Ewiges Leben...
Beim "Ambrosia Experiment" geht es nicht nur um einen Mörder, sondern auch um die Unsterblichkeit. Zumindest wird das angedeutet. Denn auch wenn es um geheimnisvolle Medikamente und Experimente sowie verschwundene ...
Beim "Ambrosia Experiment" geht es nicht nur um einen Mörder, sondern auch um die Unsterblichkeit. Zumindest wird das angedeutet. Denn auch wenn es um geheimnisvolle Medikamente und Experimente sowie verschwundene Rentner geht, handelt es sich hier nicht um einen abgehobenen Plot, sondern er ist sehr realitätsnah.
Im Mittelpunkt stehen die beiden Protagonisten Kommissar Lucas Prinz und die schüchterne Jule Rahn. Die Beiden treffen mehr oder weniger zufällig aufeinander, als Jule Zeugin eines Mordes wird - der allerdings als Selbstmord getarnt wurde. Jule ist eine sehr sympathische Hauptfigur, die während des Lesens eine große Entwicklung durchmacht. Sie hatte eine sehr schwere und traumatische Kindheit und ist deswegen in vielen Zwängen gefangen, die sie sehr einschränken und ein richtiges Leben gar nicht möglich machen.
Kommissar Lucas Prinz ist eher das Gegenteil. Er scheut kein Risiko, kann sich aber leider auch nicht auf den Rückhalt seiner Kollegen verlassen. Er wurde nach Koblenz versetzt, nachdem er korrupte Polizisten überführt hatte. Prinz war mir sehr sympathisch, auch wenn ich noch etwas mehr über seine Vergangenheit hätte erfahren wollen.
Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Sie hat genau die richtige Mischung aus Spannung und Witz. Denn auch wenn einige Menschen sterben und der Mörder nicht zimperlich ist, gibt es doch immer wieder lustige Passagen, vor allem zwischen Jule und Lucas, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Ein bisschen Liebe ist auch dabei, wobei ich das nicht gebraucht hätte. Ich finde, es ist bei Krimis und Thrillern nicht so wichtig.
Gut gefallen hat mir, dass man immer mitraten konnte und nicht genau wusste, was als nächstes passiert. Leider war aber schnell klar, wer die Bösewichte sind - spannender war da natürlich eher das wie und warum. Das Ende war zwar nicht wirklich überraschend, hat aber gut gepasst und alles andere wäre auch irgendwie schade gewesen.
Etwas schade fand ich, dass die Bösewichte doch eher oberflächlich geblieben sind. Zwar erfährt man ein paar Hintergründe, doch das wird relativ kurz gefasst. Vor allem beim Twist am Ende hätte ich mir mehr Informationen gewünscht.
Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten. Jule und Lucas sind ein tolles Ermittler-Duo, von denen ich gern mehr lesen würde. Von mir gibt es vier Sterne!