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Veröffentlicht am 23.07.2019

Düster, grausam und fesselnd

Der Smaragddrache
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Gemma, eine junge Adelstochter aus dem Norden, wird mit Antares, dem Herrscher des Südens, verheiratet. Es ist keine Liebeshochzeit, sie kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht und will auch ihre Heimat ...

Gemma, eine junge Adelstochter aus dem Norden, wird mit Antares, dem Herrscher des Südens, verheiratet. Es ist keine Liebeshochzeit, sie kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht und will auch ihre Heimat nicht verlassen. Aber ist gezwungen, sich an die Regeln ihrer Gesellschaft zu halten und sich dem Willen der Eltern zu beugen, denen sie diesen Zwang niemals wird verzeihen können.
Antares stellt sich schnell als grausamer Herrscher und Ehemann heraus und ihr einziger Trost sind die beiden ihr vertrauten Bediensteten, die sie in die neue Heimat begleiten dürfen.
Leider stellt Antares nicht nur für sie, sondern auch für die wenigen Völker, die sich ihm noch widersetzen, eine große Gefahr dar. Die Aman-Kaja, ein kleines geheimnisvolles Dschungelvolk, ist bisher das einzige, das bis jetzt standhalten konnte. Und Antares und die mit ihm verbündete Hexe Yleria benutzen Gemma, um auch die Aman-Kaja, die von einem legendären Smaragddrachen beschützt werden, vollständig zu zerstören.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas Probleme mit der Geschichte hatte. Ich bin auch eher ein „Nordkind“, das mit Dschungel, Hitze und diversen Insekten und Reptilien nichts anfangen kann. Und dann direkt eine Dilogie, die in genau so einer Gegend spielt… Andererseits mag ich Geschichten über Drachen und meine Neugier hat mich zum Glück überzeugt, dem Buch eine Chance zu geben. Britta Strauss hat mich mit ihren fantastischen Ideen und ihren sympathischen Figuren zu einem Dschungelfan werden lassen.
Mit Gemma habe ich mich sehr identifizieren können. Ihre Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit, aber auch ihre freundschaftlichen Gefühle zu ihren Vertrauten und ihre Verwirrung und spätere Zuneigung, als sie Tarek kennenlernt, habe ich sehr gut nachvollziehen können.
Der Schreibstil und die vielen kleinen bezaubernden oder auch erschreckenden Ideen und Details haben mich voll überzeugt und ich musste immer weiter an der Geschichte „dran“ bleiben. Allerdings ist dieser erste Teil von der Stimmung her sehr düster, traurig und hoffnungslos. Es gibt nur wenige helle Lichtblicke und versöhnliche Dinge. Auch hätte ich insgesamt gern mehr von den Drachen gelesen, die eher hintergründig vorhanden waren, aber zumindest in diesem Teil nur wenig zur Handlung beitrugen.
Die Geschichte endet sehr plötzlich und mit einem offenen Ende und ich war froh, dass Teil 2 bereits in greifbarer Nähe war und ich sofort weiterlesen konnte.

Insgesamt hat mir Teil 1 des Smaragdrachens wirklich gut gefallen und ich stelle erstaunt fest, dass ich dem Dschungel vielleicht doch das eine oder andere abgewinnen kann.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Kaffeefahrt nach Triest

Der letzte Caffè
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Prof. Dr. Dr. Dr. Bietigheim bekommt überraschend Post von seiner Jugendliebe Giulia aus Triest. Ihr Ehemann ist verschwunden und sie möchte die Unterstützung ihres alten Freundes, da sie den örtlichen ...

Prof. Dr. Dr. Dr. Bietigheim bekommt überraschend Post von seiner Jugendliebe Giulia aus Triest. Ihr Ehemann ist verschwunden und sie möchte die Unterstützung ihres alten Freundes, da sie den örtlichen Behörden die Rettung ihres Mannes nicht zutraut.
Selbstverständlich fühlt sich Bietigheim verpflichtet, dieser Bitte nachzugehen und wird erneut in einen Kriminalfall verwickelt, in dem er mit seinem kulinarischen Wissen glänzen kann.

Es handelt sich bei dem Buch um den 6. Teil der Krimireihe um den Kulinaristikprofessor (den einzigen Deutschlands!) und ich mag die Reihe ganz gern. Der kauzige und überhebliche Professor, sein liebenswerter und ungehorsamer Hund, der schlagkräftige Pit und auch die Computerexpertin Rena, die diesmal nur einen sehr kurzen Auftritt hatte und mir darum sehr gefehlt hat, sind mir in den vorausgehenden Bänden sehr ans Herz gewachsen. Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Teil, in dem es um Kaffee und seine Herstellung geht, nicht ganz so gut gefallen hat.

Der Kriminalfall an sich war ja auch bisher immer eher Nebensache und ist auch diesmal nur mäßig spannend. Diesmal habe ich ihn aber auch als etwas wirr empfunden und hatte zwischendurch immer wieder Schwierigkeiten, die Zusammenhänge in die richtige Anordnung zu bringen.
Auf Grund der Begegnung mit Bietigheims Jugendliebe gab es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit des Professors, die zwar einerseits vieles erklärten (z. B. die von Anfang der Reihe an bestehende Frage, warum Bietigheim so ein Gegner von Minze ist), aber mich andererseits oft ohne Vorwarnung aus der Handlung rissen und ich erst einige Sätze weiter merkte, dass das geschriebene nicht zu den gegenwärtigen Ereignissen gehört.

Die Charaktere an sich waren liebenswert wie gewohnt und haben mich oft zum Schmunzel gebracht. Das Thema Kaffee war auch wie gewohnt interessant aufgearbeitet und hatte so einige für mich unbekannte Informationen. Der Appetit auf dieses Getränk war während des Lesens hoch, so ging es mir auch bei den Vorgänger-Romanen schon mit den jeweils thematisierten Genussmitteln. Und Triest scheint ein neues interessantes Urlaubsziel zu sein, zumindest für mich.

Alles in allem habe ich das Buch gern gelesen, auch wenn es sich nicht um den besten Teil der Serie handelt.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Einsame Insel

Die kleine Sommerküche am Meer
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Von London zurück nachhause auf die schottische Insel Mure... Das gefällt Flora überhaupt nicht. Es weckt böse Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

Das Hörbuch wird gelesen von Vanida Karun, die mir als ...

Von London zurück nachhause auf die schottische Insel Mure... Das gefällt Flora überhaupt nicht. Es weckt böse Erinnerungen an ihre Vergangenheit.

Das Hörbuch wird gelesen von Vanida Karun, die mir als Sprecherin bisher unbekannt war. Meiner Meinung nach macht sie ihren Job sehr gut. Ihre Stimme passt zu Flora und der Geschichte und ich habe sie als angenehm empfunden.

Die Story selbst ist eine nette Liebesgeschichte in schöner Umgebung. Flora ist auf der Insel Mure aufgewachsen, hat diese jedoch verlassen, als ihre Mutter starb. Nun arbeitet sie in einem Rechtsanwaltsbüro in London und ist nicht begeistert, als ihr Boss, für den sie schon lange schwärmt, sie zurück nach Mure schickt, um dort für einen Klienten tätig zu sein. Über Umwege eröffnet sie auf Wunsch des Klienten ein kleines Restaurant, schließt neue Freundschaften, festigt alte und arbeitet ihre Vergangenheit auf. Das ganze wirkt etwas konstruiert auf mich, die Liebesgeschichte zwischen Flora, Charlie und Joel ist aber durchaus unterhaltend und die Beschreibungen der Insel und ihrer Bewohner machen Lust, diese mal zu besuchen.
Das Hörbuch war als nette, leichte Unterhaltung für zwischendurch durchaus ok und die Fortsetzungen werde ich mir wahrscheinlich bei Gelegenheit auch noch anhören. Alles in allem haben mir Jenny Colgans vorherige Romanserie allerdings besser gefallen.

Veröffentlicht am 06.01.2020

Schottland, Hexen und Spannung

Der Teufel im Detail
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Als Fan von Hexenromanen, Schottland und Cozy Crimes war ich sehr neugierig, als ich diese neue Krimiserie entdeckt habe und musste mir den ersten Band direkt zulegen.
Es geht um die junge Andy McDonald, ...

Als Fan von Hexenromanen, Schottland und Cozy Crimes war ich sehr neugierig, als ich diese neue Krimiserie entdeckt habe und musste mir den ersten Band direkt zulegen.
Es geht um die junge Andy McDonald, die auf Grund eines hellseherischen Traums ihre Semesterferien nicht wie geplant in Edinburgh verbringt, sondern in ihren Heimatort Tarbet nahe den Highlands zurückkehrt. Dort möchte sie die B&B-Betreiberin Dessie beschützen, ohne genau zu wissen, wovor diese eigentlich Schutz nötig hat.
Diese Aufgabe gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn an Dessie, die seit 10 Jahren nach ihrem verschwundenen Ehemann sucht, kommt sie kaum heran. Und dann verschwindet noch ein junger Mann, unter den gleichen Umständen wie vor 10 Jahren.

Ehrlich gesagt lässt mich dieser Roman mit eher gemischten Gefühlen zurück. Er ist flüssig und leicht verständlich geschrieben und lässt sich entspannt an einem gemütlichen Wochenende weglesen. Auch die Idee dahinter, Hexen in Schottland mit einem Krimi zu verbinden, finde ich immer noch toll.
Allerdings wurde ich mit den Charakteren nur zum Teil und auch erst nach längerer Zeit wirklich warm. Andy, die junge Hexe, blieb irgendwie blass und ich konnte sie zwar gut leiden, mich aber nicht so recht in sie hineinversetzen. Auch ihre Freundinnen, der Hexen"zirkel", die anderen Bewohner Tarbets wurden zwar ganz gut beschrieben, aber der gewisse Funke ist bei mir erst gegen Ende der Geschichte und nur mäßig übergesprungen.
Dessie dagegen wurde in ihrem Leid und ihrer traurigen Geschichte zwar gut dargestellt, leiden konnte ich sie aber bis zum Schluss nicht so richtig. Sie war so sehr fixiert auf diesen einen Punkt in ihrem Leben, das Verschwinden ihres Mannes, dass sie mir damit ziemlich auf die Nerven ging.

Trotzdem habe ich das Buch recht schnell durchgelesen und als es etwa ab der Mitte immer spannender wurde, hat es mir doch noch gut gefallen. Ich werde der Reihe wohl noch eine Chance geben, denn auf die anderen Hexen und die weiteren Bewohner Tarbets bin ich neugierig geworden.

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Veröffentlicht am 06.11.2019

Ein Toter auf dem Gletscher

Verborgen im Gletscher
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Als auf dem schmelzenden Gletscher nahe Reykjavic ein Toter von einer Wandergruppe entdeckt wird, wird ein jahrzehntealter Vermisstenfall wieder aufgerollt...

Arnaldur Indridason beginnt mit "Verborgen ...

Als auf dem schmelzenden Gletscher nahe Reykjavic ein Toter von einer Wandergruppe entdeckt wird, wird ein jahrzehntealter Vermisstenfall wieder aufgerollt...

Arnaldur Indridason beginnt mit "Verborgen im Gletscher" eine neue Krimireihe um den inzwischen pensionierten Kommissar Konrád. Konrád erinnert sich an den Fall noch aus seiner damaligen Dienstzeit. Es wurde immer vermutet, dass der vermisste Sigurvin ermordet wurde, was sich nun durch den Leichenfund bestätigt hat. Ein Verdächtiger wurde damals ausgemacht, der allerdings seine Unschuld beteuerte. Und auch Konrád war und ist nicht von seiner Schuld überzeugt. Obwohl er nicht mehr im Dienst ist, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und den Cold Case in allen kleinen Einzelheiten neu aufzurollen und auch einen zweiten, nie geklärten Todesfall damit in Verbindung zu bringen.

Der Autor erzählt diese Geschichte auf eine sehr ruhige und langsame Art und Weise, mit der ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte. Spannung wurde nur verhalten aufgebaut, auch habe ich mich als Leserin oft in in den vielen Zeugenaussagen und Details verloren, zumal sich einige davon zum Schluss als unrelevant herausstellten.
Allerdings konnte ich mich im Laufe der Zeit mit der Geschwindigkeit anfreunden und fand die tieferen Einblicke in Konráds Vergangenheit und seine Gedanken wirklich interessant. Der Spannungsbogen ging irgendwann auch nach oben, so dass ich dann doch dabei blieb und weiterlesen wollte.

Mit den anderen Personen in der Geschichte, Konráds ehemaligen Kollegen Marta und Leo, seiner Schwester Beta und seinem Sohn sowie dessen Familie konnte ich allerdings bis zuletzt nicht viel anfangen. Leo war mir von Anfang an unsympathisch, die anderen bis zuletzt eher gleichgültig. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass auch Konrád keine starken Gefühle zu Ihnen hatte und das auf mich als Leserin abgefärbt hat.

Die gelegentlichen Beschreibungen von Land und Leuten hat mir gut gefallen, da ich bisher nur sehr wenig über Island wusste und dies mein erstes Buch aus dieser Gegend war. Es ist mir nicht schwergefallen, dass Buch zu beenden, aber ich kann auch nicht sagen, dass mir Konrád sehr ans Herz gewachsen sei oder ich den Fall vor lauter Spannung nicht habe weglegen können.
Meine Neugier auf Island wurde allerdings geweckt und ich könnte mir gut vorstellen, dass ich mir den einen oder anderen Krimi aus der Region und vielleicht auch von Indridason noch vornehmen werde.

Für Fans von ruhig erzählten Cold Cases und von isländischen Krimis ist dieser hier durchaus empfehlenswert. Wer aber schnelle Action, Spannung und charismatische Helden bevorzugt, sollte sich lieber ein anderes Buch aussuchen.

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