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Veröffentlicht am 22.04.2019

Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderem Glück

Die Glücksagentur
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Juliette kümmert sich liebevoll um ihre jüngere Schwester, wuppt dabei noch den Job als Journalistin und zieht quasi noch nebenbei als Alleinerziehende ihren Sohn groß. Alles scheint irgendwie zu funktionieren, ...

Juliette kümmert sich liebevoll um ihre jüngere Schwester, wuppt dabei noch den Job als Journalistin und zieht quasi noch nebenbei als Alleinerziehende ihren Sohn groß. Alles scheint irgendwie zu funktionieren, bis man ihr kündigt und Juliette vor der Frage steht, was sie nun mit ihrem Leben anfangen soll..
Sie kehrt zurück in ihr kleines Heimatdorf nach Südfrankreich und gründet dort eine Agentur, die anderen beim Neustart hilft und somit Glücksmomente verschafft. Doch beim Organisieren um das Lebensglück von fremden Menschen darf Juliette ihr eigenes Wohlbefinden nicht hinten an stellen. Wird sie ihr Glück finden und dann auch rechtzeitig erkennen ?

Ich habe bereits mehrere Bücher von Lorraine Fouchet gelesen und mag ihren teilweise doch sehr poetischen Schreibstil.
Diese Geschichte wurde bereits von der Autorin 2003 veröffentlicht und jetzt vom Verlag überarbeitet und das merkt man der Erzählung auch deutlich an. Zwar ist der eigentliche Inhalt flüssig vorgetragen, die Figuren liebevoll ausgestaltet, aber die Handlung wirkt sehr gediegen und teilweise überholt, denn es liegen immerhin 16 Jahre zwischen der Erstveröffentlichung und der Neuauflage.
Juliette ist von der Autorin mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet, steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß, wie man kleine und große Probleme anpackt .
Ihr zur Seite stellt die Autorin ihre jüngere Schwester, die manchmal eine echt Zicke sein kann und ihr somit versucht, das Leben schwer zu machen. Ein wenig kann man die Handlungen ja nachvollziehen, wenn man da Schicksal der beiden berücksichtig.
Juliettes Sohn muss schon in jungen Jahren lernen, mit seinem Diabetes umzugehen und das formt ihn in meinen Augen zu einer starken Persönlichkeit-
Die vierte im Bunde ist Juliettes Freundin Sarah, die mit Juliette noch einmal Gas gibt und durchstartet.
Die Skepsis der Dorfbewohner der Glückagentur und ihren Betreiberinneng gegenüber bringt die Autorin hier schön zu Geltung und zeigt somit auch den Bezug zum "echten" Leben. Nicht jede Idee, die man selbst gut findet, findet bei jedem Anklang und man rennt erst gegen Mauern, um sie dann irgendwann zu durchbrechen und Akzeptanz zu finden. Diese Wandlung hat die Autorin nachvollziehbar in die Geschichte eingearbeitet und glaubhaft rübergebracht.
Irgendwie fehlt mir hier aber das gewisse Etwas, ein bisschen Pepp, damit der Roman locker, flockig um die Ecke kommt und mich komplett von sich begeistern kann. Die Poesie, die sonst in Fouchets Romanen zu finden ist, kann man hier leider mit der Lupe suchen, die Glückmomente gehen irgendwie komplett in der Geschichte unter, ihnen fehlt der Glanz, damit sie wie kleine Sterne funkeln können.
Für mich reicht dieses Buch nicht an die bisher gelesenen Roman der Autorin heran und ich habe hier leider nicht meine kleine und großen Glückmomente beim Lesen gefunden

Veröffentlicht am 10.04.2019

Sommerromanze mit vielen dicken Wolken

Strandkörbchen und Wellenfunkeln
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Luisa hat sich ihren großen Traum von der eigenen Tierarztpraxis erfüllt und widmet sich voller Hingabe ihren kleine und größeren Patienten. Irgendwie hat sie aber nicht damit gerechnet, ausgerechnet in ...

Luisa hat sich ihren großen Traum von der eigenen Tierarztpraxis erfüllt und widmet sich voller Hingabe ihren kleine und größeren Patienten. Irgendwie hat sie aber nicht damit gerechnet, ausgerechnet in ihrer Praxis einmal Lars gegenüber zu stehen, der einmal ihre große Liebe gewesen ist.
Zum Glück muss sich Luisa auf die kleine Fellnase konzentrieren, die Lars auf dem Arm hält und die Versorgung des Tieres lenkt sie erst einmal von all den Gefühlen ab, die da in ihr hochkochen.
Auf alle Fälle muss Luisa dafür sorgen, dass ihr Herz nicht wieder in tausend Teile zerspringt...

Petra Schier und Lichterhaven...das gehört zusammen wie Sommer, Sonne, Sand und Meer. Doch mit dem neuen Roman "Strandkörbchen und Wellenfunkeln" will einfach nicht so recht die perfekte Stimmung aufkommen, um sich vollends in dem Buch zu verlieren.
Zwar werden hier wieder schöne Landschaftsbilder gezeichnet, die für das nötige Feeling mit Sand zwischen den Zehen, vom Wind zerzauste Haare und dem leicht salzigen Geschmack auf den Lippen sorgen, aber schöne Bilder allein reichen leider nicht aus, um den perfekten Lesegenuss zu kreieren.
Die Autorin erzählt in gewohnt lockerer Weise von den kleinen und großen Zwischenfällen, die sich ereignen, findet aber hier nicht wirklich die richtige Balance zwischen Sommerromanze und Erotikroman. Die romantische Stimmung wird zwar von ihr schön eingefangen und an den Leser weitergegeben, aber die doch recht heftigen Erotikszenen finde ich hier deplatziert - das lässt bei mir einige dunkle Wolken am Lesehimmel aufziehen, die den Lesespaß ein wenig trüben.
Wie immer in ihren Romanen, darf man auch hier an den doch recht menschlichen Gedanken der Fellnase teilhaben, aber auch hier gelingt es Schier diesmal nicht richtig, den Funken überspringen zu lassen. Die zum Teil doch recht kindische und naive Sprache des Tieres haut mich nicht vom Hocker und erzeugt die nächste dunklen Wolken
Die menschlichen Figuren bleiben diesmal leider recht blass und ihre Geschichte vermag mich nicht richtig zu begeistern. Schier kann hier in meine Augen nicht an die grandiosen Vorgänger anknüpfen und ich habe das Gefühl, dass ein wenig die Luft raus ist

Veröffentlicht am 06.04.2019

Nüchtern und distanziert erzählt, reicht nicht an die Qualität der sonstigen Bücher heran

Himmel über roter Erde
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Chris Baxter ist in der Welt zuhause doch seine Wurzeln liegen in seiner australischen Heimat. Seine Rückkehr hat er sich allerdings immer etwas anders vorgestellt - glamouröser und nicht ganz so auf den ...

Chris Baxter ist in der Welt zuhause doch seine Wurzeln liegen in seiner australischen Heimat. Seine Rückkehr hat er sich allerdings immer etwas anders vorgestellt - glamouröser und nicht ganz so auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Ohne Job muss er sich erst einmal der Frage stellen, wie er seine Existenz sichern soll und dann ist da auch noch seine Tochter, die in jetzt wirklich braucht.
Eine Stippvisite bei seiner Mutter bringt eine interessante Geschichte aus dem Jahr 1968 ans Licht und packt Chris bei seiner Berufsehre als Journalist....

Ich liebe die Bücher von Di Morrisey, denn sie sind qualitativ hochwertig und mit viel Herzblut geschrieben. Doch diese Gesichte hier reißt mich nicht vom Hocker, sondern sie lässt mich eher enttäuscht das Buch am Ende zuklappen, denn meine Erwartungen werden hier nicht erfüllt.
Die politische Lage in Indonesien in den 1960er Jahren bietet hier recht viel Potential, um einen Roman der Extraklasse zu schreiben, doch bleibt die Geschichte, trotz teils explosiver und reißerischer Szenen eher nüchtern und distanziert, wirkt an manchen Stellen emotionslos und fad.
Die ersten 200 Seiten lesen sich recht zäh, denn außer dem Leben in der Kleinstadt, dem doch eher unaufgeregten Zusammenraufen der Familie passiert hier nicht viel. Die sind alle so lieb zueinander, dass es schon fast klebrig ist, von so viel Liebe, Verständnis und Zuneigung zu lesen. Das ist mir eindeutig zu wenig, um mich für die Geschichte von Anfang an zu begeistern.
Auch bleiben die Figuren sehr blass - Chris hat in meinen Augen sehr viele Möglichkeiten sich zu entfalten, die Autorin bremst ihn aber immer irgendwie aus und das macht den Mann dann wieder recht schnell uninteressant. Es ist, als würde er mit angezogener Handbremse durch die Geschichte laufen und auf seinen großen Auftritt warten - der aber leider nicht kommt. Die anderen Figuren laufen eher so am Rande mit und berühren mich nicht mir ihrem Handeln.
Das Umswitschen von Gegenwart und Vergangenheit ist manchmal recht mühsam zu verfolgen und die Erzählung der Ereignisse von damals ist sehr ausufernd geschildert - hemmt den Lesefluß und lässt so ein bisschen Langweile aufkommen.
Erst die letzten 150 Seiten können mich packen - ich werde regelrecht von den Ereignissen mitgerissen und in das Buch hineingezogen, kann es kaum erwarten immer noch eine Seite und noch eine Seite zu lesen, die Spannung steigt und ich fühle mich gut unterhalten. Doch das reicht nicht aus, um die vorherigen langen Durststrecken auszumerzen.
Hier und da gibt es Szenen zum Schmunzeln, tolle Landschaftsbilder und interessante Einblicke - aber diese Buch weckt eindeutig nicht die Sehnsucht nach Australien, wie es Di Morrisey sonst mit ihren Bücher gelingt. Schade :(


Herzlichen Dank an Patricia Kessler und dem Verlag Droemer-Knaur für die kostenfreie Bereitstellung dieses Belegexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst

Veröffentlicht am 02.04.2019

Landkind und Stadtpflanze in Liebe vereint, kann das gut gehen ?

Bleib doch, wo ich bin
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Kaya ist eigentlich rundherum glücklich, denn sie hat alles, was sie zum Leben braucht - ihre kleine Buchhandlung im Ort, gute Freunde und ein Shetty. Für die echte große Liebe ist da irgendwie kein Platz.
Bei ...

Kaya ist eigentlich rundherum glücklich, denn sie hat alles, was sie zum Leben braucht - ihre kleine Buchhandlung im Ort, gute Freunde und ein Shetty. Für die echte große Liebe ist da irgendwie kein Platz.
Bei einer Scheunenparty stolpert sie mehr oder weniger über Städter Lasse und der smarte Typ hat es echt in sich...

Die ersten Sonnenstrahlen wärmen nach den trüben Wintertagen und versetzen mich in gute Laune. Und dieses Buch passt sehr schön in den Gute-Laune-Modus hinein, denn es hat sowohl humorige Szenen, als auch genau die richtige Dosis Gefühl und Schmetterlinge im Bauch, damit ich mich in die Geschichte fallen lassen und ausspannen kann.
Klar wird hier das Klischee Landkind und Stadtpflanze bedient, aber nicht auf platte Art und Weise, sondern mit Augenzwinkern und viel Charme. Das macht die Figuren zu echten Liebhaberobjekten, im wahrsten Sinne des Wortes
Doch irgendwie springt der Funke nicht so richtig über, denn Lasse geht mir nach wenigen Seiten auf den Keks -seine Art, wie er mit Problemen umgeht, wenn überhaupt, ist nicht gerade erwachsen und das macht ihn im Verlauf der Geschichte eher unsympathisch, anstatt in vollends in mein Herz zuschließen.
Das hat nämlich Tierarzt Rob im Sturm erobert und ich ertappe mich dabei, wie ich immer mehr von ihm schwärme..Geschmäcker sind nun mal verschieden und ich glaube, dass es sicherlich auch einige Lasse-Liebhaberinnen geben wird, aber wie gesagt, mein Fall ist er jetzt eher nicht...
Ansonsten ist der Roman mit viel Gefühl und den typischen Liebesromanhandlungen bestückt, erinnert manchmal ein wenig an Bauer sucht Frau - das Rad der Romanze wird halt nicht neu erfunden, macht aber auch nichts. Für zum einfach mal so zwischendrin weglesen und Gute-Laune-Modus erhalten ist das Buch perfekt, aber ohne Mehrwert

BleibDochWoIchBin

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 24.03.2019

Gut recherchiert, aber holprig erzählt

Das Unglück schreitet schnell
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Johannes fand seine Großmutter irgendwie anders, als andere Großmütter. Sie hatte ihre Eigenarten, die sie unnahbar und schroff erscheinen ließen. Doch wer war sie wirklich ? Was hat sie zu der Frau gemacht, ...

Johannes fand seine Großmutter irgendwie anders, als andere Großmütter. Sie hatte ihre Eigenarten, die sie unnahbar und schroff erscheinen ließen. Doch wer war sie wirklich ? Was hat sie zu der Frau gemacht, die Johannes als Enkel kennt ?
Erst lange nach ihrem Tod gelingt es Johannes, hinter die Fassade zu blicken, denn er liest die Liebesbriefe von Hermann Bartens, dem ersten Mann seiner Oma, aus dem Krieg und beginnt so eine Reise zurück in eine Zeit, die man sich heute kaum vorzustellen vermag…

"Das Unglück schreitet schnell" lässt mich sehr zwiegespalten zurück.
Auf der einen Seite muss ich Johannes Böhme meinen ganzen Respekt zollen, denn er hat hier tief in der Familiengeschichte gegraben und mit viel Herzblut alle Informationen, die er bei seiner Recherche herausgefunden hat, zu einer bewegenden und berührenden Geschichte zusammengefasst und für die Nachwelt festgehalten. Hierbei spürt man, dass dem Autor die Geschichte sehr am Herzen liegt, weil es um seine eigene Großmutter und somit um seine Familiengeschichte geht. Die Einblicke in das Leben von damals geben einen ungeschönten Blick auf die dunkelste Zeit Deutschlands frei und versetzt den Leser ebenfalls in Angst und Schrecken. Diese Szenen bestechen durch ihre Authentizität und lassen viele Fragen aufkommen, die mich beschäftigen. Wie würde ich mit dem Geschehenen umgehen, wenn ich wüsste, dass meine Familie Schuld auf sich geladen hat ? Schwindet dann die Liebe für meine Angehörigen auch im Nachhinein, wenn ich ihre Geheimnisse von damals kenne ?? Die Frage nach der Moral darf man hier wohl nicht stellen, wenn man nicht selbst eine solche grenzwertige Erfahrung durchgemacht hat.
So viel zu den Dingen, die belegbar sind.
Auf der anderen Seite gibt es aber einige Kritikpunkte, die ich ansprechen muss, denn wenn Wahrheit und Fiktion aufeinandertreffen, sollte eigentlich die Grenze derart verschwimmen, dass man es als Leser kaum merkt und so in einer fesselnden Zeitreise gefangen ist.
Hier allerdings erkennt man genau, dass der Autor vieles nach seinen eigenen Vorstellungen interpretiert und ergänzt hat und das will einfach nicht ganz in das vorherige Bild passen. Es wirkt weniger strukturiert , wirkt wie einfach in die gut recherchierte Geschichte eingeworfen und lässt so den Aufbau des Romans chaotisch und zusammenhanglos erscheinen.
Das zerstört das Gesamtbild der ansonsten gut präsentierten Erzählung. Schade, denn so viel Engagement und Herzblut verdient eigentlich mehr Anerkennung, aber so kann ich leider nur 3 Sternchen vergeben.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DasUnglückSchreitetSchnell

NetGalleyDE