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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2019

Toller Debütroman, in dem sehr viele unbequeme Wahrheiten stecken

Cherry
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Ein sehr auffälliges und passendes Cover, das mir wirklich sehr gut gefällt. Es ist provokant und passend zum Thema des Buches.

Cherry ist der Debütroman von Nico Walker, den er im Gefängnis schrieb, ...

Ein sehr auffälliges und passendes Cover, das mir wirklich sehr gut gefällt. Es ist provokant und passend zum Thema des Buches.

Cherry ist der Debütroman von Nico Walker, den er im Gefängnis schrieb, denn dort sitzt er derzeit eine elfjährige Haftstrafe wegen mehrerer Banküberfälle ab. Er war selbst im Irakkrieg und verarbeitet in diesem Buch mit fiktiven Protagonisten teilweise Erlebnisse seiner eigenen Vergangenheit.

Die Geschichte wird in der ersten Person aus Sicht des Hauptprotagonisten erzählt. Direkt im Prolog bekommt man einen Einblick über sein Leben nach dem Krieg. Es wird bestimmt von seiner Liebe zu Emily, seiner Sucht nach Heroin und den damit verbundenen Geldbeschaffungsmaßnahmen, in seinem Fall, kleine Banküberfälle. Letztendlich ist es immer wieder der selbe Rhythmus, der sein Leben bestimmt, alles für den nächsten Schuss.

Dann gibt es eine Rückblende und der Leser erfährt, wie es dazu kam, dass aus einem relativ normalen Studenten ein krimineller Junkie wurde. Früher studierte er, hatte einen Nebenjob in einem Schuhgeschäft und vertickte nebenbei ein paar Drogen. Gelegentlich schmiss er selbst was ein, er hatte eine Freundin, die ihn verarschte und begann gleichzeitig eine Affäre mit Emily, in die er sich verliebte. Irgendwann beschloss er, mehr aus einer Laune heraus, oder wegen seiner aussichtslosen Situation, zur Armee zu gehen. Und der damit verbundene Einsatz im Irak verändert den jungen Mann mit dem sowieso schon geringen Selbstwertgefühl letztendlich komplett.

Es ist die beeindruckende Lebensgeschichte eines jungen Hauptprotagonisten, die Nico Walker hier in seinem Debütroman verarbeitet. Ein netter Kerl, der mit ein bisschen mehr Selbstwertgefühl vielleicht ein ganz anderes Leben hätte führen können, denn die Grundvorraussetzungen dafür waren gegeben. Geschrieben ist das Buch dabei in einer wirklich sehr einfachen und oft auch derben Sprache, aber genauso muss eine solche Geschichte erzählt werden. Es ist ein Buch, das man leicht und schnell lesen kann, das aber auch sehr kritisch ist und worüber man viel nachdenken kann. Die Szenen aus dem Einsatz im Irak sind oft sehr detailliert und schockierend, genauso wie die Beschreibungen und Ereignisse als Junkie.

Es ist nicht wirklich ein spannendes Buch, vielmehr eine dramatische und sehr sozialkritische Erzählung eines jungen Menschen. Es wird zwischendurch immer wieder gekonnt Kritik an der amerikanischen Regierung geübt, ohne dies wirklich auszusprechen, sondern vielmehr mit auf den Punkt gebrachten kurzen Passagen. Wie zum Beispiel, als der Hauptprotagonist auf einen Obdachlosen trifft, ihn zum Essen einlädt und sich erzählen lässt, wie es dazu kam, dass er auf der Straße sitzt.

Fazit

Ein wirklich sehr guter Debütroman, den ich Anfangs noch etwas oberflächlich fand, denn es ging in den ersten Seiten hauptsächlich um Drogen und Sex und alles wurde sehr schnell erzählt. Aber mit der Zeit wurde es sehr detaillierter und auch immer schockierender. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Es ist wirklich sehr fesselnd, aber gleichzeitig auch oft schrecklich und leider auch Realität. Ich habe sehr viele Bücher aus dem 2. Weltkrieg gelesen, die mich ebenfalls sehr schockiert haben. In diesem Buch geht es um einen anderen Krieg, aber man lernt doch, Menschen sind zu grauenhaften Dingen in der Lage, egal in welchem Krieg sie kämpfen oder welche Nationalität sie haben. Sei es im Irak oder auf der Straße. Töten ist eine Charaktereigenschaft denen der Krieg eine Plattform bietet und Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, so wie der Hauptprotagonist, leiden darunter ein Leben lang. Cherry ist ein Buch, dass mich zwar nicht umgehauen hat, aber definitiv eins, das man gelesen haben sollte. Ich habe gelesen, dass das Buch verfilmt werden soll. Wenn das wirklich passiert, werde ich mir den Film auf jeden Fall ansehen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Gute Geschichte mit kleinen Abzügen

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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Ein sehr schönes und kindgerechtes, buntes Cover. Es zeigt Fjelle und Emil die uns auf dieses Leseabenteuer mitnehmen.

Fjelle und Emil wohnen in Flusenbek und sind beste Freunde. Das liebenswürdige ...

Ein sehr schönes und kindgerechtes, buntes Cover. Es zeigt Fjelle und Emil die uns auf dieses Leseabenteuer mitnehmen.

Fjelle und Emil wohnen in Flusenbek und sind beste Freunde. Das liebenswürdige Monster Fjelle wohnt alleine in einer Hütte, direkt neben der Fluse. Emil wohnt mit seinen Eltern zusammen, die eine Bäckerei haben. In der Bäckerei gibt es nicht nur leckeres Essen, sondern hier bleibt man auch immer auf dem Laufenden über den neusten Tratsch aus Flusenbek.

Alles ist gut, bis der neue Direktor Herr Unterberg die Leitung der Grundschule Flusenbek übernimmt. Da Fjelle nun mal leider die Emotionen der Menschen widerspiegelt, spiegelt er auch den Hass auf Monster von Herrn Unterberg wider. Und so kommt es zu bislang ungeahnten Gefühls- und Wutausbrüchen von Fjelle, die die gesamte Grundschule auf den Kopf stellen und die Freundschaft zwischen Emil und Fjelle wackeln lässt.

Uns (meinem 9-jährigen Sohn und mir) hat am Anfang etwas verwirrt, dass Fjelle einfach so total selbstverständlich in Flusenbek lebt, zur Grundschule geht und lange war für uns auch unklar, wo Fjelles Eltern sind. Klar, es ist eine Kindergeschichte, aber so ein einleitender Satz, dass es in Flusenbek selbstverständlich ist, dass Monster und Menschen zusammenleben hätte uns da schon gereicht. Dementsprechend fiel es uns am Anfang erst mal schwer, in die Geschichte rein zu finden.

Aber mit der Zeit wird das Buch dann wirklich interessant und auch ein bisschen spannend. Es lässt sich leicht verständlich und gut lesen. Auch für Erstleser ist diese Geschichte gut geeignet, da die Schrift groß und die Sätze unkompliziert und sehr einfach sind.

Das Thema von Monstern, Menschen und unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen und den damit auch manchmal unfairen Konsequenzen wurde hier sehr schön verarbeitet. Zur Mitte hin wird es sehr gefühlvoll und zum Ende hin dann spannend, so dass mein Sohn die letzten 60 Seiten fast in einem durchgelesen hat.

Die Illustrationen im Buch zeigen immer wieder verschiedene Charaktere der Geschichte und sind sehr schön. Vor allem Fjelle ist immer sehr schön dargestellt. So stellt man sich als kleiner Junge sein knuffiges Lieblingsmonster auf jeden Fall vor.

Fazit

Nach ein paar Startschwierigkeiten wurde die Geschichte von Seite zu Seite besser. Uns hat es letztendlich noch sehr gut gefallen. Das Buch eignet sich sowohl als Vorlesebuch als auch zum selbst lesen. Wir empfehlen die Geschichte auf jeden Fall gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Fjelle und Emil"
  • Cover "Böse Jungs"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 22.03.2019

Gutes Buch für zwischendurch

Das Ende
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Zum Cover gibt es hier nicht so viel zu sagen. Wenn man sich die Cover der restlichen Laymon Bücher ansieht, passt es gut dazu.

Der Klappentext ist hier relativ kurz gehalten, daher möchte ich auch in ...

Zum Cover gibt es hier nicht so viel zu sagen. Wenn man sich die Cover der restlichen Laymon Bücher ansieht, passt es gut dazu.

Der Klappentext ist hier relativ kurz gehalten, daher möchte ich auch in meiner Zusammenfassung nicht allzu viel verraten: Eine verheiratete Frau, die nachts das Abenteuer sucht und dabei ihren Kopf verliert, so sind die ersten Seiten wohl am leichtesten zusammengefasst. Sheriff Rusty Hodges und seine Schwiegertochter Deputy Mary Hodges, genannt Pac, nehmen daraufhin die Ermittlungen auf.

Für mich war es der erste "Laymon" und meine Meinung ist etwas zweigeteilt. Die Geschichte an sich fand ich sehr gut, aber manchmal war es doch ein klein bisschen zu viel Gerede und etwas sehr in die Länge gezogen. Viele Unterhaltungen der Protagonisten hatten jedoch einiges an Wortwitz, so dass es auch mal was zu lachen gibt.

Gut fand ich auch die Schreibweise und das über mehrere Sichtweisen im Erzählstil geschrieben wurde. So lernte man auch die kuriose Welt des Mörders, dessen Charakter und seine Beweggründe ganz gut kennen. Sheriff Hodges ist eine coole Sau, bei dem es Spaß macht die Ermittlungen zu verfolgen. Seine Schwiegertochter Pac kam sehr burschikos rüber, war aber trotzdem sympathisch.

Die Spannung kam hier auch nicht zu kurz. Das Buch ist so aufgebaut, dass es auch immer recht spannend bleibt. Außerdem gibt es im Laufe der Geschichte eine interessante Wendung, die ich so nicht erwartet hatte.

Fazit

Alles in allem hat mich mein erstes Buch von Richard Laymon schon überzeugt. Gelegentlich etwas langatmig durch zu viele Unterhaltungen, aber sonst wirklich gut. Allerdings fand ich es ziemlich harmlos, der Ruf des Autors versprach da etwas mehr. Die Geschichte ist recht kurz, leicht geschrieben und daher ist sie wirklich sehr schnell zu lesen. Als Thriller für zwischendurch auf jeden Fall zu empfehlen.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Am Anfang etwas langatmig, aber dann von Seite zu Seite besser

Blind
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Das Cover mag ich sehr. Es komplette Buch hat teilweise eine raue Struktur, was mir sehr gut gefällt. Ein dunkles Buch für die dunkle Welt eines Blinden, passend zum Inhalt des Buches und passend zum Titel.

Am ...

Das Cover mag ich sehr. Es komplette Buch hat teilweise eine raue Struktur, was mir sehr gut gefällt. Ein dunkles Buch für die dunkle Welt eines Blinden, passend zum Inhalt des Buches und passend zum Titel.

Am Anfang lernt man direkt Carole Stein kennen. Sie ist hochschwanger, aber weiß nicht, wer der Vater des Kindes ist. Dann ist da noch Milla, sie ist Reporterin, ihr Freund Sandro ist Leiter des Dezernats für Leib und Leben für bei der Kantonpolizei Bern. Die Berufe der beiden führen öfter zu Konflikten.

Und dann gibt es natürlich noch Nathaniel. Er ist blind und lebt alleine mit seiner manchmal etwas tollpatschigen Hündin Alisha. Auf der Suche nach dem passenden Hemd wird er über die App "Be my eyes" per Video-Chat mit Carole verbunden. Aber dann wirkt Carole verwirrt, irgendetwas stimmt nicht. Ein Schrei, ein Aufprall, Schleifgeräusche und dann bricht der Kontakt ab. Nathaniel ist sich sicher das Carole etwas zugestoßen ist, aber niemand glaubt ihm. Er nimmt Kontakt zu Milla auf, die er von einer früheren Reportage her kennt, in der auch Carole aufgetaucht ist. Und dann beginnen die beiden auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Zuerst einmal gibt es zwei Handlungsstränge. Einmal Nathaniel, der sich Sorgen um Carole macht und einmal Milla, die an einer heißen Story dran ist und man fragt sich lange, wie und ob beides zusammenhängen könnte.

Erzählt wird das Buch in oft sehr kurzen Kapiteln aus der Sicht von vielen unterschiedlichen Charakteren, was auch sehr gut ist, denn so bekommt die Geschichte etwas mehr Tempo. Auch war es gut, dass manche Kapitel mit Cliffhangern endeten. Denn vor allem am Anfang fand ich alles sehr langatmig. Den Grundgedanken der Geschichte fand ich jedoch wirklich gut. Viele Szenen wurden meiner Meinung nach aber zu sehr in die Länge gezogen.

Was ich ich ebenfalls sehr gut fand war Nathaniels Charakter. Ein junger Mann, der durch ein schweres Schicksal blind wurde und der durch seine Sinne mehr sehen kann wie ein Sehender. Er weiß, dass er auf das Vertrauen kann, was er gehört hat und setzt alle Hebel in Bewegung und Carole zu helfen.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig, man kann das Buch wirklich sehr gut und schnell lesen ohne das der Lesefluss in irgendeiner Weise gestört wird. 

Fazit

Ich hatte mir von dem Buch ein bisschen mehr erhofft. Für mich gab es etwas zu wenig Spannung. Ein Pluspunkt waren auf jeden Fall der Schreibstil und die kurzen Kapitel. Ich habe etwas gebraucht, um die Geschichte rein zu finden und ich fand auch, dass am Anfang zu wenig passiert ist, aber im letzten Drittel passiert dann erfreulicher Weise noch mal mehr. Es ist auf jeden Fall ein sehr schöner Krimi, den man zwischendurch mal lesen kann.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Tolles Dschungelabenteuer für Kinder

Mitten im Dschungel
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Auf der Suche nach einer Geschichte, die ich zusammen mit meinem 9-jährigen Sohn lesen kann, bin ich auf dieses tolle Buch gestoßen, da es uns aufgrund des Covers ins Auge gefallen ist. Es ist nicht außergewöhnlich, ...

Auf der Suche nach einer Geschichte, die ich zusammen mit meinem 9-jährigen Sohn lesen kann, bin ich auf dieses tolle Buch gestoßen, da es uns aufgrund des Covers ins Auge gefallen ist. Es ist nicht außergewöhnlich, aber trotzdem auffallend wie ich finde. Wir haben daraus eine Gute-Nacht Geschichte gemacht und waren somit einige Wochen mit dem Buch beschäftigt.

Die vier Kinder Fred, Con, Lila und Max überleben einen Flugzeugabsturz und müssen sich fortan durch den Dschungel kämpfen. Von der kleinen bunten Gruppe wird nun verlangt, sich selbstständig und verantwortungsvoll durchzubeißen. Fred ist der Älteste der Kinder und übernimmt somit schnell die Führung der Truppe. Die vielen Abenteuerbücher, die er für sein Leben gerne liest, kommen ihm nun zu Gute. Nachdem sie einige Hindernisse selbst gemeistert haben treffen sie auf einen mysteriösen Mann, den Abenteurer wie sie ihn nennen. Er zeigt ihnen, wie sie im Dschungel überleben können.

Die Idee der Geschichte finde ich sehr schön, ein tolles Abenteuer, in das Kinder hier abtauchen können. Der Text ist auch für Jüngere Leser leicht lesbar und verständlich. Alles ist sehr kindgerecht geschrieben und wird gut beschrieben, so dass es nur wenige Nachfragen gab auf Grund von Bezeichnungen, die mein Sohn noch nicht kannte, aber dabei darf man ja nicht vergessen, dass er noch unter der angegebenen Altersempfehlung liegt.

Aus Sicht eines Erwachsenen tun sich hier meiner Meinung nach ein paar Fragezeichen auf. Die Kinder wissen und können sehr viel, lassen sich bei allem aber doch sehr viel Zeit, was mir manchmal etwas unlogisch erschien. Aber es ist ein Abenteuerbuch für Kinder, von daher sollte man da einfach mal beide Augen zudrücken, da es an sich eine sehr schöne und fantasievolle Geschichte ist. Außerdem lernen die Kinder hier, wie gut es ist, in schwierigen Situationen zusammen zu halten und auch mal Jüngeren beizustehen.
Fazit

Mein Sohn war begeistert von der Geschichte. Gespannt hörte er jeden Abend zu, was Fred und seine Freunde Neues erleben und wie sie sich den Weg durch den Dschungel bahnen. Zwischendurch las er selbst auch ein bisschen, um zu wissen, wie es weitergeht. Ich dagegen fand Manches doch sehr übertrieben und ich fragte mich auch ständig, warum anscheinend niemand nach den Kindern sucht. Auch manche Handlungen waren meiner Meinung nach etwas zu Heldenhaft. Aber letztendlich geht es um die Meinung der Kinder und ich bin nicht die Zielgruppe. Und da mein Sohn von Anfang bis Ende von der Geschichte begeistert war, vergebe ich sehr gerne 4 Sterne für dieses tolle Abenteuer.