersetzungen. Lenhwa und ihr Mann erträumen ihre Zukunft, werden aber durch die Turbulenzen voneinander getrennt. Erneut gelangt Lenhwa in die Hände von Menschenhändlern, von denen sie der Reihe nach vergewaltigt wird. Im Anschluss wird sie verschifft und landet in einem Freudenhaus in Formosa, dem heutigen Taiwan.

Weitere Namen, die Chong auf ihrer Lebensreise erhält sind „Lotus“ (europäisch) und „Lenka“ (japanisch). Sowie „Lenhwa“ (chinesisch) bedeuten alle neuen Namen ungefähr dasselbe und kennzeichnen einen ausschlaggebenden Lebensabschnitt der vom Schicksal getretenen Koreanerin. Als Gesellschafterin, Mutter, Konkubine, Zweitfrau, Frau eines japanischen Politikers, Geisha und nicht zuletzt „Mama-san“ wiederfahren ihr noch weitere Schicksale, die sie maßgeblich prägen.

Wirklich immer nimmt sie die Wendungen von Zeit und Raum an und stellt sich selbstbewusst und ohne zu jammern ihren Herausforderungen. Dabei ist sie im späteren Verlauf jederzeit proaktiv und lenkt stolz ihr Leben in Bahnen, die ihre Erfahrungen sie gelehrt haben.

Ganz verstanden habe ich es nicht. Ihr sind so viele Dinge passiert, aber niemals hat sie sich selbst verloren. Stolz geht sie ihren Weg als asiatische Frau dieser Zeit – keine Zweifel, keine Ängste. Zumindest scheint dies zwischen den Zeilen lesbar zu sein. Der Schreibstil ist jederzeit vernunftbetont und die innere Gefühlswelt der Protagonisten wird so gut wie nie offenbart. Allein an Handlungen und in kurzen Rückerinnerungsmomenten von Chong werden einige Gedanken offengelegt und der Leser erfährt nicht nur durch Handlungen und Beschreibungen des Geschehens, was Chong denkt oder fühlt. Im Allgemeinen wird die Geschichte durch Handlungen und Beschreibungen des gesellschaftlichen Umfelds (historisch ummantelt) vorangetrieben. Das Ganze bekam für mich einen recht anschaulichen, aber gefühlskalten Anstrich.

Und wieder denke ich, da der Autor einer Kultur entspringt, mit der ich nur sehr oberflächlich vertraut bin, verstehe ich einige Beschreibungstiefen und -untiefen nicht sonderlich. Ich konnte mich wahrscheinlich in Chong als Frau hineinfühlen, aber ich konnte nicht den in Asien geborenen Menschen deschiffrieren, da meine europäischen Wurzeln mir ganz andere Dinge beibrachten. Umso spannender und dankbarer bin ich, dieses Werk gelesen zu haben – zeigte es mir doch eine historische Welt, von der ich bisher nicht viel wusste.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Rebellische Frauen

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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Angesiedelt in der Zukunft in der südwestasiatischen Metropole Green City, präsentiert die pakistanische Autorin Bina Shah, eine dystopische Geschichte, in welcher die meisten Frauen an einem Virus erkrankt ...

Angesiedelt in der Zukunft in der südwestasiatischen Metropole Green City, präsentiert die pakistanische Autorin Bina Shah, eine dystopische Geschichte, in welcher die meisten Frauen an einem Virus erkrankt und verstorben sind, sodass die wenigen Übrigen gesetzlich dazu verpflichtet sind zum Teil bis zu vier Gatten zu nehmen und so viele Kinder in die Welt zu setzen wie möglich. Frauen gibt es nur auf Zuteilung und ein Mitspracherecht scheint es seitens der Frauen nicht zu geben.

Aber es gibt eine geheime Rebellion: die Panah. Unter der Führung von Lin haben dort ein halbes Dutzend junge Frauen Zuflucht gefunden, um diesem Schicksal als Gebärmaschine zu entkommen. Jedoch muss die Panah ihr Überleben sichern. Deswegen besuchen die Frauen der Gemeinschaft nachts hochrangige Männer in Green City, um ihnen Zärtlichkeit zu spenden – ohne Sex. Und ich nehme an, dass sie dafür Geld erhalten. Die Autorin beschrieb diesen Aspekt eher aus dem gefühlten Standpunkt einer ihrer Hauptprotagonistinnen mit Namen Sabine, als sich detailliert tiefgreifenden Erklärungen der finanziellen, gesellschaftliche und politischen Situation zu widmen.

Am Rande erfuhr ich, dass die Welt der schweigenden Frauen hochmodern ist. Scheinbar gibt es riesige Wolkenkratzer und fahrerlose Autos, die ihre Insassen per Zieleingabe sicher zum gewünschten Ort bringen. Naturkatastrophen und Kriege beeinflussen/beeinflussten nachhaltig das Leben der Menschen in Green City.

Bina Shah beschrieb wie selbstverständlich einen Ort, den ich ihr so abkaufen konnte. Gerne hätte ich mehr zu ihrer Idee von dieser Welt erfahren. Im Zentrum ihrer Worte standen jedoch immer die Menschen mit ihren kurzen oder langen Hintergründen. Sie erklärte, warum diese und jene Personen sind wie sie sind, wie sie an ihren Ort des Geschehens kamen und welches Puzzleteil sie in der beschriebenen Geschichte spielen. Dies bekam sie meiner Meinung nach sehr urteilsfrei und nüchtern hin – was mir sehr gefällt. Aber gerne hätte ich mehr die spontanen Beweggründe der Charaktere beleuchtet bekommen. Viele Entscheidungen der Figuren im Verlauf der Geschichte schienen mir nicht sofort schlüssig.

Diese andere Denkweise der Autorin ist zu meiner sehr verschieden, weswegen ich unheimlich dankbar und froh bin, dieses Buch gelesen zu haben. Ich möchte mehr verstehen, was Menschen bewegt und ausmacht – fremde Komplexität spüren. Und vielleicht ist auch das der Grund, weswegen ich einige Reaktionen der Figuren nicht ganz herleiten konnte. Nichtsdestotrotz ist viel Interpretationsspielraum möglich. Keine Figur wird als wirklich böse dargestellt, jeder hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen und die Autorin weis das angenehm zu vermitteln.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, wirkt dabei aber nicht fad. Auffällig ist auch die Aufmachung des Buches, die im Inneren mit dunklen Farbakzenten Kreise und ornamentartige Strukturen zeigt. Das Buch ist in drei übergeordnete Kapitelbereiche gegliedert. Die einzelnen Unterkapitel haben als Überschrift jeweils den Namen der Person, die in diesem Kapitel die Hauptfigur ist.

Insgesamt habe ich zwar etwas anderes erwartet, als ich das erste Mal das Cover sah, aber dennoch hat mich der Inhalt positiv überrascht. Gerne hätte ich mehr über die Gesellschaft und das Leben in dieser düsteren Zukunft gelesen. Aber trotz allem Stand das Leben und Leiden der Frauen im Mittelpunkt und das kam darüber hinaus wunderbar zur Geltung, wenn ich auch gerne tiefgreifendere Beweggründe aller Charaktere erfahren hätte.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Anekdoten aus Girifalco

Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
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Girifalco ist ein kleines verschlafendes Örtchen in Süditalien. Die kurze Geschichte über den Zufall, die ich nicht als „kurz“ bezeichnen würde (480 Seiten), spielt überwiegend im Sommer 1969. Den bis ...

Girifalco ist ein kleines verschlafendes Örtchen in Süditalien. Die kurze Geschichte über den Zufall, die ich nicht als „kurz“ bezeichnen würde (480 Seiten), spielt überwiegend im Sommer 1969. Den bis zuletzt nicht namentlich benannten Postboten fallen Übereinstimmungen (die sogenannten „Zufälle“) auf, die sich in seinem Umfeld zutragen. Er liest die eintreffenden und geschriebenen Briefe der Bewohner von Girifalco, beobachtet aufmerksam ihre Leben und mischt sich zum Teil in ihre Belange ein. Dies tut er jedoch mit Wohlwollen und Mitgefühl. Er ist ein melancholischer Mann, der sich philosophisch Sinnfragen stellt, welche er sich durch das tägliche beobachten stellt.


In vielen Anekdoten werden einzelne Bewohner vorgestellt und beschrieben, sodass der Lesende einen Eindruck von dem erhält, was der Postbote mit der Zeit an Wissen über die Menschen von Girifalco gesammelt hat. Der Ton der Erzählungen ist durchweg traurig, romantisch, konservativ. Dennoch wird auch von Grenzüberschreitungen berichtet. Die heimlichen Gelüste einer Gottesdienerin, Affären und verflossene Liebschaften, Selbstmorde, versteckte Sehnsüchte, sowie verschollene Söhne rücken kapitelweise abwechselnd in den Fokus.

Romantisierend und schwärmerisch denkt der schüchterne Postbote an die schönen Frauen von Girifalco und an vergangene Ereignisse, die auch sein Leben maßgeblich prägten. In einigen Anekdoten geht der italienische Autor Domenico Dara auf die Vergangenheit, Wünsche und Sehnsüchte des Postboten ein, der immer wieder als eine Art Schutzengel in Erscheinung tritt und dem Leben der Bewohner beiwohnt.

Letztendlich ist „Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall“ eine abgerundete Geschichte voller verflochtener Geschehnisse, die miteinander verbunden sind und die am Ende für jede im Buch vorkommende Figur eine positive Botschaft oder Erkenntnis bereithält.

Ich mochte die ruhige Handlungsabfolge, die mir Schritt für Schritt mehr von der Welt des Postboten eröffnete. Leider bin ich an vielen Stellen mit den vielen unterschiedlichen italienischen Namen durcheinandergeraten. Es treten so viele Menschen in Erscheinung, die mehr oder weniger eine Rolle spielen, dass ich erst gegen Ende des Buches die wichtigsten Figuren erkannte und sie einer vorherigen Anekdote zuordnen konnte. Positiv anzumerken ist an dieser Stelle das Personenverzeichnis am Buchende, welches zu Rate gezogen werden kann.

Vermutlich könnte die Geschichte auch kürzer dargestellt werden. Viele Anekdoten haben zwar das Image unterstrichen, aber eher nur für den melancholischen Unterton gesorgt. Ich habe den Eindruck, die Leute aus Girifalco geben sich ihren Alltagstrott hin, sehen sich in Opferrollen und glauben, dass sie nichts gegen das Schicksal tun könnten. Vielleicht wurden ihnen das früher auch eingeredet und vielleicht gab es einen gesellschaftlichen Konsens, der einige Taten und Untaten nicht zuließ, dennoch glaube ich, dass der Postbote auch das ein oder andere Mal ehrlicher hätte sein können. Er entschied sich für ein Leben in der Einsamkeit und rechtfertigte dies mit einigen Dingen seine Vergangenheit betreffend. Prinzipiell fiel es ihm leichter für seine Mitmenschen proaktiv zu werden. Sein eignes Glück allerdings wollte er nicht so recht ausbauen.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Schafft unser Bewusstsein die Realität?

Der Schlüssel des Salomon
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Im europäischen Kernforschungszentrum CERN findet ein Experiment statt, das möglicherweise Rätsel zur Entstehung unseres Universums lösen könnte. Doch das Experiment muss abgebrochen werden. Eine Leiche ...

Im europäischen Kernforschungszentrum CERN findet ein Experiment statt, das möglicherweise Rätsel zur Entstehung unseres Universums lösen könnte. Doch das Experiment muss abgebrochen werden. Eine Leiche wird gefunden. Sie hält einen obskuren Hinweis in der Hand. Handelt es sich hierbei um den möglichen Mörder?

Im Mittelpunkt des Buches steht Tomás Noronha, der nun als potenzieller Mörder von der CIA gejagt wird...

Tomás wird als attraktiver Mann im mittleren Alter vorgestellt. Er scheint sich ein großes Wissen angeeignet zu haben – hat er doch auf die großen Fragen des Lebens eine pysikalische oder gar logische Antwort. Sympatisch wird er durch die liebevolle Beziehung zu seiner an Demenz erkrankten Mutter und seiner Freundin Maria Flor, die ihn auf seinem Abenteuer begleitet und als Gesprächspartnerin dient, um im Dialog sein Wissen dem Leser beizubringen.

Auf der Reise, seine Unschuld zu beweisen und die Fragen nach dem Grund der kürzlich vergangenen Ereignisse zu klären, erfährt der wissbegierige Leser durch den Hauptakteur Tomás Noronha vieles über die physikalischen Theorien und Entwicklungen des 19. Jahrhunderts. Neben namenhaften Größen wie Albert Einstein oder Erwin Erschrödinger und anderen setzt der Autor des Buches "Der Schlüssel des Salomon", der mehrfach ausgezeichnete portugiesische Journalist und Dozent für Journalistik an der Universidade Nova de Lisboa, José António Afonso Rodrigues dos Santos, auf sehr gut recherchierte und in Zusammenhang gebrachte Erklärungen. Klassische Physik, Quantenmechanik und die Theorie von Allem werden verständlich und von Grund auf seziert und beschrieben.

Der Schreibstil ist solide und klar, Fachbegriffe werden deutliche erklärt. Oft wiederholt Santos Sachverhalte, um den Leser jederzeit abzuholen. Es fiel mir leicht den Wissenschaftlichen Erklärungen zu folgen zu folgen. Dazu muss ich erwähnen, dass ich durch ein anderes Buch bereits ein paar Dinge der Physik in den genannten Bereichen erfahren habe und nicht bei Null anfing.

Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, die wissenschaftlichen Dialoge langatmig, wenn auch sehr interessant und plausibel. Eine "aktionsreiche" Zuspitzung erfolgt gegen Ende, welches dem Ganzen eine gewisse Würze verleiht, die mich letztendlich aber doch überzeugt hat. Auch eine Prise Romantik ist zu finden.

Letztendlich finde ich den Titel "Der Schlüssel des Salomon" nicht ideeal gewählt, da andere Dinge zentraler thematisiert werden.
Kritisieren muss ich leider die Rolle, die scheinbar allen weiblichen Personen obliegt (außer Tomás Mutter – sie ist eine alte Dame): Dabei wird zum Beispiel Maria Flor zumeist als naive Fragenstellerin oder hübsche "Puppe" dargstellt. Starke Frauen sind eher nicht anwesend, dafür ein überaus fokusierter Tomás, der scheinbar auf alles eine Antwort besitzt.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gefallen. "Das Einstein-Enigma" habe ich nicht gelesen, dennoch würden mich die Ereignisse vor "Der Schlüssel des Salomon" um den zugegeben charismatischen Tomás Noronha sehr reizen.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Was Sexualität heute alles mit sich bringt

Scharfstellung
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Dr. med. Heike Melzer hat mit "Scharfstellung" bewiesen, fundiertes Wissen, interessante Anekdoten aus dem eigenen Praxisalltag und unbewertete Schlussfolgerungen in einem übersichtlichen Buch stilvoll ...

Dr. med. Heike Melzer hat mit "Scharfstellung" bewiesen, fundiertes Wissen, interessante Anekdoten aus dem eigenen Praxisalltag und unbewertete Schlussfolgerungen in einem übersichtlichen Buch stilvoll präsentieren zu können.

Über einen kurzen einleitenden Teil, der unter anderem einen kurzen Blick in die 1900er Jahre wirft, führt sie richtungsweisend in ihre Veranschaulichung der Sexualität von heute ein, die sie kapitelweise beschreibt. Jedes übergeordnete Kapitel behandelt ein gängiges Thema der Neuzeit, darunter zu finden sind u. a. Masturbation, Pornos, Sex-Toys, Prostitution, Casual Dating, resultierende Süchte, sowie Aufklärung heute. In letzten Teil fasst sie noch einmal alles zusammen, verknüpft Gegebenheiten und bringt ihre Gedanken zum Ausdruck.

Mir gefiel das Buch sehr gut. Viele Themen waren mir bereits bekannt, einigen Themen entnahm ich jedoch Informationen, die mir in der Tiefe nicht bewusst waren. Sehr mochte ich ihre Praxisbeispiele, die mir einen authentischen Eindruck verliehen. Gerne hätte ich mehr davon gelesen. Auch beschrieb sie im Intro, private Dinge einfließen zu lassen, was sie schlussendlich nicht tat (was ich bei intimen Themen mit ihrer Professur durchaus verstehen kann). Ihr Schreibstil erschien mir locker, unverblümt und intelligent. Jeder Satz hatte seinen Sinn und Zweck und wahrte ausreichend Neutralität zum Thema.