Schrullige Einwohner, ein herrlich pittoreskes Städtchen und ein Wiedersehen mit alten Bekannten UND einer süßen Liebesgeschichte
Zum Buch – Klappentext
Silver ist eine Frau der Tat. Beherzt verfolgt sie ihren Lebenstraum, in ihrer mobilen Bar die perfekten Cocktails für jede Hochzeit zu mixen. Nachdem die Bank den Kredit abgelehnt hat, bietet ausgerechnet ihr Ex Drew Hilfe an. Er gibt ihr das nötige Geld allerdings nur gegen eine geschäftliche Partnerschaft. Sagt Silver Ja, muss sie eng mit ihm zusammenarbeiten und darf seinem immer noch sehr sinnlichen Lächeln nicht verfallen. Denn sonst lässt sich das Geheimnis nicht länger verbergen, das sie seit ihrer Trennung mit sich herumträgt
Cover
Ein gutes Buchcover soll die Aufmerksamkeit des Lesers schnell auf sich ziehen. Dieser muss direkt erkennen, dass er ein ganz besonderes Buch in Händen hat. Es ist daher nicht leicht ein Cover zu finden, das perfekt die Stimmung des Inhaltes widerspiegelt und gleichzeitig auch den Zeitgeist trifft. Das ist hier aber sehr gut gelungen, die kräftigen Farben und der umgebaute Wohnwagen sowie das Pärchen davor, passen genau zum Text. Die Illustrationen erinnern etwas an einen Comic und durch diese Effekte sorgen sie für einen modernen Look. Außerdem passt das Titelbild genau zu den vorhergegangenen Büchern und daher haben sie einen hohen Wiedererkennungswert. Gefällt mir außerordentlich gut!
Meine Meinung
Vorab
Dies ist nun schon der 4. Teil der süßen Geschichten in und um Happily Inc., mit ihren schrulligen und hilfsbereiten Bewohnern und der rundum gelungenen Hochzeitsindustrie. Allerdings empfehle ich die Teile in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da immer wieder Figuren aus den vorangegangenen Teilen auftauchen, dadurch erklärt sich einem die Zugehörigkeit und die Interaktion der verschiedenen Pärchen besser.
Allerdings ist mir die Bewertung diesmal wirklich schwer gefallen. Susan Mallery gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, aber dieser Teil der Serie ist für mich der schwächste.
Schreibstil und Erzähl-Perspektive
Susan Mallery hat einen frischen, fröhlichen und lockeren Schreibstil, man ist sofort wieder im Lesefluss, sobald man nur die ersten Zeilen gelesen hat. Sie schafft eine bildhafte und authentische Atmosphäre, und schreibt zudem sehr gefühlvoll.
Dazu passt auch die Erzähl-Perspektive. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht beider Hauptakteure, und noch dazu in der Ich-Form, was mir immer am Besten gefällt, da man sofort in deren Gefühlswelt und Gedanken eintauchen kann.
Handlung und Charaktere
Silver kennt man ja schon aus den anderen Büchern. Sie hat mir von Anfang an gut gefallen, weil sie so cool, stark, energisch und unbeugsam ist. Hier erfährt man nun mehr von ihr und ihrer Liebe zu Drew. Denn sie beide verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Das ist teilweise wirklich sehr berührend zu lesen. Außerdem sieht man hier auch eine verletzliche Seite an ihr, dass macht sie authentischer.
Silver will mit ihrer mobilen Cocktail-Bar expandieren, aber die Bank verweigert ihr einen neuen Kredit für den Kauf zwei neuer Wohnwagen. Drew, ihr ehemaliger Highschool Freund, wird als nächster die familieneigene Bank übernehmen und hat die geniale Idee, die beiden umzubauenden Wohnwagen selber zu kaufen, um sich dann als Minderheitseigner in ihre Firma einzukaufen.
Silver explodiert fast vor Wut, als er ihr mit den beiden Wohnwagen gegenübersteht. Sie möchte mit ihm nichts mehr zu tun haben, und vor allem, will sie nicht nochmal ihr Herz an ihn verlieren.
Aber schließlich lässt sie sich notgedrungen auf diesen Deal ein.
Vor Jahren waren die beiden ein Paar, Silver hat Drew geliebt ihn aber gehen lassen, damit er studieren konnte. Sie wäre nur im Weg gewesen, hätte ihn an seinem Leben gehindert und zudem wollte sie auf keinen Fall die selben Fehler machen, die ihre Mutter gemacht hatte.
In all den Jahren hat sie sich ihr Leben auch ohne ihn aufgebaut. Sie ist loyal ihren Freundinnen gegenüber und sie will nur das Beste für die Menschen, die ihr am Herzen liegen.
Allerdings gibt es ein großes Geheimnis, was auch Drew betrifft. Sie muss es ihm sagen, denn die Zeit dafür ist gekommen, aber sie schiebt es vor sich hin, weil sie nicht weiß, wie er reagieren wird und weil sie ihm gegenüber Schuldgefühle hat.
Drew ist genauso sympathisch und gutherzig wie Silver und er hat große Visionen. Er will sich in Happily Inc. mehr engagieren und neuen kleinen Firmen mit großzügigeren Krediten helfen. Er fühlt sich nicht als zukünftiger Bankdirektor, sondern hat seine ganz eigenen Ideen. Diese werden aber von seiner Mutter überhaupt nicht geschätzt, im Gegenteil, sie boykottiert ihn und seine Entscheidungen wo sie nur kann.
Da Silver und Drew nun durch die Firma enger miteinander verbunden sind, kommen sie sich auch wieder näher. Es dauert zwar etwas, aber sie werden wieder zu einem Liebespaar. Aber werden sie es auch bleiben?
Allerdings fehlt mir hier die besondere Chemie zwischen ihnen. Die erotischen Szenen sind zwar leidenschaftlich dargestellt, aber man nimmt ihnen ihr Verhältnis nicht wirklich ab. Es fehlt der berühmte Funke zwischen ihnen.
Es gibt auch zu viele innere Monologe und viel zu wenige Gespräche zwischen ihnen, natürlich passieren auch einige Missverständnisse, aber irgendwie kann mich die Geschichte nicht wirklich fesseln.
Als Silver ihm endlich das Geheimnis beichtet, fühlt er sich verraten und es kommt zu Streitigkeiten. Es ist noch ein weiter Weg für die Beiden, und lange ist es nicht klar, ob sie wieder zusammen kommen. Was ich hier sehr vermisse, ist die Romantik und das Unbeschwerte, was Liebespaare eigentlich ausmacht.
Es sind noch einige Nebenschauplätze in die Geschichte eingebaut. Man erfährt manches über die Hochzeitsvorbereitungen von Bethany und Cade, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die Episoden rund um Silvers Firma sind sehr unterhaltsam. Und Autumn rundet die ganze Geschichte ab.
Sowieso ist es toll, wieder von den anderen Paaren zu lesen und etliche Neuigkeiten über sie zu erfahren. Das hat so was „heimeliges“ an sich.
Was mir jedoch überhaupt nicht gefallen hat, ist die Geschichte zwischen Wynn und Jasper. Sie bringt die Handlung nicht voran, ja sie ist sogar überflüssig. Meines Wissens gibt es nur 4 Bände dieser Serie, aber es hat den Anschein, als ob die Geschichte der beiden in einem 5. Roman weitergehen sollte. Wenn nicht, ist das wirklich ärgerlich, denn hier fehlt eindeutig ein Abschluss.
Auch der reichlich enthaltene Konfliktstoff, den die Familienmitglieder mit sich herumtragen, lässt mich das ein oder andere Mal den Kopf schütteln. Die Mutter von Drew ist echt eine Schreckschraube.
Das Ende kommt dann etwas schnell um die Ecke, und leider gibt es auch keinen Epilog. Ich hätte sehr gerne noch einiges an Erläuterungen oder Ergänzungen zu den jeweiligen Paaren gelesen.
Fazit
Wer bisher alle drei Teile gelesen hat, sollte auch diesen 4. Teil lesen.
Es ist kein leidenschaftlicher oder starker Roman, aber einer der unterhält und der über verpasste Gelegenheiten, zweiter Chance, Vergebung und Neuanfängen erzählt.
Daher vergebe ich sehr gerne 4 gute Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Ferner möchte ich mich bei Netgalley sowie beim Mira Verlag sehr herzlich für das kostenlose Rezensionsexemplar bedanken. Meine ehrliche Meinung wurde dadurch aber nicht beeinflusst.