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Veröffentlicht am 10.04.2019

Eine wahre Geschichte

Lieber Papa, bist du jetzt verrückt?
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Lieber Papa, bist du jetzt verrückt? Mein Vater, seine Depression und ich von Katja Hauck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

In Deutschland wachsen ca. drei Millionen Kinder mit psychisch kranken ...

Lieber Papa, bist du jetzt verrückt? Mein Vater, seine Depression und ich von Katja Hauck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

In Deutschland wachsen ca. drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Sie brauchen Hilfe, um seelischen Schaden zu verhindern, doch werden nicht selten allein gelassen. Auch Katja Hauck wurde eines morgens plötzlich aus der Schule gerissen und mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass ihr Vater, Uwe Hauck, einen Suizid-Versuch unternommen hat. Er überlebt, aber das Leben der damals 14jährigen verändert sich. Nun schreibt Katja, heute 16 Jahre alt, Briefe an ihren Vater, in denen sie die Möglichkeit hat, ihm ihre Ängste, Sorgen und Gedanken mitzuteilen. Und ihr Vater antwortet ihr, versucht seine Krankheit, seine Unsicherheiten und seinen Suizid, ja sich zu erklären. Authentisch, emotional und absolut ehrlich
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch beginnt mit dem Prolog, in dem Katja und ihr Vater Uwe zu Wort kommen. Es besteht aus Briefen, die sich die beiden tatsächlich geschickt haben.

Mir fällt es schwer, dieses Buch in Worte zu fassen – wahrscheinlich deshalb, weil es sich hier nicht einfach um eine erfundene Geschichte dreht, sondern aus dem Leben einer realen Familie gegriffen ist.
Die ersten Seiten fand ich sehr emotional, beginnen sie doch mit dem Tag des Suizids von Katjas Vater Uwe. Ich fand ihre Gedanken und Gefühle die ganze Zeit über sehr authentisch und konnte mich nur zu gut mit ihr identifizieren.
Uwes erster Brief beginnt mit einer kleinen Zusammenfassung seiner Krankheitsstationen und wie es dazu kommen konnte. Auch dies könnte die Geschichte von vielen anderen Menschen sein, die an Depressionen erkrankt sind. Es gibt viele Ähnlichkeiten, aber natürlich auch Unterschiede. So verschieden wir Menschen sind, so verschieden sind auch die Symptome und die Auswirkungen auf den Erkrankten und sein Umfeld. Man sieht gerade auch an dem Briefwechsel, wie tückisch Depressionen und diverse andere psychische Erkrankungen sein und wodurch sie ausgelöst werden können. Auch bei Uwe dauerte es, bis eine Diagnose gestellt wurde, bis seine Behandlung beginnen konnte. Er musste ein Jahr auf einen Therapieplatz warten, was ich richtig schlimm finde. Was kann in einem Jahr mit einem Erkrankten passieren? Da müsste am Gesundheitssystem mal etwas geändert werden, denn die Erkrankungen in diesem Bereich nehmen eher zu als ab. Leider …
Diese Geschichte zeigt aber, dass eines ganz wichtig ist: Man muss reden, reden, reden. Offen mit seiner Krankheit umgehen, versuchen, seine Familie als Stütze zu sehen, nicht als „Belastung“. Zeitweise war Uwe nicht in der Lage, seinen Kids zuzuhören – das änderte sich nach seinem Suizidversuch, er wurde sich dessen bewusst. Das kommt natürlich auch seinen drei Kindern zu Gute, die natürlich die Welt nicht mehr verstanden. Die Eltern haben dafür gesorgt, dass auch sie bei einem Therapeuten untergebracht werden, was ich in dem Fall für sinnvoll halte.
In den weiteren Briefen geht es hauptsächlich um den Alltag von Katja und ihren Geschwistern, dem Schulwechsel und um frühere Urlaubserlebnisse der ganzen Familie. Diesen Part fand ich jetzt nicht ganz so interessant, weil es wenig mit der Verarbeitung des Suizids zu tun hat.

Katja Hauck ist ein starkes junges Mädchen, das viel zu früh mit etwas klarkommen musste, was auch ihr eigenes Leben beeinflussen kann. Sie hat tolle Briefe an ihren Vater geschrieben und ist offen mit ihren Fragen umgegangen. Ebenso gestaltete sich der Part von Uwe. Nachdem seine Krankheiten diagnostiziert wurden, er den Suizid unternommen und danach stationär behandelt wurde, konnte er aber wieder für seine Familie da sein. Auch er musste dies lernen, genau wie seine Tochter Katja. Ich finde es bewundernswert, wie offen die beiden nun damit umgehen können – was natürlich außerordentlich wichtig ist. Aber nicht jeder kann sich öffnen – wir sind halt alle verschieden. Wichtig ist aber auch die Toleranz von außen, was selbst heutzutage mit so vielen psychisch erkrankten Menschen immer noch schwierig ist. Uwe ermutigt seine Kinder in den Briefen, er zeigt den Willen gesund zu werden und er hört ihnen wieder zu. Dieses Buch zeigt die schlechten Seiten von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen, es zeigt aber auch Hoffnung und Mut. Die Gründe von Depressionen, Angststörungen oder auch Panikattacken liegen meist in der Kindheit des Betroffenen – es müssen gar nicht einmal unbedingt riesige traumatische Erlebnisse sein. Da reicht schon, wenn man vielleicht immer gemobbt wird oder es einem eingeredet wird, dass man sowieso nichts auf die Reihe bekommt – irgendwann mögen sich solche Dinge rächen. Wir sind alle verschieden und gehen anders mit unseren Erlebnissen um, aber ich würde mir einfach nur wünschen, dass man nicht schief angesehen wird, wenn man an einer Depression erkrankt ist. Und dass es ausreichend Therapieplätze für die Betroffenen gibt – nicht erst nach monatelanger Wartezeit. Ich wünsche Katja und ihrer Familie alles Gute und bin froh, dass diese Geschichte ein gutes Ende gefunden hat!


Zum Autor

Katja Hauck, Tochter des Autors von "Depression abzugeben", ist Schülerin und kann dank der Offenheit zu ihrem Vater heute wieder lachen.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

224 Seiten
ISBN 978-3-431-04120-0
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de
Leseprobe https://www.amazon.de/Lieber-Papa-bist-jetzt-verrückt/dp/3431041205/ref=sr1fkmrnull1?mkde_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=katja+hauck&qid=1554302255&s=gateway&sr=8-1-fkmrnull

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Tolles Abenteuer

Traumspringer
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Traumspringer von Alex Rühle
erschienen bei dtv junior

Zum Inhalt

Leon ist ein Traumspringer. Er kann unbemerkt in die Träume von anderen schlüpfen. Aber nicht nur das: Eines Nachts taucht er ein in ...

Traumspringer von Alex Rühle
erschienen bei dtv junior

Zum Inhalt

Leon ist ein Traumspringer. Er kann unbemerkt in die Träume von anderen schlüpfen. Aber nicht nur das: Eines Nachts taucht er ein in eine verborgene und geheime Welt. Hier sammeln und archivieren Morpheus und seine Geschwister seit vielen tausend Jahren die Träume der Menschen. Doch Morpheus, der Hüter der Nacht, ist dringend auf Leons Hilfe angewiesen. Nur Leon kann wie ein nächtlicher Agent zwischen Tag- und Traumwelt hin- und herspringen und so herausfinden, was Morpheus‘ Bruder Krato im Schilde führt. Denn nach einem Streit ist Krato spurlos verschwunden. Er hat gedroht, die Traumarchive zu plündern. Will er etwa die Träume der Menschen zu Geld machen und in ein einzigartig neues Handyspiel verwandeln?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Story wird in der ersten Person geschildert, was meinem Sohn und mir sehr gut gefiel. Gerade mein Jüngster hat mit Protagonist Leon richtig mitgefiebert und konnte das Weiterlesen gar nicht erwarten. Die Kapitel sind auch recht kurzgehalten, was gut für einzelne Tage portioniert werden konnte und keinen Stress beim Lesen auslöste. Das Buch enthält auch kleinere Illustrationen, die immer wieder am Kapitelanfang oder auch auf den Seiten zwischendurch vorkommen. Gerade die Fledermäuse gefielen meinem Sohn sehr gut. Das Cover fanden wir übrigens auch ansprechend – gerade mir gefiel der leicht schimmernde Effekt.

Leon ist 12 Jahre alt und ein toller Protagonist für diese Geschichte. Er ist ein Traumspringer und macht seine Sache wirklich gut. Er ist unerschrocken und stellt sich seinem Abenteuer und der geheimen Welt. Mein Sohn mochte ihn auch gerne und wäre so manches Mal am liebsten mit ins Abenteuer gesprungen ;)
Es herrscht eine unheimliche Atmosphäre, die stellenweise auch einen Hang zum Gruseligen hatte – da durfte ich dann lieber noch ein paar Seiten weiterlesen. Die erschaffene Welt ist vom Autor fantasievoll gestaltet worden und es machte uns beiden sehr viel Spaß, in Leons Welt einzutauchen. Der Schreibstil ist toll, flüssig und genau passend für die angegebene Altersangabe.

Alex Rühle hat meinem Sohn und mir mit diesem Abenteuer schöne Lesestunden beschert. Die Story ist fantasievoll, spannend und teilweise auch unheimlich bis gruselig angehaucht. Man bekommt zwar keine Albträume davon, aber so manche Situation konnte schon einmal brenzlig werden … Die Fledermäuse und das vorkommende Handyspiel waren gerade für meinen Jüngsten genau das Richtige. So bekommt man Kinder zum Lesen ;) Durch den angenehmen Schreibstil sind wir fast durch die Seiten gerast und nach dem doch recht offenen Ende hoffen wir auf eine Fortsetzung. Ein schönes Abenteuer, das sicherlich nicht nur Jungs begeistern wird.


Zum Autor

Alex Rühle, geboren 1969, studierte Komparatistik, Französisch, Theologie und Philosophie in München, Paris und Berlin. Er ist ein renommierter Journalist und arbeitet seit Jahren als Kulturredakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Mit seiner Familie lebt er in München. ›Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst‹ ist sein Debüt als Kinderbuchautor. Mit ›Traumspringer‹ beweist er erneut sein Können, und dass er auch für 10-Jährige absolut packend erzählen kann.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 10 Jahren
256 Seiten
ISBN 978-3-423-76246-5
Preis: 14,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/alex-ruehle-traumspringer-76246/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 07.04.2019

Diese Geschichte macht nachdenklich

Dein fremdes Herz
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Dein fremdes Herz von Kati Seck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ...

Dein fremdes Herz von Kati Seck
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.
Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

In letzter Zeit neige ich wohl eher zu ernsteren Büchern, dieses gehört auch dazu. Die Story wird im personalen Erzählstil geschildert, aus der Sicht von Protagonistin Nela.

Nela gefiel mir gleich recht gut. Sie ist Ende Zwanzig, arbeitet (zu) viel und hat nicht das beste Verhältnis zu ihrer Mutter. Diese lebt in einem Heim und ist seit Jahren an Depressionen und Alzheimer erkrankt. Eine emotionale Belastung für Nela. Ebenso das plötzliche Verschwinden ihres Vaters Hannes vor vielen Jahren. Mit ihm verband sie die Liebe zum Meer, was ich als Nordlicht verstehen kann. Der Schmerz und die Wut sitzen bei Nela tief, hat sie doch nie erfahren, warum ihr Vater die Familie Hals über Kopf verließ. Und das auch noch in einer für Nela besonderen Situation, auf die ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen möchte.
Der Leser erfährt einen sehr detailliert beschriebenen Alltag und Tagesablauf in Nelas Urlaub, was mir nicht so gut gefiel. Was die junge Frau alles in ihrem Haushalt an Arbeiten verrichtet, war für mich einfach uninteressant und hatte auch keinen Einfluss auf die Story.
Die abgedruckten Briefe wurden in einer Schriftart gewählt, die nach Handschrift aussieht – für mich war sie schwer zu entziffern, vielleicht haben meine Augen nach jahrelangem Lesen schon zu sehr gelitten ;)
Nela unternimmt eine Reise von Nürnberg nach Schleswig-Holstein, wobei die Autorin die dortige Atmosphäre sehr gut und authentisch eingefangen hat. Ich konnte das Meer förmlich riechen.
Maximilian fand ich auch ganz sympathisch. Seine Gedanken zu seinem Spenderherz fand ich realistisch und nicht überdramatisiert. Ich konnte mit ihm fühlen und verstand, was ihn belastete.
Auch Henrietta möchte ich kurz erwähnen. Sie ist für mich eine typische Norddeutsche, die ihr Herz auf dem rechten Fleck hat – was für ein Wortspiel in diesem Zusammenhang … Den Küstenbewohnern wird ja oft eine raue und verschlossene Art nachgesagt, aber man muss sich als Fremder nur die Zeit nehmen und einmal hinter die Fassade schauen – viele von uns haben einen weichen Kern. Und das Wetter ist auch nicht nur schlecht – man kann sich schließlich dementsprechend anziehen ;) Aber das nur am Rande.

„(…) Man kann sich überall zuhause fühlen, wenn nur die richtigen Menschen dabei sind. (…)“
Seite 261

Kati Seck hat mir einen Roman präsentiert, der mich gerade im Mittelteil emotional unheimlich gepackt hat. Einige der Briefe brachten mich dazu, ein paar Tränen zu verdrücken und mir wurde wieder einmal schmerzlich bewusst, wie zerbrechlich das Leben im Grunde ist. Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf Erden und nutzen sie oft nicht genug aus. Das Thema Organspende ist heikel und schmerzlich. Aber ich denke, dass sich jeder einmal damit auseinandersetzen sollte – für sich selbst und seine Liebsten. Bevor etwas Schlimmes passiert. Denn einer Spende zuzustimmen oder nicht finde ich in einer akuten Situation noch wesentlich schlimmer und schmerzhafter. Da ist man mit genügend anderen Gedanken beschäftigt … Die Autorin hat gerade zum Ende der Geschichte einige Zitate, die auch meine Gedanken auf den Punkt bringen. Auch wenn mir einiges zu detailliert beschrieben wurde und ich die Schriftart der Briefe nicht mochte, fühlte ich mich in der Story wohl - den Umständen entsprechend natürlich. Mich hat die Geschichte sehr nachdenklich werden lassen und ich kann sie euch nur empfehlen.

Doch wir Menschen sind nicht so, wir denken oft nicht an das, was morgen passieren könnte, haben nicht im Hinterkopf, dass wir nicht unverwundbar und nicht unsterblich sind.
Seite 251



Zum Autor

Kati Seck wurde am 8. Juni 1987 in Hachenburg geboren. Dort lebt und arbeitet sie auch heute noch, wenn es sie nicht mit Hund und wenig Gepäck ans Meer zieht. Als Katharina Seck veröffentlicht sie auch Bücher in anderen Genres.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 16 Jahren
333 Seiten
ISBN 978-3-404-17752-3
Preis: 14 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de
Leseprobe https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/sonstige-belletristik/dein-fremdes-herz/id_6026402

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag, der Autorin und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die interessante Leserunde bedanken!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Eine tolle Fortsetzung

Das Geheimnis von Rookwood
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Das Geheimnis von Rookwood 2 – Flüsternde Wände von Sophie Cleverly
erschienen bei You&Ivi

Zum Inhalt

Endlich können die Zwillingsschwestern Scarlet und Ivy gemeinsam die Eliteschule Rookwood besuchen! ...

Das Geheimnis von Rookwood 2 – Flüsternde Wände von Sophie Cleverly
erschienen bei You&Ivi

Zum Inhalt

Endlich können die Zwillingsschwestern Scarlet und Ivy gemeinsam die Eliteschule Rookwood besuchen! Doch dort macht ihnen nicht nur der gemeine Rektor Mr. Bartholomew zu schaffen, sondern plötzlich kommt es auch zu einer Reihe von mysteriösen Diebstählen. Als der Verdacht auf Scarlet fällt, müssen sie und ihre Schwester alles tun, um die Wahrheit herauszufinden und Scarlets Namen wieder reinzuwaschen. Klar, dass die beiden Mädchen sofort beginnen, Nachforschungen anzustellen – natürlich heimlich und zum Teil mitten in der Nacht. Dabei flüstern die Wände der Schule den Schwestern ein Geheimnis zu, das den Rektor der Schule umgibt und das er um jeden Preis verbergen will. Und ehe sie sich's versehen, sind Scarlet und Ivy erneut in Gefahr ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Die Geschichte schließt nahtlos an den Vorgängerband an und wir haben hier die Zwillinge zum ersten Mal vereint vor uns. Geschrieben wird die Story in der ersten Person, abwechselnd geschildert von Scarlet und Ivy. Die Kapitel sind weiterhin kurzgehalten, was mir gut gefiel.

Es wird noch einmal kurz erwähnt, wo sich Scarlet und Violet befunden haben und was mit Miss Fox geschehen ist. Der neue/alte Schulleiter Mr Bartholomew ist auch ein seltenes Exemplar – ich mochte ihn gar nicht. Zwischendurch habe ich mich wirklich gefragt, ob Rookwood für die Zwillinge die bessere Alternative zu ihrem Zuhause ist. Denn dort hat man weder Liebe noch Wärme gespürt …
Ich musste mir erst einmal ins Gedächtnis zurückrufen, dass die Geschichte im Jahr 1935 spielt – merkt man auf den ersten Blick nämlich nicht. Als dann aber noch eine andere Jahreszahl ins Spiel kam, wurde es merkwürdig und die Erinnerung kam zurück ;)
Ich muss sagen, dass ich Scarlet nicht wirklich mochte. Das lag nicht an ihrer aufsässigen und teilweise aufbrausenden Art, sondern das Verhältnis zwischen ihr und Ivy war mir nicht intensiv genug. Scarlet zeigt auch eine verletzliche, gar traumatisierte Seite von sich, aber ich konnte mich für sie nicht erwärmen.
Überhaupt empfand ich die Atmosphäre in Rookwood als sehr angespannt. Miss Finch ist weiterhin die gute Seele der Schule und steht ihren Schülerinnen zur Seite. Ariadne mochte ich auch sehr gerne.

Sophie Cleverly konnte mich mit Band 2 ihrer Reihe nicht so aus den Socken stoßen wie noch mit dem Auftakt. Trotzdem hat mir die Fortsetzung gut gefallen und ich bin durch die Seiten gerast. Es gibt wieder jede Menge Geheimnisse, nichts ist so, wie es scheint. Für mich war es merkwürdig und teilweise anstrengend, die Kapitel auch aus Scarlets Sicht zu erleben. Meine Sympathien hat sie sich nicht sichern können. Am Ende dieses Teils wird von den Schwestern eine große Ungereimtheit entdeckt, die sicherlich viel Stoff für den nächsten Band bereithalten wird. Ich bin gespannt und freue mich auf die Fortsetzung.


Die Reihe

Das Geheimnis von Rookwood
Das Geheimnis von Rookwood – Flüsternde Wände
Scarlet and Ivy – The Dance in the Dark (Originalausgabe)
Scarlet and Ivy – The Lights under the Lake (Originalausgabe)
Scarlet and Ivy – The Curse in the Candlelight (Originalausgabe)
Scarlet and Ivy – The Last Secret (Originalausgabe)


Zum Autor

Sophie Cleverly wurde 1989 in Bath geboren. Schon seit sie schreiben kann, will sie Geschichten erzählen. Sie hat einen Bachelor in »Creative Writing« und einen Master in »Writing for Young People«. Wenn sie nicht gerade schreibt, schaut sie gerne phantastische Filme, bloggt über Symphonic Metal und kämpft mit ihrem immer größer werdenden Bücherstapel. Ihre Reihe um Scarlet und Ivy wurde in mehrere Sprachen übersetzt.



WERBUNG
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ab 10 Jahren
272 Seiten
übersetzt von Andreas Decker
ISBN 978-3-492-70465-6
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.piper.de/youandivi
Leseprobe: https://www.piper.de/buecher/das-geheimnis-von-rookwood-isbn-978-3-492-70465-6

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 30.03.2019

Anders als erwartet

Die Stille zwischen den Sekunden
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Die Stille zwischen den Sekunden von Tania Witte
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das ...

Die Stille zwischen den Sekunden von Tania Witte
erschienen bei Arena

Zum Inhalt

Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte wird im personalen Erzählstil geschildert, was mir richtig gut gefiel. Die Autorin hat sehr viel Jugendsprache verwendet, was mir passend erschien. Mir war es manchmal etwas zu viel, aber ich gehöre auch nicht mehr in die angesprochene Altersgruppe ;) Zwischendurch gibt es immer wieder eingestreute WhatsApp-Nachrichten, was die Story auflockerte.

Der Leser trifft auf die 16-jährige Mara, die gerade ein traumatisches Erlebnis hinter sich hat. Sie bekommt die Bilder der Menschen aus der Bahn nicht mehr aus dem Kopf – es muss wirklich schrecklich gewesen sein … Was ich toll fand, war die kurze Einführung in Maras Familienleben. So bekommt der Leser gleich einen guten Überblick und lernt das Mädchen schon einmal ein wenig kennen.
Ihre Freundin Sirîn kommt aus einem ganz anderen Kulturkreis – auch den lernen wir hier etwas näher kennen. Fand ich sehr interessant gemacht. Die beiden Mädchen sind beste Freundinnen und Sirîn bedeutet Mara sehr viel. Das merkt man ganz deutlich. Eigentlich auch logisch, dass sich Mara mit der jeweiligen Krise ihrer Freundin intensiv beschäftigt. Zudem ist die Sechzehnjährige auch noch selbst heimlich verliebt – da können die Gedanken schon einmal (oder mehrmals) abschweifen.
Doch an diesem Punkt muss ich sagen, dass es mich enorm störte. Meine und zugleich auch seine Gedanken bringt Chriso auf der Seite 138 genau auf den Punkt. Ich konnte lange nicht verstehen, warum sich Mara mehr mit ihrer Freundin und ihrer eigenen Schwärmerei beschäftigt, als mit dem U-Bahn-Unglück. Anhand des Klappentextes hatte ich da etwas ganz anderes erwartet. Natürlich werden Erinnerungsfetzen an den Tag kurz eingestreut, aber mir war es auf den ersten Blick zu wenig. Eine Erklärung folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Trotzdem entwickelte dieses Buch einen unheimlichen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich habe es an nur einem Tag innerhalb weniger Stunden verschlungen – das Ende habe ich mit enormer Spannung erwartet!

Tania Witte hat mir mit diesem Buch etwas anderes präsentiert, als ich auf Grund des Klappentextes erwartet hatte. Ich habe mich mit dieser Rezension sehr schwergetan, da fast alles Erwähnenswerte unheimlich spoilern würde. Auf jeden Fall kann ich aber sagen, dass mich die Story trotz mehrmaligem Kopfschütteln unheimlich in ihren Bann gezogen hat. Der Schreibstil ist jugendlich und flüssig. Die Charaktere wirkten auf mich authentisch. Das Ende hat mich sprachlos gemacht … Und doch muss ich nach einigem Nachdenken sagen, dass es für mich einen größeren Logikfehler gibt. Nichts desto trotz kann ich euch dieses Buch empfehlen – seid gespannt!




Zum Autor

Tania Witte ist Schriftstellerin, Journalistin und Spoken-Word-Performerin und lebt in Berlin und Den Haag. Neben diversen internationalen Stipendien erhielt sie 2016 den Felix-Rexhausen-Sonderpreis für ihre journalistische Arbeit, 2017 den Martha-Saalfeld-Förderpreis für Literatur und 2019 den Mannheimer Feuergriffel für Kinder- und Jugendliteratur. Das Manuskript von „Die Stille zwischen den Sekunden“ wurde 2018 mit einem Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 12 Jahren
256 Seiten
ISBN 978-3-401-60474-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.arena-verlag.de
Leseprobe https://www.arena-verlag.de/artikel/die-stille-zwischen-den-sekunden-978-3-401-60474-9

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!