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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Anders, aber genial!

Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht
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Ok. Ja, der vierte Band ist definitiv anders. Wenn ihr hier ein Buch voller typischer Maas-Action erwartet habt, seid ihr schief gewickelt. Denn die gibt es schlichtergreifend nicht. Hier wird kein neues ...

Ok. Ja, der vierte Band ist definitiv anders. Wenn ihr hier ein Buch voller typischer Maas-Action erwartet habt, seid ihr schief gewickelt. Denn die gibt es schlichtergreifend nicht. Hier wird kein neues Abenteuer aufgerollt und ich könnte mir vorstellen, dass viele Leser enttäuscht sind, aber ich…. Ich bin begeistert! Und ich kann euch auch ganz genau erklären warum.

Normalerweise ist eine Reihe nach so einem heftigen Finale, wie es beim dritten Band “Sterne und Schwerter” der Fall war, Schluß. Ende. Finito. Wir können uns unseren Teil denken, der Fantasie freien Lauf lassen von “Sie reiten himmelhochjauchzend in den Sonnenuntergang und sind alle bis an ihr Ende wunschlos glücklich ” bis hin zu “Jeder stirbt.” Es bleibt uns überlassen.

Dieses Mal ist es aber nicht so. Sarah J. Maas zeigt uns einen Weg, ein paar Nuancen einer neuen Richtung, möglicher neuer Bücher, aber vor allem zeigt sie uns manchmal verträumt und atemberaubend schön, und manchmal schonungslos ehrlich, was solch ein immenser Krieg wirklich aus unseren liebsten Charakteren macht. Wie das Sozialleben danach überhaupt funktioniert nach den erlittenen Qualen.

Da sind die erschaffenen Schwestern Elain und Nesta, welche beide riesige Anpassungsprobleme haben und ihren Seelengefährten schlicht und ergreifend aus dem Weg gehen. Wobei die eine alles ignoriert und die andere besoffen durch die Gegend vö..elt.

Da ist Mor, die immer noch in den Ketten ihrer ganz eigenen Hölle liegt und ihre Wünsche noch gar nicht offen ausleben kann.

Der Schattensänger mit dem sehnsüchtigen Blick, dessen größter Wunsch nie in Erfüllung gehen wird und der das noch nicht einmal weiß.

Da sind die zurückgelassenen Seelengefährten… Lucien weiß nicht mehr wo sein Zuhause ist und flüchtet. Cassian steht einem Aufstand gegenüber, dessen Umfang er noch gar nicht erfassen kann, dabei liegt sein Augenmerk dich immer auf dieser Faemit dem eiskalten Killerblick.

Aber da sind auch die schönen Seiten. Amren, die noch unter ihnen weilen darf und nun ein kleines, eigenartiges Stück vom Glück erleben kann.

Und natürlich Rhysand und Feyre. Meine Lieblinge. Sie haben Träume und Wünsche, kämpfen jeder mit ihren eigenen brutalen Dämonen und Schatten der Vergangenheit. Aber diese Verbindung wird noch mal so intensiviert und zeitweise kurz in den Vordergrund gestellt, dass ich einfach nur emotional echt berührt war. Ich kann und möchte euch darüber nicht mehr erzählen. Aber wer auch gerne einen Blick auf die Welt nach dem Kampf gegen Hybern werfen möchte, wer noch einmal in die tiefe Liebe, die Seelenverwandschaft von Rhys und seiner liebsten Feyre eintauchen will, und wer sich die kleine Vorschau auf die nächsten Bücher vom “Reich der sieben Höfe” anschauen möchte, der ist hier genau richtig.

Sarah J. Maas mag damit eher einen dahin plätschernden Band mit kleineren angedeuteten Spannungsmomenten, was weitere Bücher angeht, erschaffen haben, aber ihr Schreibstil leidet nicht darunter. Ich war nach einem anfänglichen Einfinden schnell gefesselt und konnte mir in so mancher Situation eine Träne nicht verdrücken. Für mich war der kurze Besuch in Velaris wie ein Heimkommen um die lieb gewonnenen Freunde mal kurz zu erspähen und zu gucken, was sie so treiben. Auf welche Art und Weise jeder bewältigt, was er durch gemacht hat und um dahin zu schmelzen… Sehr!
Warum lest ihr besser selbst. Für mich hat sich das Buch auf jeden Fall gelohnt.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Ein geniales Finale

Illuminated Hearts 3: Verräterschatten
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Der Cliffhänger von Band 2 kostete mich wirklich viele Nerven. Der Teufel persönlich musste diese vierte Prüfung für Feli und Shadow ausgesucht haben und wir stecken schon zu Beginn des Buches mitten drin ...

Der Cliffhänger von Band 2 kostete mich wirklich viele Nerven. Der Teufel persönlich musste diese vierte Prüfung für Feli und Shadow ausgesucht haben und wir stecken schon zu Beginn des Buches mitten drin im Geschehen. Und das ist nicht mal alles. Ein Katz´ und Maus – Spiel beginnt und die Autorin verlangt uns so viel ab. Das finale Buch dieser phänomenal romantischen Reihe kostet euch alles. Schweiß, Tränen, Verzweiflung, Bauchkribbeln, Trauer pur, bis hin zu unendlichen Glücksgefühlen. Oder eben nicht…

Seid schon mal gewappnet und packt die Taschentücher aus!

Asuka Lionera ist ja dafür bekannt wirklich spannende Abenteuer aus dem Ärmel zu zaubern. Hier dürfen wir zwar auch ihre überaus romantische Ader kennen lernen, aber in der zweiten Hälfte des Buches holt sie eine Spannung in die Story, die mir die Nerven flattern lassen hat!
Ihre Schreibweise ist locker und leicht, nimmt aber diesen ernsten Charakter an, wenn es um die Erzählung der zwei Protagonisten geht. Ja, wir müssen mit einigen gefühlvollen Szenen rechnen, die ich persönlich sehr schön finde, aber das Buch braucht eben auch ein bisschen Zeit, bis es abenteuerlicher wird. Dafür geht euch danach so die Muffe, dass euch der Anfang wie ein wundervoller Abendspaziergang vorkommt. Im Gegensatz zur zweiten Hälfte, die nicht nur die Situation atemberaubender macht, sondern auch alles aufrollt, was Feli und ihre Familengeschichte angeht. Und ihr dürft mir glauben, dass ich da echt aus den Wolken gefallen bin.

Ein Kampf, der schon über Jahrzehnte andauert, soll nun seine Vollendung erfahren.
Doch ist es richtig dabei über Leichen zu gehen?

Ein Verräter wird sich offenbaren und auch wenn ich den Hass zuerst teilen kann, so verstehe ich ihn. Doch kann Feli das auch?

Eine Prüfung steht den beiden Liebenden bevor, die alles vorher erlittene in den Schatten stellen wird. Was ist wichtiger? Das Leid der Welt beenden oder das Eigene?

Ich werde euch nicht mehr verraten. Aber eins kann ich euch sagen.

Dieser Abschluss hat mich zum Weinen und Flehen gebracht. Mein Herz war zerrissen und hat weh getan. Das Ende war fulminant, zauberhaft und wunderschön durchdacht. Ich liebe es!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Eine ganz besondere Geschichte

Zusammen sind wir unendlich
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Wann beginnen wir endlich mal, jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist?
Wann hört es auf, die gesellschaftliche Meinung, was “angebracht” ist,
in den Vordergrund zu stellen?
Wann wird Toleranz und Respekt, ...

Wann beginnen wir endlich mal, jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist?
Wann hört es auf, die gesellschaftliche Meinung, was “angebracht” ist,
in den Vordergrund zu stellen?
Wann wird Toleranz und Respekt, die so viele Leute heutzutage predigen, auch den Menschen entgegen gebracht, die nicht der Norm entsprechen?
Es gibt so viel Gerede darüber, und trotzdem lassen wir uns in Schubladen pressen, nur um nicht dem Mob zum Opfer zu fallen. Das. Ist. Furchtbar!

“Zusammen sind wir unendlich” enthält genau so eine Geschichte. Ein Ausschnitt aus dem Leben eines Mädchens, das nicht so ist, wie man es erwartet. Wenn Sophia glücklich ist, muss man schon genau beobachten, was sich in ihrem Gesicht verändert. Genauso ist das mit Traurigkeit oder Wut. Schenkt man ihr genug Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen, sieht man, wenn ihre Augen sich einen Ticken aufhellen oder ihre Wangen sich röten. Denn mehr bekommt man von ihr nicht. Sophia kann ihre Emotionen nicht nach außen tragen. Genauso schafft sie es nicht, soziale Zusammenhänge zu erkennen. Warum ist ihre beste Freundin Elsie sauer auf sie, nur weil sie nicht nachfragt, wie sich diese ihre Zukunft vorstellt? Auch erkennt sie nicht, wenn ein Junge mehr Interesse an ihr zeigt, oder warum die Mitschüler Sophia früher ausgelacht haben, wenn sie über ihre größte Liebe philosophiert hat. Die Mathematik. Das junge Mädchen packt ihr Leben in Zahlen, Tabellen und hat dazu noch ein Gedächtnis wie ein Elefant. Sie ist hochintelligent, wirkt arrogant und unnahbar, dabei wird sie einfach total missverstanden. Im Grunde ihres Wesens hat Sophia einfach nur Angst. Angst davor, nicht genug zu sein. Ihre Existenz nicht bedeutend genug für die Nachwelt darstellen zu können. Nichts weltbewegendes zu hinterlassen. Und der Druck ihres Umfeldes verbessert das nicht gerade.

Wir bewegen uns in ihrer Geschichte meistens auf dem Pfad einen Weg zu finden, nicht mehr so sonderbar zu sein. Dabei macht die Autorin es uns mit ihrer besonders leichten und flüssigen Schreibweise einfach die Schülerin kennen zu lernen, ihr näher zu kommen und ihre verrückte Gedankenwelt nachvollziehen zu können. Ich habe beobachten können, wie frische Verliebtheit auf eine ganz besondere Art und Weise entstehen kann und wie zwei Menschen versuchen eine Bindung einzugehen, die wirklich nicht leicht ist. Dabei macht Sophia für sich selbst einen riesigen Entwicklungsschritt und ich hab mich so für sie gefreut. Sie leidet manchmal schon ziemlich und kämpft mit ihrer Art das Leben zu sehen.

Wenn Sophia der Kopf im Buch ist, so ist Joshua das Herz. Ein bisschen vertrottelt, ein wenig eigenartig. Vielleicht von außen betrachtet. Nach dem ersten Kapitel wundert man sich über ihn. Josh ist wirklich eine seltsame Persönlichkeit zu Beginn. Man könnte ihm schon eine leichte Besessenheit anhängen. Dazu der verschrobene Kleidungsstil, sein merkwürdiges Zimmer mit den unendlich vielen Büchern und kaputten Uhren und seinem riesigen Arsenal an Zaubertricks. Er ist gewöhnungsbedürftig. Aber dann lernt man ihn kennen und ich konnte nicht anders. Ich hab ihn tief in mein Herz gelassen. Seine ganze Einstellung ist unglaublich. Er hat zwar wahnsinnige Angst, sich für eine Universität und damit einen Berufsweg zu entscheiden, aber dafür ist er unfassbar empathisch und warmherzig. Seine Ausstrahlung lässt sich für mich nur schwer in Worte fassen. Er liest in Sophia wie in einem offenen Buch, dabei kann das sonst absolut niemand. Anhand weniger Blicke weiß Josh sofort was los ist und reagiert. Das er dazu nicht irgendwelche popeligen Kaffeeeinladungen aussprechen will, sondern einfach unglaubliches auf sich nimmt, um seine Herzensdame ganz besonders auf sich aufmerksam zu machen, hat meinen Bauch kribbeln lassen. Ich war hingerissen von seiner Art.

Melissa Keil hat mich auf ganzer Länge überzeugt. Da das Buch in zwei Sichten, nämlich von Sophia und Joshua, geschrieben wurde, taucht man in zwei stark gegensätzliche Denkweisen ein und das macht “Zusammen sind wir unendlich” zu einem Erlebnis der besonderen Art. Sophia steckt in ihrer mathematischen, durchkalkulierten Welt mit ein wenig trockenem Humor. Und bei Joshua kommen die Emotionen. Es ist nicht so, dass sich das im Laufe des Buches nicht langsam vermischt. Aber man merkt die Unterschiede der Charaktere so gut und das hat mich beeindruckt. Dabei schreibt die Autorin so sprachgewaltig, dass ich sofort gefesselt war. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

Ich schwärme und schwärme, dabei hab ich euch noch nicht mal von den Nebencharakteren erzählt. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber so viel: Ich liebe sie. Die beste Freundin Elsie mit dem großen Herzen. Ihre vielen Brüder mit der liebevollen Art, die einfach in der Familie liegen muss. Dazu der spektakulär bescheuerte Damien, den einfach gar nix juckt und der trotzdem eine wichtige kleine Rolle einnimmt, oder die Clique aus Joshua’s Freundeskreis…. der Kater Narda, das Skelett Felipe und und und… es ist fantastisch.

Die Story ist verdammt ernst. Das Thema gewichtig. Aber durch die auflockernden Nebendarsteller, sowie Situationen, in denen ich mich richtig amüsiert habe, bekommt “Zusammen sind wir unendlich” einen trockenen Humor, viele tiefgehende Emotionen und ein gute Portion jugendliche Lockerheit. Es ist eine abgerundete wunderschöne Geschichte.

Wer also mit ein wenig Klugscheißerei, Mathematik- und Physiknerds, einem Hang zur Zauberei und Magie, sowie einer zauberhaften, speziellen Liebesgeschichte klar kommt, der sollte dieses Buch unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Buchtipp

You - Ich darf dich nicht begehren
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Und es geht weiter mit den heißen Ausnahmekerlen von Lauren Blakely. Schon Spencer (“Big Rock”), Nick (“Mr. O”) und auch Wyatt (“Hot”) haben uns mächtig die Köpfe verdreht. So wird natürlich auch die Geschichte ...

Und es geht weiter mit den heißen Ausnahmekerlen von Lauren Blakely. Schon Spencer (“Big Rock”), Nick (“Mr. O”) und auch Wyatt (“Hot”) haben uns mächtig die Köpfe verdreht. So wird natürlich auch die Geschichte von Chase und Josie zu einer ganz besonderen Leckerei…

Der junge Überfliegerarzt Chase sucht dringend eine Wohnung nachdem er ein Jahr in Afrika geholfen hat. Doch in New York eine zu finden, die auch noch bezahlbar ist, gleicht einem Wunder. Als da gerade die Mitbewohnerin seiner besten Freundin Josie Hammer auszieht, halten sie es für eine super Idee ihre beiden Probleme zu lösen, in dem Chase bei ihr einzieht.
Ich denke wir wissen alle wieder das weiter geht…

Warum ich die Bücher der Lauren Blakely trotz Vorhersehbarkeit liebe? Ganz einfach: Die Autorin bringt mich mit ihrem Humor immer zum Lachen. Sie unterhält mich mit witzigen, erotischen Szenen, die niemals niveaulos sind und trotzdem eine gute Portion Schamlosigkeit besitzen, falls ihr versteht was ich meine. Und trotzdem schafft Frau Blakely es zwei Charaktere zu erschaffen, die ganz authentisch und greifbar mit ihren ganz eigenen Problemchen kämpfen, uns Lesern näher kommen, weil sie so bodenständig und echt wirken. Und vor allem, weil es keine abgehobenen aus der Welt gegriffenen Handlungen sind. Ja gut, sie sind schon ziemlich attraktiv und sexbegeistert, aber wenn man sich den Klappentext anschaut, weiß man auch, auf was man sich einlässt. Trotzdem könnten ihre Probleme jedem von uns passieren und das lässt die Personen so authentisch wirken.

Ich finde es einfach toll, wie viel Emotionalität in dieser Geschichte steckt und wie gefühlvoll die Erkenntnisse sein können. Mich überzeugt “You – Ich darf dich nicht begehren” wieder auf ganzer Linie und die Schreibweise von Lauren Blakely ist einfach umwerfend, locker, leicht und mitreißend.

Für Zwischendurch ein ganz tolles Buch mit großem Unterhaltungsfaktor, einer Portion Humor, erotisch angehauchter Story und einer sensiblen Emotionalität.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Auch im dritten Band überzeugt die Autorin auf ganzer Länge

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Nach einem sehr aufschlussreichen Kapitel über die Vergangenheit des Nachtbringers, starten wir damit, den entführten Mitgliedern der Stämme zu helfen. Laia überfällt zunächst mit Hilfe von Afya, Darin ...

Nach einem sehr aufschlussreichen Kapitel über die Vergangenheit des Nachtbringers, starten wir damit, den entführten Mitgliedern der Stämme zu helfen. Laia überfällt zunächst mit Hilfe von Afya, Darin und Elias die Geisterwägen um Mamie und die anderen zu finden. Elias hat große Probleme sich mit seiner Rolle als Seelenfänger abzufinden und macht es seiner Ausbilderin Shaeva nicht sehr leicht. Leider soll er schneller ins kalte Wasser geworfen werden, als ihm lieb ist und plötzlich ist die Hölle los in der Zwischenstatt. Seine Aufgabe verlangt ihm alles ab und die Frage ist, ob ihn dieser Schwur zerstören wird. Denn ab nun sind alle anderen auf sich allein gestellt…

Während Elias versucht die Magie von Mauth unter seine Kontrolle zu bringen, begibt sich Laia von Serra auf den Weg zum Bienenzüchter. Auch hier kommt ein Schocker nach dem nächsten und die Autorin schafft es ständig Erkenntnisse aufzuklären, die mich sprachlos zurück lassen. So viele Menschen in ihrer Geschichte haben irgendwas mit einer anderen wichtigen Person zu tun. Es ist einfach so perfekt durchdacht.

Laia soll den Widerstand aufbauen, doch den Nachtbringer daran zu hindern das letzte Stück des Sterns in die Hände zu bekommen und die Dschinn frei zu lassen, erscheint ihr wichtiger. Ihr Weg ist gespickt mit Leid, schweren Entscheidungen und Aufgaben, die zu bewältigen ich ihr im ersten Band niemals zugetraut hätte. Ihre Stärke und ihre Liebe zu ihrem Volk treiben die junge Frau an. Auch wenn ihr Herz an dem einen hängt. Aber die Hoffnung ist bekanntlich das letzte, das stirbt…

Doch zwei Handlungsstränge sind nicht genug. Um der Geschichte einen genialen Sichtwechsel zu verpassen, dürfen wir wieder den Blutgreif Helena Aquilla begleiten und was auf der Seite der Geschichte passiert ist einfach heftig. Ihre Gegnerin Keris Veturias, Verbündete des Nachtbringers und Kommandantin des Imperators, ist ihr immer einen Schritt voraus. Sie muss sterben aber Helena durchblickt ihre Pläne noch nicht. Nebenbei muss sie ihre Schwester vor Imperator Markus schützen und ihre Aufgaben erfüllen. Denn das Martialenimperium steht am Abgrund. Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen und kämpft dabei noch gegen seine ganz eigenen Dämonen. Helena hat mir großen Respekt eingeflößt. Ich hatte Mitleid mit ihr, weil sie irgendwie ständig hinten ansteht und sich nur um andere kümmern muss. Dabei hätte der Blutgreif auch mal ein wenig Glück verdient.

Drei Sichten, drei Wege, drei Schicksale die am Ende in einem epischen Finale zusammen verwoben werden. Anders als man sich das nur annähernd vorstellen kann und überraschend, wie wir es von Sabaa Tahir gewohnt sind. Die Prophezeiung wird sich erfüllen. Vielleicht könnt ihr sie entschlüsseln, bevor es euch geht wir mir. Ich bin aus allem Wolken gefallen.

Dieser dritte Band ist absolut genial. Er vereint alles, was man sich für ein Fantasyspektakel nur wünschen kann. Eine Handlung mit immer wiederkehrenden Spannungsspitzen, dramatischen Enthüllungen, blutigen und grausamen Schlachten. Eine Story mit intriganten Machtspielchen, unvorhersehbaren Wendungen und einem so detailliertem Setting, dass ich gefesselt an die Seiten war. Und Emotionen, die das Herz nicht tiefer hätten berühren können. Wir finden zwar nur eine sehr leichte, fast schon nebensächliche Liebesgeschichte – denn dieser Verlauf lässt das Herz mehr schmerzen, als bisher in den anderen Teilen. Aber vor allem die Vergangenheiten der einzelnen Personen haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Was sie erleben mussten, durchstehen, ertragen… ohne daran zu Grunde zu gehen. Es hat mein Herz sehr schwer gemacht. Ich habe gebetet, das Laia ihr starkes Kämpferherz aufrecht erhalten kann und eine noch stärkere Löwin wird, als man es ihrer Mutter nachgesagt hat. Ob sie das schafft, müsst ihr selbst erfahren.

In jedem Fall ist die Entwicklung der drei Protagonisten eine stetige Entwicklung. Sie lernen von Band zu Band mehr über sich selbst, ihre Magie-Arten und kämpfen jeder auf ihre Art. Sie müssten und mussten so viel durchmachen, was mich wirklich beeindruckt hat und ich bin sowas von gespannt auf den vierten Teil.

Die Schreibweise der Autorin ist gewaltig! Leicht und doch in der Wortwahl angepasst an ihre Welt. Die Magie kann man förmlich zwischen den Zeilen greifen und ich habe mich einfach mitreißen lassen. Wer High Fantasy der besonders ausgeklügelten Art mag, wird hier begeistert sein. Ich war es und ich werde fröhlich auf den vierten Band warten.