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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

Klassisches Jugendfantasybuch

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Zera ist gegen ihren Willen in eine Herzlose verwandelt worden und fristet ihr Dasein als Sklavin ihrer Hexe. Als ihr ein Angebot unterbreitet wird, ihr Herz wiederzuerhalten, wenn sie das Herz des Prinzen ...

Zera ist gegen ihren Willen in eine Herzlose verwandelt worden und fristet ihr Dasein als Sklavin ihrer Hexe. Als ihr ein Angebot unterbreitet wird, ihr Herz wiederzuerhalten, wenn sie das Herz des Prinzen stiehlt, ist sie sofort bereit. Doch ahnt sie nicht, welche schwierige Aufgabe ihr bevorsteht, denn der Prinz ist anders, als sie ahnt...

Allein das Cover ist wunderschön anzusehen und der Verlag hat sie da nicht lumpen lassen. Das tröstet ein wenig über den mageren Klappentext hinweg, der 0815-mäßig klingt, auch wenn einige Ideen interessant erscheinen. Dementsprechend waren meine Erwartungen im mittleren Bereich.
Der Anfang wurde für mich zu schnell abgespeist. Man lernte gerade erst die Welt, das Magiesystem und die Besonderheiten, wie die Herzlosigkeit, kennen, allerdings kaum die Charaktere, schon wird Zara auf ihre Mission geschickt um einen potentiellen Krieg zu verhindern, über deren Hintergründe, man kaum etwas erfährt. Das war etwas zu hastig und schnell. Danach werden einige Situationen und Handlungen etwas zu ausführlich geschildert, was mich jedoch nicht gestört hat. Auch der Mittelteil war angenehm zu lesen und schön geschildert, mit einigen Überraschungen und sympathischen Charakteren, die für unerwartete Wendungen gut waren.
Einige innovative Ideen konnten mich begeistern und die Mischung aus moderner Wissenschaft und mittelalterlichem Setting ist der Autorin gut gelungen.
Die beginnende Liebesgeschichte war ziemlich vorhersehbar, allerdings nicht kitschig oder gar langweilig, sondern für mich passend und in geeignetem Ausmaß einigermaßen realistisch in den Verlauf der Geschichte eingebettet,
Das Ende enthält einen fiesen Cliffhanger und macht dadurch erst recht Lust auf die Folgebände, da es jetzt richtig spannend zu werden scheint und ich gerne erfahren würde, wie es ausgeht und ob es doch noch zufriedenstellend für alle ausgeht.

Das Buch konnte meine geringen Erwartungen erfüllen und diese noch übersteigen, den sympathischen Charakteren - Zara, Lucien, Lady Y'Shennria - einigen neuartigen Ideen und der angenehmen seichten Liebesgeschichte sei Dank. Gerne hätte ich mehr über das System und über die Magie erfahren, die leider etwas zu kurz kamen und zu hastig geschildert wurden.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Über das Ziel hinausgeschossen...

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Faye und Jack sind das Traumpaar schlechthin, führen ein millionenschweres schwedisches Unternehmen und haben eine entzückende Tochter. Doch hinter der scheinbar perfekten Fassade bröckelt es gewaltig. ...

Faye und Jack sind das Traumpaar schlechthin, führen ein millionenschweres schwedisches Unternehmen und haben eine entzückende Tochter. Doch hinter der scheinbar perfekten Fassade bröckelt es gewaltig. Faye ist unglücklich mit der Ehe und wird von Jack bewusst unterdrückt. Nach dem folgenschweren Bruch ihrer Ehe, wird Faye auf eine harte Probe gestellt und muss sich behaupten. Langsam steigen Wut und Enttäuschung über Jacks Verhalten und eine altbekannte Dunkelheit in Faye erwacht, die nur nach einem giert: Rache.



Insgesamt besteht das Buch aus drei Teilen, die sich inhaltlich voneinander abgrenzen. Im ersten Teil wird Jacks und Fayes Familienleben dargestellt, durchbrochen durch Rückblicke auf die erste Zeit an der Handelshochschule und das Kennenlernen der beiden. Es wird bereits da ein großes Geheimnis um Fayes Vergangenheit gemacht und ihre eigene Familie scheint kaum zu existieren. In der Gegenwart wirkt sie sehr eingeschüchtert, nicht selbstbewusst und kuscht immer vor Jack, obwohl sie das nicht nötig hat. Ihre Naivität und die ganzen Autosuggestionen sind einfach traurig und beinahe erbärmlich. Sie klammert sich so sehr an eine Vorstellung, die kaum mit der Realität übereinstimmt, dass sie sich selbst damit schadet. Dabei wird sie nur verletzt und gedemütigt. Wie man nur so blind sein kann, war mir beim Lesen oft unbegreiflich. Vor allem da sie in den Rückblenden stark, unabhängig und selbstbestimmt auftritt und sich nicht unterkriegen lassen möchte. Wo diese Faye dann bleibt, ist fraglich.

Im zweiten Abschnitt baut sie sich ihr zerbrochenes Leben wieder auf und hatte zwei tolle Freundinnen, die ihr zur Seite stehen. Langsam wird sie selbstständiger und der Wunsch nach Rache flammt auf. Diese Entwicklung hat mir sehr gut gefallen und endlich erkennen sowohl der Leser als auch Faye was wirklich in ihr steckt. Die alte Stärke kommt wieder und ist intensiver als je zuvor. Dieser Reflexionsprozess hat ihr mehr Sympathiepunkte eingebracht als im vorhergehenden Abschnitt. Ab da beginnt es spannend und etwas unheimlich zu werden. Sie schmiedet Pläne um Jack zu vernichten und sich ihre eigene Existenz aufzubauen. Auch wenn ich ihr Bestreben nach Rache verstehen kann, wirkte sie auf mich etwas zu sehr darauf fokussiert, als würde sie immer mehr wollen, immer weiter gehen, bis sie ihn ganz zerstört hat.

Der dritte und letzte Abschnitt kann als Showdown betrachtet werden, da Faye ihre endgültige Kraft wieder hat und sie dazu nutzt ihre Feinde gnadenlos zu vernichten. Sogar als diese schon am Boden liegen muss sie es noch weiter treiben und ihr Hass scheint unermesslich, die Wut grenzenlos. Sie wurde mir wieder unsympathisch, weil sie maßlos übertreibt, es aber nicht merkt, da sie die Rache gerechtfertigt und verdient betrachtet. Da fehlte wieder die Selbstreflexion. Was sie aber wirklich ausgezeichnet schafft, ist den Schein zu wahren. Gute Miene zum bösen Spiel zu machen und ihre ahnungslosen Feinde aus dem Hinterhalt zu attackieren, bis sie am Boden sind. Sie ist intelligent, manipulativ, zielorientiert und skrupellos und geht dabei mit einer immensen Überzeugungskraft vor. Das Ende konnte ich bereits im Voraus erahnen und deswegen konnte es mich kaum überraschen, wie es womöglich bei anderen Lesern der Fall war. Dennoch eine kluge und überzeugende Wendung, wenn auch übertrieben. Die Rückblicke verraten mehr über ihre familiäre Situation in der Vergangenheit und decken einen Trick auf, einen klugen Schachzug, der sich wiederholt.

Die Charaktere, allen voran Jack und Faye, sind sehr klischeehaft dargestellt und es wird immer wieder der Aspekt der Unterdrückung der Frauen im privaten wie wirtschaftlichen Bereich thematisiert. Dies ist auch die Grundlage für Fayes Rache, auch wenn ich es paradox fand, dass sie sich genauso gegeben hat, wie die männderdominierende wirtschaftliche Gesellschaft sie betrachten wollte (z.B. hat sie sich figurbetont gekleidet, tiefe Ausschnitte gehabt). Auch wenn es nur dem Schein diente, hat sie doch gleichzeitig ihre Ideal verraten und sich selbst, da sie sich so nicht wohl fühlte.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman mit Thrillerelementen und (klischeehaften)Themen, die hochaktuell und diskutabel sind, allerdings in meinen Augen zu übertrieben dargestellt wurden, genauso wie die ganze Racheaktion. So werden keine Vorurteile entkräftet und Stereotype aufgelöst.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Schauerliche echte Kriminalfälle

stern Crime - Wahre Verbrechen
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Diese Zeitschrift beschreibt sehr ausführlich unglaubliche True Crime Fälle aus der ganzen Welt, die häufig ein ganz anderes Täterprofil einnehmen, als man zuerst vermutete. Die zahlreichen Abbildungen ...

Diese Zeitschrift beschreibt sehr ausführlich unglaubliche True Crime Fälle aus der ganzen Welt, die häufig ein ganz anderes Täterprofil einnehmen, als man zuerst vermutete. Die zahlreichen Abbildungen und Fotos, die die Stimmung auf einmalige Art und Weise einfangen, sind farbig passend gewählt, häufig in dunklen Tönen und düster. Besonders eine wirklich schauerliche Geschichte um eine kleine Stadt in den USA hat es mir angetan und die Atmosphäre ist farblich perfekt eingefangen worden. Der Grauen und der Wahnsinn kommen durch die Bildgestaltung hervorragend zur Geltung. Der Reiz in vielen Geschichten liegt auch in der Ungewissheit, da oftmals jemand öffentlich als schuldig bezeichnet und verurteilt wird, obwohl diese Person als Täter*in unwahrscheinlich ist. Das bedeutet der Schuldige/die Schuldige treibt(e) frei immer noch sein/ihr Unwesen. Gruselfaktor garantiert!

In dieser Ausgabe fand ich vor allem das Interview mit den Krimi-/Thrillerautoren besonders aufschlussreich und interessant.

Daraus und aus der Ausführlichkeit und Detailverliebtheit lässt sich erkennen, dass die Reporter und Journalisten sich über einen längeren Zeitraum mit den Fällen befasst haben und viele Materialien gesammelt haben um so nah wie möglich an die wahren Ereignisse zu kommen. Zusätzlich haben mir die kurzen Geschichten und das Interview mit einer Kriminologin und Schriftstellerin gefallen, die einen gesellschaftskritischen Blick eröffnet hat.



Insgesamt auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man gerne Krimis/Thriller liest.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Süße und authentische Liebesgeschichte

#ichwillihnberühren
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In diesem dünnen Büchlein wird der Beginn einer sehr authentischen und ehrlichen Liebesbeziehung zwischen zwei jungen Männern geschildert. Aufgeteilt in Geschehnisse und Situationen aus 12 Tagen die in ...

In diesem dünnen Büchlein wird der Beginn einer sehr authentischen und ehrlichen Liebesbeziehung zwischen zwei jungen Männern geschildert. Aufgeteilt in Geschehnisse und Situationen aus 12 Tagen die in Wirklichkeit so (ähnlich) geschehen sind, werden diese aus den beiden Perspektiven der Beteiligten OJ und ER beschrieben. Dabei stehen vor allem die Gefühle, Gedanken, Sorgen und Bedenken im Vordergrund, da keiner der beiden weiß ob der jeweils andere Interesse an ihnen bzw. allgemein an Männern hat. Und diese Unsicherheit führt zu einem hin und her zwischen den beiden und sehr sehr langsamen Annäherungsversuchen, die wirklich total süß zu lesen sind. Aber nach einer Weile hatte ich das Gefühl dass sich das alles unnötig in die Länge zieht, weil keiner den Mut hat die Karten offen auf den Tisch zu legen. Natürlich ist es verständlich, dass sie nicht zu viel wagen und die Freundschaft nicht gefährden wollen, aber wie sagt man so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass es sich in echt so in der Art abgespielt hat und keine fiktive Geschichte ist. Unter diesem Gesichtspunkt ist es dann ganz in Ordnung und einfach nur authentisch, wenn auch auf Dauer etwas nervig und anstrengend.

Der Schreibstil beider ist definitiv verschieden und man kann einige Persönlichkeitsmerkmale anhand der Art die Geschehnisse und Gefühle zu beschreiben erahnen. Etwas Schwer tat ich mich mit dem Teil von OJ, der sich sehr viele Gedanken macht und in dessen Sorgen und Bedenken ich mich oft verloren habe und nicht ganz verstanden habe worauf er hinaus möchte. Das hat den Lesefluss ungemein gestört und das Verfolgen der Ereignisse erschwert. Da fand ich den Teil von ER wesentlich angenehmer, auch gut aufgelockert durch die Whatsapp Nachrichten.Andererseits empfand ich viele Gedankengänge als anregend und interessant, sodass ich mir selbst Gedanken über einige Punkte gemacht habe, vor allem die die eher aus der Sicht eines/einer Homosexuellen bestehen können.

Insgesamt eine wirklich tolle, wenn auch spannungsarme Geschichte über den Mut etwas zu wagen, auch wenn scheitern eine mögliche Option ist. Würde das Buch nicht auf wahren Begebenheiten beruhen, hätte ich ihm nur 3 Sterne gegeben. Da die beiden, wenn auch anonym, den Mut hatten etwas so Persönliches und Intimes zu veröffentlichen, gibt es dafür insgesamt 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Humorvoll, unterhaltsam und erotisch

Teach me Love: ONCE & TWICE
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Nach dem enttäuschenden Beziehungsaus mit ihrem Ex-Freund und ihrer plötzlichen Wohnungsnot zieht die junge Studentin Mel kurzfristig in das Internat, das von ihrem Vater geleitet wird. Dort trifft sie ...

Nach dem enttäuschenden Beziehungsaus mit ihrem Ex-Freund und ihrer plötzlichen Wohnungsnot zieht die junge Studentin Mel kurzfristig in das Internat, das von ihrem Vater geleitet wird. Dort trifft sie auf zwei charmante, doch hinter der Maske, vollkommen unterschiedliche Lehrer und es beginnt ein frivoles Abenteuer mit viel Spaß, Spannung und unerwarteten Erkenntnissen. Doch ihre gemeinsame Zeit ist nur begrenzt...

Was mich sofort bestochen hat, war der locker leichte und äußerst humorvolle Schreibstil, der teilweise so absurd, albern und sarkastisch ist, dass ich nicht mehr konnte vor Lachen. Die Autorin schafft so lustige Bezeichnungen und Beschreibungen für die Mitmenschen von Mel und betrachtet verschiedene Aspekte und Situationen von einer ganz neuen Perspektive die unkonventionell aber sehr erfrischend ist. Schnell hat man sich auf die lustigen, teilweise ernsten, Wortgefechte, von denen es viele gibt, eingelassen und kann sie genießen. Die Protagonisten waren mir alle sympathisch. Nur Pascal fand ich etwas Kühl, aber ich schätzte seine Ehrlichkeit und Direktheit. Jeder hat seinen eigenen ganz individuellen Charakter und man merkt, dass alle gut und authentisch ausgearbeitet wurden und dadurch überzeugen können. Mel ist offen, mutig, manchmal streitlustig und weiß was sie möchte und was nicht. Diese Offenheit hat mir besonders gut gefallen und sie mir sympathisch gemacht. Überrascht hat mich die Tiefe - insbesondere in Bezug auf Remo - ,die das Buch trotz vieler oberflächlicher Plänkeleien entwickelt und die echten Gefühle die sich aus der unverbindlichen sexuell beschränkten Bekanntschaft ergeben. Dadurch war der Ausgang der Geschichte zwar für mich ziemlich offensichtlich, dennoch wirkte es echt und konnte mich bezaubern. So gerne würde ich mehr von den beide lesen, denn sie sind durch und durch herzensgute Charaktere. Die anderen Bücher, die ebenfalls in dieser Welt spielen, werde ich mir auch holen um mehr über die anderen Charaktere, allen voran Pascal, zu erfahren.

Sehr witzig, wenn man den Humor mag, sexuell ziemlich freizügig, mit diversen ausdrucksstarken Charakteren, die man (teilweise) nur ins Herz schließen kann.