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Veröffentlicht am 15.04.2019

Sternschnuppenmagie

Sternschnuppenmädchen 1. Eine Freundin fällt vom Himmel
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Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem ...

Dies ist der dritte Band der „Nur mal schnell“-Reihe, in welcher die drei Freunde Henry, Finn und Zoe (alle 12 Jahre alt) sich sehnlichst ein Haustier wünschen und auf jeweils abenteuerliche Weise zu einem kommen. Jeder Band ist aus der Sicht eines der Kinder erzählt, aus der Ich-Perspektive. Zum Abschluß erzählt Zoe, wie sie nach der Entdeckung des eingefrorenen Kreta-Zwergmammuts Norbert und der Befreiung des hochbegabten Faultiers Fred zu dem kleinen Lamamädchen Emilia kam: Finns große Schwester Mia hat einen neuen Freund, Marcel, der beim Film arbeitet. Die Geschichten von Norbert und Fred fand der so spannend, daß sie verfilmt werden sollen und die Kinder sollen natürlich von Henry, Finn und Zoe persönlich gespielt werden. Um es noch aufregender machen, bucht Marcel noch ein ausgewachsenes Lama-Männchen dazu. Als ein kleines Lama-Mädchen geliefert wird, ist das Chaos groß und Zoe verliebt sich auf der Stelle. Sie bietet an, es übers Wochenende mit nach Hause zu nehmen. Ihre Mutter ist angesichts der winzigen 2 Zimmer-Wohnung von der Idee gar nicht begeistert. Also beschließt Zoe mit Lama nach Italien aufzubrechen, um dort ihren Vater zu besuchen, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Man kann diesen Band separat von den 2 anderen Bänden lesen, aber man verpasst echt was, wenn man auf die zwei verzichtet. Meine Töchter haben so viel gelacht bei den ersten Bänden (bei diesem auch), daß es echt schade wäre. Immerhin tauchen wieder ein paar alte Bekannte aus den Vorgängerbänden auf, und deren Auftritte sind irgendwie witziger, wenn man sie schon kennt. Zoe ist unglaublich tierlieb und hat auch ein richtig gutes Gespür für sie. Tiere lieben sie einfach und daher war es auch Zoe, die Norbert und Fred erzogen hat. Andernfalls hätten deren Eltern diese zwei Wildfänge wohl auch nicht aufgenommen. Auch dieser Band fängt wieder sehr witzig an. Es gibt nur wenig Wiederholung, um die Erinnerung an die Bände zuvor aufzufrischen, oder Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Dafür kann man die drei eigentlich direkt an den Filmset begleiten und Zoes Gedanken belauschen. Das ist ziemlich tröstlich, denn die coole und entspannte Zoe ist ganz schön nervös und aufgeregt, dabei ist sie ja gar nicht allein, sondern umringt von ihren Freunden. Was es bedeutet auf sich allein gestellt zu sein, spürt sie später auf ihrer Flucht mit Lama nach Italien. Auch hierbei ist es sehr schön, daß man durch die Ich-Perspektive direkt an ihren Gedanken teil hat. Das ist vor allem deshalb auch sehr praktisch, da sie sich mit Emilia stets von Kopf zu Kopf über ihre Gedanken unterhält. Emilia ist ganz schön frech! Da entspinnen sich witzige Dialoge, aber auch tröstliche, denn dieser Roadtrip ist auch wirklich aufregend und spannend. Zwischendurch meinte meine Jüngste sogar, es wäre jetzt so spannend, jetzt könne sie wirklich nicht mehr zuhören.
Anders als bei Henry und Finn, lebt Zoe mit ihrer Mutter alleine in sehr bescheidenen Verhältnissen. Das ist nicht immer einfach, aber sie spricht dennoch nie darüber. Mit Emilia ist es anders, sie öffnet sich und nicht nur ihr gegenüber. Für Kinder ein wichtiges Thema, diese innere Hemmung über einige Themen, die sie besonders bewegen mit anderen zu reden und sich ihnen gegenüber zu öffnen und so wird auch Zoe erfahren, daß es nicht nur ihr so geht.

Sehr angenehm fanden wir wieder die sehr schön große Schrift, die es für Kinder deutlich vereinfacht lesend durch die Seiten zu flitzen. Dabei wird das Erreichen eines jeden neuen Kapitels mit einer neuen unglaublich süßen Zeichnung von Emilia belohnt. Auch wenn Zoe und Emilia weiblich sind, ist auch dieser Band für Jungs und Mädchen. Nicht nur weil Zoe so cool ist, sondern auch, weil immer dann, wenn meine Große stöhnte, daß sie es gut fände, wenn Henry und Finn auch dabei wären, ein Kapitel aus Sicht von Henry oder Finn erzählt wird. Diese fassen zusammen, was denn gerade so in Deutschland los ist, während Zoe das Abenteuer und ihren Vater sucht.

Die Kinder hatten so viel Spaß an dieser Geschichte, daß wir gleich noch das Hörbuch von Band 1 „Nur mal schnell das Mammut retten“ wieder entdeckt und Band 2 „Nur mal schnell das Faultier wecken“ noch mal gelesen haben. Eigentlich ist dies der letzte Band der Reihe, aber wir hätten da noch ein paar Fragen und so bleibt natürlich die Hoffnung, daß die Serie doch noch fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Skurril und voller Wortwitz

Sau am Brett
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Hygieneinspektor Fellinger, dem eine kriminalistische Laufbahn aufgrund eines schwächelnden Knies versagt wurde, schwelgt noch in den Erinnerungen hat seinen erfolgreich gelösten Fall und genehmigt sich ...

Hygieneinspektor Fellinger, dem eine kriminalistische Laufbahn aufgrund eines schwächelnden Knies versagt wurde, schwelgt noch in den Erinnerungen hat seinen erfolgreich gelösten Fall und genehmigt sich ein Bier nach der Kontrolle in der Küche seines Schafskopfkumpans dem Löffelmacher Ferdl. Während er noch vor sich hin sinniert und sich mit Batman vergleicht, der ja ebenfalls zum Wohle der Menschheit ermittelt, eben auch ohne Auftrag, fällt ein Hamburger Tourist mit dem Gesicht zwischen Schweinebraten und Knödel. Wie sich bei Überprüfung des Toten herausstellt, war er kein x-beliebiger Gast, sondern eine Kiezgröße aus Hamburg, dessen Nasenscheidewand vom Kokain zerfressen war. Strecken Hamburger Drogenbarone nun schon ihre Finger nach der niederbayrischen Idylle aus, oder steckt da was ganz anderes dahinter? So heißt es ja, daß die Kräuter-Resl ihren Neffen, den Löffelmacher Ferdl verflucht hat, nachdem dessen ältester Bruder beim Sautrogrennen ertrunken ist und der jüngere Bruder Rudi angeblich vom Ferdl verjagt wurde. Aber das ist doch schon ewig her. Neben diesen Ermittlungen halten ihn noch immer seine Eltern mit ihren Wünschen und Hoffnungen und diesmal auch mit einem neuen irrsinnigen Projekt im Nacken. Ach ja, und die Kriminalpolizei ist auch noch angerückt, da der Fall durch die Kiezgröße dann wohl doch zu groß für die dörflichen Ordnungshüter ist. Zu dumm daß der Kriminalkommissar ausgerechnet den Fellinger auf dem Kieker hat.

Auf diesen Fall freue ich mich, seitdem ich gelesen habe, daß Fellinger nicht nur einmal seine Nase in Dinge steckt, die ihn offiziell nichts angehen, denn sein erster Fall hat mir richtig Spaß gemacht. Ja, es ist ein Niederbayernkrimi mit Spaßfaktor und Rästelgarantie, mehr als mit andauernder Hochspannung, wobei man auch diesmal nicht auf wilde Verfolgungsjagden verzichten muß. Während ich bei Band 1 noch laut lachen musste, habe ich mich hier eher still über den Sprachwitz gefreut. Die Wortkombis wie Kettensägenkiffer, gepaart mit den absurden Situationen, in denen sie dem Fellinger durch sein Inspektorenhirn schießen, sind mir immer wieder im Laufe des Tages in den Sinn gekommen und haben mich auf offener Straße grinsen lassen. Ja, so schräg wie dieses Wort, so schräg sind auch die Situationen, in die Fellinger als aufrechter und unerbittlicher Beamter und Junggeselle immer wieder stolpert, oder seine Nase steckt. Dabei nimmt er so viele Spuren auf, daß der Hörer vor lauter Hinweisen gar nicht mehr weiß, wer denn nun als Täter in Frage kommt oder welches Motiv denn nun greift. Um den Rätselspaß zu erhalten, weiß man nicht immer so viel wie der Berti Fellinger. Manchmal entdeckt er etwas, was ihn ins Grübeln bringt, aber wen er da z.B. auf dem Foto zu erkennen meint, das denkt er nicht laut, denn sicher ist er sich ja nicht und so kann man fröhlich weiterraten und sich ebenso in Theorien verstricken, wie der Fellinger oder die Herren von der Polizei. Wobei bei denen natürlich klar ist, daß sie auf dem Holzweg sind!
Auch die privaten Irrungen und Wirrungen mit der Liebe und den Eltern kommt diesmal wieder vor. Sie lässt den etwas eigenwilligen Inspektor menscheln und auch wenn der Hörer ihn sich nicht in einem hautengen Superheldenkostüm vorstellen mag, so sind doch dessen gedanklichen Vergleiche mit dem niederbayrischen Gotham-City herrlich zu hören. Michael Schwarzmaier gelingt dabei das Meisterstück urbayerisch zu klingen, obwohl er eigentlich Hochdeutsch spricht und auch für jeden nördlich des Weißwurschtäquators gut verständlich ist. Dabei ist aber auch seine stimmliche Bandbreite beachtlich und schafft eine locker skurrile Stimmung, wenn es denn nicht gerade brenzlig wird. Dann hält man bisweilen in der Bewegung inne, um andächtig zu lauschen, was denn nun schon wieder passiert. Übrigens ist er seit Jahren als Sprecher der erfolgreichen Krimihörbücher von Andreas Föhr bekannt. Bei der Gestaltung des Hörbuchs und der Tonträger im Bierdeckel-Look, hat sich der Verlag echt was einfallen lassen, sehr gelungen.

Autor Oliver Kern ist 1968 in Esslingen am Neckar geboren, wuchs aber im bayrischen Wald auf. Inzwischen lebt er mit seiner Familie in der Gegend um Stuttgart.

Also, es ist wohl nicht der spannendste Krimi diesseits und jenseits der Alpen. Dennoch hat er mich gefesselt und ich zahlreiche Tätigkeiten gesucht und gefunden, die sich prima mit dem Hören von Fellingers zweiten Fall kombinieren lassen. Das ist ein eindeutiges Anzeichen dafür, daß mich der Fellinger in seinen Bann gezogen hat!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Für kleine Entdecker

Bis zum blauen Meer und zurück
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Der kleine Lachs Lax hat beschlossen ein Abenteuer zu erleben und von der Quelle bis ans Meer zu schwimmen. Ganz schön weit, unendlich weit, aber es klingt aufregend und so schließt sich Ogi der kleine ...

Der kleine Lachs Lax hat beschlossen ein Abenteuer zu erleben und von der Quelle bis ans Meer zu schwimmen. Ganz schön weit, unendlich weit, aber es klingt aufregend und so schließt sich Ogi der kleine Frosch ihm an. Die anderen Frösche warnen ihn vor all den Gefahren, schnappt sich seinen Rucksack und zieht mit ihm los. Auf dem Weg zum Meer kommen sie durch viele verschiedene Landschaften mit immer anderen Bewohnern. Sie müssen unterschiedliche Gewässer überqueren und kurz vorm Ziel werden sie dank ihrer individuellen Stärken noch zu Rettern in der Nachwuchsnot. Fröhlich gelangen sie ans Ziel ihrer Reise und staunen! Doch dann geht es natürlich wieder nach Hause!

Dieses Buch hat einen Clou, der auf der Rückseite verraten wird, also besser nicht den Klappentext lesen. Ich habe es heimlich zu Beginn durchgeblättert und war etwas über den Titel irritiert, aber das ist der Clou, den man erst versteht, wenn man das ganze Buch von vorne bis hinten gelesen hat! Denn ganz am Ende angekommen, erhält man einen Suchauftragt, so daß man dem Weg zur Quelle gemeinsam zurück verfolgen kann. Auch wenn der Text nicht spärlich ist, ist die Geschichte mit einmal Vorlesen gut zu schaffen, eine schöne Gute-Nacht-Geschichten-Länge ab 3 Jahren. Dabei ist nicht nur ihr Weg abwechslungsreich, es werden z.B. auch Schleusen erklärt, die die zwei auch durchschwimmen müssen. Auch als Wasserbewohner muß man erst mal begreifen, warum man plötzlich nicht mehr weiterkommt. Gerade die Missverständnisse im Kontakt mit der Menschenwelt haben meiner jüngsten Tochter, die Bilderbücher noch immer liebt, besonders gut gefallen. Denn die Geschichte wird ja aus Sicht der Tierkinder erzählt und die kennen sich ja noch nicht so gut aus und staunen viel. Dabei verwendet Anna Schindler eine gutverständliche, kindgerechte Sprache, wobei für das Alter noch unbekannte Begriffe wie Schleuse mit Worten und Bildern erklärt werden. Ogi und Lax unterhalten sich auf ihrer Reise gerne, um ihre Eindrücke miteinander zu teilen. Hieran merkt man auch, daß die Autorin vom Theater kommt und auch schon Theaterstücke geschrieben hat, nachdem sie keine Lust mehr hatte als Schauspielern mit den diversen Aufführungen auf Tournee zu gehen.

Für die fröhlich bunten Illustrationen ist Katrin Dageför verantwortlich, eine studierte Grafik-Designerin, hat nach ihrer Zeit als Art-Direktorin in Werbeagenturen und Kinderauszeit, mit „Bis zum Meer und zurück“ ihr zweites Kinderbuch vorgelegt.

Dies ist ein Bilderbuch für Kindergartenkinder, die Spaß an Entdeckungen und Neuem haben. So kann auf den Doppelseiten auch eine Menge entdeckt und mit den Eltern besprochen werden. Da kleine Kinder Wiederholungen von Vertrauten lieben, werden sie auch den Suchauftrag am Buchende immer wieder gerne von Neuem beginnen, mit der gleichen Freude, wie beim ersten Mal. Mal sehen, wer die Figuren schneller findet, Kind oder Vorleser! Eine sehr schöne Geschichte, die Kinder in Gedanken und Worten von der Bergquelle bis zum Meer reisen lässt. Wir können sie sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Düsterer, spannender Zyklusabschluss

Wildhexe - Chimäras Rache
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Der zweite Band endete mit einem dramatischen Kampf zwischen der jungen (12), ungeschulten Wildhexe Clara und der verstoßenen mächtigen Chimära. Als sie unterliegt, stößt Chimära nicht nur Verwünschungen ...

Der zweite Band endete mit einem dramatischen Kampf zwischen der jungen (12), ungeschulten Wildhexe Clara und der verstoßenen mächtigen Chimära. Als sie unterliegt, stößt Chimära nicht nur Verwünschungen aus, sondern schwört Rache. Kaum danach gehen unerklärliche und beängstigende Dinge mit Clara von sich. Nachts hat sie einen fürchterlichen Albtraum und sie wird am helllichten Tag aus dem Hier und Jetzt in die wilde Welt gerissen, während ihr Körper wie parallelisiert in ihrem Alltag zurück bleibt. Sie hat Visionen von einem toten Fleck Erde, das begierig alles Leben in sich aufsaugt, und alle Tiere um diesen Fleck herum sind in Gefahr. Von dieser Stelle geht ein wahnsinniger Hunger aus und Clara schlüpft sowohl in den Geist der Gejagten, als auch des hungrigen Jägers. Diese „Wildreisen“ kann sie nicht kontrollieren und als es ihr unvermittelt in der Schule passiert ist dies nur weiterer Anlaß für Spott und Hohn. Doch dann eskaliert die Situation, und ihr gemeinster Mitschüler kommt durch eine dieser Wildreisen zu ernstem Schaden. Clara beschließt, daß sie sich der Situation stellen muss, und sucht Hilfe und Erklärungen bei ihrer Wildhexentante Isa. Sie muss herausfinden, welche Kräfte von ihr Besitz nehmen möchten, wer dahinter steckt. Doch Kater kann ihr diesmal nicht helfen, also begleitet sie die Wildhexenschülerin Kahla, auf diese gefährliche Mission.

Schon gleich zu Beginn wird klar, dieser Band wird düsterer als die Bände zuvor und auch noch spannender. Denn die unerklärlichen Kräfte ziehen an Clara und drohen sie innerlich zu zerfressen, wenn sie nicht herausfinden, wer so gierig von ihr Besitz ergreifen will und warum. Clara traut sich selbst nicht mehr und bekommt vor sich selbst und ihrer innerlichen Gier echte Angst. Das ist schon düster und gruselig, doch wer Harry Potter verkraftet, kommt mit dieser sehr ähnlichen Düsternis gut klar.

Die Gefahren kommen näher und auch in ihre behagliche Welt zu Hause. Nicht nur das Oskar wieder mal sehen muß, was er mit seiner Prahlerei über Claras Künste angerichtet hat, und sich das Mobbing verstärkt, es kommt zu echten Handgreiflichkeiten, die allerdings nicht für Clara mit Lebensgefahr enden, sondern für den Angreifer. Das ist sehr bedrohlich, aber sehr schön für Kinder, daß sich Clara dennoch um ihren Peiniger sorgt und sich verantwortlich fühlt. Während sie versucht etwas über seinen Zustand herauszufinden versucht, erfährt sie viel mehr über seine Lebensumstände, als wohl irgendein anderes Kind aus der Schule über ihn weiß. Dadurch wird er für sie menschlicher und realer und sie hat mehr Verständnis. Ein Thema, daß zwar nicht neu ist, aber einfach nicht oft genug erwähnt werden kann. Oft hilft es einfach mehr über sein Gegenüber zu wissen, um es zu verstehen und um Spannungen abzubauen. So greifen die normale Welt und die wilde Welt ineinander. Auch dort geht es darum, daß Clara mehr über die Hintergründe ihres Angreifers, dieser unheimlichen unsichtbaren Macht erfährt, um sie zu verstehen und sich gegen diese zu wehren und womöglich Erlösung zu finden. Denn anders als Chimära ist Clara nicht von Hass oder Rachegefühlen geprägt, selbst ihren Feinden bringt sie noch Verständnis entgegen und es hilft. Sehr tröstliche Gedanken, in einer sehr spannenden und geheimnisvollen Geschichte, in welcher man immer tiefer in die Zusammenhänge der wilden Welt eindringt. Hierdurch wird der Düsternis die Spitze genommen, da das Vertrauen darin immer stärker wächst, daß Clara schon das richtige tun wird, das Gute.

Sehr packend und mitreißend erzählt, haben wir gerne mit Clara um Kater gebangt und sind ihr auf dem Suche nach den Hintergründen gefolgt. Dabei sind die Beschreibungen wunderbar plastisch, so daß wir uns auch die Fantasy-Elemente, die uns noch nicht aus anderen Geschichten bekannt sind, sehr gut vorstellen können. Zudem hat das Buch eine angenehme Länge mit knapp 200 Seiten, ist das Taschenbuch leicht genug für jeden Rucksack und entmutigt auch nicht Kinder die sich mit dem Lesen nicht so leicht tun. Dabei hilft auch die angenehme Schriftgröße und der größere Zeilenabstand, die auch Kindern ab 10 das Lesen erleichtert. Eine Reihe, bei der man unbedingt dran bleiben will, um zu erfahren, welche Aufgabe Clara denn nun als nächstes zu bewältigen hat und wie sie sich weiter entwickelt. Wir können auch diesen Band bedingungslos empfehlen, weisen jedoch daraufhin, daß wie bei Harry Potter jeder Band düsterer und unheimlicher wird. Für besonders sensible Kinder ist es wohl besser, mit ihren Eltern zu lesen und die Altersempfehlung zu beachten.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Das Hörhighlight meiner Tochter (11)

Prinzessin undercover – Enthüllungen
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Rezension von Johanna (11): Das neue Schuljahr in Rosewood Hall beginnt bald, aber vorher muss Lottie eine Geburtstagsfeier für Ellie überstehen. Nach diesem Fest entdecken sie schreckliche Nachrichten. ...

Rezension von Johanna (11): Das neue Schuljahr in Rosewood Hall beginnt bald, aber vorher muss Lottie eine Geburtstagsfeier für Ellie überstehen. Nach diesem Fest entdecken sie schreckliche Nachrichten. Der Vater von Mickey und Lola ist so schwer erkrankt, dass sie zum Schuljahresbeginn nicht kommen werden und Percy Butter, ein Freund von ihnen, wurde entführt. Wer steckt da wohl hinter? War es vielleicht Leviathan, die Organisation für die auch Saskia arbeitete? Doch die seltsamen Geschehnisse an der Schule reißen nicht ab. Schüler flippen grundlos aus. Sie drehen durch und beleidigen sogar Lehrer und sorgen für Chaos. Jetzt hat Jamie auch noch einen Zimmergenossen. Nämlich Percy Butter, dessen Entführung gerade erst durch die Nachrichten ging! Obendrein ist er gehörlos und spricht mit den Händen. Vielleicht hat man Percy deshalb in Jamies Zimmer zugeteilt, da Jamie Gebärdensprache spricht? Eigentlich sollte Jamie ja keinen Zimmergenossen bekommen, um besser im Geheimen agieren zu können. Obendrein hat ihnen ihre Freundin Biena im letzten Schuljahr ein Rätsel gegeben das sie immer noch nicht gelöst haben. Darüber hinaus ist sie sehr neugierig und taucht überall unbemerkt auf. Kennt sie möglicherweise ihr Geheimnis? So viele offene Fragen. Da weiß man gar nicht wo man beginnen soll. Werden sie er schaffen Leviatan aufzuhalten? Was weiß Biena?... Prinzessin undercover ist eine märchenhafte Geschichte zweier Mädchen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Geschichte voller Liebe, Geheimnisse und unerwarteten Enthüllungen. Am besten gefällt mir Lottie. Sie macht sich über alles sorgen und ist sehr ehrgeizig, entschlossen und Prinzessinnen besessen. Aber auch die anderen Figuren sind toll. Sehr schön finde ich noch die Beschreibungen von den Menschen, sowie von der Umgebung.
Connie Glynn ist besser bekannt als Noodlerella und mit fast 1.000.000 Followern eine der erfolgreichsten Prinzessinnen auf YouTube. Mit ihren Rosewood-Chroniken schreibt sie sich direkt ins Herz der Prinzessin, die in jeder von uns wohnt.

Monika Oschek liest vielfältig und bunt. Sie verleiht dem Hörspiel den letzten Schliff, indem sie mit viel Gefühl und viel Spaß liest. Sie fesselt den Zuhörer und lässt ihn eintreten in die Welt von Rosewood-Hall, eine Welt voller Intrigen und Geheimnisse, aber auch voller Gefühl. Diese bringt sie genauso gut zur Geltung, wie die unglaubliche Spannung, die sich in diesem Band auch nach dem großen Showdown am Ende des letzten Bandes weiterhin hält und nicht abreißt.
Meinung der Mutter: Meine Tochter liebt dieses Hörbuch. Neben dem Prinzessinnen-Glamour verbindet es den actiongeladenen Agententhriller mit einer Selbstfindungsgeschichte. Denn alle Beteiligten sind noch sehr jung und noch auf der Suche nach sich selbst. Neben der Identität einiger unerwarteter Bösewichter, werden hier aber auch Gefühle enthüllt. Diese zuzulassen oder nicht, und was diese in der konkreten Gefahrenlage bedeutet, lässt Lottie und Ellie mehr über sich selbst zu erfahren, auf der Suche nach der eigenen Identität, während Jamie sich an seinen Auftrag klammert und seine Herkunft negiert. Während Lottie und Ellie in den Erkenntnissen über sich eine neue innere Stärke aufbauen können, blockiert Jamie sich selbst und tritt auf der Stelle. Im Gespräch mit meiner Tochter habe ich festgestellt, daß sie durchaus über die angesprochenen Themen wie Freundschaft und Familie, Herkunft und Wurzeln reflektiert hat. Themen, die gerade die Zielgruppe ab 11 Jahren sehr beschäftigt. Lottie und Ellie verlassen dabei durchaus mal die üblichen Wege und ermutigen damit auch die Zuhörerinnen mal etwas zu wagen, zu probieren und nichts auszuschließen, einfach offen zu sein, für alles, was in einem schlummern könnte. Was sonst noch alles in Lottie, Ellie und Biena steckt, werden wir erst in Band 3 in ein paar Monaten erfahren und wir hoffen sehr, daß Jamie auch bereit ist, mehr in sich hineinzuhorchen. Hoffentlich auch wieder mit Monika Oschek, deren warme junge Stimme, sowohl die Verwirrung der Gefühle, als auch die Entschlossenheit im Kampf mit dem Geheimbund Leviathan durchklingen lässt.

Das absolute Lieblingshörbuch von Johanna!