Ein Sprung in eine andere Welt mit leider zu wenig Spannung
Zum Buch:
Eigentlich will Ve nur ihren Vater besuchen, als sie in München landet. Doch als dieser nicht auftaucht und länger verschwunden bleibt, fängt Ve an nach ihm zu suchen. Nur hätte sie nie gedacht ...
Zum Buch:
Eigentlich will Ve nur ihren Vater besuchen, als sie in München landet. Doch als dieser nicht auftaucht und länger verschwunden bleibt, fängt Ve an nach ihm zu suchen. Nur hätte sie nie gedacht wohin sie diese Suche führt. Schlagartig befindet sie sich in einer anderen Welt, welche ihrer zwar ähnlich ist und sich doch komplett unterscheidet. Dort trifft sie ihre Doppelgängerin. Diese scheint zwar wie sie zu sein, doch schnell merkt Ve, dass sie nur wenig mit ihr gemein hat. Zusätzlich begegnet sie dort Finn der ihr Herz verzaubert doch von dem sie nicht weiß ob sie ihm vertrauen kann. Ve muss sich bald entscheiden ob sie ihrem Herzen folgen oder zurück in ihr altes Leben will.
Meine Meinung:
Bevor ich das Buch gekauft hatte, hatte ich es sehr oft in der Hand und war immer von den Klappentext angezogen worden. Leider hatte kein Buchladen davon ein offenes Exemplar also hatte ich eines Tages genug und dachte „Jetzt holst du es“. Als erstes muss ich sagen, dass ich mich immer etwas schwer mit Geschichten tue die sich hierzulande abspielen. Erklären kann ich es nicht, es ist einfach mein persönliches Empfinden. Deshalb war ich im ersten Moment enttäuscht als eines der ersten Worte „München“ war, aber nachdem ich so lange gewartet habe wollte ich es auch endlich lesen.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich beim Lesen zu alt für dieses Buch gefühlt. Vielleicht spricht mich der Schreibstil auch nicht an, weil ich nicht die Zielgruppe dafür bin. Ich fand ihn sehr „einfach“ gehalten was mich an manchen Stellen nur schwer dazu motivierte weiter zu lesen.
Dazu kam auch, dass der ganze Prozess weniger mit Fantasie als mit Wissenschaft zu tun hatte. Zahlen und Physik war nie meine Leidenschaft weshalb mir gerade die wichtigen Szenen, wo Gründe etc. erklärt wurden zeitweise zu anstrengend waren. An sich ist die Story natürlich eine tolle Idee: Ve kommt zu ihrem Vater der von ihr und ihrer Mutter getrennt lebt um dort die Ferien zu verbringen. Doch er holt sie weder am Flughafen ab noch ist er in dem neuen Schloss in dem er wohnt. Als alles immer seltsamer wird fängt sie an nach ihm zu suchen und stolpert über einen seltsamen Fahrstuhl. Durch das gewaltsame Zutun einer unbekannten Person gerät sie in diesen Fahrstuhl und in eine andere Welt. Diese Welt stellt sich als Parallelwelt heraus und Ve lernt ihr andere ich kennen, die sich komplett von ihr unterscheidet. Alles wirkt verdreht und Ve braucht eine Weile um sich zurecht zu finden. Sie ist selbstbewusst und weiß was sie will und nachdem sie feststellt, dass auch in dieser Welt ihr Vater verschwunden ist will sie ihn nur noch finden und verstehen was hier vor sich geht. Doch dann trifft sie auf Finn. Der Finn, der in ihrer Welt, durch seinen Ruhm, welchen er durch eine Castingshow erhalten hat, überheblich ist und den sie zwar attraktiv aber unausstehlich findet – genau dieser Finn ist in dieser Welt süß und fast schon ein wenig unsicher. Ohne es zu wollen verliebt sie sich und es bricht ein Chaos los, denn immerhin gibt es sie in dieser Welt bereits und ihre Doppelgängerin ist nur wenig begeistert von Ve's Ausflügen mit Finn, zumal dieser einer Organisation angehört die sich gegen die führenden Firmen dieser Welt stellt für die auch ihr Vater arbeitet. Aber Ve kann nicht anders und ist dem Finn, der noch völlig frei ist und nicht von Eitelkeit eingenommen ist, verfallen. Er ist es der eben auch ihr Herz ins Wanken bringt und sie immer wieder kurz vergessen lässt, dass sie nicht in diese Welt gehört.
Die Story springt viel zwischen der Sorge um ihren Vater und dem Gefühlschaos in Ve hin und her und, obwohl es natürlich eine Liebesgeschichte sein soll, finde ich, dass die Sorge um ihren Vater oft zu kurz kommt. Deshalb fiel es mir schwer mich mit Ve zu identifizieren, da ich in ihrem Fall an nichts anderes denken könnte, als daran meinen Vater zu finden.
Gut gefällt mir der Unterschied zwischen Ve und Nicky, ihrer Doppelgängerin. Nicky ist begeistert von Physik und interessiert sich sehr für die Arbeit ihres Vaters, während Ve kein Wort von dem allen versteht und sich dann doch eher für Musik, Mode etc. interessiert. Dadurch hat Ve eine engere Bindung zu ihrer Mutter und Nicky zu ihrem Vater, was für beide nicht leicht ist. Ve kann sehen wie ihr Leben vielleicht verlaufen wäre, wenn ihre Eltern sich nicht getrennt hätten.
Auch die Wendepunkte in der Story sind gut, vor allem als es auf das Finale zugeht und dennoch wirkt es im ersten Moment alles etwas überstürzt. In meinen Augen kommen einige wichtige Dinge zu kurz während andere Aspekte zu sehr ausgedehnt werden. Allein das hin und her zwischen Ve und Finn erfolgt innerhalb von 2 Kapiteln und das finde ich ein wenig unglaubwürdig. Wenn man hintergangen wird vertraut man nicht sofort wieder. Für Ve scheint dies aber kein Problem zu sein.
Am Ende war ich fast genauso schlau wie am Anfang, aber es gibt ja nicht ohne Grund insgesamt 3 Bände. Auch als Ve am Ende sich entscheidet die Aufzeichnungen ihres Vaters nicht zu verbrennen, wie sie es eigentlich tun sollte um weitere Schwierigkeiten vorzubeugen denkt sie dabei wieder nicht an ihren Vater sondern nur an Finn und das hat mich auf den letzten Seiten traurig gemacht, denn müsste der eigene Vater nicht eigentlich vor gehen?
Mein Fazit:
Eine Story bei der man wissen sollte, dass es hier weniger um mystische Geheimnisse sondern um Wissenschaft geht. Es ist ein gutes Jugendbuch und findet bei Jugendlichen sicher viel Anklang, da jeder diese erste große Liebe entweder gerade erlebt oder sich wünscht. Meinen persönlichen Geschmack trifft es leider nur bedingt.