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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Unterhaltsam und spannend

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Im Sommer 1994 geschieht ein schrecklicher Mord in Orphea, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen. Die damals jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott finden den Schuldigen. Doch zwanzig Jahre später ...

Im Sommer 1994 geschieht ein schrecklicher Mord in Orphea, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen. Die damals jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott finden den Schuldigen. Doch zwanzig Jahre später taucht die Journalistin Stephanie Mailer auf und behauptet, dass sich die beiden geirrt haben. Als sie kurz darauf spurlos verschwindet, regen sich erste Zweifel bei Jesse Rosenberg, der eigentlich in den Ruhestand gehen wollte. Und so beginnt er zum einen, Stephanie Mailer zu finden und zum anderen erneut in dem Fall von 1994 zu ermitteln. Er stößt auf Stephanies Hinweis, „was keiner gesehen hat, obwohl es offensichtlich war“.

Dies war mein erstes Buch von Joel Dicker, und es wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch bleiben.
Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und durchaus sehr bildhaft. Man kann sich die Gegebenheiten und Geschehnisse echt gut vorstellen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Jesse Rosenberg wird aus der Sicht der Polizistin Anna und verschiedenen beteiligten Personen erzählt. Dadurch erhält der Leser, wenn auch häppchenweise einen guten Einblick, in das was geschah und geschieht. Damals wie heute.
Neben dem Perspektivenwechsel wird die Spannung durch die Rückblicke in die Vergangenheit immer hoch gehalten. Wobei diese Rückblicke nicht immer in chronologischer Reihenfolge stattfinden. Und gegen Ende musste man dann doch aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert.

Man lernt in kurzer Zeit relativ viele Personen kennen. Dabei schafft es der Autor mit einem einzigartigen Gespür für das Tempo als auch seiner erzählerischen Raffinesse, dass man als Leser nicht durcheinander kommt. Die beteiligten Personen werden klar und ausführlich beschrieben, weshalb man sie auch gut im Gedächtnis behalten kann. Und man lernt jede Menge Leute kennen, wobei man auf teilweise echt schräge Vögel trifft. Die Charaktere werden ausführlich gezeichnet und durch die Rückblicke in die Vergangenheit erhalten Sie eine ungeahnte Tiefe. Und ganz ehrlich, ich hätte nicht bei allen Beteiligten alles bis ins letzte Detail erfahren müssen. Dadurch hat sich die Geschichte gegen Ende teilweise etwas gezogen, was auch zulasten der Spannung ging.

Der Krimiplot war sehr gut durchdacht und komplex. Eine Theorie jagte die andere, um dann doch wieder über den Haufen geworfen zu werden. Und es werden viele, viele Geheimnisse ausgegraben. Gefühlt hat fast jeder der Charaktere in seiner Vergangenheit etwas getan, worauf er nicht stolz ist. Aber reicht dies für ein Mordmotiv? Ich habe mitgerätselt, aber bis kurz vor dem Ende hatte ich keine Ahnung, wer der Täter ist und welches Motiv dieser hatte.

Ich habe mir das Hörbuch angehört, das von Torben Kessler gelesen wird und als ungekürzte Lesung mit 1.192 eine ordentliche Länge hat. Torben Kessler hat es von Beginn an geschafft, mich mit seiner Stimme und seinem Erzähltempo in seinen Bann zu ziehen. Dass sich das Hörbuch zwischendurch etwas gezogen hat, lag sicher nicht an Tobias Kessler, als vielmehr an den vielen Details, mit der Dicker die Geschichte erzählt hat. Insgesamt gesehen, war der Vortrag von Tobias Kessler echt klasse.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, und spannender Krimi, klasse gelesen. Aber manchmal ist weniger mehr. Ein paar Seiten weniger hätten meiner Meinung nach der Geschichte echt gut getan. Trotzdem kann ich den Krimi empfehlen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Der erste Fall von Simon Strasser

Lago Mortale
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Giulia Conti hat den ersten Fall mit Simon Strasser geschrieben. Simon ist eine ehemaliger Polizei- und Gerichtsreporter, der sein Leben in Frankfurt aufgegeben hat, um die Region Piemont und dort an den ...

Giulia Conti hat den ersten Fall mit Simon Strasser geschrieben. Simon ist eine ehemaliger Polizei- und Gerichtsreporter, der sein Leben in Frankfurt aufgegeben hat, um die Region Piemont und dort an den Lago d’Orta zu ziehen. Eines Morgens sieht Simon ein Segelboot auf dem See, das sehr schlecht bis gar nicht manövriert wird. Er paddelt zum Segelboot hinaus, nur um dort die Leiche von Marco Zanetti zu finden. Wurde Marco umgebracht oder war es ein Segelunfall? Nicht nur die örtliche Polizei um Carla Moretti ermittelt. Simons Spürnase ist erwacht und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Er entdeckt eine Liebe, die auf keinen Fall bekannt werden darf. Ich war dann doch etwas erstaunt, dass dies für einige in der heutigen Zeit doch noch ein Tabu-Thema ist. Als Simon meint, die Verantwortlichen zur Rede zu stellen, ahnt er nicht, dass er sich dabei in höchste Gefahr begibt.

Der Schreibstil von Giulia Conti ist flüssig, und dabei sehr bildhaft. Als Zuhörer wird man an den Lago d’Orta versetzt, dessen Landschaft und das Leben rund um den See sehr ausführlich beschrieben werden. Ebenso wie die italienische Mentalität.

Der Anfang von „Lago Mortale“ gleicht eher einem Reisebericht als einem Krimi. Mir haben die landschaftlichen Beschreibungen durchaus gefallen, jedoch hat das die Spannung aus dem Kriminalfall genommen.
Simon ist ein egozentrischer, und manchmal etwas kauziger Charakter, der aber nicht unsympathisch rüberkommt und doch dauerte es eine gewisse Zeit, bis ich mit ihm warm wurde.
Seine Beziehung zu seiner Ziehtochter wurde recht ausführlich erörtert – mir war das schon fast ein bisschen zu ausführlich neben den ganzen Landschaftsbeschreibungen.
Was mich auch etwas gestört hat, waren zwar nicht Simons Alleingänge, aber das Zerstören von Spuren. Das hat mich etwas verwirrt, denn als ehemailger Polizeireporter müsste er es eigentlich besser wissen.

Es dauert dann schon mal ein halbes Hörbuch bis endlich sowas wie Spannung aufkommt. Ab da wird es dann besser, was den Kriminalfall betrifft, die Spannung ist dann grundsätzlich da, steigt im weiteren Verlauf und am Ende kommt es zu einem Showdown.

Das Hörbuch hat Frank Stöckle gelesen, der einen ordentlichen Job gemacht hat. Seine ruhige, tragende Stimme passt sehr gut zu dem gemächlich beginnenden Piemont-Krimi und dem Setting am Lago Mortale. Auch setzt er die Betonungen an der richtigen Stellen. Grundsätzlich habe ich mich am Lago D’Orta mit Frank Stöckle ganz wohl gefühlt.

Fazit:
Das Hörbuch hat mich gut unterhalten, der Krimi an sich hätte meiner Meinung aber noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 23.06.2023

The Darkest Gold - Die Gefangene

The Darkest Gold – Die Gefangene
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🎧Hörbuch Rezension 🎧
Gesamt: ⭐️️⭐️⭐️️️️⭐️️
Sprecherin: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️/Sprecher: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️
Story: ⭐️⭐️⭐️️️️️️️️️️️️️️

Das Cover ist ein Hingucker ...

🎧Hörbuch Rezension 🎧
Gesamt: ⭐️️⭐️⭐️️️️⭐️️
Sprecherin: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️/Sprecher: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️
Story: ⭐️⭐️⭐️️️️️️️️️️️️️️

Das Cover ist ein Hingucker und der Klappentext klingt vielversprechend. Daher war ich schon sehr gespannt auf den ersten Band von Raven Kennedy.
Mindestens die erste Hälfte des Buchs widmet sich dem Leben von König Midas mit seinen Konkubinen. Auren ist seine Favoritin, die früher auf der Straße gelebt hat, von der Midas sie gerettet hat und nun lebt sie in einem goldenen Käfig im Schloss von König Midas.
Ich hatte etwas Schwierigkeiten mit der Bezeichnung der Konkubinen im Buch: sie wurden Sattel genannt und das bereits im Original. Mir hat das nicht gefallen, doch das ist Geschmackssache.
Man bekommt eine ziemlich gute Vorstellung vom Leben unter dem Dach von König Midas. Das hat die Autorin detailliert beschrieben, aber hier haben sich Längen eingeschlichen, weil meiner Meinung zu wenig Handlung da war. Doch wenn man dran bleibt, dann wird man belohnt, denn als sich Soldaten von König Midas zusammen mit den Damen auf eine Reise begeben, wird es interessant, es gibt Action und es wird richtig spannend.
Auren hat bei mir viele Sympathiepunkte gewonnen. Sie hatte es nicht leicht in ihrem Leben, aber sie ist in Midas verliebt, der sie in einem goldenen Käfig hält. Ich mochte ihr positives Denken, denn sie war immer auf der Suche nach einem Silberstreif. Sie ist klug und hat Humor und mir hat es gefallen, wie sich ihr Charakter weiterentwickelt hat.
König Midas hingegen ist in meinen Augen kein wirklich liebenswerter Mensch. Ich hatte den Eindruck, dass er ziemlich egoistisch ist und immer seine Ziele durchsetzt. Für die Story ist er ein durchaus interessanter Protagonist. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Nebencharakteren, die einen mochte ich mehr, die anderen weniger, aber die Mischung war gut gewählt.
Insgesamt gesehen hat mir das Buch gefallen, auch wenn es mitunter viele s*xuelle Inhalte gab und es manchmal etwas brutaler zuging. Band eins macht definitiv neugierig auf den nächsten Band, auf den ich mich schon freue.
Das Hörbuch haben Regine Lange und Julian Horeyseck vorgelesen, wobei Regine Lange den Löwenanteil gelesen hat, während Julian Horeyseck ein Kapitel vorbehalten blieb.
Regine Lange hat einen richtig gut Job gemacht. Sie hat eine sehr angenehme Stimme, sie liest mit Betonungen und Höhen und Tiefen und man konnte die Emotionen der Charaktere sehr gut heraushören. Julian Horeyseck ist auch ein klasse Sprecher, der es ebenfalls versteht, den Hörer zu fesseln. Als Hörbuch kann ich The Darkest Gold - Die Gefangene empfehlen!

Veröffentlicht am 13.02.2022

Ein humorvolles und nettes Buch

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Als es die 16-jährige Zoe nach einer heimlichen Mitternachtsparty ins Jahr 1816 verschlägt, beginnt für die aufgeweckte Protagonistin ein aufregendes Abendteuer. Sie wird als Zofe in einer angesehenen ...

Als es die 16-jährige Zoe nach einer heimlichen Mitternachtsparty ins Jahr 1816 verschlägt, beginnt für die aufgeweckte Protagonistin ein aufregendes Abendteuer. Sie wird als Zofe in einer angesehenen Londoner Adelsfamilie für Miss Lucie eingestellt. Die angehende Lady tut sich mit ihrer Schüchternheit sehr schwer, vor allem im Fokus der viktorianischen Oberschicht. Doch Zoe weiß, wie sie Miss Lucie mit ihrer Feinfühligkeit und modernen Denkweise helfen kann. Neben dieser Herausforderung muss Zoe sich allerdings auch noch der Tatsache stellen, dass sie durch ihre Zeitreise im Falschen Jahrhundert feststeckt, gemeinsam mit dem jungen Lord Falcon-Smith. Dieser geht ihr zwar nicht selten auf die Nerven, doch um nach Hause zu gelangen müssen die beiden zusammenarbeiten…

Zunächst einmal ein großen „Wow“ für das wunderschöne Cover. Doch

LondonWhisper überzeugt vor allem durch den witzigen und leichten Schreibstil von Aniela Ley. Nicht selten musste ich Lachen oder mir ein Schmunzeln verkneifen.
Auch die Darstellung der Protagonisten enttäuscht nicht. Sie sind authentisch, lebhaft und gerade Miss Lucies Schüchternheit war für mich sehr nachvollziehbar. Ebenso angetan war ich von Zoes Fähigkeit sich jeder Herausforderung zu stellen. Ein absolutes Highlight, waren die Briefe, die Zoe für junge Mädchen mit scheinbar unaussprechlichen Problemen bereithält und die in schönster Gestaltung zwischen den Buchseiten zu finden sind.
Die Beschreibung der Londoner Gesellschaft zur Regency-Zeit war ebenso detailreich und interessant wie die Protagonisten.
Leider dauerte es sehr lange, bis man zum spannungsreichen Teil des Buches gelangt. Die Zeit, in der die Zeitreise neben Miss Lucies Problemen eher in den Hintergrund rückt, zieht sich zwischendurch etwas, kann aber durch den ansprechenden Schreibstil überbrückt werden.

Fazit:

LondonWhisper ist ein humorvolles, nettes Buch, welches super dafür geeignet ist, wenn man einfach mal abschalten und seiner eigenen Realität für einen kurzen Moment entfliehen will.

Veröffentlicht am 04.01.2022

Nette Geschichte mit tollem Setting

The Sky in your Eyes
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Dies ist mein zweites Buch von Kira Mohn. Ihr locker-leichter Schreibstil hat mir gut gefallen, denn die Geschichte lässt sich angenehm so dahinlesen und man ist relativ schnell durch.
Es geht um Elin, ...

Dies ist mein zweites Buch von Kira Mohn. Ihr locker-leichter Schreibstil hat mir gut gefallen, denn die Geschichte lässt sich angenehm so dahinlesen und man ist relativ schnell durch.
Es geht um Elin, einer Protagonistin, die von Selbstzweifeln geplagt wird und etwas zu viel auf der Waage hat. Daran nicht ganz unschuldig ist ihr Ex, der so manchen Spruch über sie losgelassen hat. Sie zieht zu ihren Eltern. Bei einem Kochkurs lernt sie den herzlichen Jon kennen, der sehr einfühlsam ist.
Die Charaktere sind von der Autorin gut ausgearbeitet worden und sie sind lebendig dargestellt. Es gab nicht nur sympatische Figuren, aber das hat gut zur Story gepasst.

Die Autorin hat ein Händchen für lebendige und detaillierte Beschreibung der Landschaft und der Gegebenheiten. Ich konnte mir beim Lesen Island echt gut vorstellen.

Mir hat Elins Entwicklung gut gefallen ebenso wie mir Jon sympathisch war, der Elin auf ihrem Weg begleitet hat.

Es geht darum, sich selbst finden, um Selbstzweifel und um Gefühle. Das Buch ist eine solide Unterhaltung, jedoch fand ich die ständigen Wiederholungen von Elins Gedanken mit der Zeit etwas nervig. Auch hätte ich es schön gefunden, wenn die Story etwas spannender gewesen wäre oder ein paar unvorgesehen Dinge passiert wären, denn in meinen Augen haben sich durch das Fehlen solcher leichte Längen eingeschlichen.

Fazit:
The Sky in your Eyes" ist eine einfühlsame Liebesgeschichte, die von mir 3,5 Sterne bekommt.