Leserunde zu "Wild Hearts - Kein Blick zurück" von T. M. Frazier

Von den Lesern heiß ersehnt: Der neue Roman von T. M. Frazier
Cover-Bild Wild Hearts - Kein Blick zurück
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T. M. Frazier (Autor)

Wild Hearts - Kein Blick zurück

Anja Mehrmann (Übersetzer)

Sie wusste nicht, dass so etwas wie Liebe tatsächlich existiert. Doch dann traf sie ihn

Ein alter Camper und ein Stück Land im Nirgendwo von Florida ist alles, was Sawyer Dixon nach dem Tod ihrer Mutter geblieben ist. Weit weg von ihrer Vergangenheit will sie einen Neuanfang wagen. Doch sie hat nicht mit ihrem Nachbarn Finn gerechnet. Der gut aussehende Einzelgänger ist wenig begeistert davon, dass Sawyer vor seiner Haustür campt - und Gefühle in ihm weckt, die er seit Jahren tief in seinem Herzen verschlossen hält!

"Unberechenbar, rau, bewegend und unglaublich fesselnd!" USA TODAY

Band 1 der OUTSKIRTS-Reihe von USA-TODAY-Bestseller-Autorin T. M. Frazier


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 04.02.2019 - 24.02.2019
  2. Lesen 11.03.2019 - 31.03.2019
  3. Rezensieren 01.04.2019 - 14.04.2019

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 04.04.2019

Sehr enttäuschend, obwohl der Anfang gut war

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Das Cover sieht richtig geheimnisvoll und schön aus. Mir hat es auf Anhieb gefallen.

Der Einstieg in die Geschichte ist richtig gut. Sawyer wächst in einer extrem konservativen Gemeinde auf mit einem ...

Das Cover sieht richtig geheimnisvoll und schön aus. Mir hat es auf Anhieb gefallen.

Der Einstieg in die Geschichte ist richtig gut. Sawyer wächst in einer extrem konservativen Gemeinde auf mit einem gewalttätigen Vater. Nachdem ihre Mutter Selbstmord begeht, flüchtet Sawyer nach Florida in eine sumpfige Kleinstadt. Ihre Mutter hat ihr einen alten Camper und Wagen hinterlassen mit dem sie die Reise antritt. Sie lernt auch kurz darauf Finn kennen, der genau an ihrer Grenze wohnt und alles andere als freundlich ist. Hinter seiner kalten Fassade steckt aber ein tiefer Verlust aus der Vergangenheit.

Sawyer war mir am Anfang sehr sympathisch. Man konnte ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen und hat mit ihr und ihrer Reise mitgefiebert. Es war toll, dass Josh sie sofort unter ihre Fittiche genommen hat und mir haben die Szenen der beiden viel Spaß bereitet. Gerade Josh war für mich das Highlight der Geschichte. Sie ist wirklich eine sehr nette und tolle Freundin.

Finn war mir am Anfang natürlich nicht sympathisch, dennoch konnte man seine Gefühlskälte ganz gut nachvollziehen. Erst im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser was mit Jackie, seiner ehemaligen Freundin, passiert ist. Leider wirkte Finn aber sehr besitzergreifend und oberflächlich.

Die Kleinstadt und Figurenkonstellation konnte mich am Anfang wirklich überzeugen, aber irgendwann driftete die Geschichte ins Unglaubwürdige ab. Die Handlung war extrem schnell und forciert. Ich kam mir wirklich vor wie bei einer Telenovela. Gerade das Ende wirkte einfach nur lächerlich und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Autorin sich eine Sache ausgesucht hätte, anstatt dem Leser drei(!) Plot Twist hinzuwerfen, wovon einer komplett unlogisch ist.

Generell war mir das Erzähltempo viel zu schnell. Alles wirkt übertrieben und leider ohne Substanz. Am Anfang dachte ich wirklich dies wird eine emotionale Geschichte mit tiefgründigen Figuren. Leider aber hatten beide Protagonisten irgendwann nur noch Sex im Kopf, anstatt miteinander zu kommunizieren. Praktisch jede Szene der beiden driftete irgendwann ins Körperliche ab, was mich extrem störte. Die Liebesbeziehung blieb dadurch oberflächlich und mir persönlich fehlte auch die Chemie zwischen den Figuren. Einige Bettszenen waren auch so extrem seltsam, dass ich nur noch den Kopf schütteln konnte. Anscheinend glaubt die Autorin, dass man mit Liebe/Sex alles besser machen kann. Die Protagonistin hat zum Beispiel Angst vor Gewittern, deshalb befriedigt Finn sie mal eben im Freien, während eines Gewitters…und siehe da Angst besiegt Augen verdreh Also ich muss wirklich sagen, so komische und deplatzierte Bettszenen habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Der Schreibstil war einerseits flüssig zu lesen, andererseits auch extrem sprunghaft. Stellenweise hatte ich das Gefühl etwas verpasst zu haben und musste andauernd zurückblättern und prüfen, ob ich eine Seite übersprungen hatte. Vieles konnte man einfach überhaupt nicht nachvollziehen und die Charakterentwicklung gefiel mir auch nicht wirklich. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Saywer und Finn, was mir eigentlich sonst immer sehr gut gefällt. In Finns Kopf zu stecken, bereitete mir aber selten Freude, da er meistens nur ans das Eine denken konnte. Auch bei Sawyer hatte ich das Gefühl permanent nur Finn anzuschmachten. Generell ist der Schreibstil gefüllt mit Fehlern, da wechselt schon mal die Kleidung der Figuren oder die Figuren sitzen auf anderen Plätzen und dann plötzlich aufeinander. Über solche Ungereimtheiten kann ich meistens wegsehen, wenn die eigentliche Handlung gut ist. Hierbei wurde ich aber immer enttäuschter, da es so wirkte als hätte die Autorin selbst keine Lust auf eine logische Geschichte. Die sprachliche Gestaltung wirkte auf mich einfach lieblos und wirr.

Ein absolutes No-Go gab es dann auch noch und spätestens dann war ich mit der Geschichte emotional durch und hatte meine Punktevergabe extrem gesenkt. Da es sich um einen Spoiler handelt, solltet ihr nicht weiterlesen, falls ihr nicht wissen möchtet was passiert.

Wie in jedem Liebesroman verbringen Finn und Sawyer ihr erstes Mal zusammen und bei Sawyer handelt es sich hierbei wirklich um ihr erstes Mal. Sie ist sehr konservativ aufgewachsen und hat natürlich keine Erfahrungen. Finn dagegen schon, trotzdem spricht er das Thema Verhütung überhaupt nicht an. Jup, Sawyer und Finn verhüten nicht und das Thema kommt an keiner Stelle auf. Für mich ist das mittlerweile echt ein rotes Tuch!

Fazit: Mein erstes T.M.Frazier Buch und leider ein ziemlicher Fehlgriff. Die Story hatte wirklich sehr viel Potenzial, aber letztlich ging es nur um das Eine, gemischt mit jede Menge unglaubwürdiger Plot Twists. Leider wirkt die Geschichte stellenweise sehr lieblos dahin geschrieben und es gab immer wieder Handlungsaspekte, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Da ich das Cover schön finde und mir der Einstieg in die Geschichte gut gefallen hat, vergebe ich noch 2,5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.04.2019

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1

Das Cover hat mich angezogen und auch der Autorinnen Name, von T.M. Frazier habe ich schon zwei Bücher aus ihrer Biker Reihe gelesen und war gespannt auf dieses Werk.

Nachdem sich die Mutter von Sawyer ...

Das Cover hat mich angezogen und auch der Autorinnen Name, von T.M. Frazier habe ich schon zwei Bücher aus ihrer Biker Reihe gelesen und war gespannt auf dieses Werk.

Nachdem sich die Mutter von Sawyer Dixon umgebracht hat, flüchtet diese vor ihrem gewalttätigen und sehr religiösen Vater. Ihre Mutter hat ihr ein Stück Land hinterlassen und einen Wohnwagen, beides schnappt sie sich und macht sich auf in die Freiheit. Da sie sehr behütet gelebt hat, hat sie von kaum etwas eine Ahnung wirkt oft eher naiv.

Sie trifft auf den, wie sollte es anders sein, sehr attraktiven Finn. Er ist ihr Nachbar, und freut sich gar nicht über die neue Gesellschaft, denn nach einem Schicksalsschlag lebt er seit 2 Jahren zurückgezogen in einer Hütte in den Sümpfen.


So weit, so gut, wir haben den attraktiven zurückgezogenen Typen, er ist geheimnisvoll, da wir nicht wissen, was damals passiert ist und er spricht diesen "Wieder heil lieben" Teil in uns an. Und dann haben wir Sawyer, die das erste Mal im Leben auf ihren eigenen Beinen steht, sie ist so rein und unschuldig und natürlich, sodass Finn gar nicht anders kann, als sich für sie zu interessieren.


Leider gibt es in dem Buch so einige Klischees, was ja nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss. Hier sind es aber so viele und auch werden diese schlecht eingebracht, sodass es einfach überzogen wirkt. Und von den künstlichen Drama Effekten will ich gar nicht erst anfangen, ich habe mich wirklich über das Ende geärgert. Man muss als Autorin wirklich nicht alles in ein Buch packen.


Was noch dazu kam war, dass einige Dinge für mich nicht ausreichend erklärt wurden, bzw. war der Hintergrund mir zu schwammig. Dinge wurden eingebracht, weil sie der Story dienlich waren, eine schlüssige Begründung hat aber gefehlt. Manches war auch einfach unrealistisch.


2,5 Weinlachgummis gibt es, weil ich den Anfang durchaus mochte und das Buch flüssig zu lesen war. Denn zweiten Band werde ich aber definitiv nicht lesen. Ich muss dazu aber auch sagen, dass mir das Buch vielleicht auch gar nicht so negativ aufgestoßen wäre, hätte ich es nicht in einer Leserunde über die Lesejury gelesen. So hatte ich nämlich mehr Zeit, über bestimme Dinge nachzudenken und auch die negativen Aspekte kamen durch die Diskussionen mehr heraus.


Fazit:
Nicht mein Buch.
Der Anfang war noch völlig in Ordnung, aber zum Ende hin wurde es echt schlimm, was künstliche Drama Effekte und Klischees angeht.


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Veröffentlicht am 02.04.2019

When Sawyer meets Finn...

7

Finn stand auf seiner Veranda. Er drehte sich um und blickte finster zu mir herüber.
Das Grundstück. Die Stadt. Die Leute. Alles war neu für mich.
Aber wütende Männer waren nichts Neues für mich, und ich ...

Finn stand auf seiner Veranda. Er drehte sich um und blickte finster zu mir herüber.
Das Grundstück. Die Stadt. Die Leute. Alles war neu für mich.
Aber wütende Männer waren nichts Neues für mich, und ich würde mich auf keinen Fall von ihm einschüchtern lassen.
Nicht von meinen Ängsten.
Nicht von der Kirche.
Nicht von meinem Vater.
Von niemandem.
Nie mehr.
(Tolino S. 44)


Inhalt
Nach dem Tod ihrer Mutter steht für Sawyer fest: Sie muss weg von hier! Weg von ihrem fanatisch-gewalttätigen Vater, weg von der streng religiösen Gemeinde, die ihr nie geholfen hat, weg von diesem furchtbaren Leben. Im Nachlass ihrer Mutter entdeckt sie, dass sie nun Besitzerin eines kleinen Stückes Land sowie eines ziemlich verrosteten Campers ist - perfekt für einen Neustart. Doch sie hat nicht mit Finn gerechnet, ihrem neuen Nachbarn; ein missmutiger aber sehr attraktiver junger Mann, der ihr Interesse sofort weckt. Während Sawyer versucht, ihr neues Leben aufzubauen, versucht Finn, Sawyer von sich fernzuhalten. Doch als sie plötzlich in Gefahr schwebt, muss Finn seine Dämonen besiegen...

Meine Meinung
Zugegeben, mir hat es das Cover unglaublich angetan! Die dunklen Farben finde ich einfach zauberhaft! Für mich ist es das erste Buch der Autorin und ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut. Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm und leicht zu lesen empfunden und ich bin sehr schnell in die Geschichte reingekommen.

Sawyer erbt von ihrer Mutter Land und einen alten Campingwagen. Perfekt für sie, wünscht sie sich doch einen Neustart fernab von ihrem gewalttätigen Vater und der ultrareligiösen, unterdrückenden Gemeinschaft. In der Gemeinde Outskirts findet sie eine neue Heimat, neue Freunde - und einen verdammt attraktiven Nachbarn namens Finn. Dumm nur, dass dieser für sich ein Eremitenleben vorsieht und Sawyer von sich weist. Aber auch sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und während beide die Dämonen ihrer Vergangenheit bekämpfen, kommen sie sich näher als geplant...

Klingt nach einer süssen Liebesgeschichte mit teils schwerer Thematik, nicht? So habe ich es zumindest empfunden. In der ersten Hälfte der Geschichte habe ich das auch bekommen; Eine verletzliche junge Frau, eine schwierige Vergangenheit, ein mürrischer Kerl und ein kleines fast verlassenes Dorf irgendwo im Nirgendwo. Sawyer erkämpft sich ein neues Leben und sorgt mit ihrer Unwissenheit und Naivität für den ein oder anderen Lacher. Finn bleibt der geheimnisvolle Typ, dessen Vergangenheit man gerne erfahren würde, bisher aber darüber nur rätseln kann. Soweit so gut.

Dann kommt die zweite Hälfte und damit das Näherkommen der beiden Protagonisten. Sawyer erbebt regelmässig, Finn tickt immer mal wieder aus, dann passiert was passieren muss. Und zwar immer öfter. Und auf sehr skurrile Art und Weise. Ich möchte hier nicht spoilern, deshalb kurz und knapp: Jedes Klischee wird bedient und die expliziten Szenen sind einfach nur schräg. Aber nicht nur das hat mich gestört: Finn weiss um die Vergangenheit von Sawyer, um ihren gewalttätigen Vater, verhält sich aber äusserst dominant ihr gegenüber und zwingt sich ihr fast auf. Den Hammer hat er dann aber mit dem ersten gemeinsamen Mal gebracht. Liebe NA-Autorinnen, was habt ihr nur immer mit der fehlenden Verhütung? Wäre es so schlimm, sich dafür kurz die Zeit zu nehmen?

Allgemein sind gegen Ende viele Dinge passiert, die meiner Meinung nach nicht hätten geschehen müssen. Man muss ja als Autorin auch nicht jedes Klischee bedienen - wobei das Frau Frazier offenbar anders sieht. Und sowieso. Ich weiss nicht, wann und warum. Aber die zweite Hälfte hat fast alles zunichte gemacht, was die erste aufgebaut hat. Keine Tiefe, nur noch künstlich hervorgebrachtes Drama, und oh wait! Noch mehr Klischees!

Charaktere
Sawyer als Protagonistn habe ich eigentlich ganz gern bekommen, obschon mir ihre Naivität in der zweiten Hälfte teils arg auf den Keks gegangen ist. Ich könnte hier eine tiefergehende Besprechung ihres Charakters machen, verzichte aber darauf, um mich nicht noch mehr darüber zu ärgern

Finn ist der typische geheimnisvolle Kerl, der eigentlich nicht wirklich viel zur Geschichte beigetragen hat, so mein Empfinden. Ja, so im Rückblick: Viel ist mir von dem Typen nicht geblieben. Ich fand ihn eher unsympathisch als heiss, Bookboyfriendmaterial war er für mich definitiv nicht. Weil er a) säuft und kifft, b) Sawyer seinen Willen aufdrängt und c) siehe oben, Thema Verhütung.

Ein bisschen Wind in die Sache haben Josh und Miller gebracht, die beiden besten Freunde von Sawyer (und ehemals Finn), die eine sehr explosive Beziehung führen - Cop und Drogendealer ist auch eine schwierige Kombi. Wobei auch Miller nach einer gewissen Zeit seine Sympathie komplett verliert. Ohne die beiden wäre die Geschichte aber trotzdem nur halb so unterhaltsam gewesen.

Fazit
Was gut angefangen hat, endet in Klischees, skurrilen Szenen und mit einem absolut unnötigen Cliffhanger (der übrigens sehr vorhersehbar war). Die Geschichte von Sawyer und Finn lässt sich zwar schnell und angenehm lesen, hinterlässt aber ein Gefühl, das Bücher nicht hinterlassen sollten: Unmut. Schade.

2.5 Sterne gibt es von mir

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Veröffentlicht am 14.04.2019

Wild Hearts. Kein Blick zurück - T. M. Frazier

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Ich bin mit Hoffnung und einer großen Erwartung in „Wild Hearts“ von T. M. Frazier gestartet. Die ersten Seiten der Leseprobe waren absolut vielversprechend. Dementsprechend war der Fall und damit einhergehend ...

Ich bin mit Hoffnung und einer großen Erwartung in „Wild Hearts“ von T. M. Frazier gestartet. Die ersten Seiten der Leseprobe waren absolut vielversprechend. Dementsprechend war der Fall und damit einhergehend die Enttäuschung groß. Aber beginnen wir doch mal beim Anfang.
Sawyer flieht vor ihrem gewalttätigen Vater und möchte sich nach dem Tod ihrer Mutter ein neues und vor allem ein selbstbestimmtes Leben aufbauen. Sie wirkt stark, selbstbewusst und absolut sympathisch – man fiebert bereits auf den ersten Seiten des Buches mit und hofft, dass sie glimpflich aus ihrer aktuellen Lage herauskommt. Fraziers Schreibstil unterstützt dieses Gefühl ungemein. Ihr gelingt es eine Spannung aufzubauen, die einen fesselt und zum Weiterlesen auffordert – der Plot verspricht einfach großartig zu werden. Doch das ändert sich durch das Ankommen in ihrer neuen Heimat und damit einhergehend ihr kennenlernen mit Flinn. Mit Flinn ging für mich persönlich die Abwärtsspirale los:
Flinn wirkte auf mich wie eine Kopie ihres Vaters: alkoholabhängig, sehr bestimmend und zeitweise sehr aggressiv. Da stellte sich für mich sofort die Frage, warum Sawyer einen Mann attraktiv findet, vor dem sie doch eigentlich geflohen ist oder dreht sich hier am Ende wirklich alles nur ums Aussehen? Mit Flinn geht leider auch der Plot verloren. Auf einmal war überall nur noch das Thema Sex, für New Adult Romane natürlich nicht ungewöhnlich, aber das war mir dann doch von allem zu viel. Einige Beispiele gefällig?

Achtung Spoiler!

In Sawjers Wohnwagen funktioniert die Dusche nicht, weswegen sie zu ihrem Nachbar Flinn geht und seine Nutzen möchte. Doch diese steht draußen und wer steht gerade drunter? Richtig Flinn – splitterfasernackt und das einzige was Sawjer einfällt, ist ihn unfassbar anzuschmeicheln. Oder aber als Sawjers Wohnwagen von einem Sturm umgeworfen wird und Flinn sie rettet. Bis hierhin ist noch alles okay, aber dann zieht er ihr die nasse Kleidung aus und legt sich ebenfalls nackt zu ihr ins Bett. Die Logik dieser Aktion ist mir bis jetzt immer noch nicht schlüssig gefunden – ich finde es einfach überflüssig und vor allem übergriffig. Da vermittelt das Buch meiner Meinung nach ein falsches Bild. Noch ein Beispiel? Ihr erstes Mal erlebt Sawjer in einer Bücherei auf dem Boden mit Flinn. Verhütung? Nicht vorhanden! Für mich persönlich ein absolutes No-Go, grade weil das Genre Jugendliche anspricht und da sollte ein Lehreffekt definitiv vorhanden sein und solche eklatant wichtigen Dinge nicht verherrlicht werden.

Spoiler Ende!

Ich denke die einzelnen Beispiele haben deutlich gezeigt, dass das Buch einige Aspekte unkommentiert anspricht, die so einfach nicht stehen gelassen werden dürfen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich definitiv die Zeitspanne, in der die Handlung spielt. Gefühlt spielte sich alles innerhalb weniger Wochen ab. Mit dem Hintergrundwissen, dass Sawjer von zu Hause weggelaufen ist, weil sie misshandelt wurde, vertraut sie meiner Meinung nach viel zu schnell fremden Menschen und vergleicht man das mit der Zeitspanne der Handlung, in der sie Freunde und ein neues zu Hause findet, passt das für mich nicht so recht zusammen. Ich hatte mir ein starkes Mädchen erhofft, dass die Dinge kritisch hinterfragt und für ihr eigenes Glück einsteht und nicht zu allem Ja und Amen sagt. Für mich leider eine komplette Fehlentwicklung des Charakters und für mich der finale Todesstoß der Handlung.

„Wild Hearts“ ist für mich der erste richtige Flop des Jahres. Es gab schlicht und ergreifend zu viele logische Fehler, zu viele verherrlichende Situationen und einfach zu viel Sex – Sexszenen sind okay, aber wenn 3/4 des Buches davon handelt, dann läuft meiner Meinung nach etwas schief. Obwohl Fraziers Erzählstil wirklich angenehm zu lesen ist und die Seiten nur so dahingeflogen sind, überwiegen leider die negativen Aspekte.
Ob ich den zweiten Teil lesen werde? Ich bin mir nicht so sicher, zwar war der Cliffhanger hervorragend gewählt und weckt Neugier, aber die negativen Punkte des ersten Teiles überwiegen. Mal schauen, was die Zeit so bringt.

Eure Isa.

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Veröffentlicht am 11.04.2019

Zu hohe Erwartungen

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T.M. Frazier war eine der wenigen Autorinnen, die mich vom New Adult-Genre überzeugen konnten. Ihre Geschichten waren frisch, anders, fesselnd, mit einer gewissen Härte, aber doch für ein Kribbeln sorgend.

Und ...

T.M. Frazier war eine der wenigen Autorinnen, die mich vom New Adult-Genre überzeugen konnten. Ihre Geschichten waren frisch, anders, fesselnd, mit einer gewissen Härte, aber doch für ein Kribbeln sorgend.

Und dann kam Wild Hearts: Ja, meine Erwartungen waren ziemlich hoch gesteckt, hatte mich die Autorin doch auch in 8 Büchern nicht einmal enttäuscht. Und die Geschichte zwischen Finn und Sawyer klang doch auch wirklich gut:

Sawyer, aus einer streng gläubigen Familie kommend, mit einem zu übermäßigem Alkoholkonsum neigenden und dabei körperlich werdenden Vater, flieht nach dem Tod der Mutter und landet mit rostigem Auto und Wohnwagen in der trostlosen Gegend Outskirts. Dort begegnet sie ihrem Nachbarn Finn, der nach dem Tod seiner Verlobten den Frauen (bzw jeglichen menschlichen Gesellschaft) abgeschworen hat und seinen Verlust in Alkohol ertränkt und natürlich nicht begeistert reagiert, als er auf seine neue Nachbarin trifft.

Das klingt zwar nach einem typischen Setting, in dem die beiden ihre jeweiligen Probleme gemeinsam aufarbeiten und sich dabei häher kommen, aber der Einstieg in das Buch war wirklich gut geschrieben und versprach Tiefgang und eine nicht nur auf das Körperliche beschränkte Liebesgeschichte.

Aber mehr und mehr verliert sich die Autorin in einer Flut verschiedener Klischees, der Schreibstil wird fahrig. Man hat oft das Gefühl, Details überlesen zu haben, nur um dann beim Zurückblättern festzustellen, dass sie einfach vergessen wurden.

Die Beziehung zwischen Sawyer und Finn bleibt mir lange Zeit einfach zu oberflächlich. Die anfangs angedeuteten Probleme, die vor allem Sawyer eigentlich haben müsste im Umgang mit Männern (da sie ja extrem behütet und als Mensch zweiter Klasse aufgewachsen ist), scheinen, sobald sie den nackten Mann im Nachbargarten entdeckt hat, einfach nicht mehr existent.

Tiefgehende psychische Probleme werden auf Wald- und Wiesen-Doktor-Art" geheilt". Zudem legt Finn eine dermaßen dominante, bestimmende Art an den Tag, mit der ich als emanzipierte Frau nur schwer umgehen kann und an der ich mich immer wieder reibe.
Was mir in der "King"-Reihe noch gefallen hat, wirkt hier vollkommen übertrieben und ab und zu fast schon (ungewollt) komödiantisch.

Positiv aufgefallen sind mir die nach und nach eingeführten Nebenfiguren wie Josh und Miller, aber auch hier driften ihre Handlungen mit der Zeit ins Lächerliche ab.

Wirklich schlimm fand ich dann aber die erotischen Parts: Ohne zu viel verraten zu wollen, wirken sie für mich einfach unrealistisch und übertrieben, bedenkt man, dass die weibliche Hauptfigur vollkommen unerfahren und noch Jungfrau ist. Auch haben sie für mich keinerlei "Vorbildfunktion", wenn von Beginn an auf Verhütung verzichtet wird.

Fazit:
Ich habe wirklich versucht, die schönen Seiten dieses Romans zu entdecken und wurde auch ab und zu positiv überrascht. Leider hat die Klischee-Achterbahn mein Hirn so durcheinander gewirbelt, dass die lustigen und auch die tiefgründigeren Stellen schnell in den Hintergrund gerückt sind vor dem Neandertaler-mäßigen "Du gehörst mir" des supergutaussehenden, ultramuskulösen Finn.

Die Geschichte ist leider auch noch als Zweiteiler aufgebaut und man sollte sich gut überlegen, ob man dem, was diese literarische Soap Opera auf noch einmal 300 Seitenbereithalten könnte, gewachsen wäre. Ich bin es nicht.

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