Wenn die Mauer des Schweigens bricht....
Sommer der VersöhnungEmily und Rose haben sich schon seit Jahren mit einer Mauer des eisigen Schweigens umgeben und einander denk Rücken gekehrt, Doch mit dem Tod der Mutter werden beide wieder miteinander und somit auch der ...
Emily und Rose haben sich schon seit Jahren mit einer Mauer des eisigen Schweigens umgeben und einander denk Rücken gekehrt, Doch mit dem Tod der Mutter werden beide wieder miteinander und somit auch der gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert.
Bei der Eröffnung des Testaments erfahren sie, dass sie das Erbe nur antreten können, wenn sie gemeinsam an einem Strang zeihen und ein gut gehütetes Geheimnis lüften können. Wird es der Mutter auch noch nach ihrem Tod gelingen, die beiden Schwestern zu vereinen ?
Darcie Chan entführt uns mit ihrem zweiten Roman "Sommer der Versöhnung" erneut nach Mill River und es ist fast schon wie ein Heimkommen. Man sieht altvertraute Ecken und fühlt sich sofort wohl in diesem Buch.
Die Wechsel zwischen den Zeitebenen gelingt Darcie Chan auch diesmal wieder sehr gut und so kann ich mir selbst ein Bild von den Ereignissen machen, die damals vorgefallen und deren Auswirkungen jetzt noch zu spüren sind.
Mir gefällt besonders gut, dass man einen sehr detaillierten Einblick in die Gefühle und Gedanken von Emily und Rose erhält, denn so kann man sich sehr gut in die beiden zerstrittenen Schwestern hineinfühlen und ihre Handlungen nachvollzeihen. Der tiefe Hass der beiden Frauen aufeinander ist für den Leser geradezu greifbar und die Frage nach dem Warum wird hier stückweise offenbart. Die Autorin formt dabei aus den einzelnen Informationen nach und nach ein stimmiges Gesamtbild, das mit wundervollen Landschaftsbeschreibungen von Mill River komplettiert wird.
Ihre Figuren sind sehr schön aufeinander abgestimmt, wirken authentisch und sorgen für sehr viel Abwechslung - egal ob es die beiden Schwestern sind, die sich meiden wie der Teufel das Weihwasser, oder Tante Ivy, die hier den Part der Vermittlerin innehat, oder auch all die anderen Bewohner des kleine Städtchens - eine bunte Gemeinschaft, die mich als Leser sofort adoptiert und so in ihrer Mitte aufnimmt.
Die Emotionen werden von der stilsicheren und flüssigen Schreibweise der Autorin getragen, verwickeln mich mit den Ereignissen und lassen mich so als Teil der Geschichte alles hautnah miterleben.
Ein gelungenes Buch über Familienbande, Zusammenhalt, Liebe und Verlust - reicht zwar nicht ganz an den Vorgänger heran, kann mich aber trotzdem begeistern.