Cover-Bild Viel zu kurz und doch für immer
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Medizin und Gesundheit
  • Genre: Ratgeber / Lebenshilfe
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 20.02.2019
  • ISBN: 9783957345431

Viel zu kurz und doch für immer

Was wir durch den Tod unseres Kindes über uns, das Leben und Gott gelernt haben
Manche Kinder werden ihren Familien viel zu früh genommen. So erlebten es auch Alexander und Regina Neufeld. Ihr Samuel wurde nur 54 Tage alt. Regina Neufeld erzählt sehr persönlich von dem Verlust ihres Sohnes. Davon, was sie und ihr Mann in der schwierigen Zeit vor und nach der Geburt gefühlt, gefragt und gelernt haben. Wie sie mit dem Verlust umgegangen sind - und immer noch umgehen.

Dieses Buch macht Betroffenen Mut, offen mit ihren Gefühlen und Gedanken umzugehen und der Trauer Raum zu geben, sowie das Tabu des Schweigens zu brechen. Gleichzeitig ist es eine große Hilfe für Außenstehende, wenn es um den Umgang mit den Trauernden geht. Ein Buch über Trauer, Schmerz und Sehnsucht, aber auch - und vor allem - eine Geschichte der Liebe, Dankbarkeit und Hoffnung.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2019

Wenn ein Kind stirbt ...

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„...Schreiben hat eine therapeutische Wirkung, sagt man. Das kann ich bestätigen. Was ich nicht herausschreien konnte, durfte ich aufschreiben, und meine Seele holte dabei Luft...“

Das Zitat stammt von ...

„...Schreiben hat eine therapeutische Wirkung, sagt man. Das kann ich bestätigen. Was ich nicht herausschreien konnte, durfte ich aufschreiben, und meine Seele holte dabei Luft...“

Das Zitat stammt von eine Mutter, die nach 54 Tagen ihren Sohn verloren hat. Sie hat dieses Buch geschrieben und erzählt darin unter anderen ihre Geschichte.
Nach zwei gesunden Kindern freuen sich Alex und Regina Neufeld auf das dritte Kind. Doch nach einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt wird Regina wegen einer Unregelmäßigkeit auf dem Ultraschallbild zum Spezialisten geschickt. Weitere Untersuchungen und wechselnde Diagnosen folgen. Sicher diagnostiziert wird ein Herzfehler. Mittlerweile trägt das Ungeborene einen Namen: Samuel
Die Autorin beschreibt, wie die Familie zusammenhält und in dieser Zeit vor der Geburt gemeinsame Erlebnisse schafft. Gleichzeitig ringt sie um ihren Glauben. Sie beten darum, dass ihr Baby geheilt wird, sind aber auch bereit, die Situation zu akzeptieren, wenn das nicht geschieht.
Nach einer weiteren Routineuntersuchung muss Regina im Krankenhaus bleiben. Zwei Tage später wird der Junge mit einem Kaiserschnitt geholt, weil die Herztöne abnehmen. Erst nach der Geburt steht fest, dass Samuel neben seinem Herzfehler an einem Gendefekt leidet. Er hat nicht lange zu leben. Die Autorin fasst ihre Gedanken so zusammen:

„...Ich saß da, mit meinem kleinen Sohn auf dem Arm, und langsam wurde mir bewusst, dass er wirklich der kleine Vogel war, den ich vor mir gesehen hatte. Er war zu uns geflogen, aber er würde nicht lange bleiben...“

Die Hoffnung, den Jungen mit nach Hause nehmen zu können, wird sich nicht erfüllen. So nutzt die Familie jede Möglichkeit für Begegnungen im Krankenhaus.
Einen großen Raum im Buch nimmt die Zeit der Trauer. Hier beschreibt die Autorin nicht nur, was die Trauer mit ihr gemacht hat. Sie gibt aus ihren eigenen Erfahrungen heraus Ratschläge. Was hat ihr gut getan? Wie geht man damit um, wenn jeder in der Familie anders trauert? Wie schafft man Gemeinsamkeiten, aber auch Freiräume? Welche Reaktion der Umwelt war hilfreich, welche eher schmerzhaft?
Auch mit den medizinischen Möglichkeiten setzt sie sich auseinander. So stellt sie fest:

„...Pränataldiagnostik ist Segen und Fluch zugleich. […] Während sie vielen Babys das Leben rettet, raubt sie unzähligen Kindern das uneingeschränkte Lebensrecht. Und sie legt einen ungeheuren Druck auf die Eltern, die mit der Diagnose völlig überfordert sind...“

Der Schriftstil ist berührend. Die emotionale Achterbahnfahrt der Autorin zieht sich wie ein roter Faden durch die Seiten. Gebete und Blogeinträge werden kursiv wiedergegeben. Für besondere Momente sorgen die beiden Kinder. Sie haben Samuel von Anfang an geliebt und akzeptiert. Er ist in ihrer Erinnerung geblieben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Allerdings bin ich keine Betroffene. Deshalb kann ich mitfühlen beim Lesen, aber nicht nachfühlen, was die Eltern wirklich durchgemacht haben.