Der Weg ist das Glück
Evie fühlt sich mit ihren 75 Jahren einfach noch zu jung für das Seniorenheim in Dublin.
Als sie durch Zufall in einem Wettbüro landet, setzt sie spontan 500€ beim Pferderennen auf einen Außenseiter ...
Evie fühlt sich mit ihren 75 Jahren einfach noch zu jung für das Seniorenheim in Dublin.
Als sie durch Zufall in einem Wettbüro landet, setzt sie spontan 500€ beim Pferderennen auf einen Außenseiter - und gewinnt.
Kurzentschlossen kauft sich Evie von ihrem Gewinn ein gebrauchtes Wohnmobil und fährt zuerst nach Liverpool und dann weiter nach Frankreich. Endlich will Evie wieder leben, eigene Entscheidungen treffen!
Auf dem Weg quer durch Frankreich hat sie ganz unterschiedliche Begegnungen, trifft Fremde, die zu Freunden werden.
Als sie irgendwann ein Irish Pup sieht muss Evie anhalten und hineingehen. Ab da ändert sich ihr Leben dramatisch und für immer.
Und das hat u.a. mit dem wortkargen Jean-Luc Bonheur zu tun!
Parallel dazu wird die Geschichte von Evies Sohn Brandon erzählt.
Als er erfährt, dass seine Mutter ausgebüxt ist, reist er ihr zusammen mit Ehefrau Maura hinterher um sie heimzuholen.
Die Ehe der beiden steckt in einer Krise und die Suche nach Evie wird für die zwei ein unerwarteter Roadtrip mit ganz neuen Erfahrungen.
Aufgrund des Klappentextes bin ich davon ausgegangen, es geht im Prinzip nur um Evie. Jedoch nehmen Brandon und Maura fast genauso viel Platz in der Handlung ein!
Die Geschichte rund um die forsche, immer selbstbewusster werdende Evie fand ich richtig klasse. Man muss sie einfach lieben!
Sehr gern wäre ich mit ihr unterwegs gewesen, durch die Weinberge gelaufen, hätte das eine oder andere Gläschen mit ihr getrunken!
Schade, dass Jean-Luc nicht früher aufgetaucht ist. Sowohl im Buch, als auch in Evies Leben!
Brandons Handlungsstrang war für meinen Geschmack etwas zu lang. Leider bin ich mit ihm nicht wirklich warm geworden. Er war mir zu launisch, zu ungerecht gegenüber Maura und deutlich zu phlegmatisch! Aber auch sie war doch recht anstrengend! Irgendwann war ich von den beiden etwas genervt.
Auf mich machte Brandon dein Eindruck, als hätte er eine Mitlife-Crisis oder einen Burnout und Maura war dann entsprechend zickig und überfordert!
Aber für die beiden wird die Suche nach Evie auch zu einer Suche nach sich selbst. Hat ihre Ehe noch Sinn?
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Beschreibungen sind extrem bildhaft, man ist gefühlt mit Evie "on the road"!
Das Lebensmotto von Jean-Luc war "lebe im Hier und Jetzt" - und das ist im Prinzip die Hauptaussage des Buches.
Ein Start in ein neues Leben mit 75 - warum nicht?!