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Veröffentlicht am 21.11.2016

Herbstleuchten

Herbstleuchten
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Dies ist der vierte Band der Rose Harbor Serie. Ich möchte gleich zu Beginn die Empfehlung aussprechen, die Bände in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da dies zum allgemeinen Verständnis hilfreich ...

Dies ist der vierte Band der Rose Harbor Serie. Ich möchte gleich zu Beginn die Empfehlung aussprechen, die Bände in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da dies zum allgemeinen Verständnis hilfreich ist. Nur wenn man die Geschichte von Anfang an verfolgt hat, kann man manche Verhaltensweisen der Protagonisten nachvollziehen. Jo Marie Rose ist Witwe und hat sich mit dem Rose Harbor Inn eine neue Existenz in Cedar Cove aufgebaut. Bei den Renovierungsarbeiten ihres Bed & Breakfast half ihr Mark Taylor sehr viel. Der Einzelgänger hat handwerkliches Geschick und wurde ihr empfohlen. Im Lauf der Zeit ist er zu einem guten Freund geworden. Aber der verschlossene Mark hat ein Geheimnis, das er Jo Marie nicht offenbart. Eines Tages stellt er sie vor die Tatsache, dass er Cedar Cove verlassen wird. Jo Marie ist enttäuscht, denn wieder einmal verschwindet ein Mann, der ihr wichtig ist, dem ihr Herz gehört, aus ihrem Leben.
Aber trotz ihres Kummers muss sie für ihre Übernachtungsgäste da sein, und das tut sie auch gerne, denn es lenkt sie ein wenig von den eigenen Sorgen ab, sich deren Probleme anzuhören.
Diesmal hat sie ihre Zimmer an ein verliebtes Paar in den Flitterwochen und an zwei junge Frauen vermietet. Während sich die frisch Vermählten selbst genug sind, haben die Freundinnen Coco und Katie starke Vorbehalte, was ihren Aufenthalt in Cedar Cove betrifft. Sie sind zum zehnjährigen Highschool-Jubiläum angereist, und beide haben vor, endlich mit der Vergangenheit aufzuräumen und abzuschließen. Jede der beiden jungen Frauen hat andere Hoffnungen und Vorstellungen, was das Treffen ihres Abschlussjahrgangs betrifft, und für beide läuft es völlig anders als geplant.
Jo Marie hat ihre Zweifel, ob die heilende Kraft des Rose Harbor Inn auch diesmal zur Wirkung kommten wird.

Wie schon in den vorherigen Bänden, gibt es auch diesmal einen Erzählstrang aus Sicht von Jo Marie Rose und weitere Abschnitte, in denen es um die Gäste des Rose Harbor Inn geht.
Die Flitterwöchner, die eines der Zimmer gebucht haben, treten nur in kurzen Episoden in Erscheinung, während sich das Hauptaugenmerk auf die Freundinnen Coco und Katie richtet. Außerdem wird diesmal den privaten Sorgen von Jo Marie mehr Raum gegeben.
Hier geht es um die Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und Mark, der sich klammheimlich aus ihrem Leben schleichen will. Jo Marie sieht keinen Sinn darin, hat er ihr doch erst kürzlich seine Gefühle offenbart. Die beiden sind so grundverschieden, denn Mark ist ein verschlossener Mensch, der niemanden an sich heranlassen will, während Jo Marie eher mitteilsam ist und ihr Herz auf der Zunge trägt. Die Abschnitte, in denen es um das Verhältnis und die Ereignisse rund um die beiden Hauptpersonen geht, haben mir ausgesprochen gut gefallen.
Die Abschnitte um die beiden Freundinnen, die zum Highschool-Jubiläum anreisen, habe ich mit eher gemischten Gefühlen gelesen, denn wie gesagt, die Highschoolzeit ist zehn Jahre her, und ich frage mich, wieso die beiden Frauen so lange gewartet haben, bis sie endlich ihre Probleme angehen und aus der Welt schaffen wollen. So vieles kann sich in diesem Zeitraum ändern, so dass ich die Erwartungen, mit denen sie zum Jubiläum erscheinen, als ziemlich blauäugig empfand. Coco, die auf mich etwas oberflächlich wirkte, macht dann auch einen Gesinnungswandel durch, den ich so schnell nicht nachvollziehen konnte. Hier fehlte es mir doch etwas an Glaubwürdigkeit, denn die Freundinnen benehmen sich stellenweise noch wie Pennälerinnen und nicht wie Frauen, die ihre Schulzeit bereits vor zehn Jahren beendet haben und mitten im Leben stehen.

Der Schreibstil ist in gewohnter Weise flüssig und kurzweilig, und so bietet das Buch mit dem schönen, herbstlichen Cover durchaus einige angenehme Lesestunden, wenn auch für mich mit kleinen Abstrichen bei der Handlung. Das Ende hat mich erst einmal verblüfft, denn bisher bin ich davon ausgegangen, dass es sich bei den Rose Harbor Romanen um eine Tetralogie handelt. Nun habe ich erfahren, dass es einen weiteren Band geben wird, der den Abschluss der Serie bildet. Vermutlich werden dann alle noch offenen Fragen geklärt. Mit dieser Aussicht kann ich das Ende des vorliegenden Romans annehmen, und es macht dann auch Sinn. Meine bisherigen Erkenntnissen versprechen eine spannende Fortsetzung. „Rosenstunden“ erscheint im kommenden Juli, und ich freue mich schon darauf.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Sommersterne

Sommersterne
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In dem kleinen Städtchen Cedar Cove ist der Sommer eingekehrt. Die junge Witwe Jo Marie Rose, Besitzerin des Rose Harbor Inn, erwartet neue Gäste. Ellie Reynolds hat ein Zimmer gebucht; sie hat ein ganz ...

In dem kleinen Städtchen Cedar Cove ist der Sommer eingekehrt. Die junge Witwe Jo Marie Rose, Besitzerin des Rose Harbor Inn, erwartet neue Gäste. Ellie Reynolds hat ein Zimmer gebucht; sie hat ein ganz besonderes Rendezvous, denn sie möchte endlich den Mann persönlich treffen, den sie übers Internet kennengelernt und in den sie sich verliebt hat. So sehr sie sich auf die Begegnung freut, so hat sie doch immer die Warnung ihrer Mutter im Hinterkopf, sich nicht auf so ein Wagnis mit einem Wildfremden einzulassen. Maggie und Roy Porter möchten ein Wochenende ohne die Kinder verbringen, um ihre Eheprobleme in den Griff zu bekommen. Jo Marie Rose glaubt fest daran, dass sie hier in dieser kleinen Stadt und mit ihrem Bed&Breakfast eine Heimat und Heilung für ihre Seele gefunden hat und dass sich diese Kraft auch auf ihre Gäste auswirkt. Ob diese besondere Magie auch diesmal wirkt? Sowohl für Ellie als auch für das Ehepaar Porter ergeben sich ungeahnte Probleme, und Jo Marie Rose befürchtet ernsthaft, der Aufenthalt in ihrer Pension könnte diesmal den Gästen kein Glück bringen. Außerdem hat sie selbst Sorgen, denn die Trauer um ihren verstorbenen Mann Paul, der bei einem Militäreinsatz ums Leben kam, holt sie immer wieder mit Gewalt ein. Außerdem gibt ihr Mark Taylor, der sie handwerklich im Rose Harbor Inn unterstützt, Rätsel auf, denn ihm fühlt sie sich freundschaftlich verbunden, aber er gibt nichts über sich und seine Vergangenheit preis. Was hat er zu verbergen?

„ Sommersterne“ ist der dritte Band von Debbie Macombers Rose-Harbor-Tetralogie“. Der Aufbau ist ähnlich wie bei den vorherigen Bänden, die Rahmengeschichte wird von Jo Marie Rose in der Ich-Form erzählt, dazwischen erfährt der Leser, was die Pensionsgäste in Cedar Cove erleben, mit welchen Erwartungen sie in die kleine Stadt gekommen sind und wie sich die Angelegenheit weiter entwickelt.
Die Atmosphäre dieses Romans ist, wie schon bei den vorherigen Bänden, auch diesmal wieder bezaubernd und heimelig. Man kann sich gut vorstellen, wie einladend die Zimmer sind und wie gemütlich das ganze Rose Harbor Inn wirkt.
Die Charaktere sind alle sehr detailliert ausgearbeitet. Man kann die Geschichten der Menschen und die entstehenden Probleme gut nachvollziehen. Die Gäste des Rose Harbor Inn wechseln bei jedem Band, Jo Marie Rose und Mark Taylor sind natürlich durchgehend vertreten, ebenso wie andere Einwohner von Cedar Cove, denen man in jedem Band wieder begegnet. Wie schon gewohnt, ist auch in Band 3 der liebenswerte Hund Rover wieder stets an Jo Maries Seite. Ein wenig genervt war ich diesmal von Jo Maries Verhalten, denn das Feingefühl, das sie ihren Gästen entgegenbringt, lässt sie bei ihren eigenen Angelegenheite und Freunden vermissen, indem sie allzu neugierige Fragen stellt.
Auf die Handlung möchte ich gar nicht weiter eingehen, denn es besteht bei einem Folgeband einer mehrteiligen Serie immer die Gefahr, man könnte zu viel verraten.
Man kann übrigens durchaus auch quer, also jederzeit mit diesem Band, in die Tetralogie einsteigen, denn im ersten Kapitel erfährt man in Kurzfassung alles Wissenswerte über Jo Maries Vorgeschichte. Aber natürlich ist es besser, wenn man alles von Anfang an mitverfolgt, und da der Schreibstil der Autorin ansprechend und flüssig ist, hat man jedes der Bücher schneller zu Ende gelesen als einem lieb ist.
Glücklicherweise ist der vierte und letzte Band bereits erschienen, so dass es keine langen Wartezeiten gibt, denn am Ende von „Sommersterne“ hat die Autorin einen ganz gemeinen Cliffhanger untergebracht, der die Geduld des Lesers gewaltig auf die Probe stellt. Ich denke, jeder wird froh sein, sich möglichst zeitnah aufs Finale stürzen zu können.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Winterglück

Winterglück
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„Winterglück“ ist der erste Teil von Debbie Macombers „Rose-Harbor-Tetralogie“, deren Bände aktuell nach und nach erscheinen.
Dazu eine wichtige Information, um Doppelkäufe zu vermeiden: Dieser Roman ist ...

„Winterglück“ ist der erste Teil von Debbie Macombers „Rose-Harbor-Tetralogie“, deren Bände aktuell nach und nach erscheinen.
Dazu eine wichtige Information, um Doppelkäufe zu vermeiden: Dieser Roman ist im Februar 2014 bereits unter dem Titel „Rose Harbor und der Traum vom Glück“, ebenfalls bei Blanvalet, erschienen.
Eigentlich ist der Winter ja schon lange vorbei, aber da ich den zweiten Band „Frühlingsnächte“ bereits vorliegen habe, wollte ich natürlich das erste Buch vorab lesen, um die Handlung in der chronologischen Reihenfolge zu erfahren. Trotz des winterlichen Covers, das sogar ein wenig weihnachtlich wirkt, ist dies kein reines Winter- oder gar Weihnachtsbuch, denn die geschilderten Ereignisse könnten auch zu jeder anderen Jahreszeit stattfinden. Die Handlung beginnt im Januar, als die Protagonistin und Ich-Erzählerin Jo Marie Rose gerade dabei ist, ihr Leben grundlegend zu verändern. Nach dem Verlust ihres geliebten Mannes Paul, mit dem sie gerade einmal neun Monate verheiratet war, bevor er durch einen Unfall ums Leben kam, war die junge Frau zuerst vor Schmerz und Trauer wie betäubt. Aber irgendwie musste es weitergehen, und so beschloss sie, in dem kleinen Küstenort Cedar Cove ganz neu zu beginnen und ein gemütliches Bed and Breakfast zu eröffnen. Rose Harbor Inn, wie sie es nennt, macht seinem Namen alle Ehre, denn es erweist sich bald als Hafen für verletzte Seelen, als gemütlicher, beschaulicher Rückzugsort für Menschen, die zur Ruhe kommen wollen.
Ihre ersten beiden Gäste sind Abby Kincaid und Joshua Weaver. Beide stammen aus Cedar Cove und sind nun aus unterschiedlichen Gründen zurück in ihren alten Heimatort gekommen. Während Abby angereist ist, um bei der Hochzeitsfeier ihres Bruders dabei zu sein, ist Josh zurück gekehrt, um seinen Stiefvater aufzusuchen, der im Sterben liegt. Beide haben ihre Zweifel, ob ihre Entscheidung, nach Cedar Cove zu kommen, richtig war, denn Abby wird immer noch von schweren Schuldgefühlen geplagt und weiß nicht, wie sie ihren alten Freunden begegnen soll, und Josh befürchtet, dass sein Auftauchen den Stiefvater nicht gerade begeistern wird, denn das Verhältnis zwischen ihnen war nie zum Besten.

Die Geschichte wird immer abwechselnd aus Jo Maries Sicht und aus der Perspektive von Abby und Josh erzählt. Man begleitet jeden der drei Protagonisten bei seiner jeweiligen Aufgabe.
Jo Marie ist noch dabei, sich in ihrem neuen Heim einzuleben und erhält handwerkliche Unterstützung von Mark. Der eher verschlossene und launenhafte Mann wurde ihr als guter Handwerker empfohlen. Er macht seine Arbeit prima, aber Jo Marie wird oft nicht schlau aus seinem Verhalten. Ihre beiden Gäste sieht sie selten, denn diese sind dabei, ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie treffen alte Freunde wieder und machen so manche überraschende Erfahrung.

Im Großen und Ganzen hat mir dieser erste Band wirklich gut gefallen. Die Autorin schafft in ihrer Geschichte eine schöne Atmosphäre, so dass man sich damit wohlfühlt. Da Jo Maries Gäste nicht zum Vergnügen angereist sind, sondern beide ein größeres Problem zu bewältigen und einiges aus ihrer Vergangenheit zu klären haben, entwickelt sich der Roman vielschichtig und keineswegs oberflächlich, ganz im Gegenteil. Wenn sich nach und nach herausstellt, was den Protagonisten früher widerfahren ist, kann man ihre widersprüchlichen Gefühle durchaus verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen.
Insgesamt kann ich also sagen, dass es ein unterhaltsamer, stellenweise auch sehr berührender Roman ist.
Allerdings gibt es auch eine Sache, die mich irritiert bzw. gestört hat. Jeder der Protagonisten scheint den siebten Sinn zu haben, denn sowohl Jo Marie als auch Abby und Josh machen gewisse übersinnliche Erfahrungen, und das Schicksal spielt mir allzu viele Zufallskarten aus. Das gibt dem Roman einen irrealen Anstrich, der für mein Empfinden etwas zu dick aufgetragen ist.

Dieser Kritikpunkt wird mich aber nicht davon abhalten, auch die Folgebände zu lesen, denn grundsätzlich habe ich mich in Cedar Cove und besonders im Rose Harbor Inn sehr wohl gefühlt und bin gespannt, wie sich alles weiter entwickelt und welche neuen Gäste Jo Marie im Frühling begrüßen kann.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Die Rebellin von Mykonos

Die Rebellin von Mykonos
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Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen aristokratischen Griechin, die sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Freiheitskampf ihres Volkes engagierte. Mando Mavrojenous wuchs in einem behüteten ...

Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen aristokratischen Griechin, die sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Freiheitskampf ihres Volkes engagierte. Mando Mavrojenous wuchs in einem behüteten Elternhaus auf, das jedoch den großen Freiheitsdrang der gebildeten und lebenshungrigen jungen Frau behinderte. Einige Jahre nach dem Tod ihres Vaters schließt sich Mando den Rebellen an, die Griechenland von der Herrschaft der Osmanen befreien wollen.
Ihre Entwicklung und ihr Schicksal erzählt Martina Kempff in diesem historischen Roman.

Mando ist für mich nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, aber ich finde ihren Mut beachtenswert. Einiges an ihrem Verhalten konnte ich nicht unbedingt nachvollziehen, denn sie legt zum Teil eine etwas hochmütige Art an den Tag. Ihre Entscheidungen werden oft weniger von Vernunft und Verstand regiert, sondern sie ist impulsiv und lässt sich leicht von ihren Gefühlen leiten.
Aber schon die Sache an sich, dass eine Frau zur damaligen Zeit ein derartiges Ansehen in einem Lebensbereich erringen konnte, der eigentlich nur Männern offen stand, ist faszinierend.
Die Autorin hat sehr ausgiebig recherchiert und jede Menge an historischen Fakten zusammengetragen. Wen wundert es, dass sie sich in der Geschichte Griechenlands so gut auskennt, hat sie doch längere Zeit selbst auf Mykonos gelebt, wie sie im Nachwort schreibt.
Neben dem historischen, politischen Plot hat der Roman aber auch eine mehr oder weniger romantische Seite, denn hier wird auch die Geschichte von Mandos heimlicher Liebe zu ihrem Cousin Marcus erzählt.

Es ist kein Buch, das sich mal so leicht zwischendurch wegschmökert, zumindest mir ging es so, dass ich sehr lange daran gelesen habe. Die im Roman beschriebene politische Situation, der Befreiungskrieg und die zahlreichen beteiligten Personen erforderten meine ganze Aufmerksamkeit, und ich musste des öfteren zurückblättern und manchen Abschnitt noch einmal lesen, denn die historischen Zusammenhänge sind sehr detailliert und komplex geschildert.
Ergänzend gibt es im Anhang eine historische Spurensuche mit zahlreichen alten Bildern.
Der dort hergestellte Bezug zur Realität und zur Gegenwart ist äußerst interessant, und die dargelegten Informationen sowie das Bildmaterial stellen eine gute Abrundung von Mandos Geschichte dar. Besonders interessant stelle ich es mir vor, den Roman ergänzend zu einem Griechenland-Urlaub zu lesen und dann zeitnah die Schauplätze zu besuchen. Sollte mich eine Urlaubsreise irgendwann nach Mykonos führen, dann werde ich dieses Buch im Gepäck haben und erneut lesen.

Ich hatte vorher schon einige Bücher der Autorin gelesen, (zwei ihrer „Kehr“-Krimis und einen historischen Roman) weswegen ich neugierig auf dieses Buch war. Ein direkter Vergleich ist eigentlich nicht möglich , aber stelle ich diesen nun dem 2014 gelesenen historischen Roman „Die Gabe der Zeichnerin“ gegenüber, der damals zu meinen Lieblingsbüchern und Jahres-Highlights gehörte, so empfinde ich die Bücher als sehr unterschiedlich, auch schon vom Schreibstil her. „Die Rebellin von Mykonos“ ist sehr viel sachlicher und ausführlicher, was die historischen Fakten betrifft. Aber ich habe hier ein wenig die Leichtigkeit in der Schreibweise und die Intensität der Charaktere vermisst, die mich bei der „Gabe der Zeichnerin“ so mitgerissen haben.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Ein unterhaltsamer und erfrischender Roman, gerade richtig für den Sommer

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Isabelle ist ein richtiges Gewohnheitstier. Sie hat ihr festes Wochenprogramm, von dem sie möglichst selten abweichen möchte. Sie liebt ihre Arbeit als Floristin in dem kleinen Blumenladen. Ihre Mittagspausen ...

Isabelle ist ein richtiges Gewohnheitstier. Sie hat ihr festes Wochenprogramm, von dem sie möglichst selten abweichen möchte. Sie liebt ihre Arbeit als Floristin in dem kleinen Blumenladen. Ihre Mittagspausen verbrachte sie bisher immer bei ihrem Stamm-Vietnamesen, Mr. Lee, gleich gegenüber, aber an dieser Stelle hat nun vor wenigen Tagen ein neues Restaurant eröffnet. Äußerst skeptisch und nach langem Zögern beschließt Isabelle, das „Thiels“ doch einmal auszuprobieren. Aber Jens, der neue Inhaber und Koch, tischt ihr alles mögliche auf, wo sie doch nur ihre geliebte und gewohnte vietnamesische Nudelsuppe haben möchte.
Dies ist nicht die einzige Veränderung in Isas kleiner Welt, wo bisher alles seine gewohnte Zeit und seinen festen Platz hatte. Zu ihrer Entrüstung wird auch noch ihre Lieblings-Soap „Liebe, Liebe, Liebe“ abgesetzt. Von der Liebe hat die 27-jährige Isa ihre ganz eigene Vorstellung. Sie glaubt fest daran und ist der Meinung, es muss „BÄMM“ machen, wenn ihr eines Tages der richtige Mann begegnet.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse, denn es treten gleich mehrere Männer in ihr Leben und wirbeln es kräftig durcheinander. Neben Jens, der sie letztendlich doch mit seinen Kochkünsten überzeugt, gibt es da auch noch den starken Friedhofsgärtner Tom und den smarten Alex, der ihrer Idealvorstellung vom Traummann schon gewaltig nahe kommt.

So Isa, nun musst du dich entscheiden, wer soll denn dein Herzblatt sein?
Tom, der Kraftmeier, der nicht nur deinem Rhododendron auf die Sprünge hilft, sondern sich selbst gerne in Szene setzt,
Jens, der Anti-Romantiker, der nichts von Kuschelrock und Duftkerzen hält, deinen Gaumen aber mit Schokoladen-Malheur verwöhnt
oder der perfekte Alex, der dir die Türe aufhält und dir bei Kerzenschein im Aquarium eine Scheibe Leberwurst kredenzt?

Dies ist ein schöner Sommerroman, bei dem man auch an heißen Tagen beim Lesen nicht ins Schwitzen kommt, denn er ist luftig leicht geschrieben.
Hamburg im Hochsommer – die Atmosphäre ist wunderbar dargestellt, und man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen. Man lernt Isas Lieblingsplätze kennen und kann nur allzu gut verstehen, was ihr daran so gut gefällt. So waren beispielsweise die Szenen in der Nähe der Startbahn des Flughafens ein richtiges Highlight für mich. Welche Bewandtnis es damit hat, muss man einfach selbst lesen.
Der Roman kann mit tollen Charakteren aufwarten, die fast alle sehr sympathisch wirken. Auch Isa, die Hauptperson, ist äußerst liebenswert, allerdings war für mich ihre Persönlichkeit nicht immer glaubwürdig, denn einerseits ist sie eine ganz normale junge Frau, die viele gute Freunde hat, mit denen sie sich regelmäßig zu Unternehmungen trifft, die ein gutes Händchen für Design hat und auch mit modernen Kommunikationsmedien bestens zurecht kommt. Dazu wollen einige ihrer sonstigen Charaktereigenschaften so gar nicht passen, denn manchmal wirkt Isa regelrecht schrullig.
Wenn es ums Essen geht, ist sie so richtig mäkelig, und man kann ihr kaum etwas recht machen. Die Story, dass sie elf Jahre lang jeden Tag die Nudelsuppe von Mr. Lee gegessen haben soll, war für mich doch sehr skurril. Auch wirkten manche ihrer Reaktionen so naiv, dass sie kaum zu einer jungen Frau passen wollen, die inmitten Hamburgs lebt und mit beiden Beinen im Leben steht.
Auch Isabelles Wandlung, die sich innerhalb weniger Wochen in diesem heißen Sommer vollzieht, kam für mich etwas zu plötzlich. Hier wurde doch so einiges zurecht gebogen, damit es eine amüsante Geschichte ergeben hat. Diese kleinen Unstimmigkeiten haben aber das Lesevergnügen keineswegs geschmälert. Der Roman hat mich gut unterhalten und mich des öfteren zum Schmunzeln gebracht. Es ist die perfekte Sommer- und Ferienlektüre und lässt sich besonders gut an einem schattigen Plätzchen bei einem erfrischenden Getränk genießen. Das im Buch enthaltene Rezept für Schokoladen-Malheur sollte man sich nicht entgehen lassen, sondern unbedingt einmal ausprobieren, aber Vorsicht, hoher Suchtfaktor!!!