Von Drachen und Raptoren
Silberdrache (Silberdrache 1)Joss traut seinen Augen kaum, als ihm ein silbernes Drachenei vor die Füße fällt. Doch sind silberne Drachen nicht längst ausgestorben? Und was ist dran an der Legende, dass derjenige unermessliche Macht ...
Joss traut seinen Augen kaum, als ihm ein silbernes Drachenei vor die Füße fällt. Doch sind silberne Drachen nicht längst ausgestorben? Und was ist dran an der Legende, dass derjenige unermessliche Macht erhält, der sich mit einem silbernen Drachen verbündet? Bald schon schlüpft Lysander aus seinem Ei und der Lennix-Clan ist ihm auf den Fersen – dieser schreckt vor nichts zurück.
In einer anderen Welt, allerdings zur selben Zeit, lebt Sirin. Sie ist mit den Geschichten der Drachenreiter aufgewachsen. Als ihre Mutter schwer krank wird, fällt es Sirin schwer, an Wunder und die Drachen zu glauben. Doch dann sieht sie eines Nachts einen Silberstreif am Horizont.
Wird es gelingen, die Menschheit gemeinsam mit den Drachen zu schützen vor den Drachen, die diese zerstören wollen?
Als erstes möchte ich auf das Cover des Buches eingehen. Auf diesem zu sehen ist groß ein Drache. Ich würde fast sagen, dass er blau ist, es könnte jedoch auch sein, dass es Lysander in silber darstellen soll. In den Ecken ranken sich Verschnörkelungen, diese sind jedoch wie im Nebel gehalten, so dass man sie nicht ganz deutlich erkennen kann. Mir gefällt das Cover auf jeden Fall echt gut.
Für mich war „Silberdrache“ das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Der erste Band von ihrer Septimus Heap Reihe steht allerdings schon im Regal und wartet darauf, von mir gelesen zu werden. Bei „Silberdrache“ handelt es sich um den ersten Band einer Reihe. Wie viele Bände hier noch folgen sollen, weiß ich leider nicht und konnte ich bislang auch noch nicht herausfinden.
Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut. Er ist leicht und flüssig zu lesen. Da dieses Buch für Kinder ab 11 gedacht ist, bedient sie sich auch keiner komplizierten Begriffe. Allerdings würde ich die Altersgrenze hier etwas höher ansetzen, da ich finde, dass gerade wenn es um den Lennix-Clan geht, nicht unbedingt alles von 11-jährigen schon gelesen werden sollte.
In der Geschichte wechselt die Autorin immer wieder zwischen den Welten hin und her, wobei wir uns in diesem Teil mehr in der Welt von Joss befinden, da hier ja auch Lysander geboren wird und es wichtig ist, zu verstehen, wie diese Welt ist, was sie beinhaltet und natürlich auch, warum Joss und die anderen die andere Welt, in der Sirin lebt, beschützen müssen. Ich hoffe natürlich, dass es im nächsten Band auch mehr von Sirin zu lesen geben wird. Die Einschübe hier waren doch immer recht kurz.
Die Charaktere in der Geschichte haben mir gut gefallen. Es wird zu Joss und seiner Schwester und auch zu Sirin jeweils ein Hintergrund erzählt, so dass einem diese näher kommen und man mehr mit ihnen fühlen kann und so konnte man auch die Handlungsweisen der jeweiligen Personen nachvollziehen. Das hat mir dann auch immer wieder geholfen, wenn ich mir vor Augen geführt habe, welches Schicksal Joss und seine Schwester erlitten haben und welches Alter die Beiden doch haben. Nur so konnte man dann auch verstehen, warum manche Entscheidungen eben genau so fallen. Allerdings wünsche ich mir da in den nachfolgenden Büchern noch etwas mehr.
Sehr gut gefallen haben mir natürlich die Drachen. Denn wegen denen liest man auch eine Geschichte mit Drachen. Allerdings war ich erstaunt, wie unterschiedlich die Drachen in der Geschichte von Angie Sage doch sind. Mir fiel es leider hin und wieder etwas schwer, mir unter einem Raptor, wie die Drachen, mit denen der Lennix-Clan zusammen lebt, bezeichnet werden, auch einen Drachen vorzustellen. Denn mit einem Raptor verknüpfe ich einfach unweigerlich die Dinosaurier aus Jurassic Park.
Anfangs habe ich ein wenig gebraucht, bis ich in die Geschichte gekommen bin, doch dann hatte sie mich voll gepackt, wurde immer besser und ich wollte wissen, wie es weiter geht. Die Spannung konnte die Autorin wirklich gut steigern und sie hat immer wieder neue, interessante Wendungen eingebaut.
Da ich auf jeden Fall noch Luft nach oben sehe, gebe ich dem Buch 4 Sterne und bin schon neugierig, wie es im nächsten Teil weiter gehen wird. Denn dass ich diesen auf jeden Fall lesen möchte, ist für mich ganz klar. Ich spreche eine Leseempfehlung aus für jeden, der gerne Fantasy für Kinder und Jugendliche liest, allerdings nicht für Kinder ab 11 Jahren, sondern ich würde die Altersgrenze eher bei 13 oder 14 ansiedeln.