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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2019

Unterhaltsame und lehrreiche Geschichte zum Thema Umweltschutz

Sandor Der geheime Schwarm
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Kurz zum Inhalt:
Jendrik hat ein außergewöhnliches Haustier: die sprechende Fledermaus Sandor.
Und Sandor hat festgestellt, dass seine Artgenossen kaum mehr etwas zu fressen finden, denn es gibt fast keine ...

Kurz zum Inhalt:
Jendrik hat ein außergewöhnliches Haustier: die sprechende Fledermaus Sandor.
Und Sandor hat festgestellt, dass seine Artgenossen kaum mehr etwas zu fressen finden, denn es gibt fast keine Insekten mehr in der Umgebung!
Da müssen Sandor, Jendrik und seine Schulfreunde natürlich herausfinden, woran das liegt, und was man dagegen unternehmen kann. Ein blühendes Rapsfeld ohne Insekten und die Scheune des Bauers sollen Aufschluss darüber geben. Was befindet sich darin? Und was hat der Bauer mit dem Verschwinden der Insekten zu tun?


Unsere Meinung:
Meiner Tochter und mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es war unser erstes Abenteuer von Sandor und wir haben den aufgeweckten Jungen und die sprechende Fledermaus gleich ins Herz geschlossen.
Besonders gut hat mir als Mutter gefallen, dass die Geschichte sowohl gute Unterhaltung, Spannung als auch viel lehrreiches Wissen beinhaltet.
Die Kids lernen auf spielerische Weise viel über Tier- und Artenschutz, und warum Insekten so wichtig sind.
Man fiebert mit den Kindern mit, ob sie das Rätsel lösen können, und wir fanden es sehr mutig, wie die Kinder den Bauern und sein Vorgehen öffentlich anprangerten.
Und natürlich geht alles gut aus, was ja auch sehr wichtig für eine Kindergeschichte ist.

Der Sprecher Nicolas A. Böll hat eine angenehme Erzählstimme und macht es für die Kids möglich, sich leicht in die Geschichte hineinzuversetzen.
Das Cover ist wunderschön farbenfroh und zeigt die Fledermaus Sandor inmitten eines bunten blühenden Blumenfelds mit vielen verschiedenen Insekten.


Fazit:
Unterhaltsame, spannende und lehrreiche Geschichte, die Kinder auf spielerische Weise aufmerksam für Umweltschutz und Tierschutz macht.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Das berührende Schicksal einer Familie in der Sperrzone der ehemaligen DDR.

Was uns erinnern lässt
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Kurz zum Inhalt:
Mehrere Generationen der Familie Dressel lebt im respectablen Hotel Waldeshöh in Dressels Forst am Rennsteig im Thüringer Wald.
Nach dem Krieg wird dieses Gebiet zur Sperrzone an der Grenze ...

Kurz zum Inhalt:
Mehrere Generationen der Familie Dressel lebt im respectablen Hotel Waldeshöh in Dressels Forst am Rennsteig im Thüringer Wald.
Nach dem Krieg wird dieses Gebiet zur Sperrzone an der Grenze ernannt, und die Dressels erhalten eine Aufenthaltsgenehmigung. Niemand sonst darf in dieses Waldstück, doch die Familie hält das Hotel immer auf Vordermann für die Zeiten, wenn wieder Gäste kommen.
Doch es ist nicht leicht in der Sperrzone - niemand darf diesen Abschnitt ohne Passagierschein betreten, die Familie muss viele Einschränkungen in Kauf nehmen. Und irgendwann fahren nicht einmal mehr Postauto und Krankenwagen dort hoch. Doch die Dressels lieben ihr Zuhause - bis sich am 2. Juli 1977 alles verändert.

Im Jahr 2017 entdeckt die junge Milla einen verborgenen und verwachsenen Keller bei einer Wanderung im Thüringer Wald. Sie dringt unerlaubt ein und entdeckt Erinnerungen an die Familie Dressel. Neugierig geworden, macht sie sich auf die Suche nach der Familie und ist bald in ihr Schicksal involviert...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist ruhig und gemächlich, man verfolgt die Geschichte der Familie Dressel in mehreren Generationen und deren Schicksal in der ehemaligen DDR in der Sperrzone. Die Familie hatte es nie leicht, und man ist emotional sehr involviert.
Auch wenn manche diesen Schreibstil vielleicht als langweilig bezeichnen würden - das furchtbare Schicksal der Familie Dressel ist es keinesfalls!
Es wird abwechselnd berichtet - einerseits über das Leben der Familie Dressel im Hotel Waldeshöh in der Vergangenheit, ab dem Jahr 1945 bis 1977.
Die andere Perspektive zeigt das Jahr 2017 aus Sicht von Milla, die neugierig auf das Schicksal des Hotels und der Familie geworden ist. Und eigentlich wollte Milla diesen Ort online in das Forum "Lost Places" stellen; doch bald ist sie emotional so an die Familie und deren Schicksal gebunden, dass sie diesen geheimen Ort für sich behalten und der Familie helfen will.
Ich war sehr gefesselt und gerührt von dieser Geschichte, und konnte viel Spannendes über die damaligen Zeiten erfahren.
Sehr gut haben mir auch die emotionalen Entwicklungen, hauptsächlich von Milla und Christine Dressel, gefallen.
Ein richtig tolles gefühlvolles Buch!
Im Vorsatzsatzblatt des Buches ist der Stammbaum der Familie Dressel abgebildet, den ich oft als sehr hilfreich empfand und die Familienverhältnisse nachgeblättert habe.


Fazit:
Gefühlvoller, langsamer Roman über das Schicksal einer Familie in mehreren Generationen in der Sperrzone der ehemaligen DDR. Sehr interessant und hat mich sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Die Krähe ist gelandet. Spannender Plot, außergewöhnliche Ermittlerin

Blinde Rache
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Kurz zum Inhalt:
Mara Billinsky, eine optisch etwas andere Ermittlerin mit Piercings, Tattoos und in schwarzer Kleidung mit Motorradjacke (Motorrad fährt sie aber nicht ;) wird von Düsseldorf nach Frankfurt ...

Kurz zum Inhalt:
Mara Billinsky, eine optisch etwas andere Ermittlerin mit Piercings, Tattoos und in schwarzer Kleidung mit Motorradjacke (Motorrad fährt sie aber nicht ;) wird von Düsseldorf nach Frankfurt zurück versetzt.
Im dortigen Revier hatte sie jedoch schon damals Probleme mit Hauptkommissar Rainer Klimmt, der nun ihr direkter Vorgesetzter ist.
Aufgrund ihrer Optik, ihrer schwarzen Haare und ihrer Außenseiterrolle bekommt sie von den Kollegen den Spitznahmen "Krähe" verpasst. Jan Rosen, den sie als direkten Kollegen an die Seite bekommt, hat den Spitznahmen "Spatz" abbekommen - weil er das genaue Gegenteil von Mara ist.
Niemand traut ihr den Job zu; alle glauben, sie ist ein kleines dünnes Persönchen, eine Frau noch dazu, die es einfach nicht drauf hat. Deshalb bekommt sie eine Reihe von Wohnungseinbrüchen zur Aufklärung zugeteilt und nicht die Mordserie, die in der Stadt passiert ist.
Doch Mara zeigt es allen, indem sie auf eigene Faust ermittelt, und dabei dem Täter gefährlich nahe kommt...


Meine Meinung:
"Blinde Rache" ist der Auftakt einer Reihe um die Ermittlerin Mara Billinsky.
Die Schreibweise von Leo Born ist flüssig und schnell zu lesen, auch aufgrund der kurzen Kapiteln und der Cliffhanger.
In jedem Kapitel gibt es einen Sprung zu einer anderen Szene, die sich erst im Verlaufe des Buches nach und nach zu einem Ganzen zusammensetzen.
Die Protagonistin Mara Billinsky erinnert mich sehr an die Ermittlerin einer skandinavischen Thriller-Reihe, aber nur optisch ;) Sie ist mir mit ihrer Kämpfernatur gleich sympathisch gewesen. Sie setzt sich durch, und ich mag, dass sie weiter und weiter ermittelt, auch wenn ihr Steine in den Weg gelegt werden, weil sie einfach Gerechtigkeit für die Toten will.
Nicht nur ihr Chef Rainer Klimmt lässt sie nicht ihre Arbeit machen, sondern sie liegt auch noch im privaten Clinch mit ihrem Vater Edgar Billinsky, der zufällig auch noch ein erfolgreicher Anwalt ist, mit dem sie auch immer wieder arbeitstechnisch aufeinander kracht.
Mara ist lebendig, man fiebert mit ihr mit, und auch die Familienzwistigkeiten sind authentisch. Sehr traurig ist natürlich Maras Geschichte; ihre Mutter wurde ermordet, als sie noch ein Kind war, und seitdem ist sie quasi auf der Suche nach deren Mörder. Sie hat auf ihrem Lebensweg Hilfe vom Sozialarbeiter Hanno Linsenmeyer bekommen, der sich immer noch um Kinder kümmert, die vom rechten Weg abgekommen sind. Und Mara lernt auch einen Jugendlichen kennen, den sie überzeugen will, den richtigen Weg zu gehen.
Und eine kleine feine Liebesgeschichte peppt den Thriller zusätzlich etwas auf.
Nur Jan Rosen ist noch etwas blass, obwohl er ein feiner Kerl ist. Ich hoffe, er kommt im nächsten Band etwas stärker zur Geltung.

Leo Born hat es super geschafft, mich fast bis zum Schluss im Dunkeln tappen zu lassen - darauf, wer der Täter sein könnte, bin ich erst gegen Ende gekommen, was sehr für den Aufbau und Plot dieses Thrillers spricht. Das mag ich sehr gerne, wenn ich so lange wie möglich am Rätseln bin ;)

Leider gab es für mein Empfinden in der Mitte eine etwas zähe Stelle, wo ich gefühlt nicht weiterkam, daher ziehe ich einen halben Punkt für den ansonsten spannenden Thriller ab. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!
Das Cover passt sehr gut, denn die abgebildete Krähe stellt Mara dar, die ja von allen in ihrer Abteilung "Krähe" genannt wird.


Fazit:
Fesselnder Thrillerauftakt mit einer etwas anderen Ermittlerin in Außenseiter-Rolle. Toller Plot, einfallsreiche Auflösung, 4,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 11.04.2019

zwei ideenreiche Schwestern mit ziemlich vielen Flausen im Kopf

Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße (Ziemlich beste Schwestern 1)
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Kurz zum Inhalt:
Mimi, 7, und ihre kleine Schwester Flo, 5, leben mit ihren Eltern, ihren Kaninchen Knolle und Bolle und dem Kater Kalle auf dem Land. Gleich neben dem Hof von Onkel Jussi und seinem Sohn ...


Kurz zum Inhalt:
Mimi, 7, und ihre kleine Schwester Flo, 5, leben mit ihren Eltern, ihren Kaninchen Knolle und Bolle und dem Kater Kalle auf dem Land. Gleich neben dem Hof von Onkel Jussi und seinem Sohn Mats.
Und dort erleben sie jede Menge Abenteuer, bzw. haben ziemlich ausgefallene Ideen.
Und so passiert ein Chaos nach dem anderen, zum Beispiel als sie Mäuse in ihrem Puppenhaus wohnen lassen wollten; oder als sie einen Vulkankuchen gebacken haben; und dann wollten sie ein Zwergnilpferdbaby in den Garten holen - doch dafür musste erstmal ein Teich im Garten gebuddelt werden...


Meine Meinung:
"Quatsch mit Soße" ist der Auftakt der "Ziemlich beste Schwestern"-Reihe. Empfohlen sind die Bücher für Kinder von 6 bis 9 Jahren; zum Vorlesen oder Selberlesen. Für kleine Leseanfänger sind die Bücher perfekt geeignet, denn die große Schrift und die kurzen, leicht verständlichen Sätze regen zum Weiterlesen an.
Die Geschichte wird in ich-Form von Mimi erzählt.
Viele bunte Illustrationen, teilweise seitendeckend, untermalen das Gelesene.
Die Geschichte hat viel Witz und Humor, und die beiden Mädels haben immer wieder neue irrwitzige Ideen und hecken allerlei Quatsch aus.
Meiner Tochter und mir hat das Buch sehr gut gefallen, wir mussten sehr oft schmunzeln. Meiner Tochter hat auch gut gefallen, dass Mimi zu Beginn jedes Kapitels etwas aus dem vorigen Kapitel wiederholt mir dem Hinweis, dass sie das aber schon erzählt habe. Und dass jedes Kapitel ähnlich endet: "Und ich bin ganz froh."
Das Einzige, was ich zu bemängeln habe, ist, dass gleich im ersten Kapitel ganz oft das "sch"-Wort vorkam. Kann im echten Leben ja sein, aber ich finde, dass es in einem Buch trotzdem nichts zu Suchen hat, daher muss ich einen halben Stern abziehen.
Alles in allem ist es ein tolles Kinderbuch, das uns sehr gut unterhalten hat!
Das Cover zeigt eine Szene aus der Geschichte - Mimi und Flo beim Kuchen backen (und natürlich Chaos in der Küche anrichten ;).


Fazit:
Witziges und wirklich niedliches Kinderbuch, das uns sehr humorvolle Lesestunden geschenkt hat - wir werden uns auf jeden Fall die weiteren Bände besorgen. Wie oben erwähnt, muss ich leider aufgrund des "sch"-Wortes, das für meinen Geschmack im ersten Kapitel zu oft vorkommt, einen halben Stern abziehen, daher 4,5 Sterne von uns.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Das Spiel ohne Grenzen - nichts für schwache Nerven

Nemesis
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Kurz zum Inhalt:
In Miami tauchen die Leichen junger Frauen auf, mit einem Branding auf der Schulter. Die Staatsanwältin C.J. Townsend, die nach mehreren Jahren wieder in die Stadt zurückgekommen ist, ...


Kurz zum Inhalt:
In Miami tauchen die Leichen junger Frauen auf, mit einem Branding auf der Schulter. Die Staatsanwältin C.J. Townsend, die nach mehreren Jahren wieder in die Stadt zurückgekommen ist, in der sie als junge Frau vom Serienmörder "Cupido" vergewaltigt worden ist, erkennt dieses Branding als Zeichen eines Snuff-Clubs, der vor einigen Jahren in Miami tätig war. Und wie es aussieht, geht es wieder los...
Reiche Männer zahlen viel Geld, um "Das Spiel ohne Grenzen" spielen zu dürfen, bei dem sie Live den Tod des Mädchens im Internet verfolgen.
Diese Männer haben jedoch so viel Geld, Macht und Einfluss, sodass sie dafür nicht belangt werden können. Daher nimmt C.J. das Gesetz in ihre eigenen Hände. Doch dann verschwindet noch ein Mädchen - kann C.J. sie rechtzeitig finden und den Club zerschlagen?



Meine Meinung:
"Nemesis" ist der 4. Teil der Cupido-Reihe, der jedoch eigenständig gelesen werden kann. Sämtliche wichtigen Informationen werden in die Geschichte eingebaut, ohne jedoch zu viel zu verraten - im Gegenteil, man wird total neugierig auf die Vorgänger-Bände!
Der Schreibstil von Jilliane Hoffman ist wie gewohnt flüssig und schnell zu lesen. Die kurzen Kapitel mit den Cliffhangern regen zum Weiterlesen an und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Meine Gefühle zur Protagonistin C.J. Townsend sind jedoch zwiegespalten: ich finde, sie ist eine tolle starke Frau, aber das sie Selbstjustiz übt und allein auf Rache-Mission geht, finde ich nicht ganz so gut. - Wobei, wenn man überlegt, dass "das System" die Mörder hätte wahrscheinlich davonkommen lassen, weil es leider immer noch so ist, dass Macht und Geld alles kaufen kann und für Leute in gewissen Positionen die Gesetze nicht gelten, kommt einem das Grauen. DANN wiederum finde ich ihr Handeln doch gut...
C.J. reagiert natürlich auch menschlich und ihr wird immer wieder schlecht, wenn sie darüber nachdenkt, was sie getan hat. Doch aus lauter Verzweiflung über "das System" fällt ihr keine andere Lösung ein - und dabei ist sie kalt und stark.
Und dann muss sie sich noch etwas einfallen lassen, um an die Köpfe der ganzen Produktionsfirma zu kommen, denn nur so können die Morde für immer gestoppt werden.
Gut gefällt mir auch, dass private Probleme und Entwicklungen in der Ehe von C.J. und ihrem Mann Dominick ausgeführt werden, das lockert die Brutalität immer wieder auf - wobei dieser spezielle private Teil auch nur so vor Spannung strotzt!

Mit dem auf dem Cover abgebildeten Panther kann ich leider nur wenig anfangen. Ich fände es besser, wenn die Rachegöttin Nemesis abgebildet gewesen wäre, das hätte mehr Bezug zur Geschichte. Obwohl der Panther natürlich schön anzuschauen ist. Vielleicht stellt er C.J. dar, weil sie eine extrem starke Frau ist.


Fazit:
Fesselndes und spannendes Finale der Cupido-Reihe mit der Protagonistin C.J. Townsend. Mitreißend, aber für mich eine kleine Spur zu viel Selbstjustiz. Daher ein halber Punkt Abzug und 4,5 Punkte von mir.