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Veröffentlicht am 17.07.2019

Auf den Spuren von Karl May und Jules Verne

Der Herrscher der Tiefe
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Karl May und Jules Verne - es gibt wohl kaum jemand, der noch keinen Roman einer der beiden Schriftsteller gelesen hat.

In dem Roman "Der Herrscher der Tiefe" nimmt uns Kara Ben Nemsi mit auf eine abenteuerliche ...

Karl May und Jules Verne - es gibt wohl kaum jemand, der noch keinen Roman einer der beiden Schriftsteller gelesen hat.

In dem Roman "Der Herrscher der Tiefe" nimmt uns Kara Ben Nemsi mit auf eine abenteuerliche Reise, von Zypern, nach Kreta und weiter auf den Grund des Meeres.
Jede Etappe dieser Reise ist anschaulich beschrieben und besonders die Nautilus von Kapitän Nemo, sowie die wundervolle und farbenfrohe Unterwasserwelt sind bei diesen Beschreibungen besonders hervorzuheben.
Kapitän Nemo wurde hier im Roman (beinahe) so beschrieben wie im Buch von Jules Verne - was ich auch als absolut glaubhaft empfand. Allerdings einige Szenen erinnerten mich einfach zu sehr an diese Vorlage.
Was mir auch sehr gefallen hat, war das Aufeinandertreffen von Magie - von Scheich Haschim - und die Technik - von Kapitän Nemo -.

Leider tauchte Kapitän Nemo erst im letzteren Drittel des Romans auf, was ich sehr schade fand - denn ab diesem Moment wurde es erst so richtig interessant. Bei den Kapitel (die für meinen Geschmack sehr lang waren) davor hatte ich ab und an ein wenig Mühe. Trotz der reichen Beschreibungen und Erklärungen fand ich es etwas in die Länge gezogen.

Alles in allem kann ich dieses Buch den Lesern ans Herz legen, die gern Karl May und Jules Verne lesen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Willkommen im hohen Norden

Rote Grütze mit Schuss
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Thies Detlefsen ist Polizist, genauer gesagt Dorfpolizist in Fredenbüll - im hohen Norden. Fredenbüll ist eine kleine beschauliche Gemeinde mit gerade mal 176 Einwohnern, dafür mehr Schafen. Natürlich ...

Thies Detlefsen ist Polizist, genauer gesagt Dorfpolizist in Fredenbüll - im hohen Norden. Fredenbüll ist eine kleine beschauliche Gemeinde mit gerade mal 176 Einwohnern, dafür mehr Schafen. Natürlich passiert kriminaltechnisch da nicht sehr viel, was die Kieler Hauptdirektion veranlasst, die Nebenstelle der Polizei in dem kleinen Ort schliessen zu wollen. Das will Thies natürlich nicht, er sieht in jedem Falschparker einen mutmasslichen Selbstmordattentäter und jeder hinter Bagatelle ein wirklich schlimmes Verbrechen...
Doch dann passiert wirklich was in dem kleinen Ort, bringt so einiges Durcheinander...

Thies Detlefsen ist ein schrulliger Dorfpolizist, der einem doch mit jeder Zeile ans Herz wächst. Aber auch die anderen Figuren sind sehr sympathisch und ich konnte mich schnell mit der Geschichte anfreunden. Allerdings gibt es da hin und wieder Dinge, die ich nicht so gelungen fand. Beim Auffinden der Leiche unter dem Mähdrescher wird folgerichtig die Dienststelle in Kiel angerufen und um die KTU und Unterstützung gebeten. Die wiederrum wollen erstmal wissen, ob es wirklich Mord ist... Dass sich Thies und Nicole näher kommen, fand ich passte auch nicht zur Geschichte dazu.
Was mir allerdings so gar nicht gefallen hat, der Mord bzw. Morde wurden gar nicht richtig aufgeklärt. Bis auf die verbrannte Solariumleiche... Da blieben mir am Ende doch zu viele Fragen noch offen, was wirklich schade ist, da mir der Krimi sonst gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Fiktion trifft auf Geschichte

Der Rosengarten am Meer
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Zwei Frauen, zwei Epochen, die Liebe zu den Rosen und eine Geschichte, die den Leser mitnimmt auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.

In dem Roman "Der Rosengarten am Meer" treffen wir auf ...

Zwei Frauen, zwei Epochen, die Liebe zu den Rosen und eine Geschichte, die den Leser mitnimmt auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit.

In dem Roman "Der Rosengarten am Meer" treffen wir auf Isabel, Landschaftsarchitektin aus Wien, die gerade eine Ehe hinter sich gebracht hat, die ihr in gewisser Weise die Augen geöffnet hat, dass sie noch viel mehr vom Leben erwarten kann und soll.
Durch eine Stellenanzeige landet sie an der Ostsee auf einem Gutshof, der einmal einen Rosengarten beherbergte, der nach einem berühmten Vorbild geschaffen wurde und nun historisch genau wieder aufleben soll. Und genau das vollbringt sie mit Hartnäckigkeit und Liebe zum Detail.

Auf der anderen Erzählebene lernt man die Rosengräfin kennen - eine wirklich gelebte historische Figur. Die Autorin hat auch historische Ereignisse geschickt in die Geschichte mit eingebunden, das hat mir sehr gut gefallen.

Ich muss auch gestehen, mir hat die historische Erzählebene wesentlich besser gefallen, als die gegenwärtige. Die damaligen konventionellen Schranken wurden sehr gut dargestellt und wie schwer es doch war, für eine unverheiratete Frau in einer Männerdomäne Fuss zu fassen. Zwar wurde der historischen Figur hier eine Liebesgeschichte angedichtet, die es so nicht gegeben hat, aber dies man durchaus Sinn um den Bogen zur Gegenwart zu spannen. Das gelingt der Autorin ausgesprochen gut, denn zum Ende des Romans werden doch einige Geheimnisse gelüftet.

Die gegenwärtige Liebesgeschichte berührte mich kaum. Es fehlten die Zwischentöne, die Kleinigkeiten. Auch den Epilog empfand ich gemäss der Protagonistenbeschreibung recht unglaubwürdig.

Trotz dieser Schwächen liest sich der Roman recht flüssig und ich fühlte mich - gerade bei den historischen Teilen - gut unterhalten.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Was wäre gewesen ohne Mauerfall?

Hashtag #DDR
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Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Was wäre denn passiert, hätte der Mauerfall nie stattgefunden.

Im Roman wird die DDR als ideologisch verbohrtes und wirtschaftlich festgefahrenes Land dargestellt. ...

Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Was wäre denn passiert, hätte der Mauerfall nie stattgefunden.

Im Roman wird die DDR als ideologisch verbohrtes und wirtschaftlich festgefahrenes Land dargestellt. Die Führungsspitze des Staates alt und in in ihren Überzeugungen antiquiert. Auch die Massnahmen, due sich Der Staat bediente, um "fehlgeleitete" Bürger wieder auf den rechten Weg zu bringen, sind weithin bekannt und wurden hier auch eingebracht.

Und es wurde sehr oft und zu meinem Leidwesen auch sehr ausführlich dargestellt, wie pleite die DDR ist, wie grau und trostlos alles ist und wie "hinterher" die Technik ist.

Es formt sich im Verborgenen ein Widerstand, der aber nicht auf der Strasse ausgetragen wird, sondern um Netz. Aber so richtig erschliesst sich dem Leser dieser Widerstand nicht. Denn so richtig etwas gemacht, wird nicht. Doch am Ende des Romans kommt dahingehend etwas Spannung auf, weil sich doch was regt. Allerdings endet genau da das Buch. Wäre es nicht viel spannender gewesen, diesen Faden zu verfolgen als das elendig verwirrte Knäuel bis an diese Stelle...

Ich hatte beim Klappentext etwas ganz anderes erwartet. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die DDR so extrem zurückgeblieben ist und immernoch in den 80er bzw. 90er Jahren technisch gesehen feststeckt. Da finde ich die Darstellung der DDR bei Brandon Q. Morris wesentlich glaubhafter.


Alles in allem ein Buch was sich zwar flüssig lesen lässt, aber genau da endet, wo die Spannung und die eigentliche Geschichte beginnen könnte.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Run Alice Run

Projekt 22
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Alice möchte ein ganz normales Leben führen. Kein Aufenthalte mehr in der Anstalt, keine Test, keine Untersuchungen. Ein normales Leben mit allem was dazu gehört. Doch so einfach ist das leider für Alice ...

Alice möchte ein ganz normales Leben führen. Kein Aufenthalte mehr in der Anstalt, keine Test, keine Untersuchungen. Ein normales Leben mit allem was dazu gehört. Doch so einfach ist das leider für Alice nicht. In einem günstigen Augenblick wagt sie es, einen Schritt, der sie an eine Wahrheit heranbringen wird, die einfach nur unglaublich ist...

Das Cover zu "Projekt 22" ist mir sofort ins Auge gefallen - es ein sog. "Eyecatcher" - tolle Farben und gute Komposition.

Der Klappentext klang für mich ausgesprochen spannend und war bereit, mich mit Alice auf einen nervenaufreibenden Trip zu begeben, der endlich die Wahrheit ans Licht bringen würde.

Leider stellte sich beim Lesen aber gar kein "Thrill" bei mir ein, wie ich es von anderen Thrillern her gewohnt war. Der Nervenkitzel fehlte mir, so auch die Überraschungsmomente. Der Aufbau an sich ist nicht schlecht, allerdings wurde jeder kleine Schritt vorwärts mit zweien rückwärts "belohnt". Das ständige Auf-der-Flucht-sein wurde auf die Dauer mehr nervig, als spannend, denn man wartete schon beinahe darauf, dass es wieder von vorne losging.

Mich konnten auch die Charakte nicht überzeugen, ich wurde mit den Hauptprotagonisten einfach nicht warm und auch meine Symapthien für Alice hielten sich in Grenzen.

Alles in allem ein Thriller, der so keiner für mich war.

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