Kurzbeschreibung
Als Annika Ritter mitten in der Nacht, im Kinderzimmer ihrer Tochter eine grauenvolle Nachricht findet, beginnt für sie ein wahrer Albtraum.
Auf den Wänden sind kleine blutige Handabdrücke mit den Worten„Bye Bye Mama“. Doch Janinas Kidnapper hat noch eine weitere Nachricht hinterlassen.
Löst Annika das Rätsel nicht innerhalb des Ultimatums, tötet der Entführer ihre Tochter.
Annika bittet ihren Freund Sebastian um Hilfe und ahnt dabei nicht, dass Kommissar Weinsheim in einem Mord ermittelt, in dem Sebastian der Tatverdächtige ist.
Meinung
Es handelt sich hier um eine gekürzte Lesung, die von Hemma Michel vorgetragen wird.
In ihrem Thrillerdebüt beschreibt Thea Falken, auch bekannt als Astrid Freese, eine Schnitzeljagd durch Berlin, die in einem recht zügigen Tempo aus drei Perspektiven erzählt wird.
Zum einen ist da Annikas Erzählstrang, die in absoluter Panik versucht, ihre Tochter zu retten.
Dann ist da Kommissar Weinsheim, der nicht so recht weiß welche Rolle Annika und Sebastian in seinen Ermittlungen spielen und natürlich noch die Perspektive des Täters, dessen Identität zunächst einmal unbekannt bleibt.
Aufgrund der verschiedenen Erzählstränge ist die Geschichte nicht nur spannend, sondern entwickelt auch eine gewissen Tiefe, zumal sie den Hintergrund des Täters beleuchtet.
Die Schilderung der Handlung in der Ich-Perspektive lässt die Figuren persönlicher wirken, was wiederum die oftmals beklemmende Atmosphäre verstärkt.
ie Autorin hält viele Überraschungen bereit und schickt den Leser und Zuhörer gerne mal auf falsche Fährten.
Somit wird genügend Spannung geboten und auch die eine oder andere blutige Szene wird beschrieben.
Der eigentliche Thrill besteht meiner Meinung nach aus der Angst der Mutter um ihr Kind, und ihrer Verzweiflung weil sie nie weiß wem sie wirklich vertrauen kann. Der Countdown läuft und dieser war so intensiv und temporeich beschrieben, dass ich das Hörbuch nur ungern unterbrechen wollte.
Was mich aber öfter mal etwas störte, waren die Reaktionen der Protagonistin, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte.
Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Beziehungsgeschichten in Thrillern und auch in dieser Geschichte konnte sie mich nicht so recht überzeugen.
Das Verhältnis der Hauptfigur zu ihrem Freund wirkte auf mich bis zum letzten Drittel etwas fehl am Platz.
Dennoch fand ich die Beschreibung der Charaktere überwiegend gut gelungen, zumal der Handlungsstrang des Täters nicht ohne war und ganz schön an die Substanz gehen konnte.
Hemma Michel besitzt eine helle klare Stimme und liest die Geschichte in einem ruhigen Erzähltempo vor.
Sie trifft in jeder Situation den richtigen Ton, sodass die unterschiedlichen Reaktionen wie Panik, Wut und Frustration glaubhaft dargestellt werden.
Auch die spannende Atmosphäre wird durch ihre Stimme intensiver.
Fazit
„So nah der Tod“ hat mir als Thrillerdebüt ganz gut gefallen. Alle drei Erzählstrange waren interessant und boten überwiegend Spannung und teilweise sogar eine gewisse Tiefe. Über die kleinen Kritikpunkte kann ich da ganz gut hinwegsehen und bin gespannt auf ihr nächstes Werk.