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Veröffentlicht am 04.04.2019

Die Alpen sehen und sterben

Die Alpen sehen und sterben
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Maria Konstanze Schlager, genannt Mitzi, beobachtet in einer schlaflosen Nacht ein Mord und der Mörder sieht sie. Und damit beginnt einer der ungewöhnlichsten und skurrilsten Krimis den ich in den letzten ...

Maria Konstanze Schlager, genannt Mitzi, beobachtet in einer schlaflosen Nacht ein Mord und der Mörder sieht sie. Und damit beginnt einer der ungewöhnlichsten und skurrilsten Krimis den ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Zunächst lernen wir Karsten kennen, der nach einer Sauftour auf seinen Mörder trifft, da Karsten keinen sehr langen Auftritt hat, können wir uns schnell dem Mörder zu wenden, der sich zunächst vergewissert das richtige Opfer vor sich zu haben,nämlich Karsten, nicht das ihm wieder eine Verwechslung unterläuft, wie vor ein paar Jahren.
Und jetzt hätte ich denken müssen: Böser Mann, böser, böser Mann. Tat ich aber nicht, der Mörder macht halt einfach das wofür er bezahlt wird, so ist das in Krimis, der Leser darf seine Sympathien verteilen wie er möchte. Ob meine Sympathie erhalten blieb, verrate ich euch natürlich nicht.
Beobachtet wird die Tat von Mitzi, die kurz darauf im Büro von Inspektorin Agnes Kirchschnabel sitzt und ihr von dem Mord erzählt. Das sie dabei irgendwie nicht so richtig auf den Punkt kommt, ist für die Inspektorin spürbar anstrengend und zunächst schenkt sie Mitzi auch nicht wirklich Glauben.
Mitzi ist aber auch anstrengend, sie erzählt, sie redet, sie schweift ab, da tat mir Agnes wirklich leid und ich hatte auch ein klein wenig Bewunderung für sie, ich hätte der Mitzi schon lange nicht mehr zugehört.
Allerdings merkte ich schnell wie einsam und allein Mitzi in Wirklichkeit ist.Armes Hascherl.
Als weiterer wichtiger Protagonist betritt Heinz Baldur den Schauplatz des Verbrechens, eigentlich Heinz und Luis, denn der Kriminalkommissar a.D. leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung und lebt mit der fiktiven Persönlichkeit Luis zusammen.

Immer wieder treffen Mitzi und der Mörder aufeinander, sie suchen die Nähe des jeweils anderen, wohl wissend das sie sich damit in Gefahr bringen.
Ich mochte das Buch, es ist nicht nur spannend, es ist äußerst witzig ohne albern zu sein und das ist mir wichtig, ich mag Humor in Krimis, nur nicht wenn er mir aufgezwungen wird.
Hoffentlich bekommen wir noch mehr von Mitzi, Agnes und Heinz zu lesen. Ich mochte sie sehr und kann mir eine Reihe mit ihnen sehr gut vorstellen.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Die Akte Rosenrot

Die Akte Rosenrot
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Inhalt: Ibsen Bach, war einmal ein brillanter Profiler, bis ihm ein schwerer Unfall vor 5 Jahren seine Frau, seine Karriere und seine Gesundheit nahm. Ibsen leidet nicht nur unter körperlichen Einschränkungen, ...

Inhalt: Ibsen Bach, war einmal ein brillanter Profiler, bis ihm ein schwerer Unfall vor 5 Jahren seine Frau, seine Karriere und seine Gesundheit nahm. Ibsen leidet nicht nur unter körperlichen Einschränkungen, auch seine kognitiven Fähigkeiten haben gelitten, so das er seine Arbeit als Profiler nicht mehr ausüben kann und mittlerweile im Berliner Innenministerium Daten einpflegt.
Als allerdings in Moskau an einem Tatort eine Postkarte gefunden wird, die Bezug auf eine Mordserie nimmt und an Ibsen gerichtet ist, wird er in den Polizeidienst zurückgeholt. Mit der Beziehung zu seiner Kollegin Kate scheint auch sein Privatleben wieder in die Normalität zurückzukehren. Gleichzeitig erhält die Studentin und Bloggerin Leonela Sorokin eine Nachricht, die sie auf die Spur des Journalisten Stefan Bennet führt, der während der Recherche zu einem Artikel spurlos verschwand.

Meine Meinung:
Meine Erwartungen waren hoch, ich habe bisher wohl jedes Buch der Autorin Astrid Korten gelesen und so wartete ich auch ungeduldig auf die Veröffentlichung der Akte Rosenrot, mit der ein neuer Ermittler die Bühne betritt.
Hat es sich gelohnt? Ja, auf jeden Fall.
Eigentlich vereinigt Ibsen Bach alles in einem Ermittler, was ich nicht mag, er leidet unter starken Schmerzen, seine kognitiven Fähigkeiten sind eingeschränkt, er weiß nicht wirklich wer er ist, denn die Erinnerungen an die Zeit vor seinem Unfall sind so gut wie weg. Nur manchmal erinnert er sich an den Ibsen Bach, der er vorher war und nennt ihn "den Anderen".
Ibsen aber ist anders, als die vielen kaputten Ermittler der letzten Jahre, er jammert nicht, er kämpft, gegen alle Widrigkeiten die seine Gesundheit ihm auferlegt.
Leonela, ist ein erfrischender Charakter, sie stürzt sich Hals über Kopf in die Suche nach Stefan Bennet, ohne zu ahnen in welche Gefahr sie sich und andere bringt, trotz dieser Naivität ist sie hochintelligent und einfach nur liebenswert.
Astrid Korten, verbindet in der Akte Rosenrot fiktive Ereignisse mit wahren Begebenheiten und erschuf damit einen atemberaubenden Thriller, der nicht an grausamen Einzelheiten spart. Die Autorin schont ihre Leser nicht.
Ich hatte schon lange nicht mehr das Vergnügen, das meine Vermutungen hinsichtlich des Täters, immer wieder auf den Haufen geworfen wurden, immer wenn ich dachte "Der ist es gewesen" ich hatte sogar Ibsen selbst in Verdacht (Mea Culpa) , kam eine neue Wendung, die all meine schönen Theorien über den Haufen warf. Und auch das ist das, was die Thriller der Autorin zu etwas besonderem macht, ich weiß, dass sie mir die Täter nicht auf dem Silbertablett serviert, das sich alles erst gegen Ende zusammenfindet. Und das ist es, neben ihrem grandiosen Schreibstil, der spannenden Story und den ausgefeilten Charakteren was ich so an ihren Büchern liebe.

Ich vergebe eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Liebes Kind

Liebes Kind
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Inhalt: Lena lebt mit ihren Kindern Hannah und Jonathan in einer abgeschiedenen Hütte im Wald, allerdings nicht freiwillig. Sie wird von einem namentlich nicht genannten Mann seit Jahren in der Hütte gefangen ...

Inhalt: Lena lebt mit ihren Kindern Hannah und Jonathan in einer abgeschiedenen Hütte im Wald, allerdings nicht freiwillig. Sie wird von einem namentlich nicht genannten Mann seit Jahren in der Hütte gefangen gehalten, er versorgt sie mit allem lebensnotwendigen und er bestimmt jede Minute ihres Tagesablaufs. Während Lena immer wieder Fluchtpläne schmiedet, fühlen die Kinder sich wohl, sie kennen es nicht anders und ihr Vater kümmert sich um alles was sie brauchen und er sorgt dafür das sie immer eine Mutter haben.

Meine Meinung:
Ich habe schon lange keinen Thriller mehr gelesen bei dem ich atemlos Seite um Seite las und das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte.
Eigentlich ist damit schon alles gesagt.Romy Hausmann hat eine Atmosphäre geschaffen die bedrückender kaum sein könnte, fast körperlich spürt man die Bedrohung die von dem Vater ausgeht, die Angst der Mutter. Besonders erschreckend war für mich die Selbstverständlichkeit mit der die Kinder, besonders die 13 jährige Hannah die Situation hinnehmen, sie sind in der Hütte zuhause, sie kennen die Welt draußen nur aus den Erzählungen der Mutter.
Lenas Vater Matthias spielt ebenfalls eine große Rolle, seit dem Verschwinden Lenas vor 14 Jahren hat er nicht aufgegeben sie zu suchen, bis er eines Nachts den erlösenden Anruf bekommt: Eine Frau auf die Lenas Beschreibung passt, wurde gefunden und befindet sich in einem Krankenhaus nahe der tschechischen Grenze. Ich mochte ihn nicht immer, die Gründe dafür erfahrt ihr wenn ihr das Buch lest, aber vielleicht habt ihr ja mehr Verständnis für sein Verhalten.
Viel mehr möchte ich eigentlich nicht schreibe, ich würde viel zu viel verraten, es gibt einige überraschende Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, ich hatte grenzenloses Mitleid mit den Kindern, darum hier die Warnung, für zartbesaitete ist dieses Buch nicht geeignet. Blut fließt allerdings kaum, das wird aber auch nicht gebraucht, der Schrecken ist hier viel subtiler.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Sündengräber

Sündengräber
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Inhalt: Ein Mord nach dem anderen hält die Ermittler Frederika und Alex auf Trab. Zunächst wird ein Mann in seinem Sessel erschossen aufgefunden, dann eine Frau auf einem Tennisplatz verscharrt und das ...

Inhalt: Ein Mord nach dem anderen hält die Ermittler Frederika und Alex auf Trab. Zunächst wird ein Mann in seinem Sessel erschossen aufgefunden, dann eine Frau auf einem Tennisplatz verscharrt und das bleiben nicht die einzigen Toten. Ein Bestatter meldet seinen Bruder und seine Familie als vermisst, die eigentlich ein Jahr in Australien sein sollte, aus diesem Grund nimmt Polizei die Anzeige nicht ernst bis ein weiterer Mord geschieht und Zusammenhänge zu den anderen Morden auftauchen. Irgendwann trauen Alex und Frederika niemandem mehr: Jeder ist verdächtig, Freunde, Kollegen, Familie.



Meine Meinung:

Der 6. Band der Reihe um Alex Recht und Fredrika Bergman, soll wohl auch der letzte sein, was ich persönlich sehr schade finde, denn auch wenn ich nicht alle Bände gelesen habe,mag ich das Ermittlerduo sehr. Womit wir zu einem wichtigen Aspekt des Buches kommen, man kann es unabhängig von den anderen Büchern lesen, zwar gibt es den einen oder anderen Hinweis auf frühere Fälle, aber die fallen nicht sehr ins Gewicht.

Als Leser weiß man nicht mehr als die Polizei, es gibt keine Spuren und die Hinweise die der Täter gibt, verwirren mehr als das sie Licht ins Dunkel bringen. Zu Beginn des Buches gibt es mehrere Handlunsgstränge, dazu die etwas düstere Atmosphäre machen den Einstieg in das Buch nicht gerade einfach und doch wollte ich dann immer wissen, wie es nun weitergeht, jeder kleine Hinweis trieb mich dazu weiter zu lesen bis ich die letzten 200 Seiten am Stück las. Ich musste einfach wissen wer hinter den Morden steckt und ob die Ermittler mit ihrem Verdacht recht hatten, ich selber hatte überhaupt keine Idee zum Täter, das war nach vielen Krimis in denen ich schon recht schnell eine Vermutung zum Geschehen und den Motiven hatte, eine willkommene Abwechslung.



Ich vergebe für das Buch Sündengräber eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Eisige Tage

Eisige Tage
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Inhalt: Der Anwalt Makarow wird tot in seinem Auto aufgefunden, was sich zunächst als Routine Mordfall darstellt, führt die Ermittler Hanna Seiler und Milo Novic bald tief in die Abgründe der Leipziger ...

Inhalt: Der Anwalt Makarow wird tot in seinem Auto aufgefunden, was sich zunächst als Routine Mordfall darstellt, führt die Ermittler Hanna Seiler und Milo Novic bald tief in die Abgründe der Leipziger Unterwelt. Der Tote trug auf seinem Handy das Foto eines minderjährigen Mädchens bei sich, das seit Tagen vermisst wird.

Meine Meinung:
Mit eisige Tage, beginnt die neue Reihe um Hanna Seiler und Mio Novic und während der Leser einiges über Novic erfährt, über seine Herkunft die viele seiner Eigenheiten erklärt. Novic ist ein schwieriger Charakter, ich weiß noch nicht ob ihn mag, manche seiner Eigenheiten sind doch sehr speziell, in manch einer Situation handelt er so spontan, dass er sich und seine Partnerin in Gefahr bringt.Von Hanna Seiler wiederum erfährt man relativ wenig, sie ist allein erziehend und relativ besonnen, aus einem nicht näher beschriebenen Grund hat sie eine Verbindung zu dem russischen kriminellen Iwanow, die tiefer zu gehen scheint als es beruflich zu erklären wäre.
Nun aber zu dem Kriminalfall den Seiler und Novic aufzuklären haben.
Der Mord an Makarow, bringt Seiler und Novic auf die Spur verschwundener Mädchen, schnell war klar was mit den verschwundenen Mädchen geschieht und als die kleine Elise im Buch auftaucht, die unsterblich in Aljoscha verliebt ist, einem 15jährigen Russen, stockt wohl jeder Mutter, mit etwas Fantasie, der Atem und sie hofft das ihr kleines Mädchen niemals auf einen Loverboy hereinfällt. Elise ist noch klein, gerade mal 13. Ihr Elternhaus zeigt nach außen ein glückliches und sorgenfreies Gesicht, doch glücklich ist dort schon lange niemand mehr und so ist das Mädchen ein leichtes Opfer für Aljoscha.
ich könnte euch jetzt das ganze Buch erzählen, so spannend war es. Ich hatte aber von Alex Pohl nichts anderes als atemlose Spannung und einen außergewöhnlichen Krimi erwartet, schließlich ist Alex Pohl der Mensch der hinter L.C. Frey steht, der sicher einigen von euch schon ein Begriff ist.
Ich habe aber auch ein bisschen was zu meckern, die Handlung wird nicht chronologisch erzählt, sie springt vor und zurück und es ist nicht immer gleich klar welcher Tag gerade ist, daran musste ich mich erst gewöhnen und wurde so ein klein wenig in meinem Lesefluss gebremst.
Nichtsdestotrotz, vergebe ich für Eisige Tage eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich auf weitere Fälle mit Seiler und Novic.