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lena_literature

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Sehr berührende, wahre Geschichte!!

Am Seil
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Reinhold Duschka, ein Kunsthandwerker, wird in Hackls Geschichte zum Helden, als er die durch die Nationalsozialisten verfolgte Chemikerin Regina Steinig und deren Tochter für vier Jahre in seiner Werkstatt ...

Reinhold Duschka, ein Kunsthandwerker, wird in Hackls Geschichte zum Helden, als er die durch die Nationalsozialisten verfolgte Chemikerin Regina Steinig und deren Tochter für vier Jahre in seiner Werkstatt versteckt.

AM SEIL (2018) von Erich Hackl führt uns zurück in die Zeit des Nationalsozialismus und weist uns die Wahrheit hinter dieser faktenbasierten Geschichte auf.
Jene Zeit, die das Leben des 20. Jahrhunderts so beherrschte, wird authentisch erzählt. Das Leben vieler Menschen, vor allem das der Juden, wurde bedroht. Umso mehr sympathisiert der Leser mit Reinhold, der sich gegen das Regime stellt und wahre Stärke beweist, indem er den Verfolgten einen Unterschlupf gewährt. Passend hierzu ist der Untertitel „Eine wahre Heldengeschichte“.
Der Leser wird von Hackl in das Geschehen hineinversetzt; er bekommt detaillierte Informationen zu den Hauptcharakteren. Hackls Schreibstil ist flüssig, er stützt sich auf wahrheitsgetreue Berichte, sodass die Geschichte noch authentischer für den Leser wird.

AM SEIL hat mich selbst in seiner Kürze so aufgewühlt, dass ich wieder einmal über die schlimme vergangene Zeit nachgedacht habe. Die Menschen können gar nicht genug solcher furchtbar wahren Geschichten lesen. Hackl gelingt es, das Leid einer ganzen Gesellschaft in einem Text zu beschreiben und greifbar zu machen. Trotz aller Grausamkeit der Ereignisse schafft er es, ein wenig Hoffnung in seine Geschichte zu packen und an dieser Hoffnung klammert sich der Leser fest; er hofft und kann wenigstens ein kleines Licht in der dunklen Zeit des 20. Jahrhunderts finden.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ganz große Literatur!

Die Wahrheit über das Lügen
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Benedict Wells neuste Erscheinung „Die Wahrheit über das Leben“ umfasst zehn Kurzgeschichten, wie sie unterschiedlicher gar nicht sein könnten.
Die erste Geschichte handelt von einer Wanderung, metaphorisch ...

Benedict Wells neuste Erscheinung „Die Wahrheit über das Leben“ umfasst zehn Kurzgeschichten, wie sie unterschiedlicher gar nicht sein könnten.
Die erste Geschichte handelt von einer Wanderung, metaphorisch gesehen durch das ganze Leben des Protagonisten, gefolgt von einem überraschenden Ende, welches den Leser den Schmerz und die Emotionen der Handelnden spüren lässt.
Es folgt eine zweite, kürzere Geschichte über eine Beschreibung der Zustände in einem Grundschulheim.
In der dritten Geschichte muss eine Frau sich zwischen ihrer existenziellen Lebensgrundlage oder der Liebe entscheiden.
Die vierte Geschichte handelt von vielen Ping-Pong-Partien, die unfreiwillig begonnen wurden und dann doch zum Zentrum eines Lebens werden.
Über Verlust und Schmerz erzählt uns Wells in seiner fünften Geschichte, der eine zauberhafte sechste Geschichte über die Literatur folgt.
Der Titel der siebten Geschichte ist gleich dem des Buches. In ihr wird das Leben eines Drehbuchautors beschrieben, der durch das Stehlen einer Idee zur Berühmtheit wird.
Die drei letzten Geschichten geben dem Leser Einblicke in dunkle Familiengeheimnisse und den Schmerz einer Ehefrau.
Das Lesen dieses Buches ist vergleichbar mit einer rasanten Achterbahnfahrt der Gefühle. So viele Emotionen in kurzen Geschichten!
Ich habe gelacht, geweint, gelitten und mitgefiebert.
Benedict Wells lässt mit wenigen Worten eine Bombe der Gefühle platzen.
Sein Schreibstil ist flüssig, die kurzen Geschichten sind angenehm zu lesen und lassen genug Freiheit zur Interpretation. Viele Geschichten regen zum Nachdenken an und geben dem Leser auch im Nachhinein noch Grund zum Schmunzeln.
Am besten gefallen haben mir die erste, fünfte und letzte Geschichte, da für mich dort die Emotionen am schönsten und deutlichsten beschrieben sind.
Dieser junge Autor ist einer der Wenigen, die es geschafft haben, mich mit einem Buch zu Tränen zu rühren. Das Lesen war ein Genuss und sicher werde ich noch weitere Bücher von Benedict Wells lesen!

Veröffentlicht am 25.09.2018

Einfach zauberhaft!

Das Haus der geheimnisvollen Uhren
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Weil seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, zieht der 10-jährige Lewis Barnvalet zu seinem Onkel Jonathan nach New Zebedee. Dort lebt er in einem dreistöckigen alten Haus, welches seinen eigenen ...

Weil seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, zieht der 10-jährige Lewis Barnvalet zu seinem Onkel Jonathan nach New Zebedee. Dort lebt er in einem dreistöckigen alten Haus, welches seinen eigenen Charakter zu haben scheint.
Lewis findet sein neues Zuhause wirklich toll und findet dann noch heraus, dass sein Onkel zaubern kann.
Der ehemalige Besitzer des Hauses war auch ein Zauberer, jedoch wendete er schwarze Magie an und versteckte eine Uhr irgendwo hinter den Mauern des uralten Gebäudes. Mit dieser Uhr sollte es ihm gelingen, das Ende der Welt herauf zu beschwören.
Als Lewis sich mit Tarby anfreundet und er diesen beeindrucken will, beschließt er kurzerhand selbst in der Halloween-Nacht zu zaubern, was fatale Folgen hat.

Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet, macht neugierig und weist auf die düstere, magische Atmosphäre hin.
John Bellairs schafft auf nur 224 eine zauberhafte, schaudernde Geschichte, die mich von der ersten Sekunde an in ihren Bann gezogen hat. Mit seinem bildhaften, flüssigen Schreibstil fällt es dem Leser leicht zu folgen. Stetig steigt die Spannung und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. In sehr bildhaft beschriebenen Abschnitten läuft es einem kalt den Rücken herunter.
Die Charaktere sind sehr gelungen und eigensinnig dargestellt. Besonders gut gefällt mir die Beschreibung des Onkels, der anfangs verrückt scheint, sich dann aber sehr liebevoll und hilfsbereit gibt. Der Protagonist wandelt sich vom schüchternen Jungen zu einem mutigen kleinen Zauberer.

Zusammenfassend ist dieses Buch absolut empfehlenswert für Freunde von Magie und Geheimnissen. Eine tolle Geschichte geschrieben auf wenigen Seiten.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Wie bei Oma!

Weihnachtsbäckerei
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Super tolles Buch für die Weihnachtszeit.
Weniger moderne Rezepte, was mir aber absolut nichts ausmacht.

Dieses Buch versetzt mich in meine Kindheit zurück. Ich habe immer viel mit meiner Oma gebacken ...

Super tolles Buch für die Weihnachtszeit.
Weniger moderne Rezepte, was mir aber absolut nichts ausmacht.

Dieses Buch versetzt mich in meine Kindheit zurück. Ich habe immer viel mit meiner Oma gebacken und viele von diesen Rezepten finden sich auch in dem Buch wieder.
Eine ganz tolle Besonderheit ist die unglaubliche Persönlichkeit der Rezepte, die von Personen eingeschickt wurden. Hier werden familiäre Rezepte geteilt!

Tolles Buch und ich freue mich jetzt schon auf Weihnachten!

Veröffentlicht am 29.09.2018

Abenteuerlich, zauberhaft - einfach wundervoll!

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
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Prinzessin Dylia leidet an Schlaflosigkeit, die sie wochenlang wachhalten kann. Es ist die seltenste Krankheit in Zamonien und keiner kann sie heilen.
Eines nachts erscheint ihr ein Nachtmahr, der sich ...

Prinzessin Dylia leidet an Schlaflosigkeit, die sie wochenlang wachhalten kann. Es ist die seltenste Krankheit in Zamonien und keiner kann sie heilen.
Eines nachts erscheint ihr ein Nachtmahr, der sich als ihr schlimmster Alptraum vorstellt und sie auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt.

Das Buch ist von Lydia Rode mit schönen Bildern illustriert worden.
Auf nahezu jeder Seite findet man passend zur Geschichte bunte Darstellungen, die den Lesespaß noch vergrößern! Die Kombination von Bildern und Geschichte ist typisch für Walter Moers.
Der Autor lädt den Leser mit seinem flüssigen und bildlichen Schreibstil erneut ein, an einem zauberhaften Abenteuer teilzunehmen. Neben tollen Wortspielen, lassen sich Neologismen und kaum aussprechbare Wörter erkennen, passend zu der nicht realen Welt Zamoniens.
Der Charakter der Prinzessin ist wirklich gelungen dargestellt. Sie wirkt manchmal verwirrt, verspielt, aber in anderen Momenten auch sehr klar und gewissenhaft.
Opal, der Nachtmahr, scheint mürrisch und böse, was jedoch in seiner Natur liegt.
Der Leser wird in eine tolle Gedankenreise mitgerissen und vergisst so alles um ihn herum!

Walter Moers erschafft mit diesem Roman aus der Zamonien-Reihe eine weitere wundervolle und abenteuerliche Welt!