Krimi im Fantasy-Gewand
Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom MondscheinpalastAuch in Band 2 der Spiegelreisenden-Saga wird Ophelia wieder mit allerhand Intrigen und Gefahren am Hofe der Arche Pol konfrontiert. Der unberechenbare Herrscher Faruk ernennt sie zu seiner Vize-Erzählerin, ...
Auch in Band 2 der Spiegelreisenden-Saga wird Ophelia wieder mit allerhand Intrigen und Gefahren am Hofe der Arche Pol konfrontiert. Der unberechenbare Herrscher Faruk ernennt sie zu seiner Vize-Erzählerin, und als später einige hochrangige Persönlichkeiten bedroht werden und aus der Himmelsburg verschwinden, kommen Ophelias besondere Fähigkeiten ins Spiel. So nimmt das Buch stellenweise krimi-artige Züge an.
Nebenher laufen die Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit Thorn auf Hochtouren.
Die Kenntnis des Vorgängerbands ist meiner Meinung nach zwingend notwendig, um den zweiten Band der Reihe verstehen zu können.
Wie schon beim Vorgänger sorgt die recht einfache aber dennoch nicht zu stumpfe Sprache dafür, dass man schnell in einen Lesefluss gerät. Langweilig wurde der Roman nie. Mir persönlich fiel der Einstieg in die Welt der Archen recht leicht, auch wenn die Lektüre des Vorgängers schon etwas her war. Ohne langatmig Altbekanntes wiederzukäuen wurden kleine Gedächtnisstützen eingebaut.
Ophelia entwickelt sich von einer eher zurückhaltenden grauen Maus zu einer immer häufiger bestimmt auftretenden, sich ihrer Stärken bewussten Persönlichkeit, die sich von dem Blendwerk des Hofes kaum noch hereinlegen lässt.
Thorn hingegen bleibt mir – obwohl grundsätzlich sympathisch - zu klischeehaft in seiner mechanischen, rationalen Art.
Dennoch konnte ich mich mit keiner der Figuren im Buch so richtig identifizieren oder mich komplett von ihnen begeistern lassen.
Froh war ich darüber, dass trotz der leider unvermeidlichen Liebesgeschichte das Ganze nie zu sehr ins Kitschige abdriftete und noch einigermaßen angespannt und dezent im Hintergrund blieb.
Auch die detailreiche Gestaltung fiel mir sehr positiv auf, insbesondere freute mich, dass das Konzept der Sanduhren und der „Bücher“ der Familiengeister näher beleuchtet wurde. Außerdem werden in eingestreuten Fragmenten auch Einzelheiten über deren Vorleben bekannt.
Natürlich endet auch dieser Band nach einem rasanten Finale mit einem Cliffhanger, aber zum Glück ist Teil 3 nicht mehr weit.