Box-Promoter Aris braucht den Befreiungsschlag gegen die drohende Insolvenz und organisiert einen letzten großen Kampfabend. Jessi vom Netto will ein besseres Leben für ihre kleine Tochter und muss sich ihrer Vergangenheit stellen. Und Serdar aus dem Späti denkt an nichts anderes als an einen Knockout am Freitag.
Eine Woche im Weddinger Kiez, jeder hat seine eigenen Pläne und eine andere Herkunft, aber alle haben dieselbe Heimat. Die Wege der Protagonisten irrlichtern jeden Tag schneller umeinander, bis sie bei der großen Fight Night schließlich aufeinanderprallen.
Ein Plot, der in die Sitze presst, Typen wie das echte Leben, ein unverwechselbarer Sound.
"Großer Bruder Zorn" hat mich sehr begeistert. In den kurzen Episoden, die aus der Sicht der verschiedensten Personen erzählt werden geht es, wie im Boxkampf, Schlag auf Schlag. In kurzen Sätzen nimmt ...
"Großer Bruder Zorn" hat mich sehr begeistert. In den kurzen Episoden, die aus der Sicht der verschiedensten Personen erzählt werden geht es, wie im Boxkampf, Schlag auf Schlag. In kurzen Sätzen nimmt die Geschichte immer mehr Fahrt auf. Ich freue mich schon sehr auf weitere Romane von Johannes Ehrmann
Mit "Großer Bruder Zorn" legt Johannes Ehrmann seinen Debütroman vor. Auf knapp 400 Seiten lernen wir eine Gruppe von Menschen rund um den fiktiven Bellermannplatz im Berliner Wedding kennen, und verbringen ...
Mit "Großer Bruder Zorn" legt Johannes Ehrmann seinen Debütroman vor. Auf knapp 400 Seiten lernen wir eine Gruppe von Menschen rund um den fiktiven Bellermannplatz im Berliner Wedding kennen, und verbringen eine Woche mit ihnen und ihren Sorgen, Ängsten, Nöten, Wünschen, Hoffnungen und Träumen. Die Geschichte glänzt mit echten Typen und einer geraden, unverfälschten Sprache. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass ich alle Protagonisten schon lange kenne, so vertraut waren mir die Charaktere. Der Spannungsbogen des Romans steuert unausweichlich seinem Höhepunkt zu, um in einem grandiosen, filmreifen und auch irgendwie lustigen Finale zu eskalieren. Johannes Ehrmanns Erstling ist ein starker Roman mitten aus dem Leben und dem Großstadtalltag. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf seine zukünftigen Werke.
Das Buch liefert uns einen perfekten Einblick in den Alltag von ganzen normalen Menschen, die vielleicht nicht unbedingt auf der begünstigten Seite des Lebens stehen, aber auch nicht total abgerutscht ...
Das Buch liefert uns einen perfekten Einblick in den Alltag von ganzen normalen Menschen, die vielleicht nicht unbedingt auf der begünstigten Seite des Lebens stehen, aber auch nicht total abgerutscht sind. Für sie ist das Leben ein täglicher Kampf. Die Figuren sind sympathisch und nah am Leben aufgebaut und man bekommt einen durchaus realistischen Einblick in ihr Dasein. Ich mag es auch, wenn viele kleine Geschichten am Ende irgendwie zusammen passen und zu einem großen Ganzen verschmelzen. Insofern hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich fand es unterhaltsam und interessant, der Schreibstil hat gut zu mir gepasst und auch das Cover fand ich passend zur Geschichte. Ich werde das Buch auf alle Fälle empfehlen.
Die Geschichte spielt in Berlin und hört sich damit auch sehr real für den Stadtteil an. Es gibt mehrere Bewohner um die es im Detail geht. Hauptfigur für mich ist Aris. Der sozusagen einen letzten Boxkampf ...
Die Geschichte spielt in Berlin und hört sich damit auch sehr real für den Stadtteil an. Es gibt mehrere Bewohner um die es im Detail geht. Hauptfigur für mich ist Aris. Der sozusagen einen letzten Boxkampf zur Rettung seiner Firma plant. Er trifft unterwegs im Norma noch ein Mädel das ihn stark interessiert. Durch die Verschuldung greift er wieder zum Alkohol was ich sehr traurig fand. Sein Bruder, der es scheinbar gepackt hat und anstatt dem kleinen Bruder zu helfen eher sich noch am Nichtgelingen erfreut. Schön fand ich, dass er am Ende alles laufen lässt und die Wahrheit ans Licht trägt. Nur so hat man die Möglichkeit ganz von vorne zu beginnen.
Serdar, mit dem Hobby boxen, will groß rauskommen und es gelingt ihm sogar ein Schwergewicht zu besiegen, leider bekommt es keiner mehr mit. Schade aber auch. Er kann froh sein, dass er trotzdem nur mit geringen Verletzungen davon gekommen ist. Er wird Vater, wenn sie denn das Kind behalten. Ich hoffe er bekommt sein Leben in den Griff.
Jessi zieht ihr Kind alleine groß und ist stetig auf der Flucht vor dem Kindsvater. Der saß scheinbar im Knast hat sich aber dort so gut geführt, dass er Freigang bekommt. Die Mutter von Jessi ist so herrlich beschrieben worden mit ihrem Männerverschleiß.
Der Flaschenfascho auch so ein niedlich beschriebener Kerl der im Freien mit Armeeuniform lebt und stetig Flaschen sammelt um sie in Alkohol einzutauschen. Er hat ja wirklich zu jeder Situation einen passenden Verhaltensspruch. Putzig geschrieben.
Dann noch der Juwelier, der sich in den Kopf gesetzt hat diesem Fisch zuzusetzen und am Ende richtet er zwar Chaos an, aber ob er den Fisch so damit getroffen hat. Wer weiß.
Rundherum ein gelungenes Buch, das Spaß beim Lesen bereitet.
Eine Millieustudio in einem der ärmlicheren Viertels Berlin. Der Autor Johannes Ehrmann versteht es fabelhaft, den Leser für eine Woche lang durch Berlin Weddinn zu führen, uns Leuten näherzubringen, die ...
Eine Millieustudio in einem der ärmlicheren Viertels Berlin. Der Autor Johannes Ehrmann versteht es fabelhaft, den Leser für eine Woche lang durch Berlin Weddinn zu führen, uns Leuten näherzubringen, die am Rande der Gesellschaft ihr Leben fristen und doch noch einem Traum nachjagen, dem Traum, dass es eines Tages doch noch besser werden kann. Wir lernen hierbei Aris kennen, er ist total verschuldet, ohne Arbeit. Doch er möchte es am Wochenende nochmals versuchen, als Promotor will er einen großen Boxkampf aufziehen,nochmals die große Kohle machen und dann die Schulden loswerden. Serdan jobbt in der Kneipe seines Stiefvaters. Er möchte für Aris antreten, er möchte der Star werden. Zuhause wartet nur seine schwangere Freundin auf ihn. Jessi sitzt an der Kasse beim Netto, alleinerziehende Mutter, der Freund war brutal, hatte sie bedroht, sitzt nun ein. Sie hat sich in Aris verguckt, sie möchte einmal glückjlich sein, eine Familie sein. Flaschenfascho sammelt Leergut, zieht mit seinem Wägelchen durch den Park, kauft sich vom Pfand wieder Alkohol, der ewige Kreislauf. Er träumt noch immer von seiner Zeit in der DDR, wo er beim Grenzschutz war. Und der Juwelier Hönow, der von den Rockern ausgeraubt wird und nun im Untergrund sitzt und auf Rache schwört. All diese Figuren mit allen Ängsten und Nöten begleiten wir eine Woche durch ihr Leben.Der Autor versteht es, uns die Sprache und das Leben dieser Leute so nahe zu bringen, dass man schon selbst glaubt, mit am Bellermannplatz zu sein. Selten habe ich durch ein Buch so tief in die Seele der Menschen blicken können, all ihre Sorgen und Nöte kennengelernt. Das Ende des Buches ist keinSieg, nein, denn bekanntlich kommt ,man aus diesem Millieu fast nicht mehr heraus. Gut geschrieben, gut erklärt. Mir waren die 395 Seiten des Buches viel zu kurz, denn sehr gerne hätte ich noch weitergelesen. Ein Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. Besonders auch als Geschenk geeignet. Denn erst wenn man das Buch aus gelesen hat, merkt man, wie gut es uns allen geht.