Inselluft macht glückich
Sandra landet ungeplant in einem Lesekreis der kleinen Inselbuchhandlung, an dem neben einigen ihrer Freunde auch der neu zugezogene Lehrer Björn teilnimmt. Nicht nur die Diskussionen über Bücher sondern ...
Sandra landet ungeplant in einem Lesekreis der kleinen Inselbuchhandlung, an dem neben einigen ihrer Freunde auch der neu zugezogene Lehrer Björn teilnimmt. Nicht nur die Diskussionen über Bücher sondern auch Björn üben eine Anziehungskraft auf Sandra aus, der sie sich nur schwer entziehen kann. Es gibt dabei nur ein Problem – sie ist Analphabetin und bisher ist das ein gut gehütetes Geheimnis.
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Den ersten Satz der Geschichte hatte ich noch nicht ganz zu Ende gelesen und war doch schon wieder voll im Griff meiner Inselsehnsucht. Nur zu gerne bin ich deshalb mit Sandra auf der Fähre zurück zur Insel gefahren, um sie dort die nächste Zeit über zu begleiten.
Sandras Problem wird zum zentralen Mittelpunkt ihres Lebens. Über viele Jahre ist es ihr bislang erfolgreich gelungen durch Ausreden (Brille vergessen), elegante Umwege und ihr phänomenales Gedächtnis diese Klippe zu umschiffen, jetzt aber hat sie sich auf den Lesekreis eingelassen und weiß nicht mehr aus noch ein. Dabei hat sie selbst eine Geschichte verfasst und dort auswendig vorgetragen, die alle Teilnehmer beeindruckt hat. Ihr Blick für „Die Farben der Insel“ ist eine Liebeserklärung an ihre Insel mit ihren 4 Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft.
Neben dem Umgang und der Bewältigung des Alphabetismus gibt es wieder jede Menge stimmungsvolle Inselatmosphäre, sei es als Wattwanderung oder als Sonnenbad in den Dünen. Bei Fahrradtouren über Land kann man die Weite der Landschaft genießen und sich den Wind durch die Haare pusten lassen. Schön war auch das Wieder“sehen“ mit den alten Bekannten aus der kleinen Inselbuchhandlung.
Für mich war dies wieder ein Wohlfühlroman, bei dem die Seele baumeln und die Fantasie auf Reisen gehen kann zum Inselluft schnuppern. Denn Inselluft macht glücklich!