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Veröffentlicht am 10.10.2016

„Das ist nicht nur böse, das ist furchtbar gemein.“ (S. 22)

böse
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Inhalt:
Einige Tiere unterhalten sich, spekulieren darüber und treten den Beweis an, ob und wer gut und oder böse sein kann.
Z.B. die Ziege, die durch's Blumenbeet fegt; oder der Hund, der den Hahn erschreckt.
Das ...

Inhalt:
Einige Tiere unterhalten sich, spekulieren darüber und treten den Beweis an, ob und wer gut und oder böse sein kann.
Z.B. die Ziege, die durch's Blumenbeet fegt; oder der Hund, der den Hahn erschreckt.
Das Pferd wird von allen als nur brav eingeschätzt.
Dann beobachten die Tiere, wie die Katze eine Maus beobachtet und zum Fang ansetzt. Da, plötzlich, hebt das Pferd das Bein und steigt mit seinem Huf auf die Maus. Als das Pferd die Katze vertrieben hat, hebt das Pferd wieder sein Bein und unter dem Hufeisen hatte sich die Maus versteckt.

Meine Meinung:
Ich finde dieses Kinderbuch sehr gut für Kinder in dem Alter, in dem es sehr stark darum geht, welches Verhalten ist gut und welches Verhalten ist gemein: Kindergartenkinder, die sich jeden Tag mit ihrem eigenen Verhalten und mit dem Verhalten der anderen Kinder auseinandersetzen müssen – und es oft darum geht, der hat das gemacht und ein anderer hat jenes getan oder ich wurde geschimpft, weil ich dies oder das getan hatte (nicht im Sinne von Petzen). Und anhand dieses Buches kann man seinem Kind gut vor Augen führen, dass auch nicht jeder die gleiche Meinung zu einer Situation / zu einer Tat hat: der eine findet es böse, der andere lacht darüber.

Die Zeichnungen sind sehr gelungen!
Die beiden Schlüsselszenen der Geschichte sind optisch sehr gut umgesetzt:
Die Illustration mit den erschrockenen Gesichter der Tiere mit den vor Entsetzen weit aufgerissenen Mäulern, als das Pferd auf die Maus getreten ist, zeigt sehr deutlich die Dramatik.
Und als das Pferd den Fuß hebt und man erkennen kann, wie sich die Maus darunter klein zusammengerollt hatte, ist sehr detailliert und wirklich gut getroffen.

Auszug (S. 25):
„Die Katze bekommt ihr Futter vom Bauern.
Mäuse jagt sie bloß aus Langeweile und lässt sie dann tot liegen.
Die Katze soll die Mäuse in Ruhe lassen.“

Die Moral von der Geschicht':
Das Pferd hat mit seiner vermeintlich bösen Tat der kleinen Maus dauerhaft das Leben gerettet.

Fazit: Super!

Veröffentlicht am 07.10.2016

Spannend und absolut lesenswert.

Dunkelmacht
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Inhalt (gemäß Buchrückseite):
In den Tiefen des Staatsapparates organisiert sich Widerstand gegen die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Eine konspirative Gruppe um den hochrangigen Verfassungsschützer ...

Inhalt (gemäß Buchrückseite):
In den Tiefen des Staatsapparates organisiert sich Widerstand gegen die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Eine konspirative Gruppe um den hochrangigen Verfassungsschützer Werner Dickmann will das Vaterland retten – durch Mord. Die Gruppe plant einen verheerenden Bombenanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. Jeder weitere Zuzug von muslimischen Flüchtlingen soll so ein für allemal gestoppt werden. Zur selben Zeit wird dem Fernseh-Journalisten Mitch Berger anonym eine DVD zugespielt, die Bilder der beiden NSU-Mörder in ihrem Wohnmobil zeigt: schwer bewaffnet, aufgenommen vor dem Eintreffen der Polizei. Wer überwachte die Killer? Mitch Berger beginnt eine lebensgefährliche Recherche, die ihn mitten in das Netzwerk der Verschwörer führt.

Meine Meinung:
Intelligent verwebt der Autor gängige und ungewöhnliche Theorien und Ansichten und führt diese detailliert und plausibel aus.
Kompliment an den Autor.

Beispiele:
„Hätte man vor zwei Jahren vor Lampedusa ein Schiff versenkt, wäre dieser Mittelmehrwahnsinn erst gar nicht ins Rollen gekommen. Bei so einem Angriff wären vielleicht 300 Menschen gestorben, mittlerweile sind viel mehr ertrunken, 10 da 25 hier, es fällt nur nicht so auf. Im Süden und Osten warten Millionen Menschen auf eine Chance, nach Europa zu kommen. Niemand hier will sie wirklich, aber alle haben Angst sich die Hände schmutzig zu machen. Besonders hier, in Deutschland, dem Land der Schuldgefühle, der Befindlichkeitspropheten.“ (S. 175)

„Verfassungsschutz = Mörderschutz.“ (S. 320, bzgl. der Verstrickung von Verfassungsschutzangehörigen und begangenen Straftaten)

„Deutschland hat sich beruhigt, die Demonstrationen sind abgeflaut, der Bundestag hat einen Untersuchungsausschuss zur Affäre, in die der Geheimdienst verstrickt ist, eingesetzt und einen Ausschuss, der Empfehlungen zu einer Reform der Geheimdienste entwickeln soll. Beide Ausschüsse wurden mit den üblichen Verdächtigen besetzt, in der Regel eine Garantie dafür, dass alles so bleibt, wie es immer war.“ (S. 342)

Der Roman ist spannend geschrieben, hat einen konsequenten Handlungsbogen und am Ende werden alle Handlungsstränge aufgelöst – dies hat mir sehr gut gefallen.

Beschreibung von der Buchrückseite:
„Ein deutscher Polit-Thriller.
Brisant. Politisch. Hochaktuell.
Der Polit-Thriller zur Flüchtlingskrise.“
Dem würde ich voll und ganz zustimmen.

Fazit: Spannend und absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Sehr interessantes Hintergrundthema.

Bangkok Rhapsody
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Inhalt:
William LaRouch war früher einmal Agent beim FBI.
Nun bekam er den Auftrag in Bangkok Herrn Mazzini, einen Spezialisten für Folter, zu finden.

Meine Meinung:
Der Prolog beschreibt eine Folterszene ...

Inhalt:
William LaRouch war früher einmal Agent beim FBI.
Nun bekam er den Auftrag in Bangkok Herrn Mazzini, einen Spezialisten für Folter, zu finden.

Meine Meinung:
Der Prolog beschreibt eine Folterszene in einem Foltergefängnis.
Die beschriebene grausame Szenerie empfand ich als sehr grenzwertig; so dass ich fast schon Angst hatte, den Roman weiterzulesen, da ich nicht einschätzen konnte, ob mein Nervenkostüm dies aushalten würde - denn ein Thriller kennzeichnet sich ja vor allem dadurch, dass er Spannung und Nervenkitzel erzeugt; aber der Rest des Romans war Gott sei Dank harmloser.

Ein Großteil des Romans befasst sich mit einer typischen Agentendramaturgie und hätte für meinen Geschmack etwas kürzer ausfallen können; aber dies ist ja das gute Recht eines Romans Handlungen und (zwischen-)menschliche Entwicklungen zu beschreiben, denn sonst hätte ich vielleicht gleich eine Kurzgeschichte lesen sollen.

Das Ende der Geschichte schlug für den Leser den Bogen zurück zum Prolog, so dass alle Punkte der Story ihre Auflösung gefunden haben.
Insgesamt war das Fortschreiten der Handlungen stringent und der Aufbau der Story ohne logische Brüche.
Sprachlich war der Roman angenehm lesbar und insgesamt sehr spannend geschrieben.

-- Achtung: Ich gehe hier teilweise sehr detailliert auf den Inhalt ein. –
Hier einige Punkte des Hintergrundthemas, das mich absolut faszinierte und fesseln konnte:

Mazzini gibt sich nach außen hin als Menschenfreund, der ein Altenheim für
Mittellose leitet. Selbst als es zu vermehrtem Ableben der Patienten kommt, kann er mit seiner charismatischen Art derartige Vorwürfe von sich weisen.
Dass diese Altenheimbewohner natürlich seine Testpatienten für sein entwickeltes Medikament The Last Dream waren, liegt natürlich auf der Hand.
Vom Autor ebenfalls sehr authentisch geschildert fand ich die Schilderung als Mazzini als eloquenter Redner der Chinesischen Regierung auf einem Kongress sein Mittel gegen die Überalterung des Landes verkaufen konnte, da die Kosten für ein vernünftiges Alterssicherungssystem China ruinieren würde.

Die realistische Darstellung und Einschätzung des Autors, dass nämlich der ganze Aufwand für die Verfolgung und Stellung des Verdächtigen Mazzini nur einem Schauprozess und der politische Karriere der Justizministerin dienen soll, fand ich sehr gelungen.

Ebenfalls sehr gut fand ich die ebenfalls sehr realitätsbezogene Darstellung, dass der Bericht der CIA über Mazzini nicht vollständig sei, da sonst ein ungünstiges Licht auf diese Institution fallen würde, weil der Gesuchte als Berater in den inoffiziellen Verhöreinrichtungen (= Foltergefängnissen) der CIA tätig war.

Fazit: Das Hintergrundthema des Romans fand ich absolut herausragend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesenswerter (Liebes-)Roman.

Dein perfektes Jahr
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Inhalt und meine Meinung:
Hannah ist eine junge Frau, die dem Leben immer etwas Positives abgewinnt, selbst bei Schicksalsschlägen; frei nach den Motto: „Man weiß nie wozu es gut ist“.
Als Hannahs Freund ...

Inhalt und meine Meinung:
Hannah ist eine junge Frau, die dem Leben immer etwas Positives abgewinnt, selbst bei Schicksalsschlägen; frei nach den Motto: „Man weiß nie wozu es gut ist“.
Als Hannahs Freund die Diagnose einer sehr schweren Krankheit erhält, schenkt sie ihm einen Kalender, in dem alle Tage bereits ausgefüllt sind und der ihm mit positiven Vorschlägen oder Anregungen neuen Lebensmut vermitteln soll.
Daher der Titel: „Dein perfektes Jahr“.

Eindeutig das Beste an diesem Roman ist die Auseinandersetzung mit den „wirklich wichtigen Fragen des Lebens“.
Etwa der grundsätzlichen Frage, ob man etwas falsch machen kann, wenn man versucht jemanden anderen neuen Lebensmut zu geben?!
Die Antwort darauf fällt unerwartet und ehrlich aus!
[ Allerdings möchte ich nicht näher darauf eingehen, um nicht zu viel aus dem Roman zu verraten :) ]
Thematisch regt der Roman zum Nachdenken und zur Selbstreflektion an.

Insgesamt hat mir der Roman sehr, sehr gut gefallen!
Sowohl der Schreibstil als auch die Zeichnung der Charaktere / Protagonisten und ebenso die Darbietung des Themas.
Ja, ok, teilweise war die Story etwas vorhersehbar ( - ist halt ein Liebesroman).
Aber an vielen Stellen bot die Story eben doch überraschende Wendungen - und Wahrheiten.

Der Roman wird beworben mit:
„Dein perfektes Jahr wird Fans von klugen Liebesromanen verzaubern.“
Dem kann ich absolut zustimmen!

Fazit: Ich habe den Roman genossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Lesen hat mir sehr viel Freude bereitet!

Der Mann im Mond ist tot
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Inhalt (gemäß Buchinnenseite):
Über 40 Jahre nach der ersten Mondlandung fliegt wieder eine bemannte Raumfähre auf den Erdtrabanten. Diesmal wurde ein europäisches Astronautenteam entsandt. Es landet im ...

Inhalt (gemäß Buchinnenseite):
Über 40 Jahre nach der ersten Mondlandung fliegt wieder eine bemannte Raumfähre auf den Erdtrabanten. Diesmal wurde ein europäisches Astronautenteam entsandt. Es landet im „Meer der Ruhe“, am gleichen Landeplatz, den bereits Apollo 11 im Jahr 1969 anvisiert hatte. Die Wissenschaftler suchen nach tektonischen Veränderungen im Gelände – und finden dort eine nackte Leiche. Unter einem Geröllhaufen liegt ein unbekleideter Mann. Waren Mörder auf dem Mond? Hat sich bei der ersten Mondlandung ein grausiges Verbrechen ereignet? Europäische Regierungsbehörden verheimlichen den spektakulären Fund. Zunächst ersuchen sie bei der amerikanischen Regierung um Aufklärung. Doch die US-Diplomatie zeigt sich unzugänglich. Um politische Verstimmungen zu vermeiden, muss sich der Bundesnachrichtendienst mit eigenen Erkundigungen zurückhalten. In dieser verzwickten Situation beauftragt der Chef des Bundesnachrichtendienstes den Kölner Wissenschaftsjournalisten Stephan Teller zu einer verdeckten Recherche. Die Aufklärung eines spektakulären, historischen Todesfalles entwickelt sich zu einer Enthüllung von höchster politischer Brisanz für das Tagesgeschäft der Weltpolitik. Stephan Teller findet sich auf verwirrende Weise in das Geschehen verstrickt und muss um sein Leben fürchten.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist in zwei Erzählstränge gegliedert:
Einmal die damaligen Ereignisse und zum anderen die heutigen Recherchen zu den Ereignissen der Mondlandung der Amerikaner.

Geniale Story!
Dieses Verweben der historischen Geschehnisse in eine völlig neu konstruierte Story fand ich absolut faszinierend!
Das Herausarbeiten der Tragweite der vorgeblichen 1969-er Ereignisse empfand ich als sehr realistisch und überzeugend.
Dass mit dem Fortschreiten des Romans der Rückblick-Erzählstrang immer mehr an Bedeutung zukommt, bestätigt für mich, dass der Aufbau und die Konstruktion der Story in meinen Augen durchdacht und gelungen ist.
Insgesamt ist der Roman super spannend geschrieben.

Fazit: Für mich ein absoluter Geheimtipp!