+Rezensionsexemplar+
Maybe this Time ist der Auftaktband der Colorado Ice Trilogie von Jennifer Snow (da passt der Nachname richtig gut) und im Oktober 2018 im LYX Verlag erschienen. In jedem Band bekommt jeder der drei Westmore-Brüder seine eigene Liebesgeschichte. Somit kann jedes Buch unabhängig von den anderen gelesen werden. Auch wenn es wahrscheinlich nicht von Nachteil ist die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da bestimmt einige Charaktere immer wieder auftauchen. Aber an sich ist jede Geschichte in sich abgeschlossen.
Im ersten Band der Colorado Ice Reihe geht es um Abigail (Abby) Janson, die zurück in ihre Heimatstadt Glenwood Falls im amerikanischen Bundesstaat Colorado kommt. Sie hat eine schreckliche Trennung hinter sich und möchte sich und ihrer Tochter ein neues Leben aufbauen. Natürlich hat sie die Nase gestrichen voll von Männern, besonders von Eishockey-Spielern. Doch sie hat nicht damit gerechnet auf Jackson Westmore zu treffen, dem Mann, der ihr früher immer aus dem Weg gegangen ist und der ihr Herz schneller schlagen lässt. Was sie nicht weiß ist, dass Jackson schon seit Ewigkeiten in sie verknallt ist….
„Wie oft hatte er über die Jahre versucht, sie zu vergessen? Und sich selbst gesagt, dass es keine Sinn hatte, auf eine Frau zu warten, die er nicht haben konnte? Doch sein gesunder Menschenverstand und sein Selbsterhaltungstrieb hatten sich in dem Moment verabschiedet, als sie wieder in sein Leben getreten war … wieder zu haben, aber für ihn noch immer unerreichbar.“ S. 63
Bei diesem Buch war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Mit diesem hübschen Pink und der aquarellartigen Berglandschaft sticht Maybe this Time einfach ist Auge. Ich habe gehofft, dass der Inhalt mich genauso begeistern kann, wie die Hülle – dem war aber leider nicht so.
Bei so einem dünnen Buch von knapp unter 400 Seiten sollte ich eigentlich nicht lange brauchen. Tatsächlich aber habe ich zwei Wochen an diesem Buch gesessen. Ich kam einfach nicht weiter! Der Einstieg war wirklich gut, aber ab ca. der Hälfte konnte mich die Handlung absolut nicht mehr packen und ich war nicht motiviert weiter zu lesen.
Das lag zum einen an den Charakteren. Einzeln sind Abby und Jackson beide wunderbare Charaktere, die ich sehr lieb gewonnen habe. Unsere Protagonistin hat eine schwere Trennung von ihrem Mann, einem Profi Eishockey-Spieler, hinter sich und möchte mit dem Sport absolut nichts mehr zu tun haben. Sie ist liebenswert und kümmert sich rührend um ihre Tochter. Abby ist eine Person, die man einfach gern haben muss.
So ist es auf der anderen Seite mit Jackson aber auch. Er ist zuvorkommend, aufopferungsvoll, kinderlieb – was möchte man mehr von einem Mann. Aber er ist auch Eishockeytrainer und der beste Freund von Abbys Ex-Mann. Gleich zwei Kriterien, die Abby von Jackson fernhalten. Es sieht so aus als ob das Schicksal es nicht möchte, dass die beiden zusammen kommen.
Aber für mich hat es sich auch so angefühlt als ob Abby und Jackson nicht zusammen passen. Egal in welcher Szene die beiden aufeinander getroffen sind, haben sie nicht miteinander harmoniert. Ich habe das Knistern einfach nicht gespürt. Vieles wirkte künstlich herbeigeführt und gestellt, was mir das Lesen sehr erschwert hat.
Das konnte auch der unaufdringliche und leichte Schreibstil von Jennifer Snow nichts ändern. Sie hat die Handlung mit viel Charme und Humor geschrieben, konnte die Liebesszenen damit aber dennoch nicht retten.
„Als er lachte, stockte ihr der Atem. Wo kamen denn diese unglaublich sexy Grübchen her? So ein breites Lächeln hatte er ihr noch nie zuvor geschenkt … und sie wollte es wiedersehen.“ S. 160
Wie vermuten lässt dreht sich viel um Eishockey. Das ist nicht unbedingt ein Sport, der in Deutschland groß zelebriert wird. Aber in Amerika ist Eishockey ein großes Ding und ein sehr beliebter Sport, der viele Fans hat. Wer aber nicht viel für Eishockey übrig hat muss nicht zwangsweise die Finger von diesem Buch lassen. Der Sport ist zwar die ganze Zeit präsent und es gibt auch einige Szenen, in denen einzelne Spielabläufe näher beleuchtet werden, aber es überschattet nicht den eigentlichen Handlungsverlauf.
Fazit:
Ein Buch mit einem wunderschönen Cover, dessen Inhalt mich nicht mitreißen konnte. Jeder für sich funktionieren die beiden Protagonisten sehr gut, stehen meiner Meinung nach aber nicht miteinander im Einklang. Manche Leute sollten vielleicht einfach nicht zusammen kommen. Deshalb kann ich nur zwei Schmetterlinge vergeben.