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Veröffentlicht am 05.04.2019

Langatmige Geschichte über nichtssagende Charaktere, hier überzeugt nur der schöne Ort Rom

Sterne über Rom
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Die 27-jährige Francesca stammt aus London, arbeitet aber seit einiger Zeit als Fremdenführerin in Rom. Auf ihrem Blog "Römische Liebschaften", den immer mehr Menschen lesen, berichtet sie über alles, ...

Die 27-jährige Francesca stammt aus London, arbeitet aber seit einiger Zeit als Fremdenführerin in Rom. Auf ihrem Blog "Römische Liebschaften", den immer mehr Menschen lesen, berichtet sie über alles, was sie an der Stadt liebt. Durch einen Zufall findet sie in der Mülltonne vor ihrem Apartment eine Designerhandtasche, die sie der Besitzerin glücklicherweise überbringen kann. Es handelt sich um Principessa Elena Damiani Pignatelli della Mirandola, eine ältere Dame, der besagte Handtasche gestohlen wurde. Aus Dankbarkeit bietet sie Cesca 5.000 € an, die diese ablehnt, obwohl sie das Geld gut gebrauchen könnte. Als Cesca am folgenden Tag aufgrund ihrer Unpünktlichkeit ihre Anstellung verliert, kommt ihr das Angebot von Elena gelegen, die eine Schriftstellerin für ihre Memoiren sucht. Cesca besucht Elena daraufhin regelmäßig in ihrem Palast und taucht durch zahlreiche Fotos und ihre Erzählungen tief in ihre Lebensgeschichte ein, um ihre Biographie zu verfassen.
In der Zeit sackt ein Teil des Gartens von Elena mehrere Meter tief ein und offenbart die für Rom typischen Hohlräume. Bei den Arbeiten vor Ort lernt Cesca den Speläologen Nico Cantarelli kennen, den sie trotz seiner überheblichen und feindseligen Art anziehend findet.

Der Plot machte mich neugierig, aber schon bald habe ich mich gefragt, warum man ausgerechnet über Elena eine Biographie veröffentlichen sollte, über eine Frau, die in ihrem Leben nichts weiter geleistet hat, als unfassbar reich geboren und einen Adeligen geheiratet zu haben.
So erfährt man in Rückblenden aus ihren Erzählungen und aus neutraler Sicht, wie sich ihr Leben ab ihrem 16. Geburtstag und der daran anschließenden sehr frühen Hochzeit veränderte. Sie rutschte von einer Ehe in die nächste und fiel immer wieder auf zunächst charmante Männer herein, die es aber offenbar nur auf ihr Geld abgesehen hatten. Gegenüber Cesca stellt sie ihr Leben weitgehend rosiger dar.

Elenas Charakter blieb für mich völlig nichtssagend, wohingegen Cesca aufgrund ihrer Vergangenheit, die lange im Verborgenen bleibt, zumindest etwas geheimnisvoll wirkte.
Besser gefallen hat mir, was man im Verlauf der Handlung über die Heilige Stadt, über ihre Architektur und Geschichte, erfahren hat, Aspekte die selbst Cesca als Fremdenführerin nicht wusste. Ihre anfängliche Aversion gegenüber Nico entwickelte sich dann zu einer ach so vorhersehbaren, trivialen Liebesgeschichte.
Insbesondere Elenas Geschichte, die den größten Umfang des Romans ausmachte, konnte mich in keinster Weise fesseln, mich nervte die naive Art ihrer jüngeren Lebensjahre, die scheinbar überhaupt nichts mit der Persönlichkeit in der Gegenwart gemeinsam hatte. Elenas Beschönigungen und Cescas undurchsichtige Vergangenheit als Juristin waren mir zu aufgesetzt geheimnisvoll, ohne dass sie es wert waren. Die Dialoge zwischen Cesca und Nico empfand ich albern und die Aufdeckung von Elenas Vergangenheit entpuppte sich als recht abenteuerliche, für mich wenig glaubhafte Räuberpistole, um dann wieder den Bogen zu Cescas Tätigkeit als Rechtsanwältin zu spinnen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Die Charaktere bleiben sehr distanziert, die eigentlich emotionale Geschichte sowie die Einzelschicksale konnten mich nicht bewegen.

Als die Tage ihr Licht verloren
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Linda und Brigitte Hoffmann sind Schwestern, die seit ihrer Kindheit unzertrennlich sind. Linda ist die ältere, temperamentvollere der beiden, die den Schuhmachermeister Erich Kupfer heiratet und anschließend ...

Linda und Brigitte Hoffmann sind Schwestern, die seit ihrer Kindheit unzertrennlich sind. Linda ist die ältere, temperamentvollere der beiden, die den Schuhmachermeister Erich Kupfer heiratet und anschließend in dessen Geschäft mitarbeitet. Gitte ist die vernunftbegabtere, die als Sekretärin im Reichsinnenministerium arbeitet und Ambitionen hat, als Juristin Karriere zu machen.
Den Träumen der beiden wird jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges jäh ein Ende gesetzt. Erich wird gleich zu Beginn von der Wehrmacht eingezogen, um in Polen zu kämpfen. Zunächst erhält Linda noch Briefe von der Front, doch als die Verbindung abbricht, verspürt Linda nur noch eine Leere und verfällt in ein tiefes Loch aus Ungewissheit und Depression. Ihr Zustand bleibt nicht verborgen, weshalb sie verraten und von staatlicher Fürsorge in eine Heil- und Pflegeanstalt zwangseingewiesen wird. Ihre besorgte Familie erfährt nicht, wohin Linda gebracht wird, kann sie nicht besuchen. Da erhält Gitte während ihrer Tätigkeit als Sekretärin Einblick in Dokumente, die belegen, dass Linda in Berlin-Buch untergebracht ist. Die Diagnose schockiert, weshalb die Familie, allen voran die resolute Großmutter Elisabeth, Linda wieder zu sich holen möchte.

"Als die Tage ihr Licht verloren" handelt im Zeitraum vom 1932 bis 1940 und erzählt die fiktive Geschichte zweier Schwestern während des Nationalsozialismus in Berlin, die auf historischen Fakten beruht.
Die Geschichte hatte viel Potenzial für einen authentisch erzählten und aufwühlenden Roman, der die Geschichte der Euthanasie anhand der Lebensumstände von Linda hätte näher bringen können.
Ich empfand den Roman zunächst allerdings sehr zäh zu lesen, da das eigentliche Thema erst nach der Hälfte des Romans zur Sprache kommt. Die Charaktere bleiben auf Distanz, selbst Linda, die tiefe Einblicke in ihr Seelenleben bietet. Der Verlust ihres Lebensmittelpunktes, ihr Gefühl der Leere und ihre Verwirrung werden sehr anschaulich dargestellt, allerdings sind ihre weinerlichen Gedankengänge so abgehackt formuliert und auch so mancher Monolog eines NS-Chargen so lose in den Kontext eingeflochten, dass ein flüssiges Lesen nicht immer möglich ist. Die Vielzahl der Charaktere, von denen die wenigsten eine große Rolle einnehmen, verwirren zusätzlich.

Das Euthanasie-Programm, das mir bisher nur sehr abstrakt aus dem Geschichtsunterricht bekannt war, nahm mir insgesamt zu wenig Raum ein. Ich hätte mir mehr Einblicke in den Alltag von sogenannten "Irrenanstalten" und mehr betroffene Einzelschicksale gewünscht. So zeigt der Roman zwar, wie schnell man in den gefährlichen Strudel "menschenunwerten Lebens" geraten konnte, rief bei mir aber dennoch kaum Emotionen hervor. Das Ende des Romans war für mich zu abrupt und sowohl in Bezug auf Linda und Gitte als auch im Hinblick auf den Verbleib von Erich unbefriedigend.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Vorhersehbare Geschichte, stereotype Charaktere und alles in allem ein etwas altbackener Roman

Wenn nicht jetzt, wann dann?
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Der Klappentext des Romans klingt eigentlich nach einer heiteren Liebeskomödie rund um die Hochzeitsplanerin Elizabeth Baumgarten.
Liz ereilt allerdings schon zu Beginn des Romans ein folgenschwerer Fahrradunfall, ...

Der Klappentext des Romans klingt eigentlich nach einer heiteren Liebeskomödie rund um die Hochzeitsplanerin Elizabeth Baumgarten.
Liz ereilt allerdings schon zu Beginn des Romans ein folgenschwerer Fahrradunfall, durch den sie über einen längeren Zeitraum mit einem kompliziert gebrochenen Bein im Krankenhaus bleiben muss. Ihr Aufenthalt dort wird ihr allerdings von dem geschiedenen Arzt Dr. Friedrich versüßt, der ihr morgens sogar den Kaffee ans Bett serviert.
Die Geschehnisse rund um die Hochzeitsagentur "Hochzeitsfieber" ereignen sich sodann mit der 64-jährige Annemarie Hummel. Sie ist seit mehreren Jahren Witwe, eher schüchtern und ohne Selbstbewusstsein und hat seit Jahren sehr zurückgezogen gelebt. Die Witwenrente hat sie als Bäckerin von Hochzeitstorten im Auftrag von Liz aufgebessert. Als Liz im Krankenhaus ist, springt Annemie für sie in der Agentur ein und mausert sich bald selbst zur beliebten mütterlichen Hochzeitsplanerin, die sich insbesondere um die Hochzeit der Juwelierstochter Nina Winter kümmert und dabei von deren Vater und dessen Bruder umgarnt wird.
Ich hatte mich gewundert, dass der Schwerpunkt des Romans ein ganz anderer war, als ich mir vorgestellt hatte und bin dann auf eine Buchbeschreibung gestoßen, die bis auf die Altersangabe von Annemie viel treffender ist und den Inhalt des Buches besser beschreibt:

"Annemie ist fast sechzig und hat sich viel besser gehalten, als sie selbst glaubt. Wenn sie die Handtücher nach Farben geordnet hat und die Teppichfransen parallel liegen, dann zaubert sie in ihrer kleinen Küche ausgefallene Hochzeitstorten. Sie arbeitet für Liz, die mit ihrer Agentur Hochzeiten im großen Stil ausrichtet. Ein geordnetes Leben, bis eine folgenreiche Verwechslung Annemie und den Vater einer Braut einander näherbringt. Das Chaos beginnt, und plötzlich ist alles ganz anders!"

Das Buch handelt insofern von drei unterschiedlichen Frauen: Annemie, die unglücklich verheiratet war und seit Jahren einsame Witwe ist, Liz, die von ihrem Zukünftigen betrogen wurde und sich nur noch beruflich um die Ehe schert und Nina, die ohne Mutter aufgewachsen ist und von der perfekten Hochzeit träumt.
Die einzelnen Handlungsstränge sind dabei wenig überraschend vorhersehbar und die Charaktere doch eher stereotyp gezeichnet.

Meiner Meinung nach ist der Roman eher für ältere Frauen, die sich mit Annemie identifizieren können, da der Großteil des Romans von ihr handelt, oder für romantische Frauen, die sich mit der Planung ihrer eigenen Hochzeit beschäftigen.
Mir war der Roman zu trivial und aufgrund der älteren, sehr hilflos und eingeschüchtert wirkenden, altmodischen Tortenbäckerin Annemie zu bieder.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Hilfreich, wenn man Band 1 kennt, mir war der Thriller zu sehr von den Traumas der Protagonisten geprägt und zu komplex

Schwarzer Engel
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"Schwarzer Engel" ist der zweite Band einer Serie um die Elitepolizistin Colomba Caselli. Den ersten Fall "In der Finsternis" habe ich nicht gelesen, weshalb mir leider viele Hintergrundinformationen zur ...

"Schwarzer Engel" ist der zweite Band einer Serie um die Elitepolizistin Colomba Caselli. Den ersten Fall "In der Finsternis" habe ich nicht gelesen, weshalb mir leider viele Hintergrundinformationen zur Ermittlerin, aber auch zu ihrem Kompagnon Dante Torre, gefehlt haben, die aber zum besseren Verständnis der Aufklärung des aktuellen Falls hilfreich sind.

Colomba Caselli ist nach einer Suspendierung gerade wieder in den Polizeidienst zurückgekehrt und wird mit dem mutmaßlichen Terroranschlag auf den Erste-Klasse-Waggon des Schnellzugs aus Mailand konfrontiert. Alle Passagiere des Wagens wurden mit Giftgas getötet.
Bei den Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat, die der "Islamische Staat" (IS) für sich proklamiert, kommt es in einem arabischen Viertel zu einem missglückten Einsatz, weshalb Caselli erneut suspendiert wird.
Sie ermittelt auf eigene Faust weiter und wird dabei von Dante Torre unterstützt. Dieser ist als Kind elf Jahre in einem Silo eingesperrt aufgewachsen, wo er von einem Vater ohne Gesicht gequält wurde. Die Jahre haben ihn geprägt. Er kann Menschen lesen, Wahrheiten erkennen und ihre Lügen durchschauen wie kein zweiter und ist deshalb als eine Art Profiler für die Polizeiarbeit eine große Hilfe. Er hatte Colomba aufgrund seiner eigenen Erfahrungen und seiner daraus resultierenden Fähigkeiten bei einem Entführungsfall geholfen, der in Band 1 der Reihe behandelt wurde.

Dante zweifelt daran, dass es sich bei dem Giftgaseinsatz um einen islamistischen Terroranschlag handelt. Colomba und Dante jagen stattdessen einer (Masken-)Frau hinterher, die wie Dante eine traumatische Kindheit hatte und sich auf einem Rachefeldzug befindet.

Der Beginn des Thrillers, der Anschlag auf den Zug und die daran anschließende Schießerei in Rom haben mich gepackt, danach habe ich allerdings die Übersicht über den Kriminalfall und dessen Aufklärung verloren. Die Szenenwechseln erfolgen sehr schnell, so dass ich Probleme hatte mit den Schritten von Colomba und Dante mitzuhalten. Das lag vor allem darin begründet, dass ich die beiden Charaktere, deren persönliche Geschichte für den aktuellen Fall so wichtig sind, erst mühevoll kennenlernen musste. Es gibt zwar einige Rückblicke auf den ersten Band der Reihe, aber einfacher wäre es, wenn man den ersten Teil gelesen hätte. Darüber hinaus wird der Leser nämlich noch mit einer ganzen Reihe an weiteren handelnden Personen im Verlauf des Romans konfrontiert. Dazu kommen Verschwörungstheorien, die Mafia, der Kalte Krieg zwischen Ost und West, FSB-Killer, Tschernobyl und ein nicht unerheblicher Medikamentenkonsum, der die Sinne der Protagonisten trübt.

Ich empfand den Thriller, insbesondere die Polizeiarbeit und den komplexen, weit in die Vergangenheit reichenden, Hintergrund der Tat zu konstruiert. Mir war nicht nachvollziehbar, warum die Behörden, bis auf unsere Helden Colomba und Dante, an einen Terroranschlag glauben wollten und die Ermittlungen bald einstellten. Die suspendierte Colomba ermittelte dagegen weiter und konnte trotzdem auf die Unterstützung ihrer "Amigos" setzen. Die Summe der Charaktere - sowohl Colomba als auch Dante, aber auch Täter selbst - sind vom Leben gezeichnet und von ihren Posttraumatischen Belastungsstörungen geprägt. Für mich ist das Aufeinandertreffen dieser gebeutelten und psychisch labilen Protagonisten zu viel für einen Roman gewesen und lassen die ganze Geschichte auf mich unglaubwürdig erscheinen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir "Schwarzer Engel" zu unübersichtlich und komplex war, ich nicht ahnen konnte, welche Schritte folgen würden und ich blind einer suspendierten Ermittlerin und ihrem traumatisierten Freund hinterher stolperte. Für mich kam deshalb kaum Spannung auf und auch das Ende mit einem Cliffhanger, der den geneigten Leser zwingt, Band 3 zu lesen, hat mir ohne einen befriedigenden Abschluss für Band 2 zu finden, nicht gefallen.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Zum besseren Verständnis sollte man "Sturmhöhe" gelesen haben - so packte mich Roberts Suche nach Alicia nicht

Alicia verschwindet
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Alicia und Robert sind seit zehn Jahren Freunde. Als Robert kurz vor der Verlobung mit seiner Freundin Rovena steht, ist Alicia plötzlich verschwunden. In ihrer Wohnung hinterlässt sie offenbar absichtlich ...

Alicia und Robert sind seit zehn Jahren Freunde. Als Robert kurz vor der Verlobung mit seiner Freundin Rovena steht, ist Alicia plötzlich verschwunden. In ihrer Wohnung hinterlässt sie offenbar absichtlich ihren Lieblingsroman "Sturmhöhe" von Emily Bronte. Robert begibt sich daraufhin in Sorge auf die Suche nach ihr und erhält von Personen, die er nach Alicia fragt, weitere Hinweise in Form von drei Fotos. Die Suche Roberts wird zu einer Art Schnitzeljagd, die ihn durch England führt.

Der Roman ist ungewöhnlich aufgebaut, indem Robert seine Suche nach Alicia, die ihm so viele Rätsel aufgibt, an einem Abend einem "Doktor" erzählt, aus dessen Ich-Perspektive der Roman verfasst ist. Robert gehört der englischen Upperclass an, was sich auch in seiner Sprache niederschlägt. Anfangs fand ich den Schreibstil in Form einer Nacherzählung der Ereignisse befremdlich. Er wurde für mich erst aufschlussreich, als auch Alicia ihre Sicht der Geschichte dem "Doktor" erzählte.

"Alicia verschwindet" ist ein kurzer, schnell zu lesender Roman über die Liebe und welche Tricks von Nöten sein können, um dem Schicksal bzw. Liebesglück etwas auf die Sprünge zu helfen. Robert begibt sich nicht nur auf eine spielerisch von Alicia initiierte Suche nach seiner Freundin, deren Verschwinden er sich nicht erklären kann, sondern gelangt auch durch die Gespräche mit "Doktor" zu für ihn überraschenden Erkenntnissen über sich selbst und seine Beziehungen.

Der Roman ist originell, jedoch für Leser, die sich nicht unbedingt mit klassischer englischer Literatur auskennen und Romane von Edgar Allan Poe und insbesondere Emily Brontes "Sturmhöhe" nicht gelesen haben, zumindest im ersten Teil der Geschichte zu undurchsichtig. Die Anspielungen und Parallelen zu "Sturmhöhe" konnte ich so nicht erkennen, weshalb mir sicher viele Pointen und Doppeldeutigkeiten entgangen sind. Der raffinierte Kern des Romans blieb mir damit verborgen und "Alicia verschwindet" nur einer von vielen Romanen über eine Freundschaft aus der Liebe wird. Wer insofern die Symbolik zwischen den Zeilen begreifen möchte, sollte "Sturmhöhe" gelesen haben.
Weder im ersten Teil, der von Robert erzählt wird, noch im zweiten Teil, der von Alicia erzählt wird, erhält man Einblick in deren Gefühlswelt. Ich konnte ihr Suchen und Finden der Liebe deshalb nicht nachvollziehen, der Roman erreichte mich emotional nicht.