Cover-Bild All die verdammt perfekten Tage
13,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Random House Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 28.12.2015
  • ISBN: 9783837131451
Jennifer Niven

All die verdammt perfekten Tage

Annina Braunmiller-Jest (Sprecher), Patrick Mölleken (Sprecher), Alexandra Ernst (Übersetzer)

Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben willIst heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…Annina Braunmiller und Patrick Mölleken fangen die Atmosphäre dieses gleichermaßen zauberhaften wie tragischen Romans auf zutiefst berührende Art und Weise ein.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2016

Romantisch und tragisch

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MP3 CD
Laufzeit: ca. 8 h 25 min
Verlag: Random House Audio; Auflage: Gekürzte Lesung (28. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3837131444
Originaltitel: All the bright places
Sprecher: Annina Braunmiller-Jest ...

MP3 CD
Laufzeit: ca. 8 h 25 min
Verlag: Random House Audio; Auflage: Gekürzte Lesung (28. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3837131444
Originaltitel: All the bright places
Sprecher: Annina Braunmiller-Jest und Patrick Mölleken

Romantisch und tragisch

Inhalt:

Theodore Finch, 17, Schüler der Bartlett Highschool, spielt mit dem Gedanken, sich vom Glockenturm der Schule zu stürzen. Doch ist er an diesem Tag nicht allein da oben. Auch Violet Markey will nicht mehr leben. Doch das kann Theodore nicht zulassen. Er dirigiert das Mädchen von der Brüstung weg in Sicherheit – und umgekehrt. Das ist zwar noch lange nicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, aber irgendwann wird es so weit sein. Denn Violet geht Theodore nicht mehr aus dem Kopf. Als die Schüler für ein Projekt interessante Orte in Indiana aufsuchen sollen, sorgt Theodore dafür, dass er mit Violet ein Team bildet. Sie erleben wundervolle Dinge zusammen. Dabei findet Violet immer mehr ins Leben zurück, während sich Theodore immer schwerer tut.

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches schien mir fast zu locker und zu witzig, dafür dass es um Selbstmordabsichten und die Probleme dahinter geht. Während Violet zuerst durchgehend deprimiert wirkt, war ich mir bei Theodore nie sicher, ob seine Selbstmordabsichten wirklich ernst sind oder ob er einfach mal was ausprobieren will, andere Leute schockieren, Aufmerksamkeit erregen. Nicht von ungefähr ist er als der Freak der Schule bekannt, der sich mit allen anlegt und gerne mal über die Stränge schlägt.

Violet leidet unter dem Tod ihrer großen Schwester, der sie sehr nahestand. Sie fühlt sich schuldig an deren Tod und weiß nicht mehr, wie sie damit umgehen soll. Und sie vermisst ihre Schwester wahnsinnig. Doch Theodore zeigt ihr nach und nach, dass das Leben schön sein kann, auch für Violet. Sie erleben wunderbare Momente an ganz besonderen Orten und verlieben sich schließlich auch, obwohl Violet Theodore zuerst überhaupt nicht mag, da er doch einen gewissen Ruf hat und keiner so recht etwas mit ihm zu tun haben will.

Jennifer Niven erzählt die Geschichte mit einer beachtlichen Leichtigkeit. Sie spielt mit Worten und Sätzen. Es werden Zitate erwähnt, die einem zu Herzen gehen. Sowohl Theodore als auch Violet sind sehr empfindsame Menschen, was von ihrer Umwelt leider nicht unbedingt beachtet wird. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie sie in diese prekäre Situation gekommen sind.

Die Perspektive wechselt ständig zwischen Violet und Theodore, wobei beide in der Ich-Form erzählen. Das fand ich sehr gelungen, denn so ist man nah an beiden Protagonisten dran und erfährt ihre Gedanken und Gefühle, ihre Zweifel, ihre seelischen Probleme und auch ihre Hoffnungen aus erster Hand.

Mir waren sowohl Theodore als auch Violet von Anfang sehr sympathisch, auch wenn Violet zuerst ein wenig zickig ist. Aber auch dafür hatte ich Verständnis. Ich habe mit ihnen mit gelitten und mit gebangt, dass es zu einem guten Ende kommt.

Während ich das erste Drittel des Buches ein klein wenig zu seicht fand, habe ich den Mittelteil mit seiner Romantik sehr genossen. Durch die feinfühlige Erzählweise der Autorin wirkt die Liebesgeschichte kein bisschen kitschig. Und zum Schluss hin wurde es dann noch richtig spannend. Hier nimmt die Geschichte eine für mich unerwartete, tragische Wendung.

Die Sprecher:
Die Sprecher haben ihre Sache wirklich sehr gut gemacht. Sie haben sehr angenehme Stimmen, betonen gut, verstellen ihre Stimmen, um andere Personen zu spielen. Man kann ihnen beiden problemlos über längere Zeit zuhören. Es wird nie eintönig. Annina Braunmiller-Jest dürfte vielen als die deutsche Stimme von Bella Swan in den Twilight-Verfilmungen bekannt sein oder auch als Sprecherin der entsprechenden Hörbücher.

Fazit:
„All die verdammt perfekten Tage“ ist ein berührender Roman, in dem sich viele Jugendliche, aber auch Erwachsene auf der ein oder anderen Seite wiederfinden dürften. Ein wenig mehr Tiefgang, vor allem am Anfang, hätte nicht geschadet. Trotzdem finde ich das Buch oder Hörbuch sehr empfehlenswert.

★★★★★

Mein Dank gilt dem Bloggerportal und Random House Audio, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar überlassen haben.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Sehr berührende und authentische Geschichte

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"Ist heute der perfekte Tag zum Sterben?" fragt sich Finch, während er auf dem Schuldach steht und in den Abgrund blickt. Die Welt um ihn herum scheint ihn einfach nicht zu Verstehen und er hat das Gefühl, ...

"Ist heute der perfekte Tag zum Sterben?" fragt sich Finch, während er auf dem Schuldach steht und in den Abgrund blickt. Die Welt um ihn herum scheint ihn einfach nicht zu Verstehen und er hat das Gefühl, einfach zu Springen wäre die beste Lösung all seiner Probleme. Doch plötzlich sieht er, dass er nicht allein ist. Ausgerechnet Violet Maki, eines der hübschesten und beliebtesten Mädchen der Schule, steht ebenfalls auf dem Dach und überlegt zu Springen. Das bringt ihn dazu, sein Vorhaben noch einmal zu Überdenken und Violet ebenfalls davon abzuhalten. Und von da an wird Violet, die Finch zwar dankbar ist, aber nichts mit ihm zu tun haben will, diesen nicht mehr los. Denn Finch möchte auf jeden Fall herausfinden, warum Violet auf diesem Dach stand. Denn ihr Leben scheint doch vollkommen perfekt. Oder?

Dieses Buch klang für mich nach einer bewegenden und traurigen Geschichte, denn zwei Jugendliche, die sich beide das Leben nehmen wollen, sind für mich ein sehr ernstes Thema. Daher habe ich mich dazu entschieden, das Buch als Hörbuch zu hören und auf diese Weise die Geschichte von Violet und Finsch kennen zu lernen, da ich eine solche Geschichte lieber hören als lesen wollte. Und das war für mich eine gute Entscheidung.

Das Hörbuch wird von Annina Braunmiller und Patrick Mölleken gelesen, welche für mich die perfekten Sprecher für die Rollen von Violet und Finch sind. Die Stimmen harmonieren sehr miteinander und dadurch, dass die beiden Charaktere von jeweils unterschiedlichen Sprechern gelesen werden, kommt noch einmal eine zusätzliche Abwechslung in die Geschichte. Außerdem haben es beide Leser geschafft, die Charaktere perfekt zu verkörpern, ihre Gefühle mit in ihre Stimme einfließen zu lassen und so die vielen Gefühle und auch die Traurigkeit der Charaktere zu transportieren. Für mich waren die beiden daher die perfekte Wahl für diese Rollen.

Auch inhaltlich hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen. "All die verdammt perfekten Tage" ist eine ganz wunderbar berührende Geschichte, die ein ernstes Thema anspricht und mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Noch lange nachdem ich das Hörbuch gehört hatte, musste ich an FInchs und Violets Geschichte denken und das spricht für mich eindeutig für eine wunderbare Geschichte.

Der Anfang war für mich, zugegebenermaßen, etwas zu langatmig. Nachdem sich Violet und Finch auf dem Dach kennen gelernt haben, nähern sie sich nur sehr langsam aneinander an, was zwar realistisch und nachvollziehbar ist, mir aber trotzdem als Hörer ein klein wenig zu langsam ging, da in dieser Zeit auch nicht viel anderes passierte. Trotzdem fand ich diesen Teil nicht schlecht, denn man lernte die beiden Charaktere auch besser kennen und bekam langsam eine Ahnung, warum beide so anders sind.

Die zweite Hälfte hat mir schließlich umso besser gefallen, denn auch wenn die Geschichte weiterhin eher ruhig bleibt, so passiert dennoch etwas mehr und die Geschichte wird immer tiefgründiger, aber auch bewegender.

Besonders schön fand ich, dass sowohl Protagonisten als auch Handlung sehr authentisch waren. Violet und Finch wirken realistisch, ihr Verhalten ist nachvollziehbar und ich konnte aufgrund Violets Vorgeschichte und Finchs Erkrankung auch ihre Entscheidungen verstehen. Die Autorin verschönigt diese ernsten Themen nicht, schafft es aber auf ihre eigene Weise, die Geschichte schön und traurig zugleich werden zu lassen.

"All die verdammt perfekten Tage" ist keine seichte Liebesgeschichte, sondern ein tiefgründiger Roman über das Kennenlernen, über Krankheit und Trauer, aber auch ein kleiner Lichtblick. Für mich absolut lesens-/ hörenswert.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Bleibt an der Oberfläche

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Theodore Finch lernt Violet auf dem Glockenturm der Schule kennen. Sie starrt paralysiert in die Tiefe und er kann sie vor dem Sturz in den sicheren Tod bewahren.

Violet hat ihre Schwester erst vor einigen ...

Theodore Finch lernt Violet auf dem Glockenturm der Schule kennen. Sie starrt paralysiert in die Tiefe und er kann sie vor dem Sturz in den sicheren Tod bewahren.

Violet hat ihre Schwester erst vor einigen Monaten bei einem Verkehrsunfall verloren. Sie ist einsam, weicht Lehrern und Eltern aus, versteckt sich hinter ihrer Trauer und steuert auf die komplette Apathie zu.

Theodore kann sie überzeugen, mit ihm gemeinsam an einem Schulprojekt zu arbeiten, das sie zu entlegenen Winkeln von Indiana führt.

Violet beginnt Vertrauen in Finch, wie ihn alle nennen, zu fassen und sich wieder dem Leben zu öffnen. Mit jedem Stückchen Lebensfreude, das sie sich zurückerobert, scheint Finch jedoch genau diese Lebensfreude zu verlieren.

„All die verdammt perfekten Tage“ ist ein Jugendroman im Fahrwasser von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter, eine Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die an der Schwelle zum Erwachsen werden stehen und drohen zu scheitern.

Finch ist ein Eigenbrödler, ein seltsamer Kauz – kurz ein richtiger Nerd. Er ist die Zielscheibe von Hohn und Spott an der Schule, scheint sich aber kaum etwas daraus zu machen. Er spielt mit unterschiedlichen Charakterzügen, so wie andere Menschen ihre Kleider wechseln. Finch hat ein schwieriges Elternhaus und ist sich oft selbst überlassen. Es mangelt ihm an Vorbildern, zu denen er aufsehen und sich orientieren kann.

Violet ist genau das Gegenteil, bis zum Tod ihrer Schwester war sie beliebt, ein Cheerleader aus einem geordneten Elternhaus. Sie gerät ins Straucheln und Theodore Finch scheint nicht unbedingt geeignet sie langfristig aus dem tiefen Loch zu befreien zu können, in dem sie seit dem Tod ihrer Schwester steckt.

Die Geschichte an sich, folgt einer nachvollziehbaren Idee. Leider springt der Funke für mich nicht so wirklich über. Finchs‘ Vergangenheit bleibt über weite Strecken im Dunkeln, was ihn tatsächlich so zerstört, finden die LeserInnen nicht heraus. Somit bleiben auch viele seiner Handlungen unverständlich.

Die zahlreichen wortschweren Zitate, die die Autorin für die Nachrichten nutzt, die Finch und Violet sich schreiben, geben dem Roman leider nicht mehr Tiefe sondern führen ihn in den Bereich der Pseudophilosophie. Es scheint, dass jedes Gespräch zwischen den ProtagonistInnen zum einzigartigen Moment hochstilisiert wird und das wirkt spätestens ab der Hälfte des Romans nur noch ermüdend.

Der Fort- und später Ausgang der Geschichte ist bald klar und kommt dann wenig überraschend daher, was auch dazu beiträgt, dass sie sich wie Kaugummi zieht.

Leider kann ich hier keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen.