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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2019

immer wieder berührend

Wo mein Herz schlägt
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Ein Jahr nach ihrer Herztransplantation will Claire ein neues Leben beginnen. Doch vorher hat sie den Wunsch, sich bei der Familie des Spenders zu bedanken. Dazu forscht sie nach deren Identität und macht ...

Ein Jahr nach ihrer Herztransplantation will Claire ein neues Leben beginnen. Doch vorher hat sie den Wunsch, sich bei der Familie des Spenders zu bedanken. Dazu forscht sie nach deren Identität und macht sich auf den Weg nach Lundy Island, einer kleinen englischen Insel, auf der sie Grant, den Bruder des Verstorbenen, aufsuchen will. Dieser führt eine alte Pension, in welcher Claire unterkommt. Doch als sie Grant gegenübersteht, gelingt es Claire nicht, die Wahrheit über ihren Besuch zu sagen, was nicht nur daran liegt, dass Grant so unfreundlich zu ihr ist. Und so wird Claires Besuch etwas länger als geplant…

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd in der Ich-Perspektive von Claire und Grant, was einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle ermöglicht. Dies ist gerade bei Grant interessant, der sich nach außen als Griesgram gibt, während in ihm ein Gefühlssturm tobt.

Grant hatte sich sein Leben völlig anders vorgestellt, fühlt sich aber der Familie und vor allem seinem verstorbenen Bruder verpflichtet, die heruntergekommene Familienpension fortzuführen, obwohl die Einnamen miserabel sind. Jeder neue Gast bringt ihn in eine Zwickmühle – einerseits benötigt er das Geld, andererseits will er mit den Leuten überhaupt nichts zu tun haben. Und so tut er auch nur das allernötigste, um seine Gäste zu versorgen.

Claire ist das ganze Gegenteil von Grant. Sie ist lebensfroh und dankbar über die Chance, die ihr gegeben wurde. Aber sie hat den Drang, sich zu bedanken, bevor sie ihr Leben mit dem neuen Herzen richtig starten kann. Dafür forscht sie verbotenerweise nach der Identität des Verstorbenen. Nachdem Grant ihr so unfreundlich begegnet und sie die Wahrheit nicht über die Lippen bringt, sucht sie einen anderen Weg, zu helfen und mischt sich in der Pension in alles möglich ein.
Klar, dass sie dabei mit Grant aneinander stößt. Dass sie sich von dem Miesepeter nicht einschüchtern lässt, macht Claire sehr sympathisch. Sie ist hilfsbereit und kontaktfreudig, was ihr auf der kleinen Insel zugute kommt.

Insgesamt ist die Geschichte recht vorhersehbar. Dennoch habe ich das Buch gern gelesen. Claire und Grant kommen sich nur langsam näher. Je mehr der Eisblock schmilzt, desto mehr Angst hat Claire, mit der Wahrheit rauszurücken. So bleibt nicht nur für sie lange die Ungewissheit, wie Grant mit der Nachricht umgehen wird.
Die ernst emotionale Hintergrund, Grants Verlust und auch Claires Schicksal, sorgen immer wieder für bewegende Momente. Darüber hinaus beinhaltet die Geschichte aber auch etliche Witze Szenen, bevor es am Ende sogar noch dramatisch und emotional wird.

Fazit

Zwar hätte ich mir gewünscht, dass einfach mal irgendwas völlig Unerwartetes passiert, dennoch mochte ich das Buch mit seinen spaßigen Szenen, den berührenden Momenten und dem idyllischen Setting. Die wechselnden Ich-Perspektiven machen die langsame Annährung nachvollziehbar. Dass Claire ihr emotionales Geständnis so lange hinauszögert, bringt letztlich auch noch etwas ‚Spannung’. Und das ein oder andere unerwartete Problem müssen die beiden dann zumindest doch noch bewältigen…

Veröffentlicht am 05.04.2019

emotional aber etwas übertrieben

Invincible - Ich geb dich niemals auf
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Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen.
Nick muss sich nach einer schweren Spotverletzung zurückkämpfen. Unterstützung erhält er dabei von Sportpsychologin Anna, die ihm die Freude am Sport zurückbringen ...

Grundsätzlich hat mir das Buch gut gefallen.
Nick muss sich nach einer schweren Spotverletzung zurückkämpfen. Unterstützung erhält er dabei von Sportpsychologin Anna, die ihm die Freude am Sport zurückbringen will. Er ist zunächst niedergeschlagen und hoffnungslos. Nichts klappt, wie er es sich vorstellt. Dann gerät auch noch privat alles völlig aus dem Ruder.
Sehr langsam entwickelt sich aus einer beruflichen Verbindung eine Freundschaft, aus der mit der Zeit mehr wird – obwohl es nicht sein darf. Unterschiedlichste Emotionen begleiten die zwei Hauptfiguren auf ihrem Weg. Dramatische, berührende Ereignisse mischen sich mit Einblicken in die Gefühle des Sportlers bei Sieg und Niederlage. Besonders diese Eindrücke waren sehr intensiv und super interessant, auch wenn ich von Rugby an sich nur eine sehr vage Vorstellung habe.

Aber: Insgesamt beinhaltet die Geschichte für mich viel zu viel Drama. Es kehrt gar keine Ruhe ein. Gerichtsprozesse, Festnahmen, polizeiliche Untersuchungen, mediale Verfolgungsjagden – es war mir insgesamt einfach zu viel.
Dabei habe ich mich mehrfach gefragt, ob die Darstellung tatsächlich dem englischen Rechtssystem entspricht oder ob hier für das Buch noch extra überdramatisiert wurde. Dass Medien sich auf jeden Skandal stürzen und die Wahrheit gern etwas beugen, ist immer wieder erschreckend, aber absolut vorstellbar. Das Vorgehen der Polizei erschien mir hingegen nicht immer realistisch.

Auch den Erzählstil fand ich manchmal etwas wirr. Ohne deutliche Trennung springt die Erzählung zwischen verschiedenen Personen und Presseeinblicken.

Fazit

Das Autorenduo besteht aus dem ehemaligen Rugbyspieler Stuart Reardon und Liebesromanautorin Jane Harvey-Berrick und genau das vereint das Buch auch:
Eine Liebesgeschichte, die sich langsam und nachvollziehbar entwickelt, auch wenn sie unter keinem guten Stern steht, dafür aber mit allerlei verschiedenen Emotionen daherkommt. Und intensive Einblicke in den Profisport in guten wie auch in schlechten Momenten. Allerdings ist mir die Geschichte etwas zu überladen von allen möglichen Dramen, die mir in ihren Ausmaßen zu extrem und überladen dargestellt waren.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Könnte ich jetzt bitte eine Praline bekommen? → macht definitiv Hunger auf Süßes

Taste of Love - Zart verführt
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Das ehemalige Model Adam, der nun als Fitnesstrainer arbeitet, lernt Liz in einer Fernsehshow kennen. Während sie dort zuckerlastige Pralinen zaubert, bereitet Adam einen gesunden Smoothie zu und spricht ...

Das ehemalige Model Adam, der nun als Fitnesstrainer arbeitet, lernt Liz in einer Fernsehshow kennen. Während sie dort zuckerlastige Pralinen zaubert, bereitet Adam einen gesunden Smoothie zu und spricht über die Problemzonen von Frauen. Damit macht er sich bei Liz nicht gerade beliebt…

Nachdem ich die ersten beiden Teile der Reihe gelesen habe, habe ich diesen Teil nun gehört.
Vorwissen ist nicht zwingend erforderlich, da die Handlungen in sich abgeschlossen sind. Andrew, Band 1, wird – sofern ich mich richtig erinnere – nur kurz erwähnt. Nick und Claire, Band 2, kommen allerdings in der Geschichte auch vor.

Mir gefällt, dass die Geschichte nochmal ein ganz anderes Konzept hat. Diesmal gibt es keinen Sternekoch, der mit hochkomplizierten Namen von Zutaten und Gerichten um sich wirft. Für den Gourmet-Aspekt sorgt Pâtissière Liz, die allerlei Süßkram kreiert – und damit kenne ich mich deutlich besser aus als mit der Haute Cuisine ?

Die Liebesgeschichte ist aber dennoch wieder extrem vorhersehbar – große Überraschungen bleiben aus. Einzig Adams Vergangenheit und seine damit verbundenen Verhaltensmuster sorgen für ein wenig Unruhe. Dennoch hat mir gefallen, wie Liz und Adam sich langsam näher kommen und kleine Schwierigkeiten überwinden müssen.

Schade fand ich allerdings, dass es nur eine Sprecherin gibt, obwohl die Erzählung zwischen der personalen Sicht von Adam und Liz kapitelweise wechselt. Einzig in Dialogen, in denen die Stimme etwas verstellt wird, hört man einen Unterschied, ansonsten muss man sich selbst erschließen, aus wessen Perspektive das Geschehen gerade geschildert wird.

Fazit

Dass mit Pâtissière statt Sternekoch hier im Vergleich zu den ersten beiden Bänden der Reihe nochmal ganz neue Voraussetzungen geschaffen wurden, hat mir gut gefallen. Zwar ist auch diese Geschichte wieder extrem vorhersehbar, dennoch hat mir die langsame Annähung der Figuren, die sich anfangs immer mal wieder kabbeln, gut gefallen.

Veröffentlicht am 11.03.2019

tolles Setting, ereignisreiche Geschichte

Ein Königreich aus Feuer und Eis (Die Feenwelt-Reihe 1)
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Andira ist die Prinzessin der Wasserfeen. Aufgrund einer Prophezeiung ist sie gezwungen, zusammen mit dem Thronerben der Feuerfeen auf eine Reise zu gehen, deren Ziel die Rettung der Feenreiche darstellt. ...



Andira ist die Prinzessin der Wasserfeen. Aufgrund einer Prophezeiung ist sie gezwungen, zusammen mit dem Thronerben der Feuerfeen auf eine Reise zu gehen, deren Ziel die Rettung der Feenreiche darstellt. Die zwei dürfen nicht scheitern, doch die Feindschaft ihrer Völker, die Vorurteile tief in ihnen verwurzelt hat, macht ihnen die Zusammenarbeit anfangs schwer…

Das ganze Setting hat mir unglaublich gut gefallen. Die Welt der Feen ist sehr abwechslungsreich und voller Gegensätze. Dank bildhafter Beschreibungen ist es leicht, sich die verschiedenen Reiche und die magischen Wesen vorzustellen. Die zerstrittenen Völker stecken voller Vorurteile und glühender Konflikte.

Durch eine Prophezeiung verbunden sind zumindest die zwei Thronfolger gezwungen, zusammenzuarbeiten. Anfangs können sie sich nicht ausstehen. Misstrauen bestimmen ihre Gedanken. Doch die gefahrenreiche Reise zwingt sie dazu, zusammenzuwachsen, sich gegenseitig zu beschützen und zusammenzuarbeiten. Dabei finden die zwei auch einen Weg, ihre gegensätzlichen Fähigkeiten zu ihrem Vorteil zu verbinden. Zwangsläufig kommen die zwei sich – recht vorhersehbar… – auf ihrer Reise auch etwas näher.

Der Hauptteil der Geschichte wird aus Andiras Ich-Perspektive geschildert, wobei sie Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gibt. Später kommen weitere Ich-Perspektiven hinzu.

Die Handlung ist insgesamt sehr spannend. Die Gefahr ist allgegenwätig. Die Mission wird unter Zeitdruck ausgeführt. Scheitern Andira und Gardorath, bedeutet dies das Ende ihrer Völker. Dafür ist das Erzähltempo gerade am Anfang teilweise etwas zu langsam. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto ereignisreicher und aufregender wird das Geschehen aber. Es gibt etliche unerwartete Ereignisse, Wendungen und überraschende Hintergründe. Immer mehr fantastische Wesen tauchen auf, sodass Andira und Gardorath immer neue Schwierigkeiten überwinden müssen.

Das Ende ist sehr stimmig und kommt nochmal mit einer komplett unerwarteten Wendung daher.

Fazit

Die Geschichte beginnt recht gemächlich und zieht sich dadurch am Anfang etwas. Doch dann wird es immer spannender und ereignisreicher. Besonders der gegensätzliche Weltenentwurf, der einige Geheimnisse birgt, hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 11.03.2019

nach Band 4 bin ich genauso schlau wie nach Band 1…

Seasons of Magic: Sonnenfunkeln
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nach Band 4 bin ich genauso schlau wie nach Band 1…

Achtung: 4. Band der Reihe, kleine Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.

Rain ist die letzte der vier Freundinnen, die dem Anschlag 1692 ebenfalls durch ...

nach Band 4 bin ich genauso schlau wie nach Band 1…

Achtung: 4. Band der Reihe, kleine Spoiler zu den Vorgängern vorhanden.

Rain ist die letzte der vier Freundinnen, die dem Anschlag 1692 ebenfalls durch eine Zeitreise entgeht. Sie landet im Jahr 1967 – in meinen Augen eine super anstrengende Zeit. Am Anfang haben mich die Figuren extrem genervt. Mag ja sein, dass die Sprache authentisch ist, aber das ständige „peace“ „groovy“ und „easy“ ging mir ganz schön auf den Keks… Mit der Zeit konnte ich das etwas ausblenden und mich auf die Geschichte konzentrieren.
Die Liebesgeschichte baut sich langsam auf und die Spurensuche wird angenehm darin verwoben.

Da Rain sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern kann, ist ihr gar nicht bewusst, dass sie beinahe gestorben wäre und durch die Zeit geschleudert wurde. Nach und nach machen ihr die Erinnerungslücken Sorgen und kleine Flashbacks bringen sie dazu, nachzuforschen.
Dabei gibt es für die Gesamtreihe nochmal ein paar Erklärungen zu den Kräften der vier Freundinnen. Hier gibt es auch wieder größere übernatürliche Elemente, diese fielen aber nicht so extrem überirdisch aus wie in Band 1 und 2.

Auch die erinnerungslose Rain ist sehr naturverbunden und möchte etwas für die Menschen in ihrem Umfeld tun. Sie ist sympathisch und bodenständig.
Etwas mehr noch mochte ich allerdings Elijah, der Rain bedingungslos beisteht, egal wie unglaublich sich ihre Geschichte entwickelt. Ihm setzt die gesellschaftliche Entwicklung immer wieder zu: Einerseits strebt die Jugend nach Freiheit, immer mehr Frauen gehen an die Uni, aber die alten Werte (Frau steht am Herd, Mann arbeitet) sind noch so tief in der Elterngeneration verankert, dass ein großer Druck kauf Elijah aufgebaut wird.
Die wechselnden Ich-Perspektiven verdeutlichen, wie beide ihr Näherkommen erleben und welche Geschehnisse sie drum herum beeinflussen.

Auch diese Geschichte ist alles andere als abgeschlossen…

Fazit

Die Zeit mit ihrer Sprache und dem Verhalten der jungen Erwachsenen (Drogen aller Art waren an der Tagesordnung) fand ich sehr anstrengend. Dennoch ist Rains Geschichte sehr interessant – da sie sich nicht an ihre Vergangenheit erinnert, verläuft ihre Suche nochmal ganz anders.
Allerdings bin ich nun auf das Ende gespannt und hoffe, dass sich alles irgendwie zusammenfügt, denn:

Gesamtfazit – Seasons of Magic

Achtung Spoiler
So interessant ich die Idee auch finden, dass vier Autorinnen Puzzelteile schreiben, die zu einer Geschichte zusammengehören, fand ich die Reihe insgesamt nicht ganz stimmig. Während ein Mädchen durch die halbe Welt reisen muss, um ihren Spruch zu finden und sich dabei noch übernatürlichen Gegnern gegenübersieht, findet die nächste ihren Spruch auf dem Stein, ohne das Gelände wirklich zu verlassen. Eine erfährt, was sie ist, weil sie magische Helfer an die Seite bekommt, bei der anderen fehlen diese Informationen völlig… Eigenständig sind die Geschichten dadurch zumindest nicht. Und auch sonst erschließt sich mir nicht, warum in einer Zeit aktiv verhindert wird, dass die junge Frau den Spruch erlangt, wenn er der nächsten in ihrer Zeit einfach so zufliegt…
Zum Glück gibt es inzwischen auch das magische Ende, sodass sich hoffentlich alle offenen Fragen klären.