Ich liebe stimmungsvolle Sachbücher, in denen mystische Orte und Spukgeschichten thematisiert werden und so stieß ich beim Stöbern dann auch auf Gabriele Hasmanns aktuelles Sachbuch. Die Autorin und Journalistin, ...
Ich liebe stimmungsvolle Sachbücher, in denen mystische Orte und Spukgeschichten thematisiert werden und so stieß ich beim Stöbern dann auch auf Gabriele Hasmanns aktuelles Sachbuch. Die Autorin und Journalistin, hat für „Spuk in Bayern“, zahlreiche geschichtsträchtige und geheimnisumwobene Orte besucht, Einheimische befragt und interessante Geschichten zusammengetragen, die einem beim Lesen die eine oder andere Gänsehaut bescheren.
Sie verzichtete aber dabei völlig auf einen effektheischenden Erzählstil, so dass sich diese Storys gut lesen lassen.
Wer schon immer wissen wollte, was sich einst auf dem Marienplatz in München zugetragen hat und welche düsteren Gestalten dort umgehen sollen; mehr erfahren möchte über spukende Nonnen, seltsame Vorkommnisse rund um König Ludwigs Märchenschloss Neuschwanstein oder abgelegene Höfen, in eigentlich beschaulichen Dörfern, die von Einheimischen bis heute lieber gemieden werden, weil dort einst schlimme Verbrechen verübt wurden und die Seelen der Hingemeuchelten keine Ruhe fanden, macht mit diesem 168 Seiten langen Buch nichts verkehrt.
Sowohl historisch interessierte Leser, als auch Fans von Spukgeschichten werden an Gabriele Hasmanns Buch gleichermaßen Gefallen finden. Zu jedem Spukort, legt sie zuvor die historischen Fakten akribisch und informativ dar- beschreibt den Werdegang der Akteure, die später zu Spukgestalten wurden und lässt sogar Augenzeugenberichte miteinfließen.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt von diesem Buch und empfehle es gerne weiter, wenn ich mir auch, zum Text, stimmungsvolle Fotos der besprochenen Orte gewünscht hätte, die aber leider nicht vorhanden sind.
Hier noch ein kleiner Überblick der Orte, die behandelt werden:
Marienplatz München, Schloss Berg, Schloss Neuschwanstein, Gemeinde Wolferstadt/ St. Ulrichs-Kapelle, Gemeinde Hesrching am Ammersee/Ramsee, Schloss Ortenburg/Markt Ortenburg, Stadt Schongau/Galgenbichl, Kaufbeuren, Gemeinde Waidhofen/Hinterkaifeck, Stadt Passau/Triftsperre/Ilzufer/Hals, Heining, Gemeinde Neuburg am Inn/Abrahamhof, Markt Eichendorf/Thomasbach, Kloster Wessobrunn, Burg Wolfsegg, Rosenheim, Gemeinde Oberausdorf/Vierzehn-Nothelfer-Kapelle, Klosterburg Kastl.
Kurz gefasst: Auch in Bayern wird gespukt- Informative, unterhaltsame Geschichten mit Gänsehautfaktor.
Jedes Jahr, am 6.Januar, kommen die Sherlockians zusammen, um dem fiktiven Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Gedenken, dessen geistiger Schöpfer, Sir Arthur Conan Doyle war. Der ...
New York im Jahre 2010:
Jedes Jahr, am 6.Januar, kommen die Sherlockians zusammen, um dem fiktiven Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Gedenken, dessen geistiger Schöpfer, Sir Arthur Conan Doyle war. Der berühmte Schriftsteller, ließ seinen berühmten Detektiv schließlich an diesem Tag das Licht der Welt erblicken. Doch in diesem Jahr will Alex für Furore sorgen, denn er hält ein ganz besonderes Mitbringsel für seine Mitstreiter parat. Angeblich ist er im Besitz, des seit vielen Jahrzehnten verschollenen Tagebuchs von Sir Arthur Conan Doyle.
Besagtes Tagebuch schließt die Lücke der Schaffensperiode des Autors, zwischen Sherlock Holmes Tod an den Reichenbachfällen, der einige Jahre andauernden Schreibpause von Doyle und der triumphalen Auferstehung von Holmes, in „Der Hund von Baskerville“. Doch immer schon wunderten sich die Sherlockians, wieso Sherlock Holmes, nach seiner literarischen Wiedergeburt, plötzlich so völlig anders gestrickt war. Der neue Holmes, war zynischer, egozentrischer und vor allem skrupelloser, als zuvor. Auch seinen Mitmenschen und vor allem der Polizei gegenüber.
Als Harold, frischgebackener, aber bereits ausgezeichneter Sherlockianer, von Alex Fund erfährt, ist er wie elektrisiert. Denn genau wie alle anderen Mitglieder der Vereinigung, erhofft er sich durch das Tagebuch Aufklärung. Als er Alex im Foyer des Hotels in New York dann begegnet, bemerkt er überrascht, dass Alex sich verfolgt fühlt. Er glaubt, dass ihm jemand das Tagebuch abspenstig machen will und zieht sich, bevor Harold oder andere Sherlockianer überhaupt Fragen über das Buch stellen können, früh zurück auf sein Zimmer.
Am nächsten Morgen, als Alex das Buch vorstellen möchte, glänzt der Sherlockianer allerdings durch Abwesenheit.
Nur wenig später entdecken Harold, die freie Journalistin Sarah und ein anderes Mitglied der Vereinigung, Alex erdrosselt im Hotelzimmer auf. Harolds detektivischer Spürsinn ist geweckt. Er versucht wie Holmes zu denken und findet tatsächlich etwas. Mit Blut hat jemand das Wort „Elementar“ unterhalb des Schreibtisches, an die Wand geschrieben. Auch in einem Fall von Holmes wurde besagtes Szenario bereits geschrieben. Harold will unbedingt herausfinden, wer Alex ermordet hat und wo sich das Tagebuch befindet. Finanzielle Unterstützung bekommt er von seinem Auftraggeber Sebastian, einem Urenkel des berühmten Schriftstellers Doyle und von Sarah. Eine obskure Schnitzeljagd beginnt, die sie über den großen Teich führt. Und nicht nur Harold und Sarah suchen fieberhaft nach Alex Mörder und dem verschollenen Tagebuch. Und diese Gegenspieler scheinen äußerst entschlossen zu sein, sich ihnen in den Weg zu stellen…
London 1893:
Der Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle, hat seine Schöpfung, den, wie er findet, unsympathischen Detektiv Sherlock Holmes dermaßen satt, dass er ihn regelrecht hasst. Von seinem Hass erzählt er auch seinem engen Freund Bram Stoker, der sich insgeheim über Doyles Frust amüsiert. Doch nur wenig später reicht es Doyle- er lässt seinen Romanhelden sterben. Anfangs ist er erleichtert, froh darüber, dass er nun Zeit hat, etwas anderes schreiben zu können. Doch die Holmes Fangemeinde ist groß und erstreckt sich auf alle Bevölkerungsschichten. Sie gängeln und nerven Arthur dermaßen damit, Sherlock Holmes wiederauferstehen zu lassen, dass Arthur dringend Ablenkung benötigt. Als eine, an ihn adressierte Briefbombe, in seinem Arbeitszimmer explodiert- kurz zuvor konnte er dem Paket noch einen Papierschnipsel entnehmen, ist seine Neugierde geweckt. Da die Polizei sein Anliegen nicht ernst nimmt, will er auf eigene Faust herausfinden, wer ihm kürzlich die Bombe geschickt hat und was das alles mit mehreren Frauenmorden zu tun hat, die sich kürzlich in London ereigneten. Unterstützung erhält er dabei von seinem geschätzten Freund, Bram Stoker, der allerdings keinesfalls so einfach gestrickt ist, wie Holmes Kompagnon, Dr. Watson…
Schon von Kindesbeinen an, liebe ich den „Sherlock Holmes“ Stoff, aber vor allem die sehr eigenen, genialen Ermittlungsmethoden des wohl, berühmtesten Detektivs der Romangeschichte und schaue auch heute noch gerne die alten in schwarz-weiß abgedrehten „Sherlock Holmes“ Filme und Serienfolgen. Ich finde, einen Großteil macht, neben den Ermittlungsmethoden, die besondere Atmosphäre aus, das gewisse Flair, das aus allen Poren der Geschichten dringt.
Mich interessierte im Vorfeld zunächst, ob es dem Autor dieses Romans, der gleich auf zwei Zeitebenen spielt, gelingen würde, dieses besondere Flair einfangen zu können, wenn er Holmes Schöpfer ermitteln lassen würde, im London um die Jahrhundertwende. Und in der Tat ist Graham Moore, der Filmfans sicherlich bereits seit seines prämierten Drehbuches zu „The Imitation Game“ (seinerzeit verfilmt mit u.a. Benedict Cumberbatch), ein Begriff sein dürfte, das auf ganzer Linie gelungen.
Neben der Tatsache, dass der Autor einen sehr ansprechenden, mitreißenden und bildhaften Schreibstil besitzt und es versteht, seinen Figuren nicht nur intelligente, sondern auch nachdenklich machende Dinge in den Mund zu legen, mochte ich es, als kleiner Histo-Roman- Pingel sehr, dass sich Graham Moore im Vorfeld sehr viel mit Sir Arthur Conan Doyles Leben und Schaffen auseinander gesetzt hat und sich die Protagonisten in der Vergangenheit zeitgemäß und gehoben ausdrücken, so dass das historische Flair gewahrt bleibt.
Amüsanterweise finde ich, dass Harold, der in der Gegenwart ermittelt und nach dem verschollenen Tagebuch von Doyle fahndet, auf eine gewisse Art und Weise, ein wenig altmodisch gestrickt wirkt und so fühlt sich der Gegenwartshandlungsstrang nicht wirklich nach der Jetztzeit an. Dennoch finde ich, dass die Geschichten beider Zeitebenen, unglaublich packend erzählt werden, selbst wenn es in dem Buch nicht wirklich an Spannungsmomenten wimmelt. Ich tue mich auch schwer damit, diesen Roman als übliche Krimilektüre anzupreisen. Ich würde eher dazu tendieren, „Der Mann, der Sherlock Holmes tötete“, als unterhaltsame Romanlektüre zu bezeichnen, für alle diejenigen, die Spaß an kniffligen Rätseln besitzen oder immer schon Einblicke in das spannende Leben von Sir Arthur Conan Doyle gewinnen wollten. Der Schriftsteller scheint ein vielschichtiger und interessanter Zeitgenosse gewesen zu sein; übrigens wird hier auch seine Freundschaft mit Oscar Wilde kurz angerissen, obwohl dieser jedoch leider keinen Auftritt hat in diesem Roman und ich fand die Einblicke in Doyles komplexe Gedanken und Gefühlswelt (selbst wenn diese ja leider auch nur Graham Moores Vorstellungskraft geschuldet und rein fiktiv ist) sehr spannend.
Sir Arthur Conan Doyle und Bram Stoker bekommen in diesem Roman Konturen, bleiben nicht nur blasse Abziehbildchen; man merkt mir sicherlich meine Begeisterung an, während ich diese Zeilen tippe.
Interessant fand ich das Nachwort des Autors, in dem er verrät, was an seinem Roman wahr, und was Fiktion ist. In der Tat hat Graham Moore da eine mysteriöse, wahre Story aufgestöbert und diese in einem, atmosphärisch dichten, sehr komplexen, freilich größtenteils fiktiven Unterhaltungsroman verarbeitet.
Eine Warnung an Schnellleser, die lieber einen leichten Lesestoff vor sich haben, der sich ohne Probleme und ohne größeres Nachdenken weglesen lässt- Für diejenigen ist „Der Mann, der Sherlock Holmes tötete“, definitiv das falsche Buch! Graham Moore fordert durchaus seine Leser, lädt sie dazu ein, sich die Szenerien bildhaft vorzustellen, die er manches Mal beinahe poetisch beschreibt und zu meiner Freude, findet sich vor jedem neuen Kapitel entweder ein Zitat aus diversen Holmes Romanen/Geschichten oder Zitate von Sir Arthur Conan Doyle selbst.
Für mich war dieser Roman ein absolutes Lesehighlight; bislang sogar das Lesehighlight in 2019.
Kurz gefasst: Kombiniere: Packende Mischung aus Doyle Biografie, Krimi und Unterhaltungsroman. Ein lohnenswertes Buch, für das man sich Zeit beim Lesen nehmen sollte, um alle interessanten Details und Fakten aufzugreifen. Nicht nur für Fans des berühmten fiktiven Meisterdetektivs zu empfehlen.
Charlie kann sein Glück kaum fassen, als sein Kumpel Kutschi an ihn herantritt, der nun, unter anderem, in Personenschutz macht. Charlie soll einen Herren aus der Vorstandsetage des kürzlich bankrott gegangenen ...
Charlie kann sein Glück kaum fassen, als sein Kumpel Kutschi an ihn herantritt, der nun, unter anderem, in Personenschutz macht. Charlie soll einen Herren aus der Vorstandsetage des kürzlich bankrott gegangenen Flugunternehmens Air Brandenburg, vor dem aufgebrachten Volk beschützen, denn CEO Dr. Dr. Hundt gehört momentan nicht wirklich zu den beliebtesten Promis in Berlin. Immerhin kann sich der gute Doktor, trotz des Bankrotts, seine zukünftige Arbeitslosigkeit mit 11,3 Millionen Euro versüßen. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Angestellten. Charlie wird für seinen Bodyguard-Dienst ebenfalls fürstlich belohnt und anfangs halten sich seine Skrupel, Hundt zu beschützen, in Grenzen; schließlich hat auch Charlie laufende Ausgaben, die gedeckt werden müssen.
Während Charlie in seinem neuen Job alles gibt und Hundt und dessen Frau Kim durch die Gegend kutschiert, wird Charlies Bruder Holger, zu einem vermeintlichen Selbstmord gerufen. Der Tote war ein Angestellter von Hundt und so schließt sich der Kreis. Schon wieder werden die beiden Bullenbrüder in einen Kriminalfall verwickelt. Doch wird Charlie sich dazu hinreißen lassen, seinen neuen Arbeitgeber zu bespitzeln?
Alle guten Dinge sind drei, sagt man und in der Tat gilt das, für meinen Geschmack, auch für den dritten Teil der Bullenbrüder-Reihe des Autorenduos.
In Sachen Humor, passte bereits in „Tote haben keine Freunde“ und „Tote haben kalte Füße“ alles, doch ich vermisste Ecken und Kanten bei den Protagonisten, zudem fand ich, waren die Kriminalfälle da noch eher Nebensache. „Tote haben keine Ferien“, mag zwar ebenfalls ein witziger, launiger Cosy-Krimi sein, doch diesmal hat das Autorenduo Hans Rath & Edgar Rai, die Ermittlungsarbeit ein wenig mehr in den Fokus gestellt als sonst, was dem Buch sehr gut getan hat. Und auch Charlie und Holger, haben an Konturen gewonnen. Man darf als Leser ihren zahlreichen Gedankengängen folgen und kann nun besser verstehen, wie die Bullenbrüder ticken.
Zu meiner großen Freude, ist auch Mutter Anita wieder mit von der Partie. Und ihre Romanpassagen sorgen erneut für amüsante Momente. Immerhin hat sich Anita mit Jean-Pierre, einen jüngeren Lover angelacht, der einst bei Air Brandenburg beschäftigt war und nun demonstriert sie gegen die ungerechte Behandlung der Beschäftigten, mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Was ihren Söhnen, beinahe, vor Schreck das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Ich fand, „Tote haben keine Ferien“, bietet eine gute Mischung- sowohl Cosy-Krimileser werden hier auf ihre Kosten kommen, als auch Fans humoriger, schräger Geschichten.
Wer schrullige Charaktere mag und gerne lacht, sollte diese Reihe unbedingt ausprobieren. Zwar spielt diese Reihe in Berlin und wartet mich reichlich Lokalkolorit auf, doch könnte ich mir, auch gut, eine weitere Serie des Autorenduos vorstellen, die vielleicht im Ruhrgebiet angesiedelt wird- denn schräg und schrullig (liebevoll gemeint) können wir hier auch!
Meine Lieblingsszenen waren in diesem Band die mit Charlie und Kutschi- herrlich, wie Kutschi, Charlie als ehemaligen Bodyguard von Bruce Willis anpreist!
Kurz gefasst: Ein Fall für Zwei- Holger und Charlie ermitteln wieder. Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit. Empfehlenswert! Mein Lieblingsband der Reihe bislang.
Andrea wacht schwer verletzt und blutüberströmt in ihrem Auto auf. Es fällt ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Dem Rettungshelfer kann sie noch zuflüstern, dass sie jemandem ausgewichen ...
Gegenwart:
Andrea wacht schwer verletzt und blutüberströmt in ihrem Auto auf. Es fällt ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Dem Rettungshelfer kann sie noch zuflüstern, dass sie jemandem ausgewichen ist, der plötzlich auf der Fahrbahn stand, bevor sie erneut ohnmächtig wird. Das nächste Erwachen für Andrea, wird beängstigender. Sowohl ihr Ex-Verlobter, als auch ihre Adoptivmutter stehen an ihrem Bett und treiben sie zur Eile an. Andrea darf das Krankenhaus verlassen- sie hat lediglich eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen. Doch Andrea spürt sogleich, dass ihr beide etwas verheimlichen. Nur wenig später erfährt sie, als sie den Fernseher zu Hause einschaltet, dass ihr Zwillingsbruder Eli, angeblich eine junge Frau grausam zugerichtet und ermordet hat und sich auf der Flucht befindet.
Andrea ist fassungslos, obwohl es nicht das erste Mal ist, dass Eli mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Bereits vor vielen Jahren wurde er des zweifachen Mordes angeklagt und für einige Jahre weggesperrt. Er bekam nur nicht lebenslänglich, weil er noch zu jung war. Und schon damals hielten Psychologen und die Polizei Eli für eine tickende Zeitbombe. Andrea ist schnell klar, dass Eli auf einem Rachefeldzug ist…
15 Jahre zuvor:
Die Zwillinge Andrea und Eli sind zwölf Jahre alt und leben zusammen mit ihrer Mutter Cassie und ihrem neuen Mann Sergio, in dessen Haus. Da Sergio Inhaber einer Möbelfirma ist, geht es ihnen finanziell jetzt ganz gut. Doch während Eli, in der Schule schnell neue Freundschaften schließt und beliebt ist, wird Andrea von ihren Mitschülerinnen gemobbt, besonders ihre Klassenkameradin, Leeanne, behandelt sie grausam. Andrea ist jedoch viel zu sanftmütig, als dass sie sich trauen würde, sich zu wehren. Und dann, eines Tages, brennt das Elternhaus lichterloh, Cassie und Sergio kommen in den Flammen um, doch Eli zieht Andrea in letzter Sekunde aus dem Haus. Andreas Bruder wird von der Polizei in Gewahrsam genommen- sie sieht ihn viele Jahre nicht mehr wieder. Dafür überschlägt sich die Presse mit Schlagzeilen über den soziopathischen Zwölfjährigen, der seine Eltern ermordete. Andrea will nichts mehr mit Eli zu tun haben, schottet sich ab, doch fünfzehn Jahre später holt sie die Vergangenheit erneut ein, als ihr Bruder für neue Schlagzeilen sorgt…
„Böser als Du denkst“, ist mein erster Roman von Nina Laurin. Deklariert als Psychothriller und mit einem spannenden Klappentext versehen, weckte das Buch schnell mein Interesse. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, jeweils aus Andreas Perspektive; also in Ich-Form.
Wenn man diese Erzählform mag, wird man schnell hineinkommen in die Story; Nina Laurin hat einen flüssigen Schreibstil und ihre Romanheldin Andrea, weckt rasch die Neugierde der Leser. Man kann sich gut in die junge Frau hineindenken, die so viel mitgemacht hat und leidet mit ihr mit. Aber, dieser Pageturner, den ich innerhalb von einem Tag ausgelesen hatte, lebt vor allem von den unerwarteten Wendungen. Zugegeben, als Krimi und Thrillervielleser, hatte ich schnell einen gewissen Verdacht, wohin sich die Story entwickeln würde, doch in vielen Dingen hat mich mein Bauchgefühl getrogen. Bis ca. hundert Seiten vor Ende, tappte ich immer noch im Dunklen.
Was mir gut gefallen hat, war, dass Andrea sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt; anfangs fürchtete ich, sie würde die passive, ängstliche Frau bleiben, doch dem ist gottlob nicht so und da die Autorin es versteht, die Neugierde ihrer Leser immer wieder aufs Neue zu schüren, kann man das Buch einfach nicht zur Seite legen, bis man alles Wissenswerte erfahren hat.
Okay, eine Einschränkung gibt es schon, für Leser, die Psychothriller gleichsetzen mit einer literarisch blutigen Metzelplatte- man bekommt hier keinesfalls einen Roman in Stile einer Karin Slaughter geboten. Und es sind auch keine nervenzerfetzenden Spannungselemente enthalten, sieht man einmal vom Showdown am Ende, ab. Dennoch ist es ein Psychothriller, der packend erzählt wird und sich von der Neugierde seiner Leser nährt.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Lesezeit verging für mich wie im Flug, so dass ich für „Böser als Du denkst“, eine Leseempfehlung aussprechen möchte.
Kurz gefasst: Packender Pageturner, der sich von der Neugierde seiner Leser nährt.
Die mittellose Sophia wird von ihrer Familie schlicht und ergreifend „die Maus“ genannt, weil sie nicht nur unscheinbar aussieht, sondern auch stets im Hintergrund bleibt. Aber was soll sie auch anderes ...
Die mittellose Sophia wird von ihrer Familie schlicht und ergreifend „die Maus“ genannt, weil sie nicht nur unscheinbar aussieht, sondern auch stets im Hintergrund bleibt. Aber was soll sie auch anderes tun, da sie auf die Güte ihres Onkels und ihrer Tante angewiesen ist, die Sophia zwar in ihrem Hause leben lassen, doch dies eher schlecht als recht. Selbst die Dienstboten sind besser gekleidet, als sie selbst. Als im Dorf das Gerücht umgeht, dass der blinde Viscount Darleigh zurückgekehrt ist, um einige Zeit in seinem Haus zu verbringen, sehen Sophias Verwandte dies als Zeichen, dass Vincent womöglich der ersehnte Gatte für ihre Tochter Henriette sein könnte und planen auf einem Ball, der zu Vincents Ehren im Dorf gegeben wird, dass Henriette Vincent in eine kompromittierende Situation bringen soll, bis diesem keine andere Wahl mehr bleibt, als Henriette die Ehe anzubieten. Doch Sophia, die ahnt, dass ihre Familie etwas Arges im Schilde führt, vereitelt ihre Pläne, in dem sie Vincent aus einer sehr verfänglichen Situation in letzter Minute rettet. Als Dank wird sie von ihrer Familie gleich noch in der Nacht vor die Tür gesetzt und übernachtet in der Dorfkirche, wo sie am nächsten Morgen vom Vikar aufgefunden wird.
Als Vincent davon erfährt, eilt er sogleich zum Haus des Vikars und bietet der verdutzten Sophia die Ehe an. Diese ist zunächst alles andere als überzeugt von seinem Vorschlag, denn sie fürchtet, Vincent zur Last zu fallen. Dabei ist Vincent überaus froh, Sophia die Ehe antragen zu können, da seine Familie ihn bereits seit einiger Zeit versucht mit den unmöglichsten Frauen zu verkuppeln, damit er nicht mehr allein mit seiner Behinderung ist. Auch ihre Verhätschelei, selbst wenn sie nur gut gemeint ist, kann er nicht ertragen und er spürt sogleich, dass Sophia aus einem anderen Holz geschnitzt ist.
Allerdings muss er, nachdem sie seinen Heiratsantrag angenommen hat, erst einmal daran arbeiten, ihr angekratztes Selbstbewusstsein aufzupolieren, das ihr zuvor von ihrer Familie genommen wurde…
„Wie ein Herz in dunkler Nacht“ gehört zur „Suvivor’s Club“ Reihe von Mary Balogh. In der Serie finden Mitglieder des genannten Clubs nacheinander die Frau oder den Mann fürs Leben. Alle verbindet, trotz unterschiedlicher Vorgeschichten, ein Schicksal bzw. ein Trauma. Sie sind durch den Krieg seelisch oder auch körperlich versehrt. Nachdem in „Überleben für die Liebe“, der im Umgang mit anderen etwas grob wirkende Hugo seine bessere Hälfte fand, erzählt Mary Balogh diesmal die Geschichte über den, seit dem Krieg erblindeten Vincent, der anfangs noch ein wenig gefangen ist, zwischen seinem Bedürfnis frei und ohne Einmischungen von Seiten seiner Familie leben zu können und gewissen Ängsten. Wie die Autorin diese schildert und auch Vincents Umgang mit seiner Blindheit, fand ich sehr unter die Haut gehend und glaubwürdig geschildert.
Vincent ist ein Romanheld, der zwar ab und an von Panikattacken heimgesucht wird, diese jedoch mutig bekämpft und nicht mit seinem Schicksal hadert oder sich gar selbst bemitleidet. Man schließt ihn sehr schnell in sein Leserherz, weil er auch sonst sein Herz auf dem rechten Fleck trägt. Er ist durch und durch ein sogenannter Gentleman, ist aber durchaus auch mal zu Späßen und Streichen aufgelegt, was ihn sehr sympathisch und liebeswert macht.
Sophia hingegen hadert zwar ebenfalls nicht mit ihrem Schicksal, von ihrer Familie so schlecht behandelt zu werden, legt jedoch leider kaum Selbstbewusstsein an den Tag. Sie wiederholt mir ein wenig zu oft, dass sie keine Schönheit ist und eigentlich kaum die richtige Frau für Vincent, der als, schön wie ein Engel beschrieben wird, ist. Jedoch hat sie auch eine andere Seite. Sie ist clever, humorvoll und zeichnet heimlich mit spitzer Feder gewisse Alltagssituationen, in denen ihre Familie nicht so gut wegkommt, was ich dagegen als sehr amüsant beschrieben fand.
Wie Vincent und Sophia sich in ihrer Ehe langsam besser kennen und lieben lernen, wird ebenfalls mit dem richtigen Timing erzählt, so dass man sich als Leser entspannt zurücklehnen und die romantischen Romanpassagen genießen kann. Ich fand die Love Story zwischen den beiden sehr süß beschrieben und natürlich haben auch die übrigen Mitglieder des Survivor’s Club einige Auftritte im Roman, so dass ich nun schon sehr neugierig auf die Folgebände geworden bin. Obwohl sich gegen Ende des Romans kleine Längen einschleichen, die jedoch eigentlich nicht wirklich der Rede wert sind, weil die Geschichte ansonsten so wunderschön geschrieben ist, hat mir dieser 2. Teil der Reihe um Längen besser gefallen, als Teil 1. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt ansprechend und die gute Übersetzung rundet diesen tollen Regency ab.
Kurz gefasst: Berührender, romantischer 2. Teil der Survivor’s Club Reihe, der mir sogar ein paar Tränchen entlockt hat.