Cover-Bild Das Modehaus - Töchter der Freiheit
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 18.02.2019
  • ISBN: 9783734105715
Julia Kröhn

Das Modehaus - Töchter der Freiheit

Roman
Hundert Jahre, drei Frauen und ein Traum - ein Traum von Samt und Seide, von Freiheit und Liebe.

Die goldenen Zwanziger, spektakuläre Modekollektionen und … Coco Chanel. Fanny hat genug von der altbackenen Mode im familieneigenen Imperium und will in Paris als Modeschöpferin durchstarten. Am Ende hat sie nur als Mannequin Erfolg, und auch dieser glitzernde Traum zerplatzt. 1946 kämpft Tochter Lisbeth im zerbombten Frankfurt ums nackte Überleben – und um das Modehaus ihrer Vorfahren. Erfindungsreich führt sie es in eine neue Zeit, zahlt dafür jedoch einen hohen Preis. 1971 ist Rieke die Liebe wichtiger als das Geschäft. Doch dann steht das Familienunternehmen vor dem Bankrott – und sie vor einer folgenschweren Entscheidung ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Drei Frauen kämpfen für ihre Träume

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Kurzmeinung: Drei Generationen von Frauen, die um die Existenz des Modehauses kämpfen. Sehr spannend und mitreißend erzählt.
Drei Frauen die für ihre Träume Kämpfen

Inhaltsangabe:


Hundert Jahre, drei ...

Kurzmeinung: Drei Generationen von Frauen, die um die Existenz des Modehauses kämpfen. Sehr spannend und mitreißend erzählt.
Drei Frauen die für ihre Träume Kämpfen

Inhaltsangabe:


Hundert Jahre, drei Frauen und ein Traum - ein Traum von Samt und Seide, von Freiheit und Liebe.

Die goldenen Zwanziger, spektakuläre Modekollektionen und … Coco Chanel. Fanny hat genug von der altbackenen Mode im familieneigenen Imperium und will in Paris als Modeschöpferin durchstarten. Am Ende hat sie nur als Mannequin Erfolg, und auch dieser glitzernde Traum zerplatzt. 1946 kämpft Tochter Lisbeth im zerbombten Frankfurt ums nackte Überleben – und um das Modehaus ihrer Vorfahren. Erfindungsreich führt sie es in eine neue Zeit, zahlt dafür jedoch einen hohen Preis. 1971 ist Rieke die Liebe wichtiger als das Geschäft. Doch dann steht das Familienunternehmen vor dem Bankrott – und sie vor einer folgenschweren Entscheidung ...



Meine Meinung zum Buch und Autorin:

Sehr beeindruckend erzählt, Julia Kröhn die Geschichte von drei Generationen von Frauen, ihrem großen Traum, von Mode, den Kampf um das Modehaus König ein Familien Unternehmen, zu erhalten. Es geht aber nicht nur um den Traum von Kleidern aus Samt und Seide, nein auch den Kampf für Freiheit und der Liebe. Sie hat die Schicksale dieser drei Frauen, Fanny die Großmutter, ihre Tochter Lisbeth und Enkelin Rieke, sehr Bildhaft und berührend erzählt. Die Figuren sind sehr lebendig und Authentisch beschrieben. Die einzelnen Charaktere und deren Gefühle, sind sehr gut nachvollziehbar beschrieben, so das man sich sehr gut in jede einzelne von ihnen hinein versetzen konnte, und mit ihnen sich gefreut und auch gelitten hat. Sehr schön sind auch die drei Erzählstränge mit einander verknüpft, angefangen in den goldenen zwanzigern Jahren, als Fanny es satt ist, mit der hausbackenen Mode des Familienimperiums, und nach Paris geht. Sie träumt von einer großen Modekarriere, ob sie je ihre Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen in Erfüllung gehen. Ich habe mit ihr gebangt und gehofft, sie aber auch bewundert für ihren Mut, alles auf eine Karte zu setzen. Bestimmt nicht leicht in der damaligen Zeit, wenn man an die Rolle der Frau denkt. Auch ihre Tochter Lisbeth hat es nicht leicht, nach dem zweiten Weltkrieg 1946, auch sie kämpft in der zerbombten Stadt Frankfurt ums nackte Überleben und den Erhalt des Modehauses. Sie hat es wirklich alles andere als leicht, ich habe sie für ihre schöpferische Erfindungen bewundert, aus alten Lumpen, neue Mode zu machen. Aber für was für einen Preis, der Kampf ist nicht leicht, sich in einer Männerdomäne zu behaupten. 1971 kommt Enkelin Rieke ins Spiel, die Teilhaberin des Imperiums ist, und die Führung ihrem Bruder überlässt, da ihr ihre Familie wichtiger ist. Das es ein großer Fehler war, erkennt sie erst sehr spät, als das Modehaus vor dem Bankrott steht, ob sie es schaffen wird das Ruder herumzureißen, sie steht vor großen Herausforderungen.

Das alles hat sie sehr mitreißend und Intensiv erzählt, man sah die verrückten und goldenen zwanziger, den Krieg und das zerbombte Frankfurt vor sich. Ich habe alle drei Frauen bewundert, die eines gemeinsam haben, Kraft, Mut und Stärke.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Drei starke Frauen

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Dieser Roman handelt von drei Frauen, die ihr Leben unter unterschiedlichen Bedingungen meistern müssen:
Fanny hat 1914 Georg König, den Besitzer eines der größten Modehäuser Frankfurts, geheiratet. Sie ...

Dieser Roman handelt von drei Frauen, die ihr Leben unter unterschiedlichen Bedingungen meistern müssen:
Fanny hat 1914 Georg König, den Besitzer eines der größten Modehäuser Frankfurts, geheiratet. Sie träumt davon, Modeschöpferin zu werden. Nach dem Ersten Weltkrieg scheint dieser Traum allerdings nicht in Erfüllung gehen zu können und sie trifft eine drastische Entscheidung.
Fannys Tochter Lisbeth ist in den 1940er Jahren vollauf damit beschäftigt, sich und ihre Familie im zerbombten Frankfurt durchzubringen. Sie beweist dabei viel Einfallsreichtum und ist bestrebt, das ererbte Modehaus wiederzueröffnen.
Lisbeths Tochter Rieke wiederum führt in den 1970ern ein friedliches Leben. Doch als sie sich dazu entschließt, die Leitung des familieneigenen Modehauses zu übernehmen, wird nicht nur ihre Ehe auf eine harte Probe gestellt.

Die aus Fannys, Lisbeths und Riekes Perspektive erzählten Abschnitte wechseln einander dabei ab. Meistens gefällt es mir, wenn ein Roman auf verschiedenen Zeitebenen parallel spielt. Hier hatte ich allerdings manchmal Schwierigkeiten, den Überblick über die diversen Zusammenhänge und Personen (die ja in immer unterschiedlichen Rollen auftreten) zu behalten.
Die Protagonistinnen sind aber jedenfalls gut gezeichnet. Es handelt sich um starke und durchsetzungsfähige Persönlichkeiten, die positive wie negative Eigenschaften aufweisen, die auch Fehler machen und nicht nur Sympathiepunkte sammeln. Gerade deshalb wirken sie authentisch.
Auch ihre jeweiligen Lebensumstände werden anschaulich beschrieben. Es ist dabei interessant zu beobachten, wie sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit ändern, die Schwierigkeiten, denen sich Frauen, die Freiheit und Liebe unter einen Hut bringen wollen, gegenübersehen, einander aber erstaunlich gleichen. Obwohl nicht jede Verhaltensweise immer nachvollziehbar ist und der Erzählstil außerdem manchmal übertrieben hochtrabend klingt, konnte ich mich meist doch gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen.
Die Handlung als solches ist allerdings großteils ziemlich vorhersehbar. Dies liegt jedoch zu einem guten Teil auch daran, dass der Klappentext zu viel über den Inhalt verrät. Ein weiterer Kritikpunkt, der sich eher an den Verlag als an die Autorin richtet, besteht darin, dass der Text relativ viele Fehler enthält.

Alles in allem ist das Buch trotzdem lesenswert. Wie schon andere Rezensenten moniert haben, handelt es sich aber um keine leichte Lektüre, sondern erfordert gelegentlich eine gewisse Konzentration, kann aber stellenweise auch zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Die Königinnen

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Das Modehaus führt uns in drei Zeiten und wir begleiten drei Frauen. Einmal Fanny, die es kurz nach dem ersten Weltkrieg nach Paris zieht, um dort als Modeschöpferin zu arbeiten, da ihr daheim die Unterstützung ...

Das Modehaus führt uns in drei Zeiten und wir begleiten drei Frauen. Einmal Fanny, die es kurz nach dem ersten Weltkrieg nach Paris zieht, um dort als Modeschöpferin zu arbeiten, da ihr daheim die Unterstützung fehlt. Dann Lisbeth, die nach dem Krieg versucht das Modehaus König wieder aufzubauen und nach dem Krieg wieder neu anzufangen. Und zu guter Letzt ihre Tochter Rieke, die sich Anfang der siebziger Jahre plötzlich mit der Leitung des kurz vor dem Konkurs stehenden Modehauses beschäftigen muss. Allen dreien werden immer wieder Steine in den Weg gelegt und alle drei müssen sich klar werden, was sie aus ihrem Leben machen wollen.

Dabei sind die drei sehr verschieden. Fanny widersetzt sich den Konventionen und bricht aus, wohingegen die beiden anderen auf ihre Weise ihr Leben so leben, wie es von ihnen erwartet wird. Beide wagen den Ausbruch aber nur eine von beiden bekommt am Ende ihre Wünsche und die Erwartungen der Anderen unter einen Hut.


Das Buch zeigt sehr deutlich die Einschränkungen, unter denen die Frauen des letzten Jahrhunderts lange zu leiden hatten. Die Freiheit selbst über sich und ihr Leben zu entscheiden blieb den meisten Frauen verwehrt. Entweder durften sie von Staats her nicht arbeiten, oder weil der Mann es nicht wollte. Oder aber sie durften arbeiten, aber nur zu den Bedingungen der Männer.


Julia Kröhn ist es gelungen die Zeiten farbig einzufangen. Man sieht die Bilder vor Augen, Frankreich und Italien in den Zwanzigern, das zerbombte Frankfurt nach dem Krieg und das wiederauferstandene Frankfurt in den Siebzigern. Auch die gesellschaftlichen Gegebenheiten sind toll wiedergegeben. Wie die Frauen nach den Kriegen anpackten und wie es in den Siebzigern absolut unüblich war, als Ehefrau und Mutter arbeiten zu gehen. Und wie gleichzeitig über Abtreibung und die richtige Form des Feminismus diskutiert wurde.


Das Buch wird nicht chronologisch erzählt, es wechselt immer zwischen den Geschichten von Fanny, Lisbeth und Rieke. So fügt sich das Gesamtbild der Familie auch erst ganz am Ende zusammen.


Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings bin ich mit den drei Frauen nicht wirklich warm geworden. Dafür waren sie mir alle drei zu spröde und gefühlsarm. Die durchaus vorhandenen Gefühle werden regelmäßig unterdrückt und verleugnet. Glücklich ist keine der drei damit. Am nächsten ist mir am Ende doch Rieke gekommen, wahrscheinlich weil es der einzige Teil ist, der in der Ich-Form geschrieben ist.


Alles in allem war es ein schönes Buch, das mich aber emotional nicht so richtig packen konnte.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Spannendes Szenario - anstrengend zu lesen

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Die Autorin, in Österreich geboren, lebt schon viele Jahre am Schauplatz ihres neusten Romans, der Stadt Frankfurt am Main. Und dies merkt man der Geschichte von Anfang an an – sei es durch das eindrückliche ...

Die Autorin, in Österreich geboren, lebt schon viele Jahre am Schauplatz ihres neusten Romans, der Stadt Frankfurt am Main. Und dies merkt man der Geschichte von Anfang an an – sei es durch das eindrückliche Beschreiben des glühenden Mains oder die verschiedenen Winkel der Stadt, in die uns die Protagonisten mitnehmen. „Das Modehaus“ handelt von drei Geschichten – drei Generationen (Großmutter Fanny, eine Rebellin der 20iger; Mutter Lisbeth, die kreative Überlebenskünstlerin der 50iger; Enkelin Rieke, berufstätige Mutter der 70iger) – die auf den ersten Blick so unterschiedlich erscheinen, aber letztendlich doch an einem Strang ziehen.

Julia Kröhn zeigt uns auf interessante, aber leider auch ziemlich anstrengende Weise das Leben in diesen drei Jahrzehnten, die immer auch das darauffolgende geprägt haben. Die Aufbruchstimmung der 20iger, in welchem auch die Frauen Schritt für Schritt den Spaß entdecken; daraus entstehen selbständige, starke Frauen der 50iger, die im Krieg die Familie ernähren, Kriegsrückkehrer auffangen und das Land neu aufbauen müssen und nicht zuletzt die bunten Hippie-70iger mit dem Kontrast zwischen der suchenden, sich ausprobierenden Generation und den Familienmenschen, die das Glück im Altbewährten finden... eine spannende Reise, die gekonnt von der Autorin beschrieben wird. Viele Geschehnisse spielen sich beim Lesen vor meinem inneren Auge ab und den drei Protagonistinnen konnte ich größtensteils auch gut folgen... aber den einzelnen Kapiteln leider nicht!

Das große Manko dieses Romans ist für mich das „Kapitel-Hopping“. Wir wechseln immer wieder von einer Generation zur nächsten. Und mir fiel es ehrlich gesagt nicht leicht, nach zwei anspruchsvoll zu lesenden Generationenkapiteln wieder zurück zur ersten zu finden... was bei einem Wechsel von 2 Ebenen noch recht einfach erscheint, wirkt für mich bei einem Wechsel zwischen 3 Ebenen störend und anstrengend – ein Stimmungskiller, der mich das Buch immer wieder weglegen ließ (eigentlich untypisch für mich, bin ich doch der „in-einem-Rutsch-Leser“).

Dass ich dennoch bis zum Ende durchgehalten habe – und das Lesen des Endes lohnt sich! - ist wirklich der wunderbaren, bildlich anregenden Sprache der Autorin geschuldet, die ein spannendes Szenario geschaffen hat. Gerne würde ich diesen Roman als Verfilmung sehen... ein bisschen Anregung hierzu findet sich ja schon im Buchcover, welches gut und gerne als Filmcover durchgehen würde ;)

Alles in allem ein inhaltlich lesenswerter Roman für den konzentrierten Leser; mit eingeschränkter Empfehlung aufgrund des Kapitel-Hoppings, aber mit Daumen hoch für die Geschichte der drei faszinierenden Frauen rund um das Modehaus in Frankfurt am Main.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Das Modehaus - Töchter der Freiheit

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Handlung:
Frankfurt 1914
Fanny lebt in den goldenen Zwanzigern und hat große Pläne. Ihre Leidenschaft für Mode wurde ihr in die Wiege gelegt, hat doch die Mutter selbst einen Miederladen. Doch Fanny will ...

Handlung:
Frankfurt 1914
Fanny lebt in den goldenen Zwanzigern und hat große Pläne. Ihre Leidenschaft für Mode wurde ihr in die Wiege gelegt, hat doch die Mutter selbst einen Miederladen. Doch Fanny will Kleiderträume erschaffen, die der Frau Freiheit geben und sie weg von dem Korsett bringen. Klammheimlich verschwindet Fanny nach Paris, um sich dort ein Standbein als Modeschöpferin aufzubauen.

Frankfurt 1946
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Lisbeth kämpft nicht nur um das Überleben von sich und ihrer Familie, sondern will auch das Modehaus ihrer Eltern wieder aufbauen. Dazu findet Lisbeth besondere Ideen, wird erfinderisch und überwindet Höhen und Tiefen, trifft einen besonderen Menschen und am Ende wird ihre Welt auf den Kopf gestellt...

Frankfurt 1971
Rieke führt ein zufriedenes Leben als Ehefrau, Mutter und Hausfrau. Ihr Bruder Martin leitet währendessen das Familienunternehmen, an dem auch Rieke sehr hängt. Bis Martin eine folgenschwere Entscheidung trifft und die Karten für Rieke neu gemischt werden. Sie steht vor der Entscheidung: die Liebe oder eine Karriere...

Meinung:
Das Cover gefällt mir wirklich gut, es spiegelt den Inhalt und die Themen des Romans ein Stück weit wieder. Im Vordergrund des Romans stehen drei starke Frauen mit einem Ziel, die gut durch die Dame auf dem Bild dargestellt werden. Anhand ihrer auffallenden Kleidung sticht sie stark ins Auge und zeigt ein Thema des Romans auf. Insgesamt finde ich die Farben stimmig und passend, es ist ein schönes Gesamtbild und gefällt mir.

Es gibt drei Zeitstränge, in einem immer gleichen Wechsel reist man mit Fanny, Lisbeth und Rieke durch die Zeit, lernt sie kennen und lüftet mit ihnen Geheimnisse. Zu Beginn eines jeden neuen Kapitels steht der Name und eine Jahreszahl, wodurch es immer eine klare Abgrenzung zwischen den Zeiten gab.

Es gibt einen interessanten Einstieg in den Roman, welcher erst ganz am Ende der Buches Sinn macht. Hier werden schon Geheimnisse angedeutet, die mit der Zeit gelüftet werden. Danach gibt es einen direkten Einstieg in die Handlung, welche stets spannend und angenehm geschildert wurde. Die Autorin Julia Kröhn nutzt eine leichte, gut und einfach verständliche Sprache, die den Roman zu einem Lesevergnügen werden lässt.
Nicht nur die Mode, das Modehaus König, sondern auch ein roter Schal zieht sich wie ein Faden durch den Roman und tauchen immer wieder auf. Das war ein Detail, das mir wirklich gut gefallen, es hat die Geschichte an sich rund gemacht.

Als Setting dient durchweg Frankfurt, allerdings zu verschiedenen Zeiten und somit auch zu verschiedenen Zuständen. Besonders bei Lisbeths Erzählungen wurde die Stadt ausführlich beschrieben und eindrucksvoll gezeigt, wie die Stadt nach dem Krieg aussah und wie das alltägliche Leben ablief.

Im besonderen Mittelpunkt stehen die drei Damen und sie wurden wirklich genau und stark dargestellt. Lange Zeit habe ich besonders mit Fanny sympathisiert, ihre Erlebnisse und auch die Zeit der goldenen Zwanziger hatte für mich einen besonderen Reiz. Doch irgendwann ließ das leider für mich nach, Fanny wurde für mich zu unsicher und unentschlossen, sie hat sich häufig treiben lassen und ihr Leben nicht richtig in die Hand genommen. Genau das hat mich auch bei Rieke gestört, mit ihr wurde ich gar nicht richtig warm. Ihr Leben war zu sehr von anderen und auch von gesellschaftlichen Normen bestimmt, teilweise hatte ich das Gefühl, dass sie jeder in eine andere Richtung schieben wollte und sie dadurch ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse vergessen hat.
Lisbeth war eigentlich durchweg die Stärkste und ich konnte sie nur durchweg für ihre Tatkraft, ihren Erfindungsreichtum und ihr Durchhaltevermögen bewundern. Als Charakter war sie etwas schwierig, sie war ein ernster und strenger Mensch, mit dem ich mich schwer getan habe. Sie hatte gefühlt nur sehr wenig Herzlichkeit und dadurch fiel es mir schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen.

Fazit:
Eine wirklich interessante Handlung mit Frauen, die auf den ersten Blick sympathisch wirken und tolle Charakter sind, aber auf Dauer eher schwierig werden und ihren ersten positiven Eindruck verlieren. Ansonsten finde ich, dass es geschickt gelöst wurde, wie sich die Geheimnisse und alle Probleme aufgelöst haben und alles rund wurde. Besonders gut gefallen hat es mir, wie immer der Zahn der Zeit getroffen wurde und die verschiedenen Jahrzehnte einfach und gut dargestellt wurden.