»Law of Attraction« von Annie Williams
Die Protagonistin Lianna erbt von ihrer verstorbenen Tante ein Haus im schnuckligen Örtchen Bellblossom und lässt ihr altes Leben hinter sich. Vor Ort verschafft ihr die Nachlassverwalterin Skye, von der ...
Die Protagonistin Lianna erbt von ihrer verstorbenen Tante ein Haus im schnuckligen Örtchen Bellblossom und lässt ihr altes Leben hinter sich. Vor Ort verschafft ihr die Nachlassverwalterin Skye, von der Lianna erst von dem Haus erfahren hat, einen Job in einer renommierten Anwaltskanzlei. Lianna verheimlicht ein nicht unwichtiges Detail beim Einstellungsgespräch, freundet sich aber schnell mit den dort arbeitenden Kolleginnen an und arbeitet sich gut ein. Das einzig Unerfreuliche scheint einer der Partner zu sein – Darren de Best. Doch während Lianna für Darren arbeiten muss, lernt sie ihn immer besser kennen und merkt, dass er vielleicht doch nicht der kaltschnäuzige, arrogante Anwalt ist, der er anfangs zu sein scheint …
Die Geschichte fängt mit Annie Williams unterhaltsamem Schreibstil gut an. Auch konnte ich mich gleich in Lianna hineinversetzen. Durch ihre Zielstrebigkeit, aber auch ihre kleinen Macken (sie geht lieber ein mal komplett überladen mit ihren Sachen vom Auto zum Haus, als den Weg zwei mal zurücklegen zu müssen, auch auf die Gefahr hin, dass ihr alles hinunterfällt) war sie mir gleich sympathisch. Ihre Vergangenheit bleibt noch etwas im Dunklen, aber es ist klar, dass es noch eine wichtige Rolle spielen wird. Auch ihre neue Freundin in Bellblossom Skye überzeugt auf ganzer Linie. Sie kann ein kleiner Teufel sein, aber ist im Grunde ihres Herzens ein lieber Mensch, der für seine Freunde da ist und gern hilft. Ihren riesengroßen Hund Loyd fand ich auch echt niedlich.
Auf der Arbeit tauchen weitere Nebencharaktere auf wie Colleen, die Lianna einarbeitet, und weitere Kolleginnen, mit denen Lianna sich schnell anfreundet. Alle waren sympathisch gezeichnet, bis auf den Partner der Kanzlei Darren de Best. Seine ersten Auftritte zeugen nicht gerade von einem großen Menschenfreund, der nachsichtig oder einfach nett zu seinen Mitarbeitern ist. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass es einen Grund hat, warum er oft so kurz angebunden ist und unfreundlich wirkt, und dass seine Art bei manchen Mitarbeitern nicht ganz ungerechtfertigt ist.
Mir hat es gut gefallen, wie sich Lianna und Darren über die Arbeit besser kennenlernen und Stück für Stück mehr über den anderen in Erfahrung bringen, allerdings ging mir die Handlung etwa nach gut der Hälfte des Buches zu schnell voran. Plötzlich kommen sich die beiden sehr schnell sehr nah, obwohl sie das vorher die ganze Zeit vermieden haben, weil sie ja zusammen arbeiten. Dann entwickelte sich meiner Meinung nach recht klischeehaft ein großes Drama, Liannas Probleme aus ihrem alten Leben tauchen auf und genauso schnell war auch alles wieder gelöst. Das fand ich schade, denn ansonsten war die Geschichte gut aufgebaut, aber das letzte Drittel war einfach überstürzt abgearbeitet. Da hat mir der Übergang zwischen dem Spannungshöhepunkt der Geschichte, wo die Probleme auftauchen bzw. Liannas Vergangenheit ans Licht kommt, und der Lösung des Ganzen gefehlt. Der Epilog hat mir dann wieder sehr gut gefallen, vor allem das wirklich süße Ende.
Fazit: Abschließend gesagt hatte »Law of Attraction« für mich einen starken Anfang, einen guten Mittelteil, aber leider einen übertrieben dramatischen Höhepunkt, der dann auch noch zu schnell abgearbeitet wurde, aber wiederum mit einem schönen Happy End abschloss. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.