Cover-Bild Heinz und sein Herrl
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 14.03.2019
  • ISBN: 9783218011556
Eva Woska-Nimmervoll

Heinz und sein Herrl

Heinz und sein Herrl leben ein ruhiges und beschauliches Leben im Wiener Gemeindebau. Siedrehen ihre Runden um den Block, sonst passiert nicht viel. Doch eines Tages kommt es zu einemIntermezzo mit dem Nachbarn, der immer schon was gegen Heinz hatte. Eins ergibt das andere,der Nachbar fällt auf den Boden und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Ist etwa das Herrl schuld an seinem Tod? Der Vorfall bringt so einiges ins Wanken. Heinz und sein Herrl müssen raus aus ihrer Komfortzone, Hilfe holen, zur Aussage aufs Revier. Dabei treffen sie nicht nur alte Bekannte und Liebschaften, sondern bekommen auch Hilfe von einer interessanten Frau namens Magritta. Und als sie auch noch Drohbriefe erhalten, steht die Welt von Heinz und seinem Herrl endgültig Kopf. Eva Woska-Nimmervoll führt ihre Figuren mit großer Leichtigkeit und einem Gespür für Alltagskomik durch den Roman. Dabei baut sie aus der Wiener Verschrobenheit, dem Prekären undAbgründigen mancher Lebensentwürfe ein liebevolles Porträt des Gemeindebaus.Es ist schön, einen Hund zu haben, der Heinz heißt."Mein Nachbar nennt ihn Scheißköter. Mein Hund tut niemandem etwas.Er ist einfach nur Hund und schnuppert, frisst, scheißt und schläft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2023

Dieses Buch ist ein richtiges Schmankerl!

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Heinz und sein Herrl leben ein zurückgezogenes Leben im Wiener Gemeindebau. Sie drehen ihre Runden um den Block und besuchen ihren Freund Hans (seine Freundin Nina meiden sie aber). Schnell wird dem Lesenden ...

Heinz und sein Herrl leben ein zurückgezogenes Leben im Wiener Gemeindebau. Sie drehen ihre Runden um den Block und besuchen ihren Freund Hans (seine Freundin Nina meiden sie aber). Schnell wird dem Lesenden klar, dass das Herrl von Heinz ein anders ist als andere Menschen.
Eines Tages wird das von Routinen bestimmte Leben reichlich durcheinandergeworfen, als es ein Missverständnis mit dem Nachbarn, der immer schon was gegen Heinz hatte gibt. Der Nachbar stürzt und stirbt kurz darauf im Spital. Das Herrl befürchtet daraufhin den Nachbarn umgebracht zu haben und wegen Mordes ins Gefängnis zu müssen. Heinz’ Herrl wissen sich nicht anders zu helfen als eine alte Bekannte zu kontaktierten, die zur Aussage mit aufs Revier kommt. Zeitgleich tritt ins Leben von Heinz’ Herrl eine Frau, für die er Gefühle entwickelt wie er sie schon lange nicht mehr hatte. Die steht aber auch gleich unter Verdacht, als das Herrl plötzlich Drohbriefe erhält. Warum muss das Leben nur so kompliziert sein?

Der Klappentext versprach ein amüsantes und gemütliches Leseerlebnis, für mich war das Buch aber so viel mehr: Beim Lesen habe ich festgestellt, dass mir die österreichische Sprache unglaublich gut gefällt. Da begegnen einem Wörter wie Tramway, Stiegenhaus, Ordination oder Sackerl, in meinem umgebungsbedingten Sprachgebrauch vollkommen ungewöhnlich. Ich mag ja Bücher, in denen schrullige und seltsame Männer drin vorkommen, die wirken, als wären sie irgendwie ein bisschen fehl am Platz in der Welt. Mich erinnerte dieses Buch ein bisschen an “Rudi” von Anne Herzig, “Agathe” von Anne Bomann oder “Barbara stirbt nicht” von Alina Bronsky.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Wien wie es leibt und lebt

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Inmitten all der tausenden deutschsprachigen Neuerscheinungen, die jedes Jahr auf den Markt kommen, sind auch nicht wenige österreichische Publikation – doch sie werden meist übersehen. Nicht so „Heinz ...

Inmitten all der tausenden deutschsprachigen Neuerscheinungen, die jedes Jahr auf den Markt kommen, sind auch nicht wenige österreichische Publikation – doch sie werden meist übersehen. Nicht so „Heinz und sein Herrl“ von Eva Woska-Nimmervoll. Und wie könnte man dieses gloriose Trio auch übersehen? Sie stehen im Mittelpunkt einer Geschichte, die sich wie eine Blume entfaltet – harmlos, unscheinbar aber gleichzeitig hocWhinteressant.

In ihrem ersten Roman nimmt Eva Woska-Nimmervoll mit in die Tiefen von Wien – nicht unbedingt die touristischen Höhepunkte, sondern viel mehr das „echte“ Wien, wie es die Leute, die dort leben, erleben. Heinz und sein Herrl gehören dazu. Ihr Leben im Gemeindebau würde sicher von einigen das Prädikat „eintönig“ erhalten, aber das ist es eigentlich gar nicht, denn ihr Alltag ist abwechslungsreich – und dann ist da auch noch die Sache mit dem Nachbarn. Genau wie der Hund des Herrls heißt der nämlich Heinz, kann aber der Hund Heinz überhaupt nicht leiden und eines Tages kommt eins aufs andere und kurz darauf ist der Nachbar tot. Gemeinsam mit seinen Freunden versucht das Herrl herauszufinden, was wirklich passiert ist und gewährt dabei immer wieder Blicke in seine Vergangenheit. Am Ende gibt es kein Fazit, der Leser kann selbst entscheiden, was wirklich los war, aber das ist auch gar nicht wichtig. Denn „Heinz und sein Herrl“ ist keine Mördersuche sondern vielmehr eine Reise des Herrls zu sich selbst.

Dabei überzeugt Woska-Nimmervoll auf voller Linie. Die Sprache ist abwechslungsreich, auch viel Wienerisches ist dabei, doch dem preußischen Leser wird hinten separat das Vokabular erläutert. Die Charaktere haben alle einen gewissen Charme und man kann gar nicht anders, als sie zu mögen. Und dann ist da noch die Handlung – wunderbar verschroben und definitiv nicht langweilig.

Da man alles aus den Augen des Herrls erlebt bleibt viel Raum für Spekulationen und während im Buch die verschiedensten Hypothesen aufgestellt werden fiebert der Leser fleißig mit. Und durch die relativ kurzen Kapitel kann man auch zwischendurch immer wieder rein lesen.

Insgesamt ist das Buch eine absolute Empfehlung für Liebhaber schräger Geschichten.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Mach Platz!

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Heinz und sein Herrl leben in einer Welt voller Neurosen. Das Herrl kann sich gerade so mit seinem Hund über Wasser halten und plagt sich durch die dunkle Welt der unterstützenden Ämter. Kurz vor der endgültigen ...

Heinz und sein Herrl leben in einer Welt voller Neurosen. Das Herrl kann sich gerade so mit seinem Hund über Wasser halten und plagt sich durch die dunkle Welt der unterstützenden Ämter. Kurz vor der endgültigen Ausmusterung kommt ihm sein verhasster Nachbar in die Quere.

Mit einem Tritt befördert dieser Heinz über den Rasen und das Herrl revanchiert sich mit einem Besenstiel zwischen die Rippen. Herrl kann sich allerdings nur kurz an der bittersüßen Rache erfreuen, tags darauf ist der Nachbar tot.

Von der Mordsünde geplagt trifft er in der Tram völlig verzweifelt auf Irene, die das Herrl samt Heinz gleich in ihr Herz großes Herz schließt.

Die Rettung sieht das Herrl in seiner alten Freundin und Anwältin Sigrid und seinem schon vor Jahren im Leben hängengebliebenen Althippie Hans.

Das Herrl stellt nach und nach erleichtert fest, dass er definitiv nicht der einzige ist, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

Mit Heinz begeben wir uns in die anonyme Großstadt, wo granteln sich zu einem wahren Volkssport entwickelt hat. Die Neurosen des Herrl schaffen es jedoch über Jahre hinweg, sich Freunde zu halten.

Aus einem Mordsverdacht wird bei Eva Woska-Nimmervoll eine turbulente Lovestory, die auch nicht vor kryptischen Dialogen, Wahnvorstellungen und einem phänomenalen Happy End halt macht.

Über allem steht Heinz, der im wahrsten Sinne des Wortes gar jeden riechen kann.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Heinz und sein Herrl

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Eigentlich ist das Herrl vom Heinz ein ganz umgänglicher Mensch. Allerdings nur solange sich keiner mit ihm anlegt. Und diese Grenze hat der fiese Nachbar definitiv überschritten, als er den Heinz mit ...

Eigentlich ist das Herrl vom Heinz ein ganz umgänglicher Mensch. Allerdings nur solange sich keiner mit ihm anlegt. Und diese Grenze hat der fiese Nachbar definitiv überschritten, als er den Heinz mit einem Tritt mehr oder weniger ins Nirwana befördert. Danach ist nichts mehr wie es war. Das Herrl, auf der einen Seite angstvoll auf seine Inhaftierung wartend, auf der anderen Seite den Freuden einer neuen Liebschaft entgegensehend, ist ziemlich durch den Wind. Doch da muss er durch. Zum Glück hat er tatkräftige Unterstützung und so fügt sich eins zum anderen. Auch wenn er hinterher nicht so recht weiß wie es dazu gekommen ist, sieht es am Ende tatsächlich so aus, als ob er endlich im Leben angekommen ist.

FAZIT
Eine vergnüglich unterhaltsame Persiflage, die das Leben im Allgemeinen, gemessen an den besonderen Schwierigkeiten des Überlebens im Wiener Gemeindebau, auf pointiert gelungene Weise karikiert.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Alte Belastungen

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In dieser schrägen Geschichte um den Hund Heinz und sein ziemliches durchgeknalltes Herrchen geht es u. a. um Irrtümer und Missverständnisse aus der Kindheit und Jugend des Hundebesitzers, die nicht aufgearbeitet ...

In dieser schrägen Geschichte um den Hund Heinz und sein ziemliches durchgeknalltes Herrchen geht es u. a. um Irrtümer und Missverständnisse aus der Kindheit und Jugend des Hundebesitzers, die nicht aufgearbeitet wurden. Alte Schuldgefühle sind noch da, neue kommen hinzu. Es wird immer verrückter. Aber eines Tages ist doch noch Rettung in Sicht, denn es gibt unverhofft gute Freunde und mehr.

Der Schreibstil und die Handlung waren nicht ganz meins, aber es gab auch echt witzige Stellen. Die Aufmachung des Buches ist hochwertig und besonders.