Nicht ganz sauber zu Ende erzählt
Wenn Donner und Licht sich berührenDie Romance Elements-Reihe von Brittainy C. Cherry hat im letzten Jahr ihr Ende gefunden, umso schöner, dass sie fleißig weiterschreibt, so dass wir mit „Wenn Donner und Licht sich berühren“ nun bereits ...
Die Romance Elements-Reihe von Brittainy C. Cherry hat im letzten Jahr ihr Ende gefunden, umso schöner, dass sie fleißig weiterschreibt, so dass wir mit „Wenn Donner und Licht sich berühren“ nun bereits in die nächste Liebesgeschichte eintauchen können. Diese ist in New Orleans situiert und folglich spielt Musik eine große Rolle. Nola ist für mich tatsächlich ein sehr mystischer Ort, der aus dem Bild, das man von den USA hat, total rauszufallen scheint. Jedoch habe ich bisher mehr Filme und Serie gesehen, die dort spielen, weniger aber Bücher dazu gelesen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir etwas schwer gefallen, da man gerade aus Jasmines Perspektive heraus regelrecht in die Handlung hineingeworfen wurde. Bei Elliott wiederum hatte ich das Gefühl, dass wir etwas auf der Stelle treten, aber dieser Eindruck hat sich zum Glück gewandelt. Sobald Jasmine und Elliott wirklich interagieren, entwickelt sich diese Magie, die Cherry grundsätzlich mit ihren Paaren erschaffen kann. Vor allem Elliott geht einfach ans Herz. Dieser mutige Jugendliche, mit dem es das Leben nicht gut meint, der trotzdem stets nach vorne schaut, stets die richtigen Dinge sagt und für sich selbst eine Zuflucht in der Musik findet, die ihm Seelenfrieden gibt. Gerade über die Musik wird einiges in diesem Buch verarbeitet. Nicht nur über die verschiedenen Stile, sondern auch über Wortspiele mit einer Musiksemantik. Das ist mir vor allem ans Herz gegangen.
Cherry kann Drama, zwar manchmal zu viel, aber sie kann es, das ist schon mal was. Auch dieses Buch verschont uns nicht mit negativen Emotionen, die durch eine wirklich brutale Szene ausgelöst werden. Ich fand sie schon fast zu brutal, aber sie war natürlich auch ungeheuer einnehmend. Spätestens ab diesem Zeitpunkt konnte das Buch niemand mehr aus der Hand legen. Es bleibt aber bei dieser einen dramatischen Entwicklung, es gibt zwar noch einige weitere Steine, die Jasmine und Elliott in den Weg gelegt werden, aber diese sind im Vergleich doch eher auf einem durchschnittlichen Niveau und somit normal für ein Buch dieses Kalibers. Wie immer konnte man also lachen, weinen, dahinschmelzen, sich ärgern und sich berühren lassen. So konstant können das wirklich nur wenig Autoren.
Trotzdem ist diese Geschichte nicht perfekt, da sie mir an einigen Stellen nicht auserzählt genug ist. Gerade im letzten Drittel zieht das Erzähltempo merklich an, was ich etwas schade finde, da das erste Drittel dagegen dann total zäh war. Die Balance wurde also nicht so geschickt gehalten. Zudem werden einige Handlungsbögen schön angesetzt und in meinem Kopf habe ich mir dann ausgemalt, wie sich alles entwickeln könnte, aber all das wurde dann eben für das Tempo eingestampft. Offenbar hatte es Cherry gegen Ende hin wirklich eilig und das merkt man sehr deutlich. Für fünf Sterne dürfte man das nicht bemerken.
Fazit: „Wenn Donner und Licht sich berühren“ ist eine erneut überzeugende Lektüre von Cherry, die ihr emotionale Wucht vor allem über die Musik entfaltet. Wenig gelungen ist dagegen die Balance des Erzähltempos. Anfänglich eher zäh, wirkt es gegen Ende hin dann fast überstürzt. Das hätte man definitiv besser hinbekommen können.