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Veröffentlicht am 09.04.2019

Erwartungen nicht erfüllt

Truly Madly Guilty
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Erika fand in der Familie ihrer Schulfreundin Clementine immer den Halt, den sie zu Hause vermisste. Auch heute sind die beiden noch befreundet und Erika hofft auf Clementines Hilfe. Sie und ihr Mann Oliver ...

Erika fand in der Familie ihrer Schulfreundin Clementine immer den Halt, den sie zu Hause vermisste. Auch heute sind die beiden noch befreundet und Erika hofft auf Clementines Hilfe. Sie und ihr Mann Oliver wünschen sich ein Kind. Dieser Wunsch wird ihnen aber wohl verwehrt bleiben, daher bitten sie Clementine um einen mehr als großen Gefallen. Das anschließende Barbecue endet in einer Katastrophe.

Zunächst lernt der Leser die Paare Erika und Oliver, Clementine und Sam mit ihren Töchtern Holly und Ruby und Vid und Tiffany mit ihrer Tochter Dakota kennen. Dies war aufgrund der Vielzahl an Personen zunächst ein wenig verwirrend und auch etwas langatmig. Irgendwann kristallisierte sich heraus, dass auf einer Grillparty etwas passiert sein muss, was die einzelnen Akteure nach wie vor beschäftigt. Die Geschichte spielt nun auf verschiedenen Zeitebenen, in der Gegenwart und in der Vergangenheit, rund um den Zeitpunkt besagter Grillparty. Der Leser erfährt so nach und nach, was dort geschah. Die Gewissheit, dass etwas passierte und die Ungewissheit, was genau, sorgten dann doch für eine gewisse Spannung.

Die einzelnen Familien haben alle ihre eigenen Probleme und Geheimnisse. Ich konnte mit keiner der agierenden Personen so richtig warm werden. Die Charaktere waren mir insgesamt zu eindimensional und flach um mich mit ihnen identifizieren oder mich in ihre jeweilige Situation hinein versetzen zu können.

Dies war nach „Tausend kleine Lügen“ mein zweites Buch von Liane Moriarty. Der Schreibstil hat mir wieder ganz gut gefallen. Die Geschichte war flüssig geschrieben und ließ sich flott lesen. Vom Erzählstil bin ich in diesem Buch allerdings nicht so begeistert. „Bei Tausend kleine Lügen“ baute die Autorin geschickt Spannung auf, indem sie Hinweise auf die Geheimnisse einzelner Charaktere gibt. Dies versucht sie bei „Truly Madly Guilty“ zwar auch, es gelingt aber nur bedingt. Die Geschichte kommt insgesamt eher langatmig daher. Die „Geheimnisse“ sind eher wenig spannend. Das war ein wenig ernüchternd.

Da mir das Buch „Tausend kleine Lügen“ der Autorin ziemlich gut gefallen hat, waren meine Erwartungen an „Truly Madly Guilty“ dementsprechend hoch. Leider wurden diese enttäuscht, denn dieses Buch konnte bei Weitem nicht mithalten. Die Geschichte war über weite Strecken recht langatmig und wenig spannend. Die Geheimnisse und die Auflösung der Geschehnisse auf der Grillparty waren wenig spektakulär. Alles in allem hat mich dieses Buch nur mittelmäßig gut unterhalten.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Mittelmäßiger Roman

Bleib doch, wo ich bin
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Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. ...

Kaya ist glücklich. Sie führt in ihrem Heimatort eine kleine Buchhandlung, hat tolle Freunde und ein von ihr heiß geliebtes Shetlandpony. An Männern, die länger als eine Nacht bleiben, hat sie kein Interesse. Lase, eigentlich überzeugter Großstädter, ist in Neuberg gelandet, weil dort eine Stelle als Vertretungslehrer zu haben war. Als Millie, Kayas Nichte, in der Schule Mist gebaut hat, bittet sie ihre Tante zum Gespräch mit ihrem neuen Klassenlehrer zu gehen und sich als ihre Mutter auszugeben. Mit einer falschen Brille getarnt, tut Kaya ihrer Nichte den Gefallen. Als Kaya bei einer Scheunenparty einen gut aussehenden Mann anspricht, ahnt sie nicht, dass sie Millies Klassenlehrer vor sich hat.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen und lernt die Protagonisten Kaya und Lasse kennen. Beide sind durchaus sympathisch, bleiben aber während des gesamten Handlungsverlaufs eher blass.
Die Idee, dass Kaya Lasse, aufgrund der Brille ihrer Schwester, die sie beim Elterngespräch trug, beim Scheunenfest nicht wieder erkennt, ist zwar ganz lustig, aber in meinen Augen nicht unbedingt glaubwürdig und wenig originell. Das Hin und Her zwischen den beiden Hauptakteuren, hat mich zwischendurch ein wenig genervt.

Der Schreib- und der Erzählstil von Lisa Keil haben mir ganz gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig und ansprechend geschrieben und lässt sich flott lesen.

Alles in allem handelt es sich bei „Bleib doch, wo ich bin“ um einen zwar ganz unterhaltsamen, aber doch nur eher mittelmäßigen Roman mit einigen inhaltlichen Schwächen und wenig bis gar keinem Tiefgang. Die Geschichte war ganz nett zu lesen, aber ich hätte nichts verpasst, hätte ich es nicht getan.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Nicht Walters bestes Buch

Der Schatten des Chamäleons
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Lieutenant Charles Acland wird bei einem Einsatz im Irak in die Luft gesprengt. Er überlebt, erleidet aber schwere Kopfverletzungen. Sein Gesicht ist für immer gezeichnet und seine Seele zutiefst verwundet. ...

Lieutenant Charles Acland wird bei einem Einsatz im Irak in die Luft gesprengt. Er überlebt, erleidet aber schwere Kopfverletzungen. Sein Gesicht ist für immer gezeichnet und seine Seele zutiefst verwundet. Charles hat keinerlei Erinnerungen an die letzten Wochen seines Lebens, leidet an heftigen Kopfschmerzen und wird von schlimmen Alpträumen heimgesucht. Durch immer wieder auftretende Aggressionsschübe wird er unberechenbar. Nach seiner Genesung zieht er nach London. Dort gerät er durch einen Gewaltausbruch ins Visier der Polizei. Kurze Zeit später gerät er unter massiven Mordverdacht. Hat Charles drei Menschen kaltblütig ermordet oder ist er das Opfer einer unglücklichen Verkettung von Zufällen?

Das Buch lässt ein wenig an Spannung vermissen. Anfangs lernt man nur Charles, seine Verhaltensweisen und seine Aggression kennen. Ansonsten passiert in der ersten Buchhälfte leider nicht sehr viel. Als er dann jedoch ins Visier der Polizei gerät, kommt doch ein wenig Spannung auf. Bis kurz vor dem Ende ist nicht klar, ob Charles der Mörder ist oder nicht. An einigen Stellen wirkt die Geschichte in der zweiten Buchhälfte etwas konstruiert. Positiv anzumerken sind die eingeschobenen Arzt-, Presse- und Polizeiberichte. So bekommt man ein ganzheitliches Bild des Geschehens.

Ich habe bereits mehrere Bücher von Minette Walters gelesen. „Der Schatten des Chamäleons“ ist sicher nicht ihr bestes. Alles in allem lässt das Buch für einen Psychothriller deutlich an Spannung vermissen. Das heißt aber nicht, dass ich mich gelangweilt hab und durch das Buch quälen musste. Ich hatte mir aufgrund des Klappentexts einfach ein wenig mehr von dem Buch erhofft. Auch wenn es meiner Meinung nach nicht das beste Buch der Autorin ist, könnten Fans es mögen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Mittelmäßiger, aber dennoch unterhaltsamer Krimi

Giftspur
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Der Leiter eines großen Biobetriebs, Ulf Reitmeyer, wird in der Wetterau auf offener Straße tot aufgefunden. Alles deutet zunächst darauf hin, dass er während des Joggens einen plötzlichen Herzstillstand ...

Der Leiter eines großen Biobetriebs, Ulf Reitmeyer, wird in der Wetterau auf offener Straße tot aufgefunden. Alles deutet zunächst darauf hin, dass er während des Joggens einen plötzlichen Herzstillstand erlitt. Doch dann wird ein Mitarbeiter Reitmeyers ebenfalls tot aufgefunden. Die Kommissare Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach der neu gegründeten Außenstelle der Wetterauer Mordkommission übernehmen den Fall.

Sabine Kaufmanns Mutter Hedwig leidet an einer Persönlichkeitsstörung. Um sich besser um sie kümmern zu können, wechselt Sabine von der Frankfurter Kriminalpolizei zur neu gegründeten Mordkommission in Bad Vilbel, ihrer Heimatstadt. Ralph Angersbach verschlug es zwei Monate später zur Mordkommission Bad Vilbel. Seine Mutter, die in seinem Leben nie eine Rolle spielte, hinterließ ihm nach ihrem Tod ein Haus in der Wetterau, samt Erziehungsauftrag für seine sechzehnjährige Halbschwester, von deren Existenz er bis zum Tod der Mutter nichts wusste. Zwischen den beiden Kommissaren kommt es immer wieder zu Reibereien, was für den Leser recht unterhaltsam ist.

Obwohl bei Reitmeyers Tod alles auf einen plötzlichen Herzstillstand hindeutet, beginnt die Mordkommission zu ermitteln, da keiner an die natürliche Todesursache zu glauben scheint. Schnell taucht eine Vielzahl an Verdächtigen auf. Nach dem Auffinden der zweiten Leiche fühlen die Kommissare sich in ihrer Ermittlungsarbeit bestätigt. Die Ermittlungen ergeben, dass viele der Verdächtigen ein starkes Motiv hatten, Ulf Reitmeyer zu töten. Die zweite Leiche scheint nicht so recht ins Bild zu passen.

Der Schreibstil Daniel Holbes gefällt mir recht gut. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

Alles in allem ließ „Giftspur“ ein wenig an Spannung vermissen. Dennoch fühlte ich mich von der Geschichte ganz gut unterhalten. Aufgrund der vielen Tatverdächtigen mit starkem Motiv, war bis zum Ende nicht vorher zu sehen, wer Reimeyer und Kötting tatsächlich getötet hat. Ich bin nicht sicher, ob ich ein weiteres Buch um die Ermittler Kaufmann / Angersabach lesen würde, würde es aber auch nicht kategorisch ausschließen.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Interessanter Krimi

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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Mitten im Scheidungskrieg erreicht Psychiaterin Nathalie Svennson ein Anruf der Polizei. In Uppsala wurde eine junge Frau erwürgt aufgefunden, der der linke Schuh fehlte. Bei zwei früheren Überfällen auf ...

Mitten im Scheidungskrieg erreicht Psychiaterin Nathalie Svennson ein Anruf der Polizei. In Uppsala wurde eine junge Frau erwürgt aufgefunden, der der linke Schuh fehlte. Bei zwei früheren Überfällen auf junge, blonde Frauen gab es ein ähnliches Tatmuster. Da es sich aller Wahrscheinlichkeit nach also um einen Serientäter handelt, soll Nathalie die Kollegen bei der Spezialeinheit unterstützen und ein Täterprofil erstellen. Nathalie willigt ohne zu Zögern ein, denn bei der Toten handelt es sich um die Tochter ihrer Freundin Cecilia. Die Zeit drängt, denn der Täter wird wohl wieder zuschlagen.

Bei „Mitternachtsmädchen“ handelt es sich um den dritten Fall für Psychiaterin Nathalie Svennson. Ich kenne die Vorgänger nicht, hatte aber keinerlei Probleme der Handlung zu folgen. Zu Beginn des Buches gibt es eine Auflistung verschiedener Personen in Nathalies beruflichem sowie privatem Leben, samt Informationen über diese. Dies hat mir als Neuling den Einstieg enorm erleichtert.

Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen. Sie beginnt mit dem Auffinden der Leiche der jungen Frau direkt spannend. Außerdem ist man sofort mitten im Geschehen. Nathalie Svennson ist im Großen und Ganzen eine sympathische Protagonistin und Ermittlerin. Sie scheint eine kompetente Psychiaterin zu sein. Ich konnte ihre Handlungen im Privaten nicht immer ganz nachvollziehen. Vielleicht wäre es hier doch hilfreich, die Vorgänger zu kennen, weil man sie dann einfach schon besser kennt.
Die Handlung beginnt recht temporeich. Schnell werden dem Leser mehrere Verdächtige präsentiert. Bei den Ermittlungen gegen dieses Verdächtige verliert die Handlung dann aber deutlich an Tempo. Es gibt zwar immer mal wieder kleinere Spannungsspitzen, aber da auch eine gewisse Vorhersehbarkeit vorhanden ist, plätschert die Handlung eher so vor sich hin. Richtig spannend wird es erst am Ende, als der Täter ermittelt ist und die Jagd auf ihn beginnt.

Alles in allem handelt es sich bei „Mitternachtsmädchen“ von Jonas Moström schon um einen interessanten Kriminalroman, dem leider, aufgrund einer gewissen Vorhersehbarkeit, ein wenig die Spannung fehlte. Trotzdem kann ich mir vorstellen, die beiden Vorgänger auch irgendwann mal zu lesen, da mir Nathalie Svennson sympathisch war und mir der Schreibstil von Jonas Moström schon ganz gut gefallen hat.