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Der Wind nimmt uns mitRezension zu „Der Wind nimmt uns mit“ von Katharina Herzog
Katharina Herzog schreibt in einem leichten, lockeren Stil, der sich flüssig lesen lässt und damit gut zu dieser Sommerlektüre passt.
Eine Sommerlektüre ...
Rezension zu „Der Wind nimmt uns mit“ von Katharina Herzog
Katharina Herzog schreibt in einem leichten, lockeren Stil, der sich flüssig lesen lässt und damit gut zu dieser Sommerlektüre passt.
Eine Sommerlektüre ist dieser Roman nämlich durch und durch. Dafür sorgt neben dem Erzählstil der Erzählort. Als Leser kann man sich gut auf die Insel La Gomera denken und mit der Protagonistin Maya die Insel entdecken. Auch die Liebesgeschichte kommt natürlich nicht zu kurz, wird Maya doch von Tobi, einem One-Night-Stand, schwanger und fliegt nach La Gomera um ihn dort zu finden. Und das, obwohl sie eigentlich gerade nicht nach La Gomera fliegen wollte, wo die Frau lebt, die sie jahrelang für ihre Mutter gehalten hat.
Was inhaltlich begeistert, ist, dass Maya Reisebloggerin ist. Mayas Lebensstil ist modern und spiegelt das Problem unserer Gesellschaft wieder. Wir wollen immer mehr, immer schneller, höher und möglichst viel erleben, bloß nicht anhalten und mal umsehen. Dieses Phänomen kann man nicht nur bei Reisebloggerin Maya beobachten, sondern auch bei den Influencern in unserer Realität.
Spannung erhält die Geschichte dadurch, dass sie aus zwei Perspektiven erzählt wird. Maya und ihre vermeintliche Mutter Karoline erzählen im Wechsel, wobei Karoline aus der Vergangenheit berichtet. So ergibt sich nach und nach das ganze Bild und für den Leser bleibt lange spannend, wie Maya zu Karoline gekommen ist.
Etwas anstrengend war zunächst, dass die Hippies auf der Insel sehr viel Esoterik mit in die Geschichte bringen. Das nimmt aber zum Glück im Laufe der Geschichte ab. Die Nebenfiguren sind aber wieder ein Pluspunkt der Geschichte. Sie bringen Vielfalt und bereichern sichtlich das Leben auf der Insel. Mit ihrer freundlichen Art sind sie auch für Maya da.
Insgesamt gilt: Wer diesen Roman liest, dem sollte bewusst sein, dass es sich um einen typisch leichten Sommerroman handelt, der recht vorhersehbar ist. Aber WIE das ganze zustande kommt, ist an einigen Stellen überraschend und vor allem bereitet es Freude. Wer sich, wie ich, für solche Romane begeistern kann, der ist mir „Der Wind nimmt uns mit“ gut beraten.