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Veröffentlicht am 07.04.2019

Worte, die direkt ins Herz gehen - wunderschön

Zeilen ans Meer
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Zum Abschluss ihres Work-and-Travel-Jahres hat sich Lena etwas ganz besonderes ausgedacht - sie wirft an Australiens Küste eine Flaschenpost ins Meer, die ihre Wünsche und Träume für die Zukunft mit den ...

Zum Abschluss ihres Work-and-Travel-Jahres hat sich Lena etwas ganz besonderes ausgedacht - sie wirft an Australiens Küste eine Flaschenpost ins Meer, die ihre Wünsche und Träume für die Zukunft mit den Wellen weit in die Welt hinaustragen soll.
10 Jahre später findet Sam genau diese Flaschenpost und öffnet sie neugierig. Sein spontaner Entschluß - er schreibt Lena, ohne dabei auf eine Rückantwort zu hoffen.
Doch Lena bedankt sich bei ihm und es entsteht ein reger Briefwechsel, eine Freundschaft, die zunächst nur locker ist und sich dann immer mehr vertieft, bis beide von Liebe sprechen. Doch geht das überhaupt ? Kann man jemanden nur wegen seiner Worte und Gedanken in Briefen lieben ?

"Zeilen ans Meer" ist ein außergewöhnlicher Roman, denn er besteht nur aus dem Briefwechsel zwischen Lena und Sam. Und genau diese Briefe machen dieses Buch so einzigartig, denn ich kann mit jeder Zeile fühlen, wie sich die beiden immer mehr zueinander hingezogen fühlen.
Die Worte und Gedanken, Träume und Sehnsüchte der beiden können nur diese Intensität entwickeln, weil man eben in Briefen vieles besser in Worte fassen kann.
Durch den Briefwechsel erfahre ich sehr viel aus dem Leben der beiden Schlüsselfiguren, kann mit ihnen Revue passieren lassen, was sich innerhalb der letzten 10 Jahre ergeben hat - welche Träume sind wie Seifenblasen geplatzt, welche Zukunftspläne sind noch aktuell, welche Luftschlösser kann man zusammen bauen und wie lassen sie sich verwirklichen
Ich warte mit beiden sehnsüchtig auf den Briefträger und hoffe, dass er auch diesmal wieder Post für mich hat und kann so jede einzelne Zeile des neuen Briefes regelrecht inhalieren. Schon seltsam, wie in der heutigen digitalen Zeit mich ein Brief doch entschleunigt und ich mich ganz intensiv mit dessen Inhalt befasse.
Ich mag e , wie sich Sam und Lena von ihrer jeweiligen Örtlichkeiten erzählen - das pulsierende München und der warme Sand der Strände von Australien lassen nicht nur bei mir als Leser die jeweiligen Bilder vor dem inneren Auge entstehen, sondern die Beschreibungen helfen beiden, sich dem jeweils anderen nahe zu fühlen und gedanklich bei ihm zu sein.
Beide Protagonisten sind der Autorin sehr gut gelungen, denn sie wirken sehr authentisch, geizen nicht mit Gefühlen und geben mir wirklich einen guten Einblick in ihr Leben, das unterschiedlicher nicht sein könnte.

"Wenn das Meer die Liebe ist, will ich mit die bis ans Ende meiner Tage auf den Wellen des Lebens über das Meer fahren"
(Zeilen aus der Traurede des Standesbeamten zu unserer Hochzeit)

Dieser gefühlvolle Roman ist für mich eine einzige Liebeserklärung - einfach nur wunderschön zu lesen und mit leisen Worten bestückt, die direkt ins Herz gehen

Veröffentlicht am 04.04.2019

Glanzvoller Abschluss einer wundervollen Trilogie

Gut Greifenau - Morgenröte
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Mittlerweile ist der Frieden schon fast mit beiden Händen greifbar und doch kommen die Bewohner von Greifenau nicht wirklich zur Ruhe.
Konstantin erholt sich nur langsam von dem feigen Anschlag und wird ...

Mittlerweile ist der Frieden schon fast mit beiden Händen greifbar und doch kommen die Bewohner von Greifenau nicht wirklich zur Ruhe.
Konstantin erholt sich nur langsam von dem feigen Anschlag und wird von Rebecca liebevoll und mit Hingabe gepflegt, doch eine Rückkehr auf das Gut scheint vorerst ausgeschlossen,
Indes hat Adolphis das Gut hochverschuldet und die Hochzeit von Katka mit dem verhassten Ludwig scheint der einzige Ausweg zu sein. Doch Katka kann durch eine List fliehen und reist nach Berlin, um endlich in Julis' Armen ihr großes Glück zu finden.
Mitten in der Novemberrevolution scheint sich für Katka das Blatt erneut zum Bösen zu wenden...

Mit dem dritten Band beschließt Hanna Caspian die wundervolle Trilogie um das Gut und ich bin traurig, dass ich die liebgewonnenen Charaktere nun verlassen muss.
Auch in diesem Band geht es Schlag auf Schlag und die Autorin lässt ihre Figuren kämpfen, hoffen, lachen, weinen und lieben.
Rebecca und Konstantin sind eindeutig mein Lieblingspaar in dieser Geschichte, denn sie trotzen allen Konventionen und gerade Rebeccas Kampfgeist hat mich tief beeindruckt. Sie lässt sich so schnell nicht die Butter vom Brot nehmen und weiß sich auch gegen ihre aufwieglerische Schwiegermutter durchzusetzen. Prima, dass Feodora endlich einer mal zeigt, wo der Hammer hängt.
Doch auch Katka weiß mich zu begeistern, setzt sie mit List und Tücke ihren Dickkopf durch, um schließlich doch an ihr Herzensziel zu gelangen. Ihr Weg zum Glück ist hart und steinig, aber sie lässt sich von nichts und niemand beirren, bis sie endlich ihre Liebe zu Julius ausleben und in vollen Zügen genießen darf.
Hanna Caspian gibt hier, wie auch in den Vorgängerbänden, Geschichtsunterricht zum Anfassen, erleben und mitfiebern, formt wundervolle Bilder und lässt ihre Figuren darin scheinbar mühelos tanzen - ein ständiges Wechselbad der Gefühle inbegriffen. Stückchenweise lösen sich die Verstrickungen auf, Lebenslügen werden offen gelegt und Grundsteine für neue glückliche Verbindungen gesetzt. Dabei versäumt sie es nicht, die Spannung konstant beizubehalten, sodass ich manchmal nur atemlos die Seiten umblättern und dem Geschehen angespannt und mit einer großen Portion Neugier folgen kann. Die beteiligten Figuren haben sich vom ersten Band an immer weiter entwickelt, bilden hier im letzten Teil eine wundervolle Einheit und für mich ist es so, als hätte ich während der vergangenen Seiten mitten auf dem Gut gelebt, um den Geschichten, Tragödien und großen Lieben beizuwohnen, sie mitzuverfolgen und so ein Teil des Gutes zu werden.
Ich klappe das Buch mit einem Seufzer zu, denn mir werden Rebecca und Konstantin, Katka und Julius und Gut Greifenau wirklich fehlen. Es ist wie ein langer Abschied von liebgewonnenen Freunden, die man immer fest im Herzen trägt.

Herzlichen Dank an Patricia Kesser und dem Verlag Droemer-Knaur für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Mein Herz ist eine Insel

Inselluft mit Honigduft
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Kerin Schmidt hat eine behütete Kindheit auf Sylt - Zwischen Kühen, Dünen, Wind und Wellen wächst sie auf Deutschlands wohl beliebtester Insel auf und lässt mit diesem Roman 30 Jahre Leben am Wattenmeer ...

Kerin Schmidt hat eine behütete Kindheit auf Sylt - Zwischen Kühen, Dünen, Wind und Wellen wächst sie auf Deutschlands wohl beliebtester Insel auf und lässt mit diesem Roman 30 Jahre Leben am Wattenmeer Revue passieren.
Jede einzelne Zeile lässt die Liebe zu ihrer Insel spüren und strahlt behagliche Wärme aus. Kerin Schmidt erzählt von ihrer Insel im Wandel der Zeit, denn aus einem Kleinod wird nach und nach ein begehrter Hotspot - Sylt ist in und dabei vergessen die Immobilienhaie, die Schönen und Reichen gerne die eigentlichen Bewohner und die Belange der Insel.
Beschauliche Ruhe ist nur noch bedingt zu finden, die Inselbewohner werden wegen steigender Preise aus ihrer Heimat regelrecht vertrieben, denn keiner kann sich mehr bezahlbaren Wohnraum leisten.
Trotz aller Problematik liebt der Sylter seine Insel mit Haut und Haar, ist mit ihr tief verwurzelt und kehrt immer wieder zu ihr zurück. Die Insel lebt in jedem Sylter, bestimmt wie Ebbe und Flut sein Leben und lässt ihn nicht mehr los.
So auch Kerin, die nach langer Selbstfindungsphase in Hamburg merkt, dass ihr Herz voller Meerweh ist und so kehrt sie, nicht nur der Liebe wegen, zurück in ihre Heimat.
Dieses Buch zaubert Wellenglitzern, Meerweh und eine Brise Nordseeluft ins heimische Wohnzimmer, lässt mich an der Schönheit der Natur mit all ihren Facetten teilhaben und bringt mir die Liebe zur Insel um vieles näher. Ich kann verstehen, warum viele ihr Herz an dieses Fleckchen Erde verlieren - Sylt atmet dich ein, umarmt dich liebevoll und lässt dich nie mehr los

Veröffentlicht am 02.04.2019

Emotionen bis zum Anschlag, Taschentuchmomente inbegriffen

Von A wie allein bis Z für zusammen
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Poppy und Rose waren früher eine Einheit, zwischen die noch nicht mal ein Blatt Papier gepasst hat. Doch mit der Liebe wird alles anders - Rose hat nur noch Augen und Ohren für ihre zukünftigen Mann Gareth ...

Poppy und Rose waren früher eine Einheit, zwischen die noch nicht mal ein Blatt Papier gepasst hat. Doch mit der Liebe wird alles anders - Rose hat nur noch Augen und Ohren für ihre zukünftigen Mann Gareth und Poppy fühlt sich dadurch zurückgesetzt. 10 Jahre ist das jetzt her und seit dem haben beide kein Wort mehr miteinander gewechselt.
Erst der Tod der Mutter führt beide wieder zusammen und ihr Vermächtnis beinhaltet 26 Aufgaben, die beide Schwestern bewältigen müssen.
Eine Reise zurück in die Vergangenheit, die mit Tränen, Erinnerungen und viel Gefühl den Weg pflastert...

Es gibt Bücher, die rufen gerade zu nach mir, wenn ich das Cover und den Klappentext intus habe. Und genau diesem Ruf bin ich hier wieder gefolgt und habe keinen Schritt bereut, den ich mit den beiden Schwestern zurück in die gemeinsame Vergangenheit gegangen bin. Es erschreckt mich zu sehen, was aus den beiden Schwestern geworden ist, die sich früher so gut verstanden haben. Richtig verbittert, ja fast biestig gehen beide miteinander um und merken nicht, dass auch ihre Mutter unter dieser Entzweiung gelitten hat.
Die Aufgaben, die ihnen die Mutter in ihrem Vermächtnis zugedacht hat, sind jeweils einem Buchstaben des Alphabets zugeordnet und es zeugt von so sehr viel Einfallsreichtum, sich 26 solcher Posten auszudenken und die Figuren dann auch noch in die Tat umsetzten zu lassen.
Dabei kommen sich nicht nur die beiden Schwestern näher, sondern der Leser setzt sich unweigerlich auch mit seiner eigenen persönlichen Situation auseinander und überdenkt vieles.
Poppy und Rose sind von der Autorin sehr schön ausgearbeitet, wirken sehr authentisch und machen es mir so leicht, ihrer Geschichte zu folgen und mit ihnen zu trauern, zu lachen, zu weinen und die kleinen Blüten der Hoffnung wachsen und aufgehen zu sehen.
Debra Johnson hat die Themen Tod und Trauer sehr gefühlvoll in ihrer Geschichte verarbeitet, zeigt auf, dass nur eines im Leben wichtig ist: nämlich der Zusammenhalt in der Familie, egal was das Schicksal einem auch gerade vor die Füße wirft.
Ein sehr emotionales Buch, das nicht nur für Taschentuchmomente sorgt, sondern auch Herz und Seele weit macht.

VonAwieAlleinBisZwieZusammen

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 02.04.2019

Erinnerungen zerrinnen wie Sand im Stundenglas des Lebens - einfühlsamer und sehr poetischer Roman

Monsieur Bonheur geht auf Reisen
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Für die ganze Familie ist Napoléon der "General" , weil er schon immer das Zepter in der Hand hält, die Familie als Oberhaupt regiert und Opa oder Großvater so alt klingt.
Mit stolzen 85 Jahren hat sich ...

Für die ganze Familie ist Napoléon der "General" , weil er schon immer das Zepter in der Hand hält, die Familie als Oberhaupt regiert und Opa oder Großvater so alt klingt.
Mit stolzen 85 Jahren hat sich der General in den Kopf gesetzt, dass es Zeit ist, noch einmal ganz von vorne anzufangen und neue Wege zu gehen. Er lässt sich scheiden und versetzt so seine Frau und seine Angehörigen in erschrecktes Staunen.
Einzig Enkel Léonhard findet Zugang zu dem alten Herren, der immer verwunderlicher wird. Léonhard merkt, dass sein Großvater sich verändert und langsam tauschen beide die Rollen...

"Monsieuer Bonheur geht auf Reisen" ist ein wahnsinnig einfühlsam erzählter Roman über die Macht des Älterwerdens über den Körper, über den letzten Kampf gegen das Vergessen und über einen kleinen Jungen, der mit viel kindlicher Liebe seinem Großvater das schönste schenkt, was es auf Erden gibt: sein kleines Kinderherz.
Die Abenteuer, die de General mit Léonhard besteht, sind mit wundervoll poetischen Worten vom Autor niedergeschrieben und nehmen den Leser unweigerlich mit auf eine gefühlvolle Zeitreise, auf der die Erinnerungen zu lebhaften Bildern werden und die Glanzzeit des Großvaters wieder hervorholt.
Stückchenweise blickt man hinter die Fassade des manchmal doch recht eigentümlichen Alten und merkt, wie die Demenzerkrankung ihn nachhaltig verändert.
Mit aller Macht sträubt sich Napoléon gegen das Vergessen und kann doch nicht aufhalten, was da in und mit seinem Körper passiert.
Zwei große Geheimnisse hat der General ein Leben lang mit sich getragen und die gilt es dem jüngsten Sproß der Familie nun auf der letzten Reise noch zu übermitteln...da bleibt kein Augen trocken und die Tränen suchen sich unweigerlich ihren Weg.
Pascal Ruter findet zu jeder Zeit die richtigen Worte, um mich als Leser immer wieder auf der Lebensreise seiner Schlüsselfigur abzuholen und mit ins Boot zu nehmen und so Zeuge zu werden, wie Erinnerungen wie Sand im Stundenglas des Lebens zerrinnen.
Eine einfühlsame und poetische Geschichte , die mir wundervolle Lesestunden beschert hat - für mich ein Roman , der mit sensiblen Worten ein ernstes Thema anpackt und trotzdem unbeschwert und heiter wirkt.

Herzlichen Dank an Anja Hengge und dem Verlag Droemer Knaur für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.