Klappentext
„Als die 11-jährige Hattie Brown durch einen Kühlschrank in eine fremde Welt gezogen wird, hat sie keine Ahnung, was geschieht. Plötzlich befindet sie sich in einem seltsamen Reich, in dem alle auf der Suche nach etwas Wichtigem zu sein scheinen – jemandem mit dem Namen Nimbus. Könnte Hattie Nimbus sein? Immerhin passieren ihr ständig rätselhafte Dinge. Scheinbar kann sie sogar den Regen beeinflussen. Während einige Wächter Hattie verhaften wollen, da sie ohne Genehmigung durch den Kühlschrank gekommen ist, findet Hattie heraus, dass eine Gruppe Kinder in dieser fremden Welt gefangen gehalten wird. Gemeinsam mit dem Drachen Sir Gideon und dem Elefanten Victor macht Hattie sich auf, um die entführten Kinder zu befreien ...“
Gestaltung
Das Cover gefällt mir mit den süßen Illustrationen richtig gut. Ich mag den Zeichenstil der Mädchenfigur, die auf dem Titel steht. Auch die Wolken sehen sehr cool aus, vor allem vor dem grauen Hintergrund mit seinen Spiralen und den Farbverläufen. Die wenigen Farbakzente aus rot, weiß und grün kommen zudem vor diesem Hintergrund auch sehr gut zum Tragen und stechen geradezu ins Auge.
Meine Meinung
Ich bin vor allem durch die im Titel erwähnten Wolkendiebe und die im Klappentext erwähnte fremde Welt neugierig auf „Hattie Brown und die Wolkendiebe“ geworden. In dem Buch geht es um Hattie, die eines Tages durch den Kühlschrank ihrer Wohnung in das Reich Irgendwo Nirgendwo gebracht wird. Ab diesem Zeitpunkt geht es wirklich skurril zu, denn es gibt sprechende Drachen und Elefanten und jeder scheint Hattie aus irgendwelchen Gründen verhaften zu wollen. Dann zeigen sich bei ihr seltsame Fähigkeiten und ehe sie es sich versieht, ist sie auf der Spur eines Rätsels…
Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr von dem Buch versprochen. Zunächst fand ich schon den Einstieg in die Geschichte sehr stolpernd und eher mäßig. Kurz lernen wir Hatties Zuhause und ihre Mutter kennen und erfahren von einigen Schwierigkeiten der Familie, aber bevor näher darauf eingegangen werden kann und man sich ein wirkliches Bild von ihrer Mutter oder gar von Hattie machen kann, wird Hattie schon durch den Kühlschrank gezogen. Die angedeuteten wichtigen Themen im Zusammenhang mit ihrer Mutter (die unter Depression zu leiden schien) kamen dann nicht mehr zur Sprache.
Dann geht es ziemlich skurril, konfus und Schlag auf Schlag weiter. Dem Leser bleibt gar keine Zeit, sich wirklich umzusehen und in Irgendwo Nirgendwo anzukommen. Beschreibungen der neuen Umgebung, des Aussehens der Welt kamen mir viel zu kurz und ich hatte Mühe, mir die fremde Welt auch nur in Ansätzen vorzustellen. Sie blieb viel zu blass, obwohl das Potenzial da war, denn die Ideen, die die Autorin hatte, fand ich in ihren Grundsätzen interessant und spannend. Die Umsetzung holperte leider ziemlich, da die Autorin sich in meinen Augen kaum Zeit genommen hat, um die Figuren oder die neue Welt vorzustellen und den Leser in diese eintauchen zu lassen. Die Handlung empfand ich auch als sehr konfus und schwankend, da aufgrund fehlender Erklärungen lange Zeit kaum verständlich war, worum es eigentlich genau ging.
So blieb mir auch Hattie viel zu blass und so richtig sympathisch war sie mir auch nicht. Als sie noch bei sich zu Hause war und ich ihre Pflichten und ihr Verantwortungsbewusstsein in Ansätzen kennen gelernt habe, konnte ich sie eher kennen lernen als dann in Irgendwo Nirgendwo. Hier fand ich sie einfach nur zu panisch und vor allem aufgedreht. Ich hätte mir gewünscht, dass ich im Verlauf der Handlung mehr über sie erfahre und sie genauer kennen lerne, aber selbst am Ende des Buches hatte ich den Eindruck, sie nicht wirklich zu kennen.
Ich muss auch gestehen, dass ich mich sehr bemühen musste, um das Buch zu Ende zu lesen und dass ich mehr als einmal versucht war, es beiseite zu legen und abzubrechen. Ich fand die Geschichte sehr anstrengend, was nicht an dem Setting oder den Ereignissen lag, denn diese waren oftmals richtig süß (wie beispielsweise der Wolkendieb), aber Hatties Art fand ich einfach ziemlich anstrengend und auch die immer wieder erfolgenden Dialoge. Ich hatte das Gefühl, als würden die Figuren nur reden, reden, reden und als sei alles richtig hektisch. Weswegen ich dann aber doch weitergelesen habe, das waren die Rätsel, die ich recht spannend fand, denn ich wollte erfahren, warum in Irgendwo Nirgendwo Regen so besonders ist, wer oder was Nimbus ist und was es mit den gefangen gehaltenen Kindern auf sich hat.
Fazit
Ich fand, dass „Hattie Brown und die Wolkendiebe“ grundsätzlich einige gute Ideen aufgewiesen hat, aber dass die Umsetzung mehr als holprig war. Weder die Figuren noch die fremde Welt Irgendwo Nirgendwo konnte ich so richtig kennen lernen. Auch fand ich die vielen Dialoge und die hektische Art zu erzählen sehr anstrengend. Ich war versucht, das Buch abzubrechen und habe aufgrund der Rätsel um den Nimbus und die gefangenen Kinder durchgehalten.
2 von 5 Sternen!
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