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Veröffentlicht am 09.01.2020

Donner und kein Erbarmen

Tod und kein Erbarmen
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An einem Januarmorgen wird in Pöhla die achtjährige Violetta auf ihrem Weg zur Schule entführt. Trotz weitreichender Nachforschungen und Ermittlungen der Polizei wird Violetta nie gefunden.

Zehn Jahre ...

An einem Januarmorgen wird in Pöhla die achtjährige Violetta auf ihrem Weg zur Schule entführt. Trotz weitreichender Nachforschungen und Ermittlungen der Polizei wird Violetta nie gefunden.

Zehn Jahre nach diesem Verbrechen verbringt Kriminalhauptkommissar Erik Donner einige Tage in dem Ort und wird umgehend von Violettas Cousine aufgefordert, die Ermittlungen wieder aufzunehmen, da sie ein Lebenszeichen von ihrer Cousine erhalten hat.
Donner, der sich an diesem Abend nur betrinken will, um zu vergessen, gerät mit Violettas Cousine in Streit.

Am nächsten Morgen ist Linda Groß, Violettas Cousine, tot und Donner unter Mordverdacht.


Dies ist nunmehr der siebte Fall von Erik Donner und der erste, den ich gelesen habe. Im Nachwort drückt der Autor seine Hoffnung aus, dass ich mich mit dem Kriminalfall und von den Figuren bestens unterhalten gefühlt habe. Natürlich sollte ein Thriller auch unterhalten, aber in erster Linie sollte er doch spannend und fesselnd sein. Aber das war er nach meinem Geschmack nicht.

Mittlerweile gibt es in jedem Krimi oder Thriller schrullige, kaputte oder einfach nur seltsame Ermittler, aber dies ist wirklich ein seltsamer Thriller. Wäre nicht gleich zu Beginn eine Entführung und ein Mord geschehen, hätte ich das Gefühl gehabt eine Komödie oder Satire zu lesen. Keinen der Ermittler kann ich ernst nehmen. Alle sind mit sich beschäftigt, mit Traumata aus ihrer Vergangenheit, empfinden Trauer und Verzweiflung, falschen Ehrgeiz, Rache, Orientierungslosigkeit oder sind einfach nur skurril.

Es ist vollkommen unglaubwürdig, dass in einem Mordfall, bzw. Entführung und Mordfall, die miteinander verbunden sind, nur Chaoten und exzentrische Einzelkämpfer parallel aber nicht miteinander ermitteln.

Mit der Figur Erik Donner konnte ich gar nichts anfangen. Wahrscheinlich hat sich Donner in den sieben Fällen so entwickelt. Dieser Thriller hat mir aber keinen Appetit auf die vorherigen sechs Fälle gemacht um der Entwicklung dieser Figur nachzuspüren.

Schade

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2019

Hat mich nicht überzeugt

Solange du noch lebst
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Kat Maddox, seit kurzem alleinerziehende Mutter, wird mitten in der Nacht von Detective Brent Macintosh aus dem Schlaf gerissen. Ihr Sohn Ethan, der sich zur Zeit auf Klassenfahrt befindet, ist aus dem ...

Kat Maddox, seit kurzem alleinerziehende Mutter, wird mitten in der Nacht von Detective Brent Macintosh aus dem Schlaf gerissen. Ihr Sohn Ethan, der sich zur Zeit auf Klassenfahrt befindet, ist aus dem Schul-Camp entführt worden. Da keine Lösegeldforderungen gestellt wurden, geht die Polizei davon aus, dass der Vater, den sie bis jetzt nicht erreichen konnten, seinen Sohn entführt hat.
Nervenaufreibende Ermittlungen und die Suche nach dem Jungen beginnen.

Auf mich wirkte der Thriller konstruiert und unrealistisch. Alle Figuren schienen mir überzeichnet.

Die Mutter, die schon gleich zu Beginn das Gefühl hat, als Mutter nicht zu genügen, reagiert auf die Entführung ihres Sohnes haltlos, hysterisch und ist in keiner Hinsicht hilfreich bei der Suche oder Identifikation von Ethans Sachen. Sammys Mutter ist ähnlich hysterisch, bringt aber wenigstens ihren Sohn nach Hause und versucht ihren vielbeschäftigten Mann, den Bürgermeister im Wahlkampfmodus, zu mobilisieren.

Eigentlich kümmern sich nur ein Polizist, der nicht mehr hinterfragt wird und ein alter Freund von Ethans Mutter um die Ermittlungen und der Suche nach Ethan.

Die letztliche Aufklärung des Verbrechens und das Auffinden von Ethan fand ich an den Haaren herbeigezogen und ohne Spannung.
Warum sollte ein Entführer sein Opfer mit einer Xbox spielen lassen, vor allem wenn gar keine funktionierende Internetverbindung existiert und der kleine superschlaue Entführte sich erst eine WLAN-Antenne basteln muss. Warum war die Entführerin den Jungen in einem Trailer voller teurer Spielsachen, um ein verwöhntes Kind bei Laune zu halten, gefangen gehalten? Wenn Josh den kleine Sammy, den Thronfolger, entführen und töten wollte, damit der verhasste Familienname Huntington getilgt wird, warum hat er nicht den Jungen getötet?

Irgendwie konnte dieser Thriller mich nicht packen. Ich fand ihn auch nicht spannend, weil mich das Verhalten der einzelnen Protagonisten nicht fesselte, sondern eher genervt hat.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 31.10.2019

Zu emotional

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Vor sieben Jahren starb Holly Kennedys Mann Gerry an Krebs. Er hinterließ ihr ein Herzensgeschenk. Monatlich erhielt sie Briefe, die sie zu gemeinsamen Erinnerungen führten.
Holly ist stolz darauf, sich ...

Vor sieben Jahren starb Holly Kennedys Mann Gerry an Krebs. Er hinterließ ihr ein Herzensgeschenk. Monatlich erhielt sie Briefe, die sie zu gemeinsamen Erinnerungen führten.
Holly ist stolz darauf, sich endlich ein neues Leben aufgebaut zu haben, als sie von ihrer Schwester gebeten wird, in einem Podcast von ihrer Trauerarbeit und den Briefen von ihrem Mann zu berichten.
Mit diesem Podcast-Beitrag tritt sie eine Lawine los. Einerseits wird sie von ihren eigenen Gefühlen wieder überwältigt und andererseits ermutigt sie eine Gruppe totkranker Menschen einen Club zu gründen, der Gerrys Abschiedsbriefe nachahmt.

Für mich war dieser Roman zu emotional. Ich habe zwar selbst keinen solchen Verlust erleben müssen, aber darüber zu lesen war mir bei mindestens dreiviertel des Buches zu dick aufgetragen.

Die Idee zu dieser Geschichte finde ich sehr gut.

Es ist bestimmt erstrebenswert Clubs wie den „ P.S.-Ich liebe dich Club“ zu gründen um den sterbenden Menschen beizustehen und ihnen zu helfen etwas von sich ihren Lieben zu hinterlassen.

Die Diskussion inwieweit diese Aktionen dem Sterbenden helfen „heimzugehen“ oder den Hinterbliebenen die Trauerarbeit erleichtern, fand ich in mancher Argumentation zwar ganz interessant, aber meiner Meinung nach unerheblich. Jeder Verlust muss individuell mit der eigenen Trauerbewältigung verarbeitet werden.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Schade

GIER - Wie weit würdest du gehen?
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Die Welt ist in Aufruhr.
Wir steuern auf eine immense Weltwirtschaftskrise zu. Das Volk wehrt sich, demonstriert und kämpft gegen Massenarbeitslosigkeit, Sozialkürzungen und die ungerechte Umverteilung ...

Die Welt ist in Aufruhr.
Wir steuern auf eine immense Weltwirtschaftskrise zu. Das Volk wehrt sich, demonstriert und kämpft gegen Massenarbeitslosigkeit, Sozialkürzungen und die ungerechte Umverteilung der Ressourcen. Ein Sondergipfel in Berlin soll Lösungen bringen.
Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson wird die Eröffnungsrede halten. Einigen Wenigen ist bekannt, dass Thompson bereits eine mögliche Lösung gefunden hat und diese gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Kollegen Will Cantor in seiner Rede vorstellen möchte. Auf der Fahrt zum Sondergipfel werden die beiden Wissenschaftler bei einem Autounfall getötet.

Das Thema ist so aktuell wie nie und bietet jede Menge Futter für einen Thriller.

Noch ganz im Bann von „Blackout“, einen Thriller, der mich fesselte, der viele Denkanstöße bot, den ich immer nachvollziehen konnte, ohne das er mich mit technischen Erklärungen überforderte, fühlte ich mich bei diesem Thriller sehr schnell überfordert.

Die vielen wirtschaftswissenschaftlichen Theorien, die sich die Akteure regelrecht um die Ohren schlugen, habe ich nicht gekannt, habe ich nicht verstanden, haben mich auch nicht interessiert, haben mich erst überfordert, weil ich sie gerne nachvollziehen wollte, danach haben sie mich nur noch gelangweilt.

Neben den wissenschaftlichen Auseinandersetzungen hat mich auch die restliche Handlung nicht überzeugt. Sie war einfach zu klischeehaft. Die dumme Polizei, der gierige Mächtige, der Schlägertypen und Militärkampfmaschinen einsetzt und die jungen aufgeschlossenen Studentinnen, die sofort Thompson Ideen verstehen und unterstützen.

Schade, ich hatte mehr und besseres erwartet.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Welches Geheimnis?

Das Geheimnis der Grays
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Weihnachtsabend 1931, Adrian Gray reiches, aber geiziges Oberhaupt der Grays, versammelt seine gesamte Familie bestehend aus 6 Kindern nebst Anhang in seinem verschneiten Landsitz King’s Polar. ...

Weihnachtsabend 1931, Adrian Gray reiches, aber geiziges Oberhaupt der Grays, versammelt seine gesamte Familie bestehend aus 6 Kindern nebst Anhang in seinem verschneiten Landsitz King’s Polar. Alle sind gekommen, zwar heillos zerstritten, aber mit der Hoffnung auf finanzielle Unterstützung bzw. Rettung durch ihren Vater bzw. Schwiegervater.
Am nächsten Morgen wird Adrian Gray ermordet auf gefunden, getötet von einem seiner Söhne. Das Drama der gegenseitigen Schuldzuweisungen und Verdächtigungen kann beginnen.

Selten habe ich mich in der Einschätzung eines Buches aufgrund der Leseprobe so vertan wie dieses Mal. Ich habe einen vielleicht etwas verstaubten englischen Krimi in der Tradition von Agatha Christie und Dorothy L. Sayers erwartet. Vielleicht hätte mir der Originaltitel „Portrait of a Murderer“ geholfen.

Das Geheimnis der Grays habe ich nicht gefunden, wohl aber viele sehr ausführliche Portraits jedes einzelnen Familienmitglieds. Die Not der Bittsteller war groß. Der Mord passierte unvorbereitet und unerwartet. Was folgte war dann eigentlich nur noch ein Portrait des Mörders und eine lange Reflektion aus der Perspektive des Mörders. Für einen Krimi war mir das einfach zu langatmig.

Was mich dagegen im Laufe des Roman immer mehr aufgebrachte, war die klischeehafte Charakterisierung der Kinder und Schwiegersöhne/Töchter. Insbesondere ist mir die Beschreibung von Eustace aufgefallen. Als Jude ist er der Betrüger, der viele seiner Kunden in den Selbstmord getrieben hat. Ihm werden judenverachtende und diskriminierende Eigenschaften zugeschrieben. Und das in einer Art und Weise, die mir ein mulmiges und unwohles Gefühl bereitet haben.

Im Nachwort hätte sich der Verlag, trotz diverser Lobhudeleien, von dieser judenfeindliche Gesinnung der Autorin distanzieren können.

Vielleicht akzeptierte die Leserschaft 1931 judenverachtende Beschreibungen in Romanen, heute bin ich nicht dazu bereit, das kommentarlos hinzunehmen.