Strandkorb Nr.121
Diese Geschichte erzählt über die Bewältigung der Vergangenheit, einer alten und gleichzeitig neuen Liebe und wie man seine Ängste überwindet. Untermalt wird das Ganze durch ein Hundeschicksal, das einen ...
Diese Geschichte erzählt über die Bewältigung der Vergangenheit, einer alten und gleichzeitig neuen Liebe und wie man seine Ängste überwindet. Untermalt wird das Ganze durch ein Hundeschicksal, das einen wirklich berührt.
Durch das Auffinden eines süssen Golden Retrieverwelpen, der nur knapp dem Tod entkommen ist, treffen Lars und Luisa wieder aufeinander. Lars, der nach langer Auszeit wieder in seiner Heimatstadt Lichterhaven ein eigene Werft eröffnet hat und Luisa, die als angehende Tierärztin mit dem hiesigen Tierarzt eine Praxis führt. Die beiden prägt eine kurze, aber intensive Liebeszeit, die aber abrupt geendet hat. Beide haben ihre Probleme damit, sich einander wieder anzunähern, viel zu viel blieb unausgesprochen, sie selbst und die Vergangenheit steht ihnen oft im Weg. Doch das Welpenmädchen trägt dazu bei, den Kontakt häufiger halten zu müssen.
Leider treffen auch zwei völlig unterschiedliche Familien aufeinander- der verachtete oberflächliche und Frauenherzen brechende Vater von Lars und die über alles besorgte und stets mit Argusaugen wachende Familie von Luisa. Es ist ein langer und steiniger Weg, den beide beschreiten müssen und leider hab ich mich oft gefragt, warum manche Menschen sich das alles so kompliziert machen müssen.
Es hat mich teilweise schon etwas genervt, weil die Aufs und Abs und das ständige Eindringen, gerade der Geschwister, in die Privatsphäre von Lars und Luisa teilweise echt übertrieben waren oder man nur dachte, das sind doch erwachsene Leute- verhaltet Euch doch mal. Und warum kann ein Mensch so auf der Leitung stehen. Ja einerseits verständlich, wenn man die Vergangenheit von Lars und auch seinen Vater kennt, und auch für Luisa, die Angst hat, wieder verletzt zu werden, aber das ständige Reden, die ständigen Gedankengänge und mal ja mal nein und vielleicht doch waren mir zum Schluss einfach zu viel.
Dazwischen werden immer wieder die Gedanken von dem Welpenmädchen Jolie eingespielt, die zwar schon süss sind, gerade wenn sie öfter mal um Aufmerksamkeit bettelt oder wie sie sich freut, wenn sie jemanden mag und das auch zeigt, aber manche Gedankengänge fand ich für ein Hundebaby nicht ganz passend, weil sie sie als Baby nicht kennen kann.
Am Besten von allen hat mir der Großvater gefallen, der mit seinem hohen Alter so ein liebenswerter Mensch ist und genau das Richtige tut, um zu unterstützen, sich aber nicht einzumischen, nur einen Denkanstoß.
Es ist schon eine unterhaltsame Geschichte, Liebes-, und Hundegeschichte zusammen geführt, die Idee einen Hund selber erzählen zu lassen ist auch witzig (neuer Wortbegriff: Mann-Mensch), und man hat auch öfter mal was zu lachen oder genießt die Atmosphäre die dort beschrieben wird, ob das Meer, die Aussicht, die Luft dort- als wenn man persönlich anwesend ist, man spürt auch dieses Prickeln zwischen Luisa und Lars, und doch ist alles für meinen Geschmack ein wenig zu melancholisch gewesen, zu viel Zweifel. Ich habe mich desöfteren gefragt, wie ein Mensch so krass gegen Gefühle ankämpft, so sehr damit beschäftigt ist, alles an Gefühlen ausschalten zu wollen, um nicht wie sein Vater zu sein, statt den Spieß einfach umzudrehen, gerade wenn ihm Luisa dabei behilflich sein will und leider hat genau das den meisten Teil der Geschichte eingenommen, das war mir leider zu viel.
Vielen Dank an NetGalley, dass ich das Buch vorablesen und rezensieren durfte.